Meerkatze, Corona und Albino Christkind. Advent im Museum I.

Sound auf den Ohren beim bloggen: Weihnachts Jazz Café.
Zum Titelbild: (Der deutsche Meister, Plakat zur Dürerausstellung mit Kerzchen, eingebaut). Huch! Das ist ja unbezahlte, nicht verlangte Werbung. Dies ist keine #digkv, nur einfach ein kommentierter Amateur-Besuch!

Tweetup #duerer im @staedelmuseum

Es weihnachtet sehr. Es wird gestritten, wieviele Menschlein nun dürfen oder auch nicht, oder ob überhaupt. ManFrau kann sich dem kaum entziehen, selbst die Kanzlerin warnt, zu recht, wie mir scheint. Aber wohin mit dem gelockten Hintern? Der Kitsch rinnt in breiten Strömen aus den Christmas-Filmelein der Streamer, kübelt tonnenweise Deko ins Hirn. Wie immer schert sich niemand* um den eigentlichen Sinn des ganzen. Geflüchte gibt es nicht. Weltweit, sag ich euch, weltweit. Alles ist zu, einsam grinst der Grinch in die Ruh. Mir kam da eine Idee beim Bloggen. Hier fügte ich Bilder aus der Online-Ausstellung der Pinakotheken ein:

Fußball, Tussis, Angelus


Warum also nicht auch andere Online-Sammlungen besuchen, die viele ihrer Bilder unter CC BY-SA 4.0 lizensieren, damit ich sie Euch hier zeigen kann. Es gibt viel zu sehen, dort, auch die Werke, die gerade nicht ausgestellt sind oder ausgeliehen. Keine Sorge, die Aura geht nicht kaputt und ihr dürft alles ganz alleine betrachten. Lasst den Kunstvermittler*innen ihren Feierabend. Also fürchtet Euch nicht.
Die Digitale Sammlung des Städelmuseums:

Screenshot von der Webside des Städel. Click ins Bild zur Sammlung
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In die Sonne gebohrt, Port25

Wieder wurde ich aus dem Haus getrieben, es wurde gebohrt und drüben legten sie Glasfaser. Das Wetter sollte regenfrei bleiben also wollte ich zum Port 25 im Jungbusch, bei der Popakademie, an der Teufelsbrücke. Da geht der 61er Bus direkt vor die Tür. Ich muss lernen auch die Busse zu benutzen. Immer der Hafenstraße entlang. Die kenne ich aus einem anderen Leben, aber das ist eine andere Geschichte.
Wieder hatte der Kunstblog Mannheim vorgelegt.
https://www.kunstblog-mannheim.de/2025/09/16/michael-volkmer-mannheimer-midcareer-award-fuer-bildende-kunst-port25-mannheim/ In die Sonne gebohrt, Port25 weiterlesen

Samstags Kunst fressen und shoppen

Ein Protokoll. In der Nachbarstadt ist auch Heimat, gell.

Ich war schon lange nicht mehr Samstags in Monnem unterwegs, als Rentner ist Werktags mehr gatting. Aber im Haus tobte ein Kindergeburtstag. Es war gut voll in den Planken und Umgebung am 27.9.25. Zuerst das Mittagessen vor der Zentrale in N4, dort standen schon die Waldhof-Fans 3 Stunden vor Beginn des Hochrisikospiels und glühten vor und wie. Letzte Woche nach der Csárdásfürstin im der Opal bemerkte ich in der Straßenbahn, wie angenehm dagegen die Eishockeyfans sind. Die Operette muss ich nicht noch einmal sehen, btw. Ich hatte etwas vor. Erst Impressionisten gucken in C4, im REM. Dann Expressionisten betrachten in der Kunsthalle am Friedrichsring.
Alles dicht an dicht, Straßenbahnhopping. Morgens schon den Museumspass verlängert, dehoam. Der Online-Pflicht genüge getan. Samstags Kunst fressen und shoppen weiterlesen

Ave Caesar! Ciao Bella Kleo!

Irgendwie war ich enttäuscht. Geschieht mir recht. Ein klein wenig hoffte ich, das Historische Museum der Pfalz würde ein wenig mehr über Kleopatra wissen und zeigen. Natürlich nicht.
Kleopatra und Caesar in Echt. Nun.

Ich liebe ja Speyer und sein Museum, aber ich war halt enttäuscht. Nix wirklich Neues. Nix genaues weiß man nicht und was man weiß, da muss man vorsichtig sein, weil der Octavian Fake News verbreitete. Ich hatte ja vorab berichtet, aber mein Handy starb dahin. Jetzt aber kann ich wieder mein D-Ticket in der S-Bahn vorzeigen.

Vorgeblogge zu Kleopatra und Kaesar in Speyer


Dabei war die Ausstellung, wie immer wohl gestaltet. Sogar mit eigener Ausstellungszeitung.
Mit Teppich-Gate!! Und Talkshow.
Ave Caesar! Ciao Bella Kleo! weiterlesen

Sachlich: 100 Jahre Neu

tl;dr Gedanken und Aktionen zu einer Ausstellung, die ich eigentlich nicht kommentieren wollte.
So halt. Mehr eine Innere Dokumentation.

In Mannheim feiert die Örtliche Kunsthalle “Die Neue Sachlichkeit – Ein Jahrhundert- Jubiläum”. Gut so. Schließlich hat die Kunsthallenleitung die Ausstellung so benannt. Sintemals. Guckt:
“Eine ganze Epoche mit einem einzelnen Begriff zu prägen, gelingt nur äußerst selten. Dem jungen Mannheimer Kunsthallen-Direktor Gustav F. Hartlaub ist mit seiner legendären Ausstellung „Neue Sachlichkeit“ 1925 jedoch genau das geglückt.”

Update 1

Bewegt: Hin und zurück

Der SWR beschreibt das besser als ich. Mit der Kamera und der Kuratorin Inge Herold.

Funfact: Das neue Gebäude des SWR-Studio MA-LU wird in den Straßenbahnen des RNV angekündigt: “Universitäts-Klinikum – Zugang zum SWR”.

Ha. Nach dem Auto, dem Spaghettieis und dem Fahrrad hat man in Mannheim also auch eine Kunstgattung, äh, erfunden.

Ich hab’ ja das Deutschland-Ticket und den Museumspass, war also schon 2 mal da. Plakat gekauft und daheim aufgehängt.
Zeigt “Dame mit Maske” von Arno Henschel.
Passte gut zu den Weihnachtssternen am Fenster. Zuerst gegrübelt, wem die Dame ähnlich sieht, herausgefunden. Sag ich aber nicht. Lebt ja noch fröhlich. Irgendwann 1925 gegoogelt. Erschrocken. Der Naziteufel (kein Name hier, will niemand locken) hat sein Buch veröffentlich. Acht Jahre später am 30.1.1933 war er Kanzler. Wir wählen demnächst und ja. Ihr wisst es. Die neuen Nazis werden immer stärker. #mistkram. Geht wählen, aber richtig!

Aber 1925 wurde auch “Der fröhliche Weinberg” uraufgeführt. War der Renner! Theaterskandal auf Skandal, vor allem daheim, nahe Mainz. Er hatte Klarnamen aus Nackenheim verwendet. Sachlich: 100 Jahre Neu weiterlesen

Bewegt: Hin und zurück

Dies ist nur eine Fortsetzung meines Posts zur Neuen Sachlichkeit. Mikels Staffel 2, sozusagen.

Sachlich: 100 Jahre Neu


tl:dr; Ich war in der Kunsthalle Mannheim zu einem Konzert mit Studenten der “Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst – Mannheim.”
Was für ein Wortmonstrum. Im weiteren Verlauf MuHo genannt.
“Hin und zurück“. Kurzoper von Paul Hindemith und Songs von Kurt Weill.
Es war ein bewegter Abend. Zuerst fuhr die 5 des RNV nicht durch, wg. Demo. Weiß nicht welche. Ich musste also vom Rosengarten aus laufen. Egal. Vorher schlenderte ich noch durch die “Neue Sachlichkeit”. Siehe das Gülden Armband oben.
Bewegt: Hin und zurück weiterlesen

Mycel und ein Schwert beim Türkenlouis

[Badisches Landesmuseum. Karlsruhe

Museumshelden – Von Vitrinenstars und Depothütern

Volontär*innenausstellung
3.6.2022–4.6.2023
Marmorsaal, Schloss Karlsruhe]

Nach Karlsruhe gehen. In den Gazetten bedeutet das zumeist die Ansage von irgend*wem das Verfassungsgericht anzurufen und die rotengewandeten Richter um Entscheidungen zu bitten. Ich dagegen laufe da immer vorbei, um die Museen rund um das Schloss zu besuchen. Heute nicht in die Kunsthalle.

KK #WastingTimeWithArt


Nein, nebenan. Erneut. Das BLM war tatsächlich das erste große Museum, das ich besuchte. Klassisch: Klassenfahrt. Ich war beeindruckt vom Markgraf, dem Türkenlouis. Guckt:

Museumsnutzer


Dieses Mal war ich eingeladen, als Blogger. Nein, kein Instawalk, kein Tweetup, eine echte Eröffnung, mit allem, Brezeln, Wein, Speeches und Direktor. Wie so ein Presse-Mensch. Alles fein angerichtet, von Damen in weißen Blusen kredenzt. Man war schließlich im Schloss. Bei Großherzogs daheim.

Mycel und ein Schwert beim Türkenlouis weiterlesen

SchUM am Rhein und Reichstagszeit

Im Juli ist das der 3 SchUM-Städte zum Unesco-Welterbe geworden :
(Schin (Sch) für Schpira = Speyer, Waw (U) für Warmaisa = Worms, Mem (M) für Magenza = Mainz.
(Das Beitragsbild oben ist ein Screeshot der App zum Ereignis,
kann man aufs Telefon downloaden und zu Hause die Geschichten lesen.) Hier der Link zu einer Einführung der SchUM-Städte.

Man freut sich und heimlich, innen drin, stochert die deutsche Scham: “Wir haben ja auch sonst wenig übrig gelassen”.

Ich wollte deshalb und gerade noch einmal zu den Städten, über die ich schon oft bloggte, z.B. im Rahmen von “Museum und Weihnachtsmarkt”. Speyer, Worms, Mainz. Sie sind ja von hier aus in Fahrrad- oder S-Bahn-Reichweite. Zu allen habe ich persönliche Bezüge. Sehr persönlich, wenn auch schon länger her. Ich wollte zu den Museen und auch noch im späten Jahr an den Rheinpromenaden speisen. Die Friedhöfe will ich erst im Frühjahr besuchen, des Wetters wegen, aber sonst in den Städten nach Jüdischem und Reformatorischem suchen. Gleichzeitig feiert Worms 500 Jahre Reichstag zu Worms mit der Nichtwiderufung Luthers.
Es tut gut jüdisches Erbe zu erleben, gewürdigt zu sehen. Einfach zu merken: Sie gehören und gehörten zu uns. Hier. Es gibt sie wieder. G’tt sei Dank. Ich werde dazu 3 Posts hier unten verlinken.
Interessant auch dazu die Partnerstädte. Haifa für Mainz, Tiberias für Worms, Yavne für Speyer. SchUM am Rhein und Reichstagszeit weiterlesen

Träume im Barock und ein wenig Protz

Ich war im Schlossmuseum Mannheim und war doch überrascht. Matratzenlager im Eingang? Selbstverwaltetes Senioren-Museum? Linksrutsch bei Kurfürsts?
Aber nein!

Ich sah die Vorbereitung zu einer PK der Bundesgartenschau 2023 Mannheim im Rittersaal des Schlosses

Es wurde “Leben 23” vorgestellt, das Kulturprogramm der Gartenschau. Das klingt sehr interessant. Jedenfalls besser als der ewige “Jäger aus Kurpfalz von ’75”. Die Vorstellung quasi unter der Schirmherrschaft von Carl Philipp, quasi, dem Schlosserbauer. Dazu gab es wohl ein “Traumkonzert” des Kurpfälzischen Kammerorchesters. Das klingt dann so.

Verbindung zu Youtube erst nach dem Klick.

Natürlich startend mit Mozart, der in Mannheim auch komponierte und seine Frau kennenlernte.
Ich war geflasht. Ob ich mal zu so einem Konzert gehen soll?
Dabei war ich nur einkaufen und wollte meinen Museumsnpass besser amortisieren. Außerdem stand der Besuch seit 5 Jahren aus. Hier schrieb ich auch schon was mit dem Protz.

Barocker Protz am Rhein

Heute also im Schlossmuseum. Man darf da auch hin, wenn man kein Tourist ist!
Das hat die Schlösser und Gärtenverwaltung Baden-Württemberg gut hinbekommen.
Auch wenn da nix wirklich alt ist. Das Schloss war, wie fast ganz Deutschland und Österreich, kaputt.
Das Bild hängt in der Ausstellung. Wie sagte Marvie Hörbiger, eine kluge Frau: “Ein Erbe kann man ausschlagen, das Kulturerbe nicht.” Auch das ist unser Kulturerbe. Ein scheußliches.


Verbindung zu Youtube erst nach dem Klick.

Bild im Schlossmuseum Mannheim. Der zerstörte Rittersaal.

Das ist ein klug kuratiertes Museum, umfangreicher, als ich vermutete. Mit interaktiven Schnipseln, kurz und prägnanten Wandtexten. Großartig gestaltete und ausgemalte Räume.
Raum mit dem “badischen” Tafelsilber im Schloss Mannheim

Dem interaktiven Raum zur “Mannheimer Schule”
Die hört sich im Original so an:
https://www.youtube.com/watch?v=B3TDdLmcaz4

Sogar Leihgaben aus den Pinakotheken. Als die Wittelsbacher den Münchner Thron besetzten holten sie eben ihre Sammlung aus Düsseldorf, Innsbruck und Heidelberg/Mannheim in die Bayrische Gemäldesammlung. Man wollte sie doch ab und an selbst anschauen.

Leihgaben der Bayrischen Gemäldesammlungen für das Schloss Mannheim.

Noch viel, viel mehr gibt es dort. Sogar ein Sichtapparat um zu sehen, wie es draußen aussah, als der Blick auf den Rhein unverstellt war.

So nämlich, mit Schlossgarten.

Da muss ich unbedingt nochmal hin, vorallem die interaktiven Spielchen näher ansehen. Nach der Bibliothek und der Kunsthalle ist dies nun mein dritter Ort, an dem ich im Winter dank der Karten abhängen kann. Zwischen all dem studentischen Volk dort. Vielleicht werde ich darüber berichten. Hier oder auf Insta. Man wird sehen.

Macken im Paradies?

Ach nee, Macke ohne n.
Ich geh’ ja schon mal gerne ins Museum. Zur Zeit eben online, alleine..
Dieses mal gab es eine Einladung dies gemeinsam zu tun. Das (Hessische Landes-) Museum Wiesbaden startete seine “ComMuWity” zur Ausstellung :

Screenshot der Website des Museums Wiesbaden. (Klick zur Site)

Ich hatte sowieso vor dorthin zu fahren, auch um Wiesbaden wieder einmal zu erleben, besonders unten am Rhein in den Vorstädten, bei den Nassauern. Nur Museum ist langweilig, oder? (Mikel, zur Sache!)
Es ist faszinierend diese Zeit vor der dem 1. Weltkrieg und darüber hinaus, aus der Sicht der Kunst nachzuvollziehen, aber bitte nicht verklären, schließlich gibt es auch andere Zeiten, z.B. geht die Gründung des Museums auf eine Anregung Goethes zurück, nicht wahr?
Man muss uns immer erzählen, wie schockierend Bilder, wie die von Macke, auf seine Zeitgenossen waren, na gut DaDa wird heute oft auch noch nicht verstanden, z.B.

Dabei ist Macke omnipräsent.
Googelt doch mal nach seinen Bildern, er behauptet sich gut in der Kunstdruck-Industrie und das meine ich nicht ironisch, populär zu sein heißt nicht populistisch und damit dumm, und …

Screenshot einer Google-Suche nach Bilder von August Macke vom 4.2.2021

Lieber mitleiden, wie sich dieser Krieg auswirkte, alles unterbrach, natürlich nicht nur die Kunst. Mich treibt immer die Wut, wenn ich die Frechheit der Kriegstreiber höre, die heute wieder Ansprüche stellen. Nein, kein Preußen-Bashing heute, es sind ja nur die Hohenzollern. (Bleib beim Thema Mikel!)

Intensiv erlebt hatte ich Macke und Co schon öfter, besonders sintemals im Hack-Museum. “Stimme des Lichts”, zu der ich im Museum Wiesbaden während eines Tweetups eingeladen wurde. Community-Meetups lohnen! Auch für Teilnehmer :).

Orphismus, Lyra, Laterne und eine Disc [Update I, II, III]


Mit den Farbkreisen dort, ich arbeitete Jahrzehte mit dem CIE-Farbraum.
Daher fazinierte mich auch der Farbkreis von Macke in der Ausstellung. Ich finde das Bild gerade nicht. Laura Krautkrämer (war auch gestern dabei, wie auf vielen Meetups) hat ihn auf Instagram gepostet, ja, sie weiß es.


Von wegen, er hat nicht abstrakt gemalt:)
Es war ein sehr schöner Abend, mit vielen Teilnehmern, die ich schon kannte, aus dem Netz und daraus abgeleitet im indigitalen Leben, mit einer warmherzigen, kompetenten, aufmerksamen, unaufgeregten und sich selbst nicht in den Vordergrund drängenden Anke von Hyle, der @kulturtussi. Ich habe den Eindruck, sie beginnt zu einer der führenden Persönlichkeiten der digitalen Museums- und Vermittlungsszene zu werden! #weitersagen!
Ich traf sie letzthin in Persona in Mannheim und heute quasi bei ihr daheim. :)

Anke von Heyl ein Zoom-Meeting moderierend, Screenshot.

So ein Gezoome kann tatsächlich sehr anheimelnd sein. Ungehackt. (Ich war da bei Dingen dabei. tss) Die verantworlichen Damen des Museums immer in der Nähe, nicht im Vordergrund. Im übrigen waren sie überrascht über den Ansturm zur Online-Führung und dass ihr Server in die Knie ging. Allerdings mit glänzenden Augen, das bedeutet ja Aufmerksamkeit, Besucherzahlen. Die URL direkt zu Youtube kam schnell. Google (die Mutter von Youtube) hat mehr Platz auf seinen Servern, die meist direkt an Kraftwerken liegen. Nicht vergessen: Die Digitalität hat auch dunkle Seiten. Bitte nicht verdrängen!
Screenshot der Führung zu “Paradies! Paradies? des Museums Wiesbaden. Kurator Dr. Roman Zieglgänsberger vor Mackes “Paradies” Man beachte die Teilernehemerzahl, die bald noch höher wurde. Rechts der Chat.

Roman Zieglgänsberger konnte mitchatten, da die Führung aufgezeichnet war, also nicht interaktiv, was manche der Damen bedauerten, aber was wäre das für ein Geqassel geworden bei über 900 Begeisterten. Das war eine angenehme Führung. Kurz und knackig, alles bedenkend, in einem Stück aufgenommen, kompetend und nicht protzend. Eingestreut Nahaufnahmen der Bilder, siehe Beitragsbild. Ich guckte gerne zu. Oft sind ja Kuratorenführungen bemüht, als ob sie selbst gemalt hätten. Nicht hier, gut gemacht, auch die anschließende Q&A Sitzung war angenehm ruhig und nie langweilig. Auch wir Teilnehmer, finde ich.
Zoom Screenshot mit Roman Zieglgänsberger vom Museum Wiesbaden.

Dann kam der Bastelwebshop, den ich sogut wie nicht mitmachte. Sorry, aber ich mag das nicht. Ich freute mich, still vor mich hinlächelnd, an den Aufnahmen der Teilnehmer oben im Bild. Nur die Köpfe gesenkt, was sie da werkelten sah man nicht, wie auch? Da waren ja keine Handkameras zu Gange. Zuvor gab es ein Brainstorming zum Thema “Mein Paradies”. Wo ist mein Paradies? Ich hatte eine irre Assoziation. Ich fühlte mich wohl, in meinem Wohnzimmer, mit all den Leuten auf dem Schirm, aber wo waren die Leute wirklich? Youtube und Zoom sind amerikanische Firmen, also wahrscheinlich auf einer US-Serverfarm, die zu irgend einer cloud gehört. Blitzschnell sah ich vor einem Macke’schen Hintergrund mit einer Blumentür eine Serverfarm, wie von Macke gemalt. Wie bitte sollte ich das basteln, mit meinen zwei linkischen Händen? Ok. Ich hatte kurz etwas gezeigt, damit man mich nicht des Platzes verwies.

Aber natürlich hatte ich das “Paradies” schon geschrieben, to whom it may concern. 2011. Im Zoom-Chat hatte ich das auch. Diese Chats sind übrigens schlimm programmiert. Kann aber das Museum nix für. Danke für die Einladung Museum Wiesbaden und @kulturtussi. Ihr sagtest es schon: Aus der Nummer kommt ihr nicht mehr ‘raus. :) Wir lesen uns!

Paradies

Die Tage
eingemacht
eingefroren
gepökelt
gesalzen
eingeschweißt
genäht
halten
nicht
nie
nur die
eingebrannten
geräucherten
zerbombten
ich küsse
dich
jetzt
nur das

[update]
Wibke bloggte auch: Sehnsucht nach Kunst, Begegnung mit Kunst
Dagmar bloggte auch, mit interessanten, kritischen Randbemerkungen:
“Während Kulturbürger-Erinnerungen an die liebsten Macke-Gemälde ausgetauscht wurden … )
“Doch eine Frage beschäftigt mich seit diesem Abend: Wie wäre die Veranstaltung verlaufen, wenn nicht mindestens zwei Drittel der Teilnehmer:innen in der Kunst- und Kulturbranche arbeiten würden? Ich mag es gerne herausfinden.” Und! Sie dichtete auch! Ich sollte sie inspiriert haben. Welch Ehre!
Kulturtussi: “Das Paradies vor Augen”.