Prome was? Fallera.

Achtung: Dies ist eigentlich nur ein Gedankenwinden zu einem Thema, das vielleicht zu einer Aktion führen wird. Weil ich das dann verbloggen werde, so mein Schweinehund es zulässt, kann ich das auch gleich hier extemporieren, wie der Lateiner sagt. Transparenz ist alles, oder?

1. Die zwei Ausstellungen zu Funke und den Landschaftsmalern in der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe hatte ich schon länger im Visier. Vorgemerkt für die Sommerferien in BaWü, Hessen und RLP, wenn die Städte und Züge leerer werden, weil alles am Meer abhängt oder sonstwo.
2. Dann realisierte ich, dass die Herbergsmütter engagiert sind, was zu tun. Das sind die mit den #pantwitterspielen. Interessant. Lockerleicht folgte ich dem #hashtag #wirziehnfallera auf Twitter, war aber abgelenkt durch die Wiederaufnahme meiner CSS- und PHP-Kenntnisse um das neue Theme hier im Blog zu trimmen, dieses mal ordentlich mit Childtheme. Twenty Eleven war schlicht nicht responsive genug. Nein, unter Kleinbloggern nennt man das nicht gleich Relaunch, nur weil man ein neues Theme angeklickt hat… :) Ist übrigens noch nicht ganz fertig… Was wollte ich gleich sagen? Ach so ja..
Wollte ich, sollte ich irgendwie da auch..? In der Natur schreiben?
Hä… Was mache ich denn seit Jahren? Uffbasse Bauer, das hattest du doch beim Schmuseum schon! Erzähl nicht schon wieder wie Opa vom Krieg. E-gal. Ich wollte es wissen, ob das so wirklich so viele Einträge sind. So ein Blog ist ja auch Datenbank mit Volltextsuche und Kategorien, wenn der schlampige Admin sie auch anklickte und weil ich schon dabei war taggte ich die Einträge mit #natur und fasste das hier zusammen. “#natur, gepriesen sei sie, unter freien Himmeln.”
Dann hat Wibke das verbloggt. “Wir zieh’n, fallera: Landschaft auf die Hand mit der digitalen Promenadologie”
Hä Promenadologie? Links in die Lesezeichen gesetzt, auf Wiedervorlage.
Den Artikel überflogen. Hinweis auf die One-Minute-Sculptures des Erwin Wurm gefunden. Hat mir im Städel nicht gefallen. Hhmm.. Weiter überflogen. Bei “Landschaftspoesie” hängen geblieben. Siehe oben!
Aber das ist alles nicht so dumm. Gar nicht. Hey, die Kunsthalle Karlsruhe hat ein Tumblr zu der Aktion aufgesetzt. Sieh an, sieh an..eine neue Pressesprecherin im Haus, vom Marta Herford, die bisherige ist ja jetzt in Frankfurt tätig… Man kommt ja gar nicht mit. :)
Jetzt soll eine erste “Digitale Promenadologie” an Fronleichnam stattfinden. Schaff ich nicht bis 14:00. Und überhaupt am Brückentagsdonnerstag in der Bahn… aber:


Womit das dann geklärt wäre! Juli. Wir werden sehen.
Aber was mache ich? Das mit den Rahmen hatte ich ja schon. Gestern erst getaggt.
Sollte ich der Magritte-Idee nachhängen?


Die Sache mit dem Höhlengleichnis von Plato?
Dann DER Hinweis der Herbergsmütter!

Und sie um eigene Methoden und Erfahrungen anreichern.

Dann wähle ich mein Format #twly. Bilder und dazu das, was die gerahmte Landschaft mit mir macht! In 140 Zeichen gegossen. Die Landschaft dazu? Also abhängig vom Wetter, ich bin ja nicht engagiert #grinst#
1. Ein #twlyWalk zum Weinfest in Wachenheim / Pfalz. Immer die Bilder Slevogts im Hirn. Siehe da, da. Wachenheim. Thema: Das Weinmeer und der Walddahinter…
2. Neckar-Odenwald um Dilsberg und Neckarsteinach-Neckargemünd. Guck.

3. Einfach in den Bus steigen und in den Odenwald fahren… z.B. nach Rippenweier…

und vielleicht irgendwann in Kaloderma, äh Karlsruhe…

So lange werde ich die Promenadologie studieren. SEHR interessant! Ob das wohl etwas mit #lustwandeln zu tun hat? Darf ich hier lächeln?
Wir lesen uns!

Räuber

Der Text ist aus 2006 und gewinnt neue Bedeutung. Das Städel macht einen Instagram Aktion #StaedelXTrinkhalle zu der neuen Ausstellung “Becherklasse. Zum Städelblog. In der Geschichte Goethe, der Erlkönig vor einem Kiosk… Wenn das nicht passt. Die Fotos sind am Samstag geknipst, auf dem Weg zum Hackmuseum. Siehe den letzten Post. Das Beitragsbild oben ist ein Kiosk an der Langen-Rötter-Straße in Mannheim.

Zurück hüpfte ich fast. Dabei begann alles wie so oft, weil ich todmüde war. Die Straßenbahn ratterte, das Buch war auf den Schoss gesunken und ich starrte trübe durch die Scheiben. Diese Strecke war ich schon als Kleinkind gefahren, ich kannte jede Ecke, jede Unebenheit im Geleise. Die Durchsagen der Haltepunkte hämmerten ewig bekannte Straßennamen in mein Gehirn, das laut nach einem Gähnen rief und doch konnte ich meine Augen nicht von den vorbeiziehenden hässlichen Häusermeeren wenden, die auch noch von den Straßenlaternen unvorteilhaft angeleuchtet wurden, als ob gleich einer dieser furchtbar düsteren Krimis abdreht würde. Meine Gedanken rieselten träge, unfähig wie sonst immer, mir vorzustellen, was die Menschen hinter den Mauern denn gerade täten. Diese kleinen Dinge des Lebens. Dosenöffner polieren oder gebratenes Geflügel tranchieren. Ich gebe zu, oft erschreckte mich die Hochrechnung, wie viele Paare jetzt wohl kopulieren würden, gerade dann wenn die Bahn vorbei huschte, ungelenk und kreischend, die Zahlen pfiffen mir durch den Kopf. Geht es Ihnen auch so? Es ist unvorstellbar, dass jeder erwachsene Mensch kopuliert, potentiell jedenfalls. Gigantisch. Man fährt durch die nächtliche Stadt und hinter, na ja, jeder dritten Mauer paaren sich die Menschen. Solche Gedanken erfreuen normalerweise mein Gehirn, wenn mein Auge schweift, aber heute war da gar nichts, nur dumpfer Wiederhall der letzten erfreulichen Stunden. Ich suchte mühsam nach den Bildern der Lesung, als ich elektrisiert auffuhr. In dieser Stadt gibt es auch eine Goethestraße. Es gibt fast in jeder Stadt eine Goethestraße, sogar in der kleinen Stadt, in der ich schlafe, aber hier in der Stadt, die für mich Stadt ist, seit ich denken kann, in dieser Stadt war ich noch nie die Goethestraße bis zu ihrem Ende entlang gelaufen. Ein irrsinniges Gefühl der Trostlosigkeit machte sich in mir breit, die Müdigkeit umhüllte es mit einer verschmutzen Plane aus verbrauchter Luft und dann kam die Haltestelle. Es stieg niemand ein, keiner meiner Mitfahrer wollte aussteigen und doch hielt die Bahn, wohl aus schierer Gewohnheit oder weil der Fahrer träumte wie ich. Ich musste aussteigen. Raus. In die Goethestraße. Die Müdigkeit sank sofort in die Füße, aber die Schenkel trieben mich weiter, das Ende der Goethestraße suchen. Ich erwartete dort nichts, wie denn auch, es war eine dieser ganz gewöhnliche Stadtstraßen und nur die Satellitenantennen an den Balkonen ließen Sehnsucht nach anderen Ländern und Welten erahnen. Ich lief den Hausnummern entlang und war bald am Ende angelangt. Die Kreuzung, in der sich die Goethestraße in die Beethovenstraße verlor, war noch eine Spur hässlicher als der Beginn der Straße am Haltepunkt, dort glänzte wenigstens noch Neonreklame für eine Handy-Firma, die auch einmal ein deutsches Unternehmen war. Hier funzelte nur das Licht eines Kiosk.

Alstom-Kiosk Mannheim. Der Anblick war tatsächlich der Auslöser für diese Story

Ein Mann feilschte mit der Besitzerin um ein letztes Bier auf Pump. Um das nervtötende Geschrille abzukürzen kaufte ich uns zwei Bier. Die Rollladen fielen und ich beeilte mich das Bier zu trinken, mein Gegenüber schwallte mir all die Kloake über mein Haupt, die auch die Schlagzeilen der Zeitungen über die lauen Lüfte kreischten und die Kommentare, wie sie das Volk liebt, in aller dummgeiler Brutalität, sogar Adolf wurde bemüht. Urplötzlich hielt er inne und fragte mich, was ich denn in dieser gottverlassenen Gegend um diese Zeit zu suchen hätte. Ich sagte ich suche den Goethe, der in den Stra­ßen wohnt, heute in dieser. Er küsste mich auf die Backen, was weniger eklig war, als man annehmen sollte und deklamierte den Erlkönig, wie ich ihn noch nie gehört hatte. Es traf mich bis ins Mark. Ich war Vater und Sohn zugleich, spürte die Tränen der Mutter, die Nebel, die Nacht. Als er schwieg und die Worte auf dem Pflaster des Gehsteigs sanken, damit sie am Morgen von Passanten weitergetragen werden konnten, wie Blütenstaub von diesen Killerhummeln, schrie die Stille der Nacht in mein Gehirn und der Mann war weg. Mein Lachen zerriss meine Müdigkeit in Streifen, die ich mir als Turban um den Kopf legte und leichten Fußes zurück zur Haltestelle lief, fast hüpfte. Zu Hause wollte ich die Schillerstraße auf dem Stadtplan suchen. Morgen. Ich werde nach Räubern suchen, am Ende seiner Straße.


Aus:

Kubin im Hack

tl;dr
Ausstellung “Die andere Seite – Erzählungen des Unbewussten” Alfred Kubin und andere. Ludwig-Hack-Museum Ludwigshafen. 25.5. – 13.8. 2017. Fan-tast-isch!

Update Informationen zum #hackwalk_02 eingefügt!


Bei 33° mit dem Rad nach Ludwigshafen. Der Rhein glitzerte übrigens grün, gestern. Tipp: Museen sind der Kunst wegen klimatisiert! :)
Wer jetzt meinen Sermon nicht ganz lesen will, was schade wäre, ihr verpasstest was, das Fernsehen war auch schon da. (SWR Aktuell Rheinland.Pfalz vom 23.05.2017 3 min)

Das Absurde scheint gerade in Mode zu sein, tagtäglich liefern die Anstalten und Geräte reale Absurditäten zu Hauf. Dem Trend folgen wohl die Museen, kommt mir so vor. Ich schrieb ja schon zu Nolde in Wiesbaden und Magritte in der Schirn..
Wie schreibt das Hack in seinem Flyer zur Ausstellung?

… den Zeitgeist der Jahrhundertwende … zeichnet sich durch eine allgemeine Verunsicherung aus. Das Vertrauen in Fortschritt und Zukunft wird abgelöst vom Glauben an den allmählichen Zerfall der Gesellschaft …

Das Hack zeigt Kubin. Grafiken, die beeindrucken, gar nicht museal wirken. Noch eine dieser heutigen Absurditäten:

Screenshot der Website der Pinakotheken. Sammlung Alfred Kubin.
Kubin im Hack weiterlesen

Sieben Brücken zu Tage wir zieh’n

(Zum Brückentag der Himmelfahrt 2017)
Wenn die Tage
im Wasser gespiegeltsicher über Röhrer
mit gleißenden Lichtern
bebrückenüber die Flüsse der Zeit
ins Morgenlicht dämmernunter Kriegstieren
hindurch ins Lichthinein in den Mittag
gleiten und hinüberzu Ufern und kein Himmel fuhr aufNur sieben Brücken über die Wasser
fallera

Noch mehr Thesen-Thesen und Gewesen.

Die Kulturfritzen schon wieder, lassen uns paradieren, blog, blog! #theaterimnetz

(Im Foyer gehäkelt, unsereinem wird da immer so, vom Sekt. Heimlich an die Fräcke von Wagnerianer geheftet. Übersetzer: Für Facebook auf Sinnpostkarten copypasteten! Die Theselein gelten natürlich nur in der Provinz. In Berlin theatert man ja neuestens auf Flughäfen. Ja, Flughafentheater, ohne Netz.)

96
Geht gar nicht!
Der Kulturausschuss verlangt mehr Klassiker, Vollauslastung der Zuschauerräume und die Brecht-Familie untersagt Router auf der Bühne! Die Theaterfotografen kreischen nach ihrem digitalen Copyright. Die Verträge der Theatermenschen sagen nichts zum Internet!

97
Apps – früher Programme genannt – sind Theaterstücke für einen oder zichmilliarden Chips. Von Millionen Programmierern geschaffen, in was weiß ich wie vielen Sprachen (sprechen sie Javascript?), heutzutage vernetzt in TrölfzigTerras Rechnern. Der Code ist das Theater, samt seinen Algorithmen. Wer inszeniert Hamlet in C++ oder doch besser php/css? Die Hardware vom Discounter und Apfelversand. Versteht niemand? Seit wann stört euch das? Das will niemand sehen? #hach
(Hinweis: Programmieren bedeutet hier nicht die Aneinanderreihung im Spielplan und dem Spielzeitheft.)

98
Solange „das Netz“ nur als Spielwiese großer amerikanischer Firmen begriffen wird, samt deren Codern, Filterblasen und immer neuen Hypes, hat das Theater damit nichts zu tun. Theater bringt man nicht an die Börse. (Intendantinen müssen draußen bleiben.)

99
Solange das Theater sich als elitäre Hochkultur begreift, kann es sich nicht mit dem gemeinen Volk auf den gleichen Servern tummeln. Igitt, da sitzt ja mein türkischer Gemüsemann.

100
Entwickelt Klatschapps für das Volk. Das reicht. Wir Theatermacher genügen uns selbst.

101
ceterum ceseo … Das Netz ist schlecht und Hass . … esse delendam.
(Endlich)

Ein Beitrag zur Blogparade der Kulturfritzen! #TheaterImNetz

#natur, gepriesen sei sie, unter freien Himmeln.

Es gibt einen “Deutschen Preis für Nature Writing”? Wie fast immer via Twitter gefunden. Die Herbergsmütter veranstalten morgen #wirziehnfallera zu der Ausstellung “Unter freiem Himmel” der Kunsthalle Karlsruhe. Die Preisträgerin jenes Preises debattiert dort auch, siehe vorigen Link.
Scheint gerade ein Hype zu sein. Ich mache das ja oft, unter freiem Himmel schreiben (siehe Bild) oder aber im Nachklapp zu Hause, sogar live hier ins Blog geschrieben. Ich habe da einiges getagt unter #natur. Ein Service des Hauses! Greifen sie zu!

#natur

Die Welt tobt

da draußen vor dem Fenster. In den Hauptstädten toben Revolutionen, Fußballmannschaften verlieren. In meinem Hirn verschimmeln Gurken, die eigentlich salaten sollten. Präsidenten lassen sich krönen, vom Volke erkauft. Da schwebt das Prozent. Lasst uns toben, bis zum Pudding an der Wand. Die Kühle entschwebt, Nudelsuppe kauend im Schrank. Rubens digitalisiert Museen, die wonniglich kreischen. In den Theatern mufft die Post im Netz. Dramen fallen in meine Seelchen. Ich schlecke Eis, aus den Kellern der letzten Revolution oder der davor. Über den Autobahnen der Fluch der Maut und der Elektro. Die Kultur hebt die Röcke und flieht vor Ministern und deren hartem Leit. Irgendwo schreibt sich ein Gedicht, der Bot schnifft hinterher. Auf Staffeleien röhrt die gemeine LED. Eine Geige püriert. Morgen werden wir singen. Wenn wir noch können. Die Welt tobt und lacht.