Oh Jesulein hülf

Auch dieses Jahr habe ich mich zur #spätlese “Lametta Lamento” angemeldet. Das Besondere? Weil es endlich einmal passt haben sich “Uhne Ferz” auch einen Platz gesichert. Die Texte der MundArt-Band stammen ja alle von mir. So wird es einen Trio-Auftritt geben. “Uhne Ferz im Duo” wird zwei unserer “Weihnachtslieder” singen und ich etwas im Standard-Dialekt dazu lesen. Wer also will:

Spätleses #26
5.12. 2018 19:30
Theater Felina Areal
Holzbauerstr. 6-8
68167 Mannheim

Liberamus domine #meetchillida

tl;dr
Ich war beim Community-Treff #meetchillida (Link zu Instagram ; Link zu Twitter.) des Museums Wiesbaden, arrangiert von der Agentur Artefakt Kulturkonzepte, Berlin, zur Ausstellung “Eduardo Chillida” im Museum Wiesbaden.
Die Ausstellung ist geöffnet vom 16.11.2018 – 10.03.2019. Öffnungszeiten.
Trailer zur Ausstellung.(Youtube)
Zum Beitragsbild: Ich gucke durch eine Skulptur von Chillida in der Ausstellung, dezent im Schatten, mein Gesicht, danke @konnexart, jetzt hab ich mir den Titel nicht gemerkt, so fasziniert war ich. Update: Stefan hat das kommentiert: “Elogio de la Luz XX, Lobrede auf das Licht” heißt die Skulptur.
/tl;dr
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Uhne Ferz (Gedanken vom Texter)

Mein Herr, schreib mir ein Programm in mein Herz
mein Meister, zieh mich, zerr mich, leg mich
ich bin ganz dein – mein Herz pocht für dich
mein Hirn kannst du übernehmen
mein Input, mein Output – mein Input, mein Output
sei mein Süßholzraspler.
(Übersetzt aus dem Vännemarische)

Klingt wie ein Lied eines dieser neuen Erotic-Roboter, die es inzwischen ja wohl gibt, nicht dass ich Erfahrung damit hätte. Die Gazetten berichten von Zeit zu Zeit. Es ist ein Auszug aus „Moin Prinz“, dem ersten Lied, dass Rainer Emese und ich fabrizierten. Für das Musical „Singe beim Babbln“. 1981.
Erstaunlich, oder? Es war das Lied der Computerelfe, die den Protagonisten als „Nachtmensch“ zu bezirzen versuchte, wie die tanzenden Kirchtürme und und und. Die Digitalisierung, die gerade überall so dramatisch neu empfunden wird, gab es da schon längst, die Folgen waren absehbar. Es folgten in den 80igern noch zwei Theaterstücke, immer gespickt mit Liedern im Dialekt, die Texte sonst im Standard-Dialekt geschrieben und gespielt. Anfangs der 90iger dann wollten wir wieder einmal „was machen“., aber ich hatte keine Lust auf die Bühne, weder als Autor, Regiemensch noch Schauspieler. Kann man Lieder nicht einfach so singen? Die Idee zu „Uhne Ferz“ war geboren. Es wurden im Laufe der Zeit ungefähr 80 Songs.
In dieser Zeit schrieb ich fast ausschließlich im Dialekt. Ich wandte mich von der Literatur der Reich-Ranikis ab, das arrogante Gelaber ging mir auf den Zeiger, wie man sintemals sagte, entging so auch der Rechtschreibreform. Lyrik wollte ich nur noch als Text, zur Lyra gesungen. Ich hatte meine „Splendid Isolation“ gefunden, die erst gegen Ende des Jahrtausend langsam aufbrach, als ich das Internet als Publikationsform für mich entdeckte.
Es war nicht immer einfach für Rainer diese Texte zu vertonen. Ohne Endreim, ohne durchgestyltes Versmaß, nur meinem inneren Rhythmus folgend. Oft machte er den Text dann passend. Durfte er. Diskutiert haben wir nie. Es war immer wieder erstaunlich, wenn Rainer das neue Lied vorsang, in die erste Probe ging, von der ganzen Truppe im Konzert vorgestellt wurde. Es war etwas neues, hatte sich von mir in ein Wir gelöst. Gut war das.
Es steht mir nicht zu die Texte, die Lieder zu lobpreisen oder zu verdammen.

Ich war nur erstaunt, als ich sie wieder einmal las. Nicht hörte. Was auf einmal wieder oder immer noch aktuell war.

Aus „Dischbediern“
Un wonn se wia dischbediern
daß Kinna un Waiwa ab un zu Priggl brauche
Un wonn se wia dischbediern
daß es des beim Adolf net gewwe hät
Un wonn se wia dischbediern
daß Sie alles bezahle meeste

Entstanden unter dem Eindruck des Anschlags von Solingen 1993. Was ist wirklich neu heute? Und das war im Westen!

Ich wollte hier nur ein wenig nachdenken, öffentlich, denn „UF, Uhne Ferz“ gibt das wahrscheinlich letzte Konzert um Geld für das Studio zu sammeln, ob es eine CD wird oder gar gestreamt werden kann wird sich weisen. Deshalb stelle ich hiermit die zwanzig Texte, die zu hören sein werden online. Vielleicht mag sie ja jemand lesen. In grauer Winternacht.
Die Texte gibt es hier im Blog. Klick.
Mehr zum Konzert hier.

Ops, Linien aus Schwarz so Bunt

Zu: “Victor Vasarely – Im Labyrinth der Moderne”. Ausstellung im Städelmuseum Frankfurt
26.9.2018–13.1.2019

Das Städel rief einmal mehr zum Community-Event.
“Trefft das Original im Städel – am Samstag, den 27. Oktober um 17.30 Uhr veranstalten wir ein exklusives Community-Event für Instagramer, Twitterer und Blogger in der Ausstellung „Victor Vasarely. Im Labyrinth der Moderne“. Die Ausstellung wird nur für euch geöffnet sein und ihr bekommt eine private Führung. Außerdem könnt ihr selbst aktiv werden und in einem Workshop mit Techniken der Op-Art experimentieren. Weiter geht der Abend mit einem Get-together, bevor ihr dann beim Cube Club – der Party zur Ausstellung – bis tief in die Nacht tanzen könnt.”
In dem verlinkten Blogbeitrag steht auch, wie ihr mit #vasarelyeverywhere ein Plakat von Eurem Bild auf einer Litfaßsäule in Frankfurt hängen könnte.
Ich wurde gerufen und kam.

Banner auf dem Holbeinsteg zur Ausstellung. Immer wieder trotzt dort die Kunst der Skyline. :)

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Sternenwege nach Europa

Beitragsbild: Screenshot der Website “Sternenweg/Chemin des étoiles”.

Dieses Posting ist mein zweiter Beitrag zur Blogparade
“#SalonEuropa – Europa ist für mich…”
des Museums Burg Posterstein
und des Blogs KULTUR-MUSEUM-TALK von Tanja Praske.
Man kennt Tanja hier im Blog. :) Sie pflegt die Blickkultur!

Eine Zusammenfassung der Blogparade gibt es hier:

„Diese Pluralität der Perspektiven ist Europa“ – Auswertung #SalonEuropa 4: Die Blogparade


Der Sternenweg:”Pilgern für den Frieden und ein weltoffenes Europa”
Zitat:

Im Mittelalter orientierten sich die Jakobspilger in Richtung Santiago de Compostela mitunter an der feinen Sternenspur der Milchstraße am nächtlichen Firmament. Unzählige Pilger haben auch in den alten Kulturlandschaften Pfalz, Saarland, Lothringen und Elsass ihre Spuren hinterlassen. Obwohl ihre Wege „versunken“ sind, erinnern noch heute Zeugnisse der Baukultur des Mittelalters, an die besondere Spiritualität jener Pilger, die sich zu einem großen Ziel aufgemacht haben. Ein Netz von wiederentdeckten Wegen durchzieht heute diese Großregion.

Ihr erinnert Euch an meinen letzten Blogpost zur Blogparade #SalonEuropa?

Elysium hauchte Europa


Ich machte darin einen ähnlichen Vorschlag!

Jakobsmuschel der Eglis St. Jean in Wisembourg. Klick ins Bild führt zum englischen Wikipedia-Eintrag.

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Die Pfalz wohlt

Nur ein Fake weiter
wo die Hühner brunsen
und sie die Hüte hüten
aus Alu und der Bronze
der Naziglocken
sitzt
Slevogt und
malt Riesling
in mein Glas
und das zählt
nur das

denkt ihr

Oana geit noch
alla hopp
awwa donn

Bella Ciao

De Summa war braun

De Wind krawwld
de Ärm entlong
faschd keend ma
frian e bissl blouß
Was fa in Summa
moine Damen und oh Herr
Im Biergaade hod noch
finf Minude die Schorle
gekocht
Alles war braun
sogar de Rase im Park
Faschd koa Migge
fa die Veggl im Himml
Blouß dabbische Weschbe
uff moim Schmäslbrod
Awaa jezad hots jo
gereiad
vielleischd soga Härn
fa die Krischa
hiwwe wie driwwe
Griene Bledda
schmatze wia
beim Drobse
im leischde
Wind

Elysium hauchte Europa

Beitragsbild: Schatten des Kreuzes im Chor des Speyrer Doms.
Unbezahlte Werbung für die Europäische Idee!
(Und für: Speyer, Burg Posterstein etc..)

Oder “Im Schatten des Kreuzes”.

Dieses Posting ist Teil der Blogparade
“#SalonEuropa – Europa ist für mich…”
des Museums Burg Posterstein
und des Blogs KULTUR-MUSEUM-TALK von Tanja Praske.
Man kennt Tanja hier im Blog. :) Sie pflegt die Blickkultur!

Plakat der Ausstellung #SalonEuropa des Museums Burg Posterstein.

Eine Zusammenfassung der Blogparade gibt es hier:

„Diese Pluralität der Perspektiven ist Europa“ – Auswertung #SalonEuropa 4: Die Blogparade


Das ist ein sehr, sehr interessantes Projekt, diese Ausstellung. Sie zeigt als Exponate, was in den SocialMedias zum #hashtag #SalonEuropa geschrieben wird und eben auf salon-europa.eu Auch diese Blogparade. Ich bin gespannt, wie das Experiment ausgeht. Wie werden die Besucherzahlen sein, im Web und vor Ort?
Auf Youtube gibt es einen Bericht zur Vernissage der Ausstellung.

Was Europa für mich ist? So in den #saloneuropa gebloggt?
Das dauert, setzt Euch, in der Küche sind auch noch Stühle. Ist zwar nur ein Wohnzimmer, kein Salon, aber herzlichst und so weiter. Winkt hier im Blog bekannten und unbekannten Gesichtern zu. Die Speyrer Brezel sind köstlich, nicht wahr, der Schampus ein Domsekt aus Pfälzer Riesling (brut) und in Neustadt/Weinstraße als Flaschengärung produziert, ein paar Kilometer pfalzaufwärts.

Screenshot der Website des Dombauvereins Speyer. (Klick ins Bild zue Website)

Europa? Schlägt man die Zeitung auf und liest im Sportteil bei den Fußballern, dass sie nach Europa wollen, als ob sie sonst in den Wolken spielten, sie meinen einen Wettbewerb der UEFA, da lockt das Geld. Darum geht es hier wohl aber nicht.
Also Europa mit Allem und in Echt. Der Kontinent, der keiner ist. Aber Eurasien ist wohl auch nicht gemeint. Wo hört es auf, wo fängt es an, dort im Osten, wo Asien beginnt. Also, bei mir endet Europa nicht, gell liebes Museum Posterstein. :)
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Mitten im Neunten

Tage aus
eingebläutem
Herbstsommerlicht
Ruhe zerfließt
in die Risse
durchgerannter Zeit
Auf den Dächern
der Kathedralen
tauben sich Falken
Noch tanzen die
Nebel nur im Morgen
Weihnachtsbäume
fürchten die Axt