könnte man meinen
würden sie gerne sagen
und verwalten
alles als Tempel
verkaufen aber
ja nicht für jede
oder gar diesen
schließlich ist
Kultur nicht für
alle da nee nee
Sollen die Banausen
halt saufen und
selber singen
Für die gibt es
Arenen oder so
Kategorie: Allgemein
Noch mehr dialektisches
Lesung hoch über dem Millstätter See in drei Dialekten (bairisch, kärntnerisch, pfläzisch) aus den Lyrologien.
Barbara hat auf meinen Blogpost geantwortet. Auf Twitter redeten wir dann grandios aneinander vorbei. Darum jetzt hier ein Statement, hoffentlich Erklärung. Kurz und knackig.
Warum ich Dialekt spreche? Ganz einfach! Es ist ein Teil von mir, meiner Idendität. Natürlich spreche ich nicht immer Dialekt. Das kommt auf das Gegenüber an. Auf das Verstehen. Hochgestochen: Ich lebe das Dialekt-Standard-Kontinuum. (Einfach hier klicken zu Erklärung, das muss ich hier nicht breitwalzen, es lebe die Redundanz.) Das ist zumindest bei uns Standard. Ich weiß, dass dies nicht überall der Fall ist. Die Schweizer z.B. trennen da strikt.
In meiner Ursprungsfamilie wird Dialekt gesprochen, an meinem alten Arbeitsplatz auch, aber eben auch dort im Kontinuum. In meiner Familie sprechen wir auch Konitnuum, schon alleine, weil da mindestens zwei Dialekte zusammen kommen. Ich liebe Dialekte, weil sie Diversität vorleben, weil sie Varianten des Lebens darstellen. Weil sie Teil unserer kulturellen Vergangenheit sind, unserer Vielfalt. Natürlich verändert sich das. Im Augenblick sogar dramatisch. Einfach ‘mal auf einen Schulhof gehen und zuhören. Wir Deutschen verändern uns, wir sind ein Einwandererland gewesen und sind es immer noch. Was ich ausdrücklich begrüße, wir werden noch Vielfältiger! Damit verändert sich die Sprache natürlich mit. Wie sich die Umgangssprache verändern wird? Was geschieht dabei mit der Schriftsprache? Ich weiß es nicht. Und all die selbsternannten Sprachhüter werden nichts daran ändern.
Für mich ist Dialekt sprechen also einfach etwas ganz normales. Muss nicht diskutiert werden, da liegt alles einträchtig nebeneinander, aufeinander. Eine Sprache mehr. Mit unseren amerikanischen Nachbarn früher sprach ich halt englisch, denn die können halt nix anderes und auch dort gibt es Dialekte und Pidgins. Könnte ich besser italienisch (und was haben die für Dialekte!) würde ich auch das sprechen. Mit Italienern natürlich.
Etwas ganz anderes ist Dialekt zu schreiben, gar Liedtexte. Großer Mutmacher war dabei Zuckmayer. Ich kann mir bis heute nicht vorstellen, wie „Der fröhliche Weinberg“ in Berlin am Schiffbauerdamm ankam. Aber es war der „Hit“ der Saison 1925. Begleitend die Österreicher. Von Heller bis Hubert von Goisern. BAP nicht zu vergessen. Dialekt schreiben ist Rebellion und Wohlfühl-Oase zugleich. In meinem Dialekt gibt es keinen Imperfekt, keinen Imperativ und anderer „Kram“. Präsens und Perfekt reichen aus. Es gibt keinen Duden, der mir vorschreibt, wie ich ein Wort zu schreiben habe und all das, was uns die Preußen ausgetreiben haben kann ich da ausleben. „Die wo“ ist solch ein schöner Ausdruck, zum Beispiel. Immer wenn ich anfange „abzuheben“, zu viel Dada zu schreiben, gehe ich zum Dialekt, mich erden. Im Dialekt geht so manches nicht. Dafür habe ich dann wieder die Hochsprache. Ich mache daraus auch keinen Bohai. Ich mache es einfach. Natürlich schränkt das ein, es wird nicht von allen verstanden. Und? Wird es halt nicht. Wem es nicht gefällt, der liest es nicht. So einfach.
Ich habe übrigens auch schon Gedichte in basic und php geschrieben. Doch, geht. :)
Ländliches Idyll
Sanft poussiert die Sonne
rotstichig schon die Strahlen
mit dem Grüngephyl der Gräser
von fern weht Glockengeläut
die Wiederkäuer malmen
in elysischem Gleichklang
gurrende Tauben kiffen im Tann
der Landmann händelt die Landfrau haltend
und frohgemut der Kinder Geschrei
plätschert dröhnend das Blut
aus den Kettensägen der Videos
zur Entspannung des Feierabends
des ländlichen Idylls
#burger samt drachrhein
Der Sommer tanzt sich gerade in den Mai. Ich habe begonnen auf mikelbower.com mein Blog #burger wieder zu befüllen. Meine Ausflüge und einen Neustart für die Drachen-SF “drachrein” Ich werde das hier nicht oft erwähnen. Wer meinen Ausflügen zu Gärten Schlössern, Burgen und sonstigem, vor allem in meiner unmittelbaren Umgebung, folgen will, der lese dort mit. Die Drachengeschichte verspricht auch spannend zu werden. Gleichzeitig empfehle ich der @burgenblogger aka @wortwalz Jessica Schwarz zu folgen, die ab morgen http://www.burgenblogger.de/ ist. Ich bin sehr gespannt, was sie aus dem Job macht. Ich wünsche ihr alles erdenklich gute dabei. Und darf ich es sagen? Ich bin froh, dass ich da nicht genommen wurde. Ich sitze hier gemütlich in der Ebene, mache was ich will und lese mit. Immer die Burg hoch und ‘runter… #neenee Aber einmal auf einer Burg wohnen, so eine Nacht lang? Werde ich auch machen, doch. Aber nicht am Rhein ….. :)))
BA 659
Rillen aus verquengeltem Teer kreuzen des deutschen Autobahn, lassen sich scheppern. Meine Zehennägel kichern in den Socken, träumen von Lack und der Freiheit der Sandalen. Riemen reißen sich im Spann. In den Mittelstreifen sehnen sich Gräser nach der Schnauze der Lämmer. Große Rinder lastern. Im Radio tanzen grelle Mücken zu der Mukke aus Vierteln und dem Bumms auf des ersten Takt. Bleche kriechen durch die Schaften aus frisch betoniertem Land. Hubschrauber singen die Lieder der Bienen vor dem Knall. Seiten streifen weiß. Das Steuer träumt von Finanzen und dem zärtlichen Land. Aus. Die Fahrt. Weg. 659. Rillen lächeln. Bremsen schäumen zu Bett. Ein Kuss sehnt. Gedanken splittern zu Schlaf.
Standarddialekt
Gedankenwinden zu einem Blogposting im Wortfeiler von Barbara Piontek.
Ich spreche Dialekt, es ist meine Mutter- und Vatersprache, ich schreibe Dialekt. Die Standardsprache erlernte ich, wie fast alle hier, aus #mygeneration, in der Schule. Mehr oder weniger, wie später Englisch, das aber auch von den Nachbarn. Ich spreche auch nie ein formvollendetes Schriftdeutsch, der Dialekt ist immer erkennbar.
Als ich 1970 mein erstes (Laien-)„Musical“ „Live“ schrieb, legte ich „den anderen Menschen, den Spießer“, der gegen die langen Haare wütete und dem „Adolf“ nachtrauerte, in Pfälzisch an. Es dauerte Nächte, bis ich meinen Freund dazu überreden konnte, den Part zu übernehmen, er wollte nicht als „dumm“ gelten. Es dauerte, bis ihm dämmerte, dass er ja „schauspielerte“.
Die Rolle des Dialekts, liebe Barbara war schon immer ambivalent, das Image. Ich verweise da nur auf die Buddenbrooks. Es gab Zeiten, in denen „die da oben“ zur Abgrezung nur französich unter sich parlierten, wie heute so viele denglischen. Aber das ist heute eigentlich nicht mehr so das Problem.
Überhaupt, was ist denn dieser Dialekt genau? Standarddialekt weiterlesen
seriös
meine seriosität
langweilt mich zu tode
meine seriosität
sterilisiert mich ein
meine seriosität ist tot
täterä
Augenschmatz
Zwischen Zeilen
Krümel aus Sekunden
geklebt
Augenschmatz
in den Haaren
erlauscht rasiert
Einst waren
wir behaart
unter Achseln
Über den Zeilen
der Hype darunter
mein Ich
und spielt
Gedanken
zwischen
Zeilen und so
weiter
Ach die Armen
Zu
viele
Zeilen
Ein Haar
und keine
Suppen
Ich bin ja so banal, ich bin die Unkunst.
(Ein Pamphlet, weil es mir gerade Spaß macht. Nach der Lektüre eines Blogbeitrages „SCHULDIG PRO BANALISIERUNG DER KUNST? #LESETIPP“ von Tanja Praske. Dort sind auch alle Links zum Thema aufgeführt.)
Die Geschichte zum Bild gibt es hier.
Ich bin so ein Schwein, dem man die Perlen vor die Füße schmeißen muss oder nicht darf? Die Kunstvermittlungswelt ist in Aufruhr, weil sie vielleicht nicht genügend oder zu viel Kunst vermittelt. Den armen Schweinen, wie mir, die nicht all das edle und seligende Kunstwissen erstudieret haben. Die wir uns nur rudelweise ins Museum trauen, wo streng blickende Damen uns und den Künstlern ( die wissen das oft auch nicht) erklären was da hängt, warum es da steht und was die Künstlerin ( sowas kommt vermehrt auch vor) denn da wie und warum mir dummen, banalen Unkunstigem erklären.
Und immer kommt unterschwellig: Das ist Hochkultur, mach ordentlich deinen Diener, es wird dir gnädig gewährt einen Teil des goldenen Kalbes zu betrachten. Die Kultur braucht mich nicht, ich werde ihr sogar gefährlich. Die Kultur und ihre Gralshüter. Die Literatur. Die Musik. Immer von oben herab. Immer aus der Gosse der Unwissenheit harusholen wollen, oder lieber nach unten drücken weil es der Kunst schadet, wie auch immer das geht, aber „die Kunst“ verstehen wir ja nicht und wenn ich das richtig betrachte die KünstlerInnen auch nicht. Werden eigentlich nur als Lieferanten gebraucht, im besten Fall sind sie tot und können sich nicht mehr wehren.
Es wäre etwas Demut angbracht, liebe Kunstvermittler. Es gibt Dinge, die ihr auch nicht könnt und da stehen dann die Experten und feixen.
Um es ganz konkret zu sagen. Ich traue mich. Doch. Ich bin kraft meines Menschseins dazu berechtigt. Ich gehe einfach in Museen, sonstigen Gralstempeln und gucke mir an, was da so hängt oder steht, was auch immer. Ich lasse mich auf Dinge ein, staune kopfschüttle, lache, weine. Ich bin alleine mit dem Künstler, der IN und manchmal schreib ich auf, was das Werk mit mir gemacht hat, oder nicht gemacht hat. Ich muss dazu nicht wissen, welche Pinselgröße verwendet wurde und welche Gedanken vorher den Kunstbeschaffenden beim Mittagessen plagten.
Aber das interessiert ja die Kunstwelt nicht. Ist ja alles bereits aufgeschrieben, haben kluge Köpfe, Doctores und hochedle Professoren bereits erforscht, muss ich mich nicht selbst darum bemühen.
So. Jetzt geht es mir besser. Konkret:
Ich habe über die Tweetups nachgedacht, die ich mitmachte. (Nehmen wir die im Technoseum aus, das ist etwas völlig anderes)
Ich war begeistert. Das macht Spass und doch, tolle Leute kennengelernt. Eigentlich hätte ich aber anschließend noch einmal alleine durch die Gänge schleichen wollen, habe es auch irgendwann gemacht, um mich selbst den Werken stellen zu können.
Was würde passieren frage ich mich, wenn banale Unkunstler wie ich zusammen mit professionellen Hochkunstlern in einer Erstausstellung eine(r)s #hust „Kulturschaffenden“ einfach durch das Gelände pesen und tweeten, einfach das, was wir sehen? Uns vermitteln, gegenseitig auf Augenhöhe?
Geht nicht? Dachte ich mir.
Weiterführend hier: Amateurlaie
Natürlich hole ich mir auch gerne Wissen, vertiefe mich. Aber bitte, ich möchte es mir holen können. Wenn ich es will, wann ich es will und ich würde es gerne mit anderen Unkultis tauschen. Gerne auch mit Kultis, wenn es die denn interessiert. Und ich lasse mich auch gerne vom Marketing locken. Doch. Macht mal weiter. Aber hört auf Diskussionen über „die Kultur“ zu führen. Sie gehört euch nicht. Sie gehört euch nicht, mir nicht, niemandem.
#waschtag
(Aus der Reihe Twittertheater #unvollendetfurchtbar)
Ein Pro log.
Und jetzt @all, freaks, folks, Arschlöcher, Frauen, Männer und @Euch Normalos für heute nochmal: „Die luschdigen Weiber von Windsor“, Oper! Da wird nicht mitgeklatscht. Keine Sternenspritzer, die Kripo wacht!
Der #hashtag lautet #waschtag Mit dubble u. Ach Jungspunde, das Ende von VW, am Anfang, der cashtag war gestern! Merkt euch das, ihr habt das auch via WhatsFrapp bekommen und wtf sonst wo. Also das ist eine SM-Theaterproduktion. Die Tweetup-Groupies kommen noch, die Instagramer seilen noch zwischen die Vorhänge. Vorsicht, dort hat der Wagnerverband immer noch Heckendrohnen aus dem Ring versteckt. Irgendwo verkauft der Castorfclone Anstecker für den BaalFaustRichard, den er unter der Bettdecke schrieb. Der ausgestopfte Peymann ist desinifiziert und kann auch von Kindern wieder benutzt werden. Und wer nicht tweetet fliegt ‘raus. Retweets gelten nur im 10-er Pack. Facebook muss man nicht extra bemühen, alles wird automatisch dorthin gepostet, wo es Zuckerman will, vielleicht lest ihr euch ja mal selbst, dann sagt uns Bescheid. Fax Nummer steht im Impressum, ihr könnt mich und hallo das Introjingle, mein Gott jetzt sagt die Dirigentin wieder Over-Türe statt Intro. Sie hat schon wieder den #hashtag vergessen. Wisst ihr was? Ich schmeiße hin.