Das definiere ich für mich wie folgt. Wie gesagt das gilt zunächst nur für MICH. Dies ist keine wissenschaftliche Abhandlung, sondern eine Definition für MICH als Autor.
Lyrik ist das „virtuelle fotografieren” von Empfindungen, Gedankengängen, Gefühlen, Wertungen, Gewichtungen, Aushebelungen, Neuordnungen, im Gehirn zu Worten „weiterverarbeitet” und verdichtet, von Ballast befreit, komprimiert ( = verdichtet ) zu „Wortverbindungen”, nachfolgend Gedichte genannt.
Die Form ergibt sich aus der Verarbeitung, zeigt den Fluss der Gedanken, folgt deren Rythmen. Der Inhalt diktiert die Form. Die Aussage dominiert alles. Der Grad der Verdichtung richtet sich ausschließlich am Inhalt aus. Eine statistisch-statische Verarbeitung erfolgt nur im Unterbewussten. Konstruktionen lehne ich für mich ab. Nachbearbeitungen nur in Zeitnähe.
Lyrik lebt von Bildern, gibt Tiefe wieder, regt zu Tiefe an. Je tiefer die „Gänge” sind, desto „lyrischer” die Lyrik, wobei Tiefe nicht Unverständnis implementiert, sozusagen Ungüte der Lyrik darstellt. Nicht treudeutsche „Bierernsthaftigkeit” ist gemeint, nein, Verständnisstiefe, eindringen in die Sache, die Dinge, die Welten. Und wenn Lachen angesagt ist, oder Zynik, dann ist es so, auch in der Form.
Die Formen der Lyrik sind so vielfältig, wie ihre Protagonisten, so vielfältig wie ihre Leser oder noch besser Leser / Hörer.
Lyrik ist gut, wenn Leser/in sich im Gedicht wiederfindet, die Gedankentiefe spürt und sich auf den Wellen der Verdichtung zu eigenen Gedankengängen, Empfindungen, Gefühlen „genötigt” fühlt.
Ich staune über die Meister der starren Formen, bewundere sie, achte sie. Ich vermag mich der Fron der starren Form allerdings nicht zu beugen. Das muss ich zu oft. Mich der starren form beugen. Mich anpassen, dem Zeitgeist frönen, einordnen, im Rhythmus unserer Sekundengeschichte mitpendeln, einordnen.
Wenn ich schreibe, will ich frei sein. Nur meinen Gedankengängen folgen, mein Inneres aushorchen, die Dummheiten der Welt wiederkäuen und ausspucken, wenn es geht, befreit lachen, am liebsten über mich und meine Schreiberei.
Ich habe Probleme mit Worten wie Kunst, Lyrik, Literatur. Das sind Schubladen, große Worte, oft aufgeblasen, aufgebauscht, unverdichtet, am Leben vorbei, bar jeder Realität. Wichtig für die Kritik. Kritiker/in braucht Anhaltspunkte zum vergleichen. Zum Schreiben braucht man das nicht.
Kunst wird zur Kunst, weil irgendjemand sagt : das ist Kunst. Lyrik zur Lyrik, weil…
So definiert ist meine „Geschreibe” Lyrik. Weil ich es so nenne. Empfindet mein Leser/Kritiker auch so, ist das Werk gut, wenn nicht auch gut. Es gibt noch mehr Leser und noch mehr Dichter…..http://www.wortsetzung.de/forum99 oder http://www.webring-lyrik.de oder siehe Links……