Enttwitterung

[Nur fürs Protokoll]

Gestern abend, nach einem grandiosen Release-Konzert des Lehmler-Quintetts, auf die Straßenbahn wartend, twitterte ich, anstatt in meine Kladde zu schreiben, all die Gedanken zu Papier zu bringen. Statt dessen starrte ich in meinen timeline, wo die Menschen fern sahen. Das ist ihr gutes Recht, nur nicht mein Ding. Es war mein Fehler. Also entschloss ich mich zum ursprünglich gewählten Termin nochmals Twitter auszusetzen. Ich habe dieses Mal meinen Account @kurzdielyrik ausgesetzt. Es bleiben mir nun 30 Tage Zeit ihn wieder zu aktivieren.
Ob ich wieder @kurzdielyrik sein will weiß ich noch nicht, oder einen anderen Account aufbaue oder gar auf Twitter verzichte. Wer weiß? Ein Monat der Entscheidungen steht vor mir und Twitter würde dabei stören…….

Versteigert ihn

Da die Bundesversammlung auch nur noch, äh, Bundespräsidenten, wählt wird diese abgeschafft. Das Amt, zu nix gut, außer zum Schwingen von Füllfederhaltern, wird versteigert, wie einst die Mobilfunk-Lizenzen. Ganz offiziell. Die Versteigerung leitet der Finanzminister des gerade Bundesrats-Vorsitzenden Ministerpräsidenten. Selbstverständlich erhält der Bundespräsident keine Anapage, wie Fastnachtsprinzen auch, nur mal so als Beispiel. Für das Schloss Bellevue ist Miete zu zahlen. Diese legt der deutsche Bundestag mit einfacher Mehrheit fest. Der Bundespräsident darf dafür Titel versteigern. Fürst, Baron, Graf etcetera, alles ohne jeglichen Rechte, aber was interessiert das den Boulevard. Die Bild-Zeitung wird zu kostenfreien Hofberichterstattung verpflichtet und ist angehalten den Rest des Boulevards entsprechend zu beteiligen. Hätten alle was davon. Wir Steuerzahler wären entlastet, die Klatscher hätten dauernd Stoff zum enthüllen und die Reichen und Mächtigen hätten Titel, Getöse und Skandalkram und sie wären beschäftigt. Müsste man nur noch über Hofknickse und sowas nachdenken. Ehrenjungfrauen(m/w) sind aber abgelehnt. Selbstverständlich kann es auch eine Präsidentin sein. Nur so am Rande. Das Thema wäre dann durch und die Wirtschaft würde blühen. Nein, erblich wäre das nicht, alle 5 Jahre wird versteigert und nur 2 mal darf man, es ist ja nicht alles schlecht, gell. Der gesteigerte Präsident, der darf dann auch ganz offiziell gesponort werden, gell und Urlaub machen mit wem und wo er will. Alles so easy. Endlich hätten wir dann auch ganz transparent unsere wahre Parallegesellschaft abgebildet. Nein, den Kanzler (m/w) wird weiter der deutsche Bundestag wählen und so weiter, keine Freiflüge für Abgeordnete, nein, aber der Präsidentenhof hätte was. Bauen wir nicht gerade ein Stadtschloss in Berlin? Genau. Und damit die Regierung nicht stört, verlegen wir die wieder nach Bonn. Quod erat demonstrantum :))

(Das hatte ich so ähnlich schon öfter gepostet, ich finde es nur ‘grad nicht)

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„Darf ich den Fisch in eine Geschichte einwickeln, Zeitungen sind aus?“ Fischstäbchen turteln mich, selbst gefangen in eisigen Gängen, wie sie einst die Disskaunter in die Truhen ritzten. „Bin ich ein Troll, Mama?“

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In Foren getrocknet, aufgehängt über weiß gepuderte Onleine, gestimmt, verloren in mysql. Die Geschichte trippelt, dribbeld über die Fußballfelder, ballert, ballt. Fische zu Stäbchen. Wir tanzen Gattungen in leichte Tags, zwischen den Kategorien die Grills für die Fliegen. Küsse kullern im Sand der Strände aus Zwischenmären. Einen hebe ich auf, schmecke ihn auf der großen Bleiche, wie dunne Mals. Die Kunst rennt 100 Meter bis zur Galerie, lacht sich ins Käuzchen. Greise Twitter quallen Räucher, ein Haus salmt grüne Saucen. „Heiße ich Gretchen, Mama?“

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Gebrauchte Fischdosen, eingelegtes Benzin, Blauschimmelkörschen
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Die Freiheit der braunen Sosen ist in Gefahr, die Jeff-Reaktionen strandeln, die Demögartie schwindet, Presidenten dissen, Ur, ach Ur, wir stenzen. Hackfressen hacken weiter. „Heiße ich Dot, Kom?“

********** zeig mich, zeig mich, an **********
********** zeig dich, zeig dich, **********

Die Zerlaberung der Welt, Männertage

Und wieder steht ein Jahreskreislauf an. Nein, nicht den natürlichen, den liebe ich, den Wechsel der Jahreszeiten in Mitteleuropa, der noch stattfindet, wie man ihn kennt. Ich meine die jährlichen Feste und ähnlichen Dinge, die schon längst aus dem bäuerlichen und religiös-kulturellem Hintergrund entfremdet haben und unter großem medialen Rummel dem Gähnen geopfert werden.
Silvester, die Prinzessinnen-Fastnacht, die Erstürmung der Rathäuser, die Ce-Bit, die re:publica, der Füßeball, der Urlaub auf Malle, die Sommerbühne, die Abfolge der Geburtstage, dieser dämliche Eurovisions-Contest, die Muschelstars im Jungle, die Kastenshows, die Blogbars, die Klassentreffen. Das jährliche Wiederholungseinerlei. Feste, die einfach gefestet werden, TV-Dinge, die sich trashen und in den Text-Medien vervielfältigt werden und mich daran hindern sie negieren zu können. Gerade eben noch ein No-Go: Neujahrsempfänge. Überall Neujahrsempfänge, mit Presse, die Vervielfältigung medialen Schmolltalks, zu Nichts gut, oder doch?
Und bald die politischen Aschermittwoche. Diese Elendsveranstaltung des FJS in parteilicher Vielfalt der Einfältigkeiten, breitgetreten, gewalzter Populismus. Ich fürchte mich sehr. Weil ich meine Sinne nicht versteckken kann, weil mir die Schlagzeilen um die Ohren gehauen werden, bis sie mir aus den Ohren wieder heraus laufen und es gibt kein Entrinnen, will man sich nicht medial totl abschotten. Die Zerlaberung der Welt. Ein Text der noch fehlt. Zur Zeit verweigere ich mich so gar weitest gehend Twitter. Die unaufhörliche Wiederholung der Causa Wulff ging mir auf die Nüsse. Natürlich ist der Mann, nun ja, in die Reihe Koch, Öttinger, Merz einzuordnen, aber muss man das DAUERND wiederholen? Wen interessiert wirklich wer Bundespräsident ist? Die Zerlaberung der Welt. Die ewig währende Wiederholung der vorgekauten Titeln. Das Hinterhergalern der Leitmedien Bild und SpOn? Es ist wirklich furchtbar, habt ihr schon das gelesen? Http://// NEEEEEEEEEEEEEEEEEEEIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIINNNNNNNNNNNNNNNNNN. Mea Culpa, mea Culpa, kennt ihr Culpa?

Ein Lachen rauscht um die Welt. Aber gesagt muss es sein. Dabei warte ich nur auf den März und das Licht und den Beginn des Jahres. Schon vorbei… Doch. Und irgendwann werde ich auch wieder twittern. Doch. Und labern und labern und labern….

Sag einer Männer hätten keine Tage.

Bohnern. Wichsen.

(1962)

Ich wollte dieses Wort in ebendieses Blog einbinden. Bohnern. Wichsen. Es klingt nach kalter Küche und Asche. Es riecht nach dem Ausguss in der Küche an dem Kind sich wusch, nachdem endlich im Ofen die Flamme anging, der Ofen entascht, neu bestückt mit Zeitungspapier, Span und erstem Holz, die Briketts lagen schon bereit. Ein Aufflackern erster Wärme, die sich ganz langsam ausbreitete, auf die Herdplatte sprang, den Radio erreichte, der erste Nachrichten ausspuckte. Das Wasser versprach im Schiffchen zu kochen, der Kessel dampfte früher, für den Malzkaffee zu den Brombermarmeladebroten, ohne die gute Butter. Heute Mittag wieder Holz spänen, spalten, hacken, Briketts holen im tiefen Keller und die runden Kohlen für das Wohnzimmer am Sonntag. Und bohnern. Erst das Bohnerwachs auftragen, nicht zu dick, das kostet Geld und dann blocken, bohnern. Den Bohner schwingen. Ich sehe meine Brüder auf dem Blocker sitzen, juchzend, während ich den Blocker den Gang entlang wirble, immer schneller, zu den Klängen der frühen Beatles, yeah, yeah, yeah, im Kopf nur, wo denkt ihr hin, ich hätte die Platten zu Hause und im Radio kam nur was weiß ich und AFN war so weit weg, daheim, dort, wo schon der Teppichboden wuchs.
In einer Januarnacht sitze ich hier und denke an bohnern. Und die Wärme jenseits der Kälte.
Ich würde jetzt gerne bohnern, wenn ich könnte und die Holzspreißel verfluchen, die sich Sohle einholte, beim barfuß tanzen zu den selbst fabrizierten Klängen der Melodica. Der Twist, der Twist….

Verweigerung

Hiermit verweigere ich die Nachrichtenverarbeitung zum Fall Wuff versus Büld. Ich mag noch nicht einmal mehr die richtigen Namen schreiben. Es ist unwichtig. Das Amt des Bundespräsidenten ist überflüssig, wie man gerade sieht. Man sollte die Verfassung im Rahmen von “Lean Politics” dahingehend ändern. Pöstchen kann man sonstwo finden, direkt bei den Autobauern oder Bänkchen. Es ist genug. Es gibt genug anderes zu tun. Wir leben immer noch in einer tiefen Krise des Hyänenkapitalismus, den es zu bändigen gilt, zum Beispiel, die Umbrüche der Medienlandschaften müssen neu beregelt werden und vieles andere mehr. Mögen sie den Zickenkrieg zwischen Boulevard und dem Schlösschenbewohner alleine austragen. Oder wie Dr. Karl das im Deutschunterricht immer sagte: “Macht das im Hof in der Pause aus”.

AusdieMaus!!!!

Jahresrückblickwatch

Viernheim und die Sache mit dem Internetz, ein Jahresrückblickchen.

Die 3 Viernheimer Blogs ( ich berichtete ), die den Zeitungen das Fürchten lehren wollten, sind immer noch ohne Belang. Es war zu erwarten. Das Viernheimblog, dem ich es am ehesten zugetraut hätte, grantelt nur, weil es nichts auf die Reihe bekommt, pflegt das einzig wirkliche Thema des Herausgebers, nämlich sich selbst und seine Überlegenheit über alle andere Pressefirmen, Viernheimer.info ist still und leise in die ewigen Jagdgründe eingegangen und Viernheim24.de ist ein Bilderbuch mit 2, 3 angehängten Sätzen in immer neuen Software Inkarnationen ohne Archiv nur dem Tag gewidmet und treuer Party-Berichterstatter der Viernheimer Gastronomie. Erheiternd der Artikel nicht über “Kunst gegen Bares” auf der Sommerbühne berichten zu wollen, der Berichterstatter hatte die Veranstaltung nicht verstanden, sorry, aber ich kann keinen Link dazu finden, wahrscheinlich ist der Artikel bei einem Relaunch verschüttet gegangen. Ich konnte an dem Tag nicht, sonst hätte ich auch den amtierenden deutschen Poetry-Slam Meister Nektarios Vlachopoulos hören können. (Link zu 3sat :)) ).

Es ist sehr schade, aber so ist das halt, vielleicht folgt bald jemand, der das wirklich kann und will.

Aber:

Heute begab sich auch der Südhessen Morgen in die digitale Welt des Social Web und kürte den Tweet des Jahres!
Natürlich nur im Print! Ohne Link-URL oder wenigsten Screen-Shot, na ja, die Leser werden es dem Südhessen Morgen auch so glauben, wie so vieles. Print-Twitter eben. Hätte übrigens Jörn Ritterbusch es nicht getweetet, ich hätte es nicht gesehen, hatte es total überlesen ;-)). Doch ich lese die Zeitung, als pdf zwar, aber ich lese sie als zahlender Web-Kunde.

Das war im Juni und der Originaltweet ist hier nur noch im Google Cache zu finden.

Ja, genau das war eine Twitter-Conversation (das ist halt eine amerikanische Firma und es heißt halt so) zwischen Jörn Ritterbusch @joern_ribu und mir @kurzdielyrik, wir hatten uns dann sehr gepflegt über die Macht und die Ohnmacht der Presse unterhalten, der Qualität der Berichterstattung, Alternativen, zunächst auf Twitter, dann weiter auf Facebook, da war ich dort noch vertreten. Natürlich schreibt das der Südhessen Morgen nicht. Interessant ist lediglich, dass der Stadtverordnetenvorsteher und SPD-Mann Ritterbusch den Südhessen Morgen auf Twitter basht, anstatt anzurufen.

Man könnte jetzt schmunzeln oder lachen, auf Twitter Witze reißen über die armen alten Holzmedien, aber das geht tiefer.
Es ist nicht das erste Mal, dass dieser Redakteur des Südhessen Morgen verärgert über Berichterstattung außerhalb der Zeitung reagiert, tief getroffen. Ich kann mich an einen Nebensatz erinnern, als er erstaunt feststellte, dass die Stadt Viernheim einen Bericht als pdf-Datei auf ihre Homepage setzte, er hätte doch bereits berichtet. Das zeigt die Verunsicherung des journalistischen Profis, die man überall antreffen kann. Ein ganz weites politisches Feld tut sich auf, von nicht Netz-Affinen gar nicht so richtig wahrgenommen.

Netzpolitik!

Zurzeit finden gigantische Kämpfe um die Deutungshoheit im Netz statt und wer wo Geschäfte damit macht. Die Giganten Facebook, Google und Amazon, am Rande auch Twitter, übernehmen mehr und mehr die Kontrolle über den Informationsfluss, an den “Gatekeepern” vorbei. Das nächste Jahr wird noch mehr Umbrüche bringen, wenn die Abermillionen von eBook-Readern (damit kann man auch Zeitung lesen, doch), Smartphones und Tablets wie das iPad, die unter den Weihnachtsbäumen lagen, in Betrieb gehen. Nach Futter suchen. Die deutschen Zeitungsverleger fordern weiterhin unter Führung der Springerpresse, die Haasgruppe -Eigener des Südhessen Morgen- übrigens auch, ihr (völlig überzogenes) Leistungsschutzrecht, um Google&Co ein paar Dollar abpressen zu können und wettern gegen die Tagesschau-App und alles, was vom öffentlich-rechtlichen Rundfunk im Netz steht, was ich als abstrus empfinde, aber offensichtlich auch von der schwarz-gelben Bundesregierung mitgetragen wird, es wird sie neben anderem die nächste Wahl kosten.
Amazon wird wohl nicht länger nur Versender, sondern auch Verleger sein, hat bereits seine Server für das kindle-Selfpublishing geöffnet, aufmerksame Leser kennen meine Amazon-Autoren-Seite ;-) und die (Buch-)Verlagsgemeinde hat nichts weiter im Sinn, als nach Vorratsdatenspeicherung zu schreien und die Buchpreisbindung mit Klauen und Zähnen zu verteidigen, derweil die futterhungrigen Lesegeräte mangels Masse zu den freien Quellen gehen (meine kostenlose eBooks laufen großartig ;-) ) oder Raubkopien suchen. Das wird noch grausamer als bei der Film und/oder der Musikindustrie.
Das ist alles nicht wichtig? Oh, doch, auch für nicht Netz-Affine.
Beispiel Kulturpolitik, Schule? Welch Geschrei erhoben die Lehrer, weil man einen Schulbuchtrojaner auf die Schulcomputer jagen wollte und nächstes Jahr wohl auch jagen wird! Da steckt auch die große Angst dahinter, dass der geldleidende Kultusminister sich dem Beispiel Kaliforniens anschließen könnte und allen Kinder Computer/Pads übergeben und die “Schulbücher” in den Ministerien selbst schreiben und in der Cloud vorhalten könnte. Lernmittelfreiheit galore, tatsächlich für alle.

Es wird spannend sein zu beobachten, was geschieht. Ein Neuzugang ist über die deutsche Polit-Landschaft gekommen, die Piraten, mit oft extremen Forderungen, gerade in der Netzpolitik, aber mit dem Gefühl für die Generation der 30-Jährigen, die wie selbstverständlich das Netz nutzen und sich verraten fühlen von den etablierten Parteien, in jeder Hinsicht. Die Grünen wanken noch ein wenig, haben aber doch bereits eine Leitlinie auf ihrer BDK beschlossen, gegen den heftigen Widerstand ihrer “Kreativ”-Mitglieder, die zu Recht um das tägliche Brot all der Künstler und Medienschaffenden fürchten. Und doch sind auch weite Teile der Grünen unsicher, was die Internet-Kommunikation und Transparenz betrifft. Unschöner Beweis ist die Grünen Fraktion im Main-Kinzig-Kreis, die ihren “Twitter-Rebell” vertrieb, warum auch immer, mir erschließt sich das nicht vollständig. Der Rest der Parteien ist indifferent, nicht griffig zu fassen, gerade die zwei noch großen Parteien CDU und SPD eiern umher, wirken wie bei Vielem sehr inkompetent. Ob die Linkspartei dazu eine Meinung hat weiß ich nicht, aber nach deren innerparteilicher Demokratie zu schließen, und der Vergangenheit als SED, eher nichts Gutes. Die FDP? Welche FDP?

Die Frage wird sein, wie in Zeiten des Breitband-Netzes (wenn vorhanden, was ein weiters Politikfeld ist, wirtschaftspolitisch), das alles transportieren kann ein wirklich fairer pekuniärer Ausgleich gesetzlich verankert und auch in der Realität durchgesetzt werden kann, oder ob weiterhin blutige Abmahnkämpfe stattfinden, die Lobby überforderte Politiker vor sich her bläst. Nein, ich habe kein Patentrezept, aber diskutieren sollte man das, innerhalb und außerhalb der Parteien, am besten MIT ALLEN Beteiligten, auch wenn das den Verlagen & Co nicht gefällt, lieber wie eh und je lobbyieren wollen.

Es weder sich doch Formen finden lassen, so etwas zu tun, ohne beleidigte Printkommentare.

Und jetzt träume ich davon, dass jemand lokal hier macht. Mal über so etwas spricht, die Gelegenheit ist da. Siehe oben. Nein, ich komme gerne, aber machen müssen das andere ;-)….. Dichter sind ungeeignet für so etwas, doch…

Noch ein Rückblick.. wg. 2011

Viele Begegnungen prägten das Blogjahr, flüchtige, intensive, literarische, andere. Ich danke allen die mit mir durch dieses Jahr gingen.

Es begann mit Liebestrank, einem lyrischen Kommentar zu einem Daily Painting von @mafraederscheid , das auch der letzte war, obwohl ich MAF auf der Buchmesse persönlich traf, denn leider hat sie das Projekt beendet.

Im März dann die 5. Kleine Buchmesse im Neckartal, Neckarsteinach 2011 , viele Autoren so auch @Claudia2008 und eine Buchvorstellung

milch’nhonig Ein Gedicht zu einem Werk von @dorotheehahne

Im Mai erscheint die @wortschau 12 mit einer Seite von mir

und als Nachlauf zu einem Twitterwettbewerb von @lit_tweet

Penner, Gesindel , Fußnoten, hashtags und eine Antho aus Wien

und dann hat mich @dorotheehahne gefeatured und mikelbower war im Radio http://mikelbower.de/blog/index.php/c76/mikelbower-im-radio

Mein Urlaub und verschiedene Begegnungen am Rhein, so Rhein

und doch, bin ich ‘raus aus Facebook und aus Goggle+ http://mikelbower.de/blog/index.php/c76/ich-bin-raus-aus-facebook-und-aus-goggle

Die Saar erlebt mit @beingmenow und db_uebersee Cookies zum Trotz dem

Die erste Annäherung an die Pfalz, ein Besuch bei @muskatkeks Englische Gärten, pfälzische

Suntne Angeli? , eine Blogparade, die zum ersten eBook des Jahres führte von @chiliconcharme und @cato mit einem Gastbeitrag dazu auf diesem Blog zu den Arbeitsplätzen der Zukunft

Und dann der Dichterwettstreit und dank @TurmbuchOch die Buchmesse mit sehr, sehr vielen Begegnungen und Eindrücken Bock, Bock, Bockenheim

Und ja, eBooks, eBooks eBooks Ich begann alle alten pdf-eBooks nach ePub und mobi umzusetzen….
Elektrobücher auch eBooks genannt

Und dann das streeview in Bonn, wo ich @schreiber_peter wiedertraf, auf Einladung von Eva Wal Samstag Abend Altstadt Bonn

@aebby gefiel Innensinfonie so gut, dass er sie einem Foto von sich dazustellte

Als literarischer Höhepunkt das gemeinsame eBook von Yvonne Mich alias @beinmenow und mir, das eine Nacht lang die Lyrik-Besteller-Liste bei den eBooks von Amazon anführte: Delta

Und gegen Ende des Jahres las Patrick Breitenbach aus der “Dezemberliebe” Immer zu Niklas

Und jetzt schauen wir wieder vorwärts, der Rücke sind genug geblickt!

Lasst uns froh und raunacht sein.

Raunächte. Die Tage um die Wintersonnwende. Wichtige Zeit für die Nordhalbkugel und nur für die, hier so mitten drin: D-ge, Mitteleuropa. Die Zeit scheint still zu stehen, in den paar Stunden Licht. Und es entstanden Bräuche, Riten, die das Christentum einst überlagerte mit seinem überlegenem kulturellem Konzept. Doch. Es war allen anderen Konzepten überlegen, weil erfolgreich bis zum Monopol, hier zu Lande, (wie der Islam übrigens anderswo auch). Eine geniale Idee die Geburt eines Gottes in diese Zeit zu legen. Und doch halten sich in diesen Tagen auch hartnäckig Bräuche, die älter sind, als das Christentum, nicht die jüdische Wurzel, die ist ägyptisch uralt. Ich weiß nicht, wo die Mär herkommt, dass man da nicht waschen soll, zwischen den Jahren, z.B., es sei denn es wäre eine frühe Form des Frauen-Arbeits-Schutzes gewesen und ähnliches. Ist Weihnachten bereits schwer zu ertragen in seiner jährlichen Faszination, nein ich meine damit nicht die christlichen Feiern in den Kirchen, ich meine damit die ausufernde Säkularisierung des Festes, die sich immer mehr von der Wurzel entfernt, so sind die diese Raunacht-Riten für mich nur seltsam. Sorry, ich kann die Begeisterung für scheinbar keltische oder germanische Traditionen nicht teilen. Ich halte auch den ganzen griechischen Götterhimmel für ziemlich albern, literarisch interessant, aber albern. Ich streifte meinen christlichen Mantel zwar ab, aber ich suche keinen Ersatz, auch keine fern-asiatischen. Nachdem ich mein Unbehagen jetzt über Jahre hinweg in meinen Weihnachts eBooks pflegte, werde ich langsam zum unaufgeregten Eklektiker. Ich nehme, was mir gefällt, überlasse den Geschenke und Postkartenstress anderen, genieße Weihnachtsmärkte, geistliche Musik und kalte große Kirchen jenseits der Gottesdienste, meide das Radio in seiner klassischen Autoradio-Form, das Fernsehen und höre nur die Weihnachtslieder, die mir gefallen. Warum sollte ich das wegwerfen? Aber bleibt mir weg mit esoterischen “Volksbräuchen”, Druidenkram und anderem. Wenn Euch das hilft die Zeiten zu überstehen, bitte, aber ich mag es nicht. Mir reicht es vollkommen aus, tief verwurzelt in dieser Gegend zu sein, eine selbst gewähltes Heidenkind mit Neigungen dorthin und dahin. Ich halte das aus, ich genieße es frei zu sein. Frei von rituellen Vorschriften. Nein, ich brauche keine Neuen, die sich alt tarnen. Meinen Artikel über Riten im allgemeinen habe ich damit noch nicht geschrieben, aber das wird noch, doch. Er wächst. Lasst uns froh und munter sein. Doch. Genialer Spruch das.