Glückszeiten

Was ich bei der #spätlese14 lese.

Zeitlos

Meine Zeit hat sich umgestellt. Ich wusste es zunächst nicht, aber sie hat. Sie hat mich verlassen, die Zeit, meine liebe, alte Zeit. Sie ist weniger jetzt, und mehr. Eine neue Zeit, die so alt ist wie sie selbst. Ich laufe an ihrer Hand die alten Wege neu, die nie ein Ziel waren, denn mein Ziel ist ein Ziel, mein Weg die Zeit dorthin, auch wenn sie sich stellt, mich mit sich umstellt von der Dünkelhell zur Schunkelschwarz. Meine Dunkelheiten strömen jetzt viel früher in die Sterne, funkeln dort, torkeln dem Winter entgegen, wenn die Kerzen wieder flirrend Träume wachsen werden und die Kälte uns die Betten wärmen wird, wie dieses Uns das eitel wuchernde Wir. Selbst unter den Hellen, an diesen kleinen, kurzen Tagen aus Warten und Sehnen, schwebt die samtschmutzschwarze Nacht stets am Horizont aus Leichtsandmehl, direkt unterhalb des Zentralgestirns, das ich in diesen Zeiten den Titel Sonne neu durchschreiben lasse. Unter diesen graunachtschwarzen Himmeln, den Regentropfen, die sich nach dem Gipfelschnee der Sommer sehnen, diesen Firmamenten, die mich sanft umhüllen, tanz ich mit der Kälte und den Krähen Salsa auf vermatschten Wegen und sing‘ Lieder aus fernen Zeiten, so nah. Ich spüre Arme pulldownover, zum Tango, auf raureifen Wiesen im Zwischenschlaf, den die Träume lieben. Meine Zeit hat sich verloren in mir und schwebt sanft , an diesen kleinen, nassen Tagen, als sie sich umstellte, lang nach Mitternacht. All ihre Stunden ringelreihen mit den Sekunden, vergraben sich zu Gedanken in Tage und Äonen, fließen in Kaskaden in mein Hirn, bauen Bilder aus Nebelzärte und Schwarzkonkon zu verschwommener Klargewissheit in alle Zeit der Welt, wenn sie den Atem anhalten wird für uns. Meine Zeit hat sich umgestellt, sie behauptet, wie jedes Jahr.

Drohnenglück et cetera

Ich fliege nicht. Ich schwebe mich. Ich sitze auf einem Melkschemel im Welschkornfeld und lese. Cummings. My sweet all etcetera. Auf dem Feldweg landet eine Drohne und aus ihrem Lautsprecher erschallt die Stimme ihres Herrn. „Bis du glücklich?“ „Ich glücke, das sieht man doch“, schreie ich zurück. Ich glückste. „Und du?“ „Eine Drohne ist immer glücklich, wenn sie fliegen darf und spionieren.“ „Darf ich auf dir reiten?“, fragte ich. „Nein, du glückst.“ Die Drohne startete stinkend und entschwand, weiter spionieren. Mein Melkschemel kicherte einbeinig und tanzte Salsa mit mir. Es war schließlich ein Welschkornfeld. Ich verpackte mein Glück in einer dieser Kunststoffdosen, die auf Parties verscheuert werden und pfiff. Noch eine Drohne kam und ließ mich reiten. Wir stoben durch die Lüfte, glotzten in Akten, ritten durch USB-Schächte in Festplatten, glotzten in Schlafzimmer in denen kopuliert wurde, wanzten in die Beichtstühle der Finanzverbrecher, loopten in die Seelen der gottlosen Geistlichkeit. Wir sahen, hörten, ahnten, sammelten und wussten doch nichts. „An der Seelendrohne arbeiten wir noch“, sagte sie und gefror zu Machtschnee, geschlagen aus dem Eiweiß der Froschgesänge, im Nimmerland des toten Gottes. Ich holte mein Glück aus der Dose und las weiter. Cummings. Et cetera. Ich fliege nicht, ich schwebe mich.

Das kleine Glück

hatte Ausgang, trieb sich wohl wieder in den Gedankengossen herum, wühlte hier in Erinnerungen, stachelt dort lodernde Gier, puschte Erfüllung. Wie füllt man Glück? Mit der Spicknadel der fetten Jahre läuft der Saft der Behäbigkeit die inneren Narben hinab, schließt die Krater, streichelt die Ängste hinunter, dort wo die Wahrnehmung mit der Scham schläft und Alpe zeugt. Eine Fülle abgelutschter Theorien trudelt im Rausch der Bedeutung durch die Alleen und bedeckt die Böden mit geknackten Nüssen. Die Nussknacker seufzen im Entspannungsbad, spielen mit zuckenden Muskeln ihre Arbeit in den Schlund der Zeit. Große Sekunden tanzen um die Tentakel des kleinen Glücks, trudeln die haarigen Zustände zu Zöpfen, brezeln sie auf blanker Haut. Da hast Du großes Glück gehabt dröhnt eben jenes und frisst auch dieses kleine Glückchen, wie all seine Geschwister von Anbeginn seiner Geburt. Dürr und ausgelaugt legte sich das große Glück darnieder zu all den anderen Katastrophen, Niederlagen, Unzulänglichkeiten und seufzte laut, gierte nach Nahrung und gebar eine neues Glückchen, säugte es mit den Spitzen abgekauter Gedankenblitze und schon bald hatte es Ausgang, das kleine Glück. Komm her bleib bei mir, hei kleines, Baby, stay with me, Montag ist erst morgen, hei Du, ja Du, komm, komm, komm mit mir.

Als ob es Theater wäre

Als ob es Theater wäre
in den gleichen Kulissen
Muskelspiele und Grimassen
nur blöder inszeniert
Wo hatten sie sich vergraben
Speichel läuft beim
Schuhe küssen
Ja natürlich wären wir
natürlich gerne Sklaven
natürlich First, First
und diverse Prophten
Volksverdreher inklusive
Ich stehe auf der Bühne
drehe mich und lache
Ich weiß ich werde büßen
Es herrscht, sie herrscht, er herrscht
Was tun als Lachen
über euch Idioten
Küsst die Schühchen
und hasst
Also ob es Theater wäre
so postmodern
ohne vierte Wand
Wer mich wohl
holen wird

Kunst, Museen, Geschlechter und Verein

tl;dr

Ich war im Städel, Frankfurter Kunstverein, Heylsmuseum und dann noch im Wilhelm-Hack-Museum. An drei Tagen hintereinander weg. Ich hatte Museumsstau. Es war zu kalt vorher, ich verschnupfte die Husten und die ersten lieblichen Pollen durchzogen das Land, aber jetzt! Eigentlich eher eine Notiz an mich, aber vielleicht interessiert das auch. Irgendwie sitzt auch noch San Francisco mit im Boot, ganze ohne Blumen im Haar! Erkenntnis #hashtags und Tweetups wirken, nachhaltig und auch im Kleinen

Mission Statement!
Die Museumspädagogik wird immer besser! Online gibt es sogar Tipps, wann ein Besuch lohnt! :)

Werbeplakat für die Ausstellung “Kampf der Geschlechter” des Städelmuseums über dem Holbeinsteg in Frankfurt

Ich hatte im März immer noch das Early-Bird-Ticket für “Kampf der Gechlechter” des Städelmuseums im Ticket-Ordner, trotz des Hinweises oben. Ich wartete auf einen milden Tag, ohne Verpflichtungen, aber dieser März schien das nicht zu wollen. Also trotzte ich den Wettern, zog unter extremen Mühen das Ticket zu Weiterfahrt zu meiner Karte ab 60. Ich benutze die DB-Automaten ja nur zu diesem Zwecke und Behufe, das geht nämlich nicht online oder via Handy. Man könnte meinen, es sollten das nicht zu viele Menschen wirklich nutzen. Diese Ticketautomaten der DB sind eine Katastrophe. Seufz. Aber ich obsiegte! 14,60 € FFM Hin und zurück. Ich bemühte dabei 5 Automaten, brauchte fast 15 Minuten. Alles für die Kunst. Und mich natürlich! :)
Ich war vorbereitet. Seit Dezember verfolge ich die Artikel im Blog, durchforste das Digitorial. Das Städel in all seiner digitalen Pracht!

Screenshot der Städelwebsite zur Ausstellung “Kampf der Geschlechter”

Ich will gar nicht zu viel zu den Bildern sagen. Ich wollte dieses mal einfach die Kunst in mich aufnehmen, einsaugen um es irgendwann zu verwerten, #hashtaglos.
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Meine #twlys 2016

Verspätet der Rückblick auf meine #twly, 2016 in die Timline getwittert, aus dem Twitterbackup gefiltert. Vielleicht gefällt ja das ein oder andere Werk.

Serpentinen / nach ’17 / Kurven / Hügel / Täler / Du / Kleine Lieder / murren / trampeln / kehlen / Sterne / blinzeln / im Web #twly

Dreißig Salamander / auf der Mauer / vor dem Flüchtlingslokal / in diesem Sommer / als Moses / die Meere zerteilte #twly

Ütütü lichteblau bummeknutsch apängbedäng Leichsalat kommkomm isar Kommkomm sechsemal Ütütü schelldiehand #dada #tatort #twly

Sonnen zwirbeln / naschen / Monde und dreizehen Kometen / / fressen schwarze Löchergalaxien / vernissagen / vegane Erbsen und Küsse #twly

Ein halber Scherz / aus Zweifeln dekantiert / küsst meine Nase / an der Spitze / Rieslinge sprudeln / Schmetterlinge / zur See #twly

Der Himmel flitzt / Dinkel zu Brot / ein Hunger lächelt / zur Sonne #twly

Schwäne aus Autoreifchen / in SUV geboren / tanzen Asphalt / vom Tann / ausgelutschter Adventskalender / ein Hase singt Opern zu Ei #twly

Unter der Sternen / der Tod / Mondlicht nagt bleich / jeden Morgen wieder / das Licht / der Sonne #twly

Als wäre der Tag / in Sommern geschwommen / aus Pressen & Konferenzen / Still still deine Lippen / und Veilchen / so blau #twly

Wind spielt leise / über den Gräbern aus Blechdosen / PU und ihr PVC / vögeln im Licht / dieser Laterne / Lilis Enkel / singt Plastic #twly

Diese Nacht trödelt / schwarz / unter 1000 Laternen / vögelt zwitschernde Monde / ungerührt / Langweilt Sterne / zu Samt und Morgen #twly

Wolken quietschen / über Gärten / singen Lieder / aus Panama / Champagner bläseln Sumatra / Infanten gammeln / im Pfuhl #twly

Noch einmal / in Buchstaben / wälzen / hier / bei Euch / und mich im Schlaf darin / frittieren / als wären 140 / Schamanen / Poesie #twly

Kein branding, nur Brandung / Wellen aus Gelächter / rollen / brechen sich./ Kein Snapchat / tickelt ins All / aus eingeborenen Ideen #twly

Maikäfer brummen / gen Mekka / Rom / Lutherstadt / Ganges / Hain / Maikäfer brummen / beim Teutates und der Macht / Maikäfer flieg #twly

Über den Waffeln / Saucen aus Pudding / und Dingen die da kommen / Erinnerungen essen Schokolade / Und dort da / Pralinen #twly

Zweifel fliegen / Zitronenfalter / durch den Regen / kichern albern / über den Gräbern / ungefallener / Engel / Tode lieben / sich #twly

Zum Frühstück Vulkane / ungegähnt / frisch befeuert / an Lavaeis im Turtelbeutel / in der Ferne / singt Goethe / Matschmusik / im Tor #twly

Plötzlich ist Sommer / und die Zirpen grillen / wieder den Duft / der Autobahnen / die sich bald / suhlen in den Staus / der Chromer #twly

Regen dämmert / als ob / Nacht bläut / den Sommer / im Regenmantel / Es wird regiert / wir lachen und schmiegen / als ob #twly

Nächte wie Balsam / auf Betten aus Balsa / tropfenleicht / Gedanken / Serpentinen zu ungeschöpften Atem / nur geschüttelt / ein Gin #twly

Kein Weg / kein Ziel / da / da #twlym Getöse des Nichts / ein schweigender Schrei / Stille flutet / saugt Mondlicht / in ein Glühen / Würmchen tanzen / Zauberflöten #twly

Ohren geklont / aus dem Gebrüll der Autobahnen / schreien Mondlicht / auf Laternen / Zwei Igel / strippen / zweierdrei / Literatur #twly

Glucksende Konsonanten / sprudeln im Meer / aus adverbialen Pronomen / Nackte Verben / deklinieren Substantive / in Sonnen gebrannt / #twly

Tage aus Gips / tränken Schnecken / schleimen Spuren / zu Opern aus / tanzendem Asphalt / Wir pfeifen / drehen den Wind #twly

Tropfen auf fast schon / braunen Blättern / singen / Sehnsucht nach Nebeln / im Wind / Graue Sonnen / tanzen Wolken / zu Adagio & Roll #twly

Wir sammeln Laub / diese Nacht / wir wehen / und / nichts wird ihnen fehlen / Morgen im Wind / das Laub zu blasen #twly

Als sie uns / Silversurfer / nannten / und / die Server / polsterten / jagten wir / zwei Salven / Javascript / Schwester Uschi lachte #twly

Der Kirchturm / zeigt die nackte/ Uhr / läutet zum Angelus / niemand weiß mehr / warum / Die Altstadt rockt / Am Himmel / rosa Drohnen #twly

In den Wolken/ wringen Nebel/ ihre Klamotten/ über wüsten Hageln/ und/ meinem Narziss/ Oh Gottchen/ #twly

Mit dem Mond / durch rostige Wolken / tänzeln / Das Geschmiere / der Jets / kicken wie Laub / Ich fliege / ohne Kerosin / nur wohin #twly

Es war einmal..das..es wird..sein…das Jetzt nudelt…was für ein Glück… Zwei Fuffizig… am Stück #twly

Herbst laubt / Bläser / saugt Farben / aus welkem Blues / am Bodennass / für / Blüten im März / Mein Oktober / tanzt / Hänge & Blues #twly

Zwischen Wolken der Platz / wo Nebel kopulieren / und graue Schürzen / jägern / Niemand greint laue Regen / Heißa der Herbst ist da / #twly

Morgen wieder die Nebel / die uns hoffen lassen / alles wäre wieder / / Träume aus Lachperlenmus / warten / vielleicht / und gut #twly

Wir ernten / rote / Laubbläser / aus dem / Kürbis / des Hausmeisters / den wir einst / fluchten / samt dem Laub / späterer / Jahre #twly

Als ob es Content / wäre / dem Sponsor / (sächlich) / vor die Füße gekotzt / Hüpft / die Poesie / über / Kreide / zu Deppenapostrophen #twly

In der Nacht / wenn auch der Herbst / ihre / Blätter / fällt / schenkt ein Käfig / zweifünfzig / Blätter / Zum kehren / vor die Tür #twly

Kein Hauch / unter brütenden Wolken / im Grau aus Grau / wächst / das Bunt / des fernen / Sommers / zärtlich von Sonnen / gebadet #twly

Die Nacht / mariniert / in blattlosen Bäumen / unter faden / Laternen / Fern röhrt / ein Auto / auf Bahn / Kerzen im Auto / zünden #twly

Es war der Buchstabe in der Suppe / den auch Goethe benutzte / und der Teufel / das ß und / das ü / Dein Blick / und die Frage / Du? #twly

Annäherungen an ein Theater

Fast ein Beitrag zum Thema #theaterimnetz

#tl;dr:
Ich war am 3.3. in “Wovon wir träumten” im Theater Felina-Areal und es gefiel mir gut. Dazu eine Gedankenkette, wie es dazu kam und die Welt doch klein ist. Zum Schluss noch ein Ceterum Censeo, das hier wohl noch öfter erschallen wird!

Die Musik zur Lese- und Schreibebegleitung: “Felina by Night” von Alexandra Lehmler. Auf Spotify nachhörbar. (Ich hörte von CD)

Eingangstür des Theaters im Felina-Areal, Mannheim. (Klick zur Website)

Die Saxofonistin Alexandra Lehmler wohnt und arbeitet hier auf dem Gelände des Felina-Komplexes und hat diesen Titel dort auch komponiert, sagte sie beim Realese-Konzert, was passte also besser. :)) Annäherungen an ein Theater weiterlesen

Tennisbloggen , alla hopp!

Oder: Lokal, local, de nos régions…

Tennis-Bloggen? Na ja, also das ist ja nichts Neues. In den Anfangszeiten der Bloggerei arbeitete man noch mit Trackbacks und Pingbacks, Kommentare zu einem Post im eigenen Blog, aber das war meist sehr umständlich, es gab bald Trackback-Spam und war technisch gefährlich.
Und jetzt kommt Tanja Praske und erfindet dafür in unseren Zeiten das Blogtennis. :))

Wie wäre es mit einem Blog-Tennis? Bist du Blogger, dann schnappe dir die ein oder andere Frage, schreibe dazu und verlinke mit diesem Artikel. Ich sammle alle eingehenden Beiträge im Nachtrag, frei zur Diskussion – das Thema: „Digitale Kulturvermittlung“ ist voranzubringen. Mach mit!

Eigentlich wollte ich nicht mehr mitmischen bei solchen Meta-Themen, weil sie sich sehr oft im Kreise drehen, mit den fast immer gleichen Teilnehmern, aber urplötzlich fiel mir ein, dass ich sowieso etwas bloggen wollte, passt gerade.

Nun. Ich habe gerade meine Twitter-Timeline bereinigt. Museen, Theater… Es langweilte mich zu lesen, dass es im “Münchner Residenztheater” noch Restkarten gibt oder im “Heimatmuseum Irgendwo” “Tanztee für Trachtenträger” zelebriert wird. Ich kann da eh nicht hin. Wenn jemand über den Faust am Resi gebloggt hätte, ja dann oder Bilder von Teetrinkenden Trachtenträger, nur her damit. Aber so…
Das ist nur lokal interessant. Sonst kommt es noch soweit: :) Tennisbloggen , alla hopp! weiterlesen

mein scherz hum ta ta

angeschwemmt
ausgestoßen
ausgefroren
am ufer des rheins

fand ich dich mein scherz
bastard des prinzen karnevals
seit diesem tag
lachen wir jedes jahr

zusammen über dich
mein scherz
hum ta ta

herzlich zum wein
wir zwei ganz allein

(Statt Büttenrede und Elferrat)

Pedale treten Betonweg

[Update] Ein Bericht des “Mannheimer Morgen” in der Ausgabe “Neckarstadt Ost” ist online..

“Als alter Hase wusste er sein Publikum zu unterhalten – unter anderem mit erotischen Fantasien zum Thema Fahrtwind”….

[/update]

Gewidmet allen tapferen Pedaltretern, die unentwegt über die Betonwege pesen, von Punkt A nach B. Im 200. Jahr des Drais am 08.Februar zu Mannheim. Siehe auch: “Radfahren, Theater und Literatur.”

Mein Beitrag bei der #spätlese13 im Theater des Felina-Areals.

Windliebe auf dem Rad, ich komme, ich komme

Lesung #spätlese13 Theaterareal Felina Foto: Angela Wendt (Man dankt!)
Ich streichle das Gesicht dieses Windes, wie er meines. Die Nase taut, während mein Rad gen Westen in seine Arme läuft, kaum ein Fortkommen, so heftig bläst er nur für mich, treibt die Wolken dort oben zu meinem Vergnügen, über mich, hinter mich, an die Hänge der Bergstraße, bis sie platzen und steigen, den Hochnebeln gleich, an dem Minarett vorbei, das heute Nacht wieder grün leuchten wird. Er küsst mich, nein mein Wind ist kein Mann, umfängt mich, spielt mit mir, küsst die Stirn. Nicht so heftig, mein Freund. Ich bin ein alter Mann, meine Knie ächzen, meine Fußgelenke stöhnen, nicht ganz so kräftig. Ja, so. Ich spüre dich durch die dicke Jacke unter der Kappe, auf den Schenkeln, langeunterhosenbedeckt. Ich gebe mich dir hin, erschaudere und dort, ich komme, ich komme. Ah, die Garage, ein Taschentuch und atmen, atmen, atmen. Der Wind, der Wind, das himmlische Kind.
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DVBT2 und anderer Fernsehkram

Ach so ja. Diese “privaten” Sender, die ab und an ihr Werbegetöse manchmal mit “Programm” unterbrechen, interessieren mich nicht. Obwohl ich sie am Erstfernseher via Schüssel alle betrachten könnte… aber:

Seit Jahren benutze ich meine Rechner auch als Zweitfernseher. Gerade für Fußball. Und wenn man parallel gucken kann ist das sehr entspannend :))
Seit ich Rentner bin gucke ich auch abends mal gewisse Dinge. Schreiben, lesen, Musik hören etc. macht man ja schon Tags über und Winterabende sind lang und schließlich kann man nicht JEDEN Tag ins Theater gehen oder? :))
Und sorry, aber Netflix oder Amazon Prime bieten auch fast nur Mainstream und diese Serien, bis auf Ausnahmen *augenroll*.

Screenshot DVB viewer mit DVBT2_Stick

Ich hatte um lineares, terristisches Fernsehen zu glotzen einen DVB-T USB-Stick, der sich dann aber weigerte den Update nach Windows 10 mitzumachen und er verweigerte auch die Zusammenarbeit zu Xbuntu 16.XX. Das traf zusammen mit der (doofen) Abschaltung von DVB-T zugunsten von DVBT2.
Ich investierte also in einen neuen Stick. Andoer Digital. Sowas bekommt man leider örtlich gar nicht, also muss die Krake bedient werden. :(( Die beigelegte Software war Schrott, meine alte konnte kein HD. Also leistete ich mir für 20 € den DVB viewer Pro. (Hat einen guten Support).

Gerade solche kleinen Firmen sollte man unterstützen und nicht nur mit den Demoversionen spielen. Ich meine zwei Mittagessen irgendwo sind teurer. Das läuft alles ganz ordentlich und die Aufnahmefunktion auf Platte klappt gut. Nur: Es ist halt terristisch und bei schlechtem Wetter funktioniert das mit der Stubenantenne nicht wirklich immer für alle Sender. HierzuLand.

Natürlich kann man alles auch im Netz selbst haben. Bei Großereignissen wie Füßeball-WM brechen aber die Server immer wieder zusammen. Trotzdem, und weil es was zum Spielen gibt meine Webstrategien:
(Ach so ja, nicht überall gibt es alle 3. Programme der ARD via Antenne!) Vergesst Zattoo & Co, das geht auch so!

Da wäre zunächst:

Mediathekview. Eine Java-Software um die Mediathek-Bestände der öffentlich-rechtlichen Sender zu durchsuchen, sie direkt anzuzeigen oder sie herunterzuladen = schnellaufzunehmen.
Ich mag das, vor allem, um die Dokumentationen von Arte oder 3Sat zeitversetzt anzusehen.

Screenshot Mediathekview mit den Links zu den Livestreams

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Public! Wo Fakten im Biblioseum wuchern!

Achtung! Betriebslaie, Benutzer only! Traumtänzer!
Mein Beitrag zur “Blogparade Public” der Münchner Stadtbibliothek.
Gefragt ist:

Wie kann, wie soll eine Bibliothek im 21. Jahrhundert aussehen? Welche Anforderungen stellen die Menschen in Großstädten an ihr kulturelles und soziales Umfeld? Wie können Bibliotheken mit ihnen gemeinsam neu gedacht und geplant werden? Und wie prägt die öffentliche Bibliothek als Kultur- und Bildungsinstitution die sie umgebende Stadtlandschaft?

Und mir ging nicht aus dem Sinn, was mir in Koblenz einfiel:


Aber bestimmt ist das eine ganz tolle Bibliothek, da. Sieht wenigstes so aus. Müsste man Koblenzer befragen, wie sich das anfühlt!
Meine Blogbeiträge dazu, was ich denn in Koblenz zu suchen hatte.. “Kastor, das Heer, die Mosel, der Rhein, Koblenz.” und “Beautiful #Tweetupko”
Ich hatte ja schon über Bibliotheken in Blogparaden geschrieben oder in solchigen gelesen.

Das mit den Bibliotheken scheint ja einfach zu sein: Ein paar Regale, dort stehen Bücher, man kann sie leihen und muss sie wieder zurückbringen. Seit Jahren schon auch Musik oder Filme auf Datenträgern oder Noten.
Also eine Datenträgerverwahranstalt? Und Datenträger? Doch, ein gedrucktes Buch ist auch ein Datenträger. Nein, keine Debatte über Print oder anderes, es gibt wichtigeres zu besprechen.
Es gibt insgesamt eine Krise der Datenträger. Man braucht sie eigentlich nur mehr als Backup. Bücher, Musik, Film und Co gibt es längst digitalisiert und irgendwann wird Google auch die Bibliotheken durch haben.

Screenshot “Google Play Store” 1/2017

Apple hat das ja quasi als erstes die Musik-Datenträger überflüssig gemacht, Netflix & Co sind dabei das Kino überflüssig zu machen, wie auch das Fernsehen. Wollen wir das alles nur den Großen überlassen? Public! Wo Fakten im Biblioseum wuchern! weiterlesen