Mein Mut

Mein Mut weht Blätter des Herbstes wieder auf Bäume. Ich habe es nicht mehr so eilig zum Frühling. Lass ruhig die Winde weh’n, ich nehm all mein Sehnen, bau Dir ein Haus daraus, kein Stein drin zu finden, keine Ecke, kein Dunkel. Lichter Nebel singt Lieder, uns zu verzaubern einen langen Winter lang. Unter den Decken uns zu wärmen, leuchten uns Sonnen aus mir in Dir und dann gebären wir Worte aus Frühling und Eins.

Friedhofswunsch

Manchmal wär ich gerne auf einem Friedhof begraben, meine Asche in die Erde gemengt. Einen Friedhof meine ich, auf dem Salat wächst, Erdbeeren und Spargel, von mir aus auch Kartoffeln oder Lauch, vor allem Hopfen und Wein. Ein Friedhof, der einen Grillplatz für das After-Funeral hat. Ein Bistro, in dem Dichter sitzen und Liebeslieder dichten, ein Biergarten für den Sommer mit Liederabenden und natürlich eine Disco, in der die Enkel der Toten einen abtanzen für die Opas und Ommas. Es sollte eine fröhliche Atmosphäre herrschen im Andenken an die ihr Leben lebten und liebten. Leben aus dem Tod zum Tod, ja, aber während dessen Trübsal blasen ? Warum denn ? Auf meinem Friedhof sollten Katzen streunen und Hunde kläffen, Kinder spielen und Teenies knutschen, wenn gar nachts Kinder gezeugt würden, welche Freude. Auf meinem Friedhof sollte sich das Leben lieben, die Toten sorgen als Asche schon für sich selbst. Dort wär ich gerne verstreut, als Asche vergraben und halt tot, während die Lebenden leben.