Carl Theodor, kein Dalberg da?

Allenthalben lobpreisen sie mit Pauken, Chören und Trompeten den Geburtstag des Carl Theodor von der Pfalz, Bayern, Düsseldorf und so weiter. So auch hier.

Glücksschwein Carl Theodor


Klar, der Herrscher über die Nachbarstadt Mannheim und Förderer des Scwetzinger Schlossgarten, meinem Liebling. Aber! Aber ich bin in Viernheim geboren, lebe dorten und bin somit Hesse. Waren wir nicht immer! Als Besitz vom Kloster Lorsch, als Erbfolge Bistum Mainz. h

Poenia Lollipop und die Erwähner


Also Mainz. Immer noch tragen wir das Mainzer Rad im Wappen. Unter den Mainzer Bischöfen finden wir auch einen Carl Theodor, nur 20 Jahre Jünger als der Pfälzer, in Mannheim geboren und Bruder vom Obersten Beamten und späteren Schillerintendanten Wolfgang Heribert von Dalberg, vom Nationaltheater des Pfälzer Carl Theodors. Erstaunlich, oder? Der war aber jetzt auch, also der Bruder Kurfürst und Reichserzkanzler von Mainz und was weiß ich wo noch alles. Also UNSER Carl Theodor!
Voila. Er in der Wikipedia.
Ich bewunderte ihn ja schon in Aschebersch. Da ist auch das Beitragsbild her. Also da feiern sie ihn wie den Pfälzer in Schwetzingen.

Kurfürsten, Kirchner, Cranach, alles frisch gebohnert


Kumpel von Napoleon war er auch unser Carl Theodor. Doch! Siehe die Wikipedia!
Zitat: “Besonders faszinierend für Napoleon war, dass es bei Kaiserkrönungen üblich war, nach einem Mitglied der Familie Dalberg zu rufen mit dem Ruf Ist kein Dalberg da? Napoleon soll ernsthaft die Absicht gehabt haben, dieses Zeremoniell auch bei seiner Kaiserkrönung beizubehalten. Zwar erfolgte der Ruf dann doch nicht, jedoch war Dalberg bei der Krönung anwesend und Napoleon erzwang vom ebenfalls anwesenden Papst Pius VII. für Dalberg das Pallium und die Verlegung des Erzbistums Mainz nach Regensburg, wo es dann bis zum Tod von Dalberg Bestand hatte.”

Alles sehr verwoben und durcheinander da, als das Heilige Römische Reich Deutscher Nation implodierte. Nicht so langweilig wie der Pfälzer mit seinen Mätressen!

Warum ich das hier aufschreibe? Nun, hier und da jetzt schon gibt es Jahresrückblicke 2024. Ich blicke voraus nach 2025. Wenn mein Gebein und der Rücken mitmacht, könnte ich ja mal auf den Spuren dieses Garl Theodors umher irren. Wer weiß, ob es das Deutschland-Ticket noch 2026 gibt.
Also Mainz, Aschebersch, Regensburg, äh ja Paris und so. Alla gut, ma liest sisch.
Ach der Schwetzinger Sckell, den der Pfälzer Carl mit nach München nahm, der wirkte auch dort in Aschaffenburg. Gell..

Glücksschwein Carl Theodor

Beitragsbild:  Die “Glücksschwein-Skulptur” vor der noch nicht beginnenden Show zu Ehren von Carl-Theodor am 3.11.2024. Btw. Großartig inszeniert und im Dialekt kommentiert von Chako Habekost.

Ein sehr informativer Beitrag zum Leben des Pfalzgrafen, Kurfürsten etc auch von Bayern)
“Das Glücksschwein von Schwetzingen” eine Skulptur von Peter Lenk, klick zur Website. Zitat:
“So verhöhnte Friedrich den Karl Theodor als „faulen Kerl und Glücksschwein, das mehr Länder geerbt, als er selbst erobert habe. Wenn dieses Vieh doch sterben wollte, das wäre ein Glück für ganz Deutschland.“
Mein Lieblingsbild von Carl Theodor, vor dem Schwetzinger Schloss. Gerade deswegen. Den ” Alten Fritz” konnte ich noch nie leiden. Ach hätte doch Maria Theresia gewonnen. #seufz
Vor 300 Jahren wurde dieser Kurfürst am 11.12. geboren und zum selben Datum starb er vor 225 Jahren.
In Mannheim und Umgebung geht langsam das Gedenkfieber um und ich fühle mich auch bemüßigt denn: 2015 wurde ich das erste Mal so richtig auf den Kurherren aufmerksam. Und bloggte. Tanja Praske veranstaltete einen “Tweetwalk Schloss Nymphenburg: #Lustwandeln und Geheimnisse im Park” und lud ein vom Heimpark aus mitzutwittern.

Schloss Nymphenburg: #Lustwandeln und Geheimnisse im Park

Das tat ich dann auch. Ich sauste wie so oft nach Schwetzingen. Und twitterte mit.

Im Garten des Carl Theodor in #schwetzingen #lustwandelt.

Fröhliche Zeiten waren das, als man via Twitter interaktiv teilnehmen konnte. Keine statischen Insta-Walks oder so. Heute heißt das X und ich bin raus. Ich will nix zu tun haben mit Herrn Musk.
Die Statue von Lenk oben gab es da noch nicht. Glücksschwein Carl Theodor weiterlesen

Künstlisch

Bild: Die abgerissenen Kühltürme des AKW Biblis.

Vergnügt patschen die Minister jedweder Couleur beim Digital-Kipfelchen in ihre Händchen. In einem Geheimlabor der kurpfälzischen Supersoftware mit den 3 Buchenstaben in Cooperation mit dem 4 Buchstaben Dax, war es gelungen, durch eine supergeheime Datensammlung von Zitaten des ehemaligen Kandesbunzelers aus Oggersheim gefüttert, („Soze un Bimbes“ genannt) ihre eigene KI zu ermächtigen auch Pfälzische Texte zu generieren. KI. Endlich auch hier, KI. In der Sprache des Carl Theodor und seinem schillernden Dalberg! Die Gemeinderäte tanzen Charleston um den Capricone von Max Ernst in der Kunsthalle Mannheim und grölen „Sachlichkeit“, in Paris schon 1925 surreal verachtet. Dädä tönte es aus der Hauptstädt des Ländes. Gagä. Bäm Bäm.
Was werden die Beämten erst sagen, dass die Schreibwarenfabrik Mikelsoft in ihrer Zynigkeit den Strom für die hauseigene KI, äh AI, ausgerechnet vom AKW Three Mile Island in Harrisburg bezieht? Da hängt sich keiner die Windows hinaus. Wäm. Kernschmelze im Word?
Der lesende Autor hier wäscht seine Hände in dieser Unschuld des Pilates. Schon 1983 schrieb er auf seiner Susi (einer Reiseschreibmaschine) Texte für sein Stück „Singe beim Babbln“ in dem einem Mann die “Träume der Nacht” vorgestellt wurden. Zuerst das Lied der Computerelfe. Inspiriert von einem Prozessrechner der AEG, 6010, blinkend und mit gerissenem Lochstreifen, im Radio das Lied der NDW “Ich düse im Sauseschritt”. Keine Sorge, dieser Traum wurde empört vom jugendlichen Held abgelehnt. Künstlisch weiterlesen

Ach die Weld



On de Hassbrogge vorbei
gluggst als noch die Bach
Wolgehimml troanfunsln
om Gegrisch vorbei
Englscha krawwln im Efeu
zwische de Drachetropsa
om Peter soim Dom
Die Foahne die Schilda
die Babbldeggl donze
om Wassa entlong
Moi Messa glänzt die Sunn
newa die Gawwlzinke
fa die Worscht un die Pommes
un schunschnt nix
Schwoane glinnan iwwa Welle
hagge uf die Kepp vun de Ente
Ausm Ferseh dunnan als wia
Parole un gegosse Gegrinse
Aus jetzt de Ton des Gestöhn
Gosche reiße umsunschd
Isch lach mit de Kinna
un schaugl die Weld

Geschrieben im Biergarten “Zum Schwanen” in Neckartsteinach, direkt am Neckar, mit Blick auf das Schwalbennest, wo vielleicht einst der Bligger von Steinach schrieb, ein Landschad. Am letzten wirklich heißen Tag im August 2024.

Uffm Platz mittags im Dreie



Moi Selfie rappt Hexameter
aus de Jombe un de Metrik
Trochäus battlen Open Mike
E paar Balle hubse in de Korb
in Dreier schiebda hinnaher
gedriwwlt gedrawwlt gedobst
vun hinne dursch die Bee
rumgedreht faschd gedonzt
Kimmt koana mee koani
Sou eloa loneley sou
Koa Wedschafd mee
Kon Beggalade blouß
moi Selfie rappt Hexa
Hexa Trochäus
Gejombt zum Dunna
Wedda Wedda Wedda

Oh welche Pracht

Diese Spiele eiffeln die Quiztanten und -onkels der Ersten aus ihrem Studio an der Seine. So begeistert alle Franzosen; auf den Banlieues tanzen die Junkies auf ihren Fäusten geballt. Onkel Louis strahlt 14 in seinen Park, extra für die Reiter*innen mit ihren weißen Krawatten gestaltet, schon sintemals. Marie-Antoinette teilt Brot mit den Reichen, die den happigen Ein-Tritt berappen. So groß, so schön. Robespierre hängt Medaillen um die Köpfe, die König*innen applaudieren ihren Athleten, wen interssiert schon eine Adel.
Und doch liebe ich das alles. Aber Fähnchen schwenke ich nicht.
Nächstes Jahr bestimmt … TGV ratatatata


Verbindung zu Youtube erst nach dem Klick.

Blüten unter dem Ostermond

Auf der Heimfahrt leuchtete der Ostermond, der nach der Tag- und Nachtgleiche, sogar durch die Spiegelungen des Intercities. Wenn ich direkt an der Scheibe stirnte, sah ich den Rhein dunkel glucksen. Allerlei Nixen schien mir, hüpften, schlumpften, aber dann dachte ich mir, das kann der Schumann besser, das mit dem Rhein. Und ich hörte das im Dunkeln. Via Spotify, die Rheinische StaatsPhili aus Kowelenz.

Na ja. Der Wagner halt auch mit seinem Rheingold, aber das ist nix für den Zug, find’ ich.
Was solls. Eigentlich wollte ich schnöde nur Blüten gucken. In Bonn. In der Altstadt, “Breite Straße” und Heerstraße.

Zugang zur “Breiten Straße” in Bonns Altstadt zur Kirschblütenzeit 2024

Man beachte, dass das “Fahrradstraßen” sind.
Als Ergänzung zum letzten Post. Reine Blütensammlerei. Blüten unter dem Ostermond weiterlesen

Märzenbauer

Ich heiße ja nur Bauer, aber die echten Bauern demonstrierten im Herbst und Winter, dass sie keine Rösslein mehr einspannen. Rösslein reiten nur noch die feinen Mensch*innen, gestiefelt, ohne Kater.

Jetzt aber fahren die Trecker wieder die Felder und versprühen Dinge. Sah ich gestern wieder.
Ich war meine Wege abfahren, erfahren. In Gedanken an die Kinder und die Hunde, mit denen ich dereinst dort draußen vor der Neuzenlache nach den Blüten suchte. Zu Zeiten der Tag- und Nachtgleiche, dem Ding mit der Erdachse. Dem ewigen Drehen der Zeit. Vielleicht dreht sie sich irgendwann schneller, die Erde, geachst, schleudert uns ins All, fängt neu an, so befürchte ich oft. In diesen Zeiten bin ich süchtig nach Blüten, früher sah ich sie täglich knospen, heute fahr ich besuchen.
Einen Sattelbezug fand ich. Das ist ja jetzt auch schon 9 Jahre her. Den Schiller zu ehren, sein Volk. Quietschgrün vor roten Blüten am Gleis. Ihre Namen kenne ich nicht.

Bürgerbühnen Erinnerung

Tage vorher aber mit dem D-Ticket zu den tradierten Bienenpornos in Schwetzingen, vor der Fake-Moschee im Garten des Carl Theodor. Japanische Kirschblüten, seit der Zeit der Kurferschde dort zu sehen. Auch für das gemeine Volk. Doch. Japan hat mehr als Atomunfälle, Sushi und Fernseher. Fast hätte ich Lust auf Haikus. Noch oft werde ich Schwetzen. Dort.
Kirschblüten im Schlossgarten Schwetzingen 2024

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Südhessen am Morgen

(Titelbild: Screenshot aus dem Lokalbereich des Südhessen Morgens, ein Imprint der Mediengruppe Haas..)

Ja, ja, es gibt wahrhaftig wichtigeres, vor allem zur Zeit, wo doch fast schon die Atombomben und so weiter …, aber mich ärgert das.

Ich habe eine Zeitung digital abonniert. Als ePaper-Abo. Ok. Also nicht als Print, gilt wohl intern nicht wirklich.

Als ich diese Zeitung abonnierte hieß sie Mannheimer Morgen, Ausgabe Ried, glaube ich mich zu erinnern. Irgendwann nannten sie das „Südhessen Morgen, Ausgabe Viernheim“. Seit dem 1.3.2024 heißt das wieder Südhessen Morgen und dann halt Lokales Südhessen. (Siehe Screenshot oben.) Seit 1.3. also ist es wieder wie einst. (Zitat von hier) „So gibt es einerseits den Wunsch nach mehr regionaler statt allein lokaler Berichterstattung“.

Das dürfte richtig sein. Geht mir auch so. Warum aber die Region aus Viernheim, Lampertheim, Bürstadt, Biblis und Groß-Rohrheim bestehen soll ist mir ein Rätsel. Südhessen am Morgen weiterlesen