Drohnenglück et cetera

Ich fliege nicht. Ich schwebe mich. Ich sitze auf einem Melkschemel im Welschkornfeld und lese. Cummings. My sweet all etcetera. Auf dem Feldweg landet eine Drohne und aus ihrem Lautsprecher erschallt die Stimme ihres Herrn. „Bis du glücklich?“ „Ich glücke, das sieht man doch“, schreie ich zurück. Ich glückste. „Und du?“ „Eine Drohne ist immerglücklich, wenn sie fliegen darf und spionieren.“ „Darf ich auf dir reiten?“, fragte ich. „Nein, du glückst.“ Die Drohne startete stinkend und entschwand, weiterspionieren. Mein Melkschemel kicherte einbeinig und tanzte Salsa mit mir. Es war schließlich ein Welschkornfeld. Ich verpackte mein Glück in einer dieser Kunststoffdosen, die auf Parties verscheuert werden und pfiff. Noch eine Drohne kam und ließ mich reiten. Wir stoben durch die Lüfte, glotzten in Akten, ritten durch USB-Schächte in Festplatten, glotzten in Schlafzimmer in denen kopuliert wurde, wanzten in die Beichtstühle der Finanzverbrecher, loopten in die Seelen der gottlosen Geistlichkeit. Wir sahen, hörten, ahnten, sammelten und wussten doch nichts. „An der Seelendrohne arbeiten wir noch“, sagte sie und gefror zu Machtschnee, geschlagen aus dem Eiweiß der Froschgesänge, im Nimmerland des toten Gottes. Ich holte mein Glück aus der Dose und las weiter. Cummings. Et cetera. Ich fliege nicht, ich schwebe mich.