Jubiläum

Mein Beitrag zur #Spätlese 50, der Jubiläumsspätlese.

Als mich der Newsletter von Angela Wendt erreichte, um mich zur Jubellesung #spätlese50 hier ins Theater Felina-Areal einzuladen, saß ich des Abends dann genau dort um die Feierlichkeiten rund um die Ausstellung „Die Neue Sachlichkeit – Ein Jahrhundert Jubiläum“ der Kunsthalle Mannheim mit “Tanz Puls Rhythmus Metropolis” zu feiern.
Ich berichtete.

Sachlich: 100 Jahre Neu

1925 zu Ehren. Da wusste ich während all der Charlstons was ich lesen wollte. Zwei Stück. Mindestens. Erstens.

Jubiläum
(Zu meinem 50igsten)

den grossen Zeh schonmal
in die Ewigkeit getaucht,
noch als unreif empfunden,
lach ich dem Leben
noch ein paar Tage ab.
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Nestroys Kopf im Haus – Wiener Kellergeschichten

Titelbild: Screenshot einer Theaterliveschalte auf Twitch. Mit Chat. Quietschbunt, fast wie in den Nullerjahren dieses Jahrhunderts. Original-Ankündigung auf der Website der Burg.
Seit Ewigkeiten beziehe ich den Newsletter des Wiener Burgtheaters. Musste man mal, wenn man bei, weiß nicht mehr, mitmachen wollte. Gepriesen wurde darin Digitaltheater. “Das Haus”. Nun, zur Dernière wollte ich auch einmal zugucken. Mir war danach, konnte ich doch wg. Streik der Straßenbahnen nicht zur Sneak im NTM und der Geist verlangte nach Theater. Also die Burg spielt im Keller. Hhm. Sowas hätte Herr Peymann wohl nicht mit Herrn Bernhard im Spielplan beim Hosen kaufen besprochen. Ganz stolz war man, dass die Chose via Twitch lief. Man wollte wohl die Gamer dort locken. Oder Die Burgbesucher zu den Gamern, wer weiß. Ich hatte noch einen Twitch-Account, auch vergessen warum. Irgendwas zur schönen Coronazeit wird es wohl gewesen sein.
Das war gar nicht unedel. Siehe oben das Beitragsbid, Screenshot von Twitch, nach Vorstellungsende mit offenem Chat. Man liest dort, dass ich bloggen will. Also denn! Nestroys Kopf im Haus – Wiener Kellergeschichten weiterlesen

Sachlich: 100 Jahre Neu

tl;dr Gedanken und Aktionen zu einer Ausstellung, die ich eigentlich nicht kommentieren wollte.
So halt. Mehr eine Innere Dokumentation.

In Mannheim feiert die Örtliche Kunsthalle “Die Neue Sachlichkeit – Ein Jahrhundert- Jubiläum”. Gut so. Schließlich hat die Kunsthallenleitung die Ausstellung so benannt. Sintemals. Guckt:
“Eine ganze Epoche mit einem einzelnen Begriff zu prägen, gelingt nur äußerst selten. Dem jungen Mannheimer Kunsthallen-Direktor Gustav F. Hartlaub ist mit seiner legendären Ausstellung „Neue Sachlichkeit“ 1925 jedoch genau das geglückt.”

Update 1

Bewegt: Hin und zurück

Der SWR beschreibt das besser als ich. Mit der Kamera und der Kuratorin Inge Herold.

Funfact: Das neue Gebäude des SWR-Studio MA-LU wird in den Straßenbahnen des RNV angekündigt: “Universitäts-Klinikum – Zugang zum SWR”.

Ha. Nach dem Auto, dem Spaghettieis und dem Fahrrad hat man in Mannheim also auch eine Kunstgattung, äh, erfunden.

Ich hab’ ja das Deutschland-Ticket und den Museumspass, war also schon 2 mal da. Plakat gekauft und daheim aufgehängt.
Zeigt “Dame mit Maske” von Arno Henschel.
Passte gut zu den Weihnachtssternen am Fenster. Zuerst gegrübelt, wem die Dame ähnlich sieht, herausgefunden. Sag ich aber nicht. Lebt ja noch fröhlich. Irgendwann 1925 gegoogelt. Erschrocken. Der Naziteufel (kein Name hier, will niemand locken) hat sein Buch veröffentlich. Acht Jahre später am 30.1.1933 war er Kanzler. Wir wählen demnächst und ja. Ihr wisst es. Die neuen Nazis werden immer stärker. #mistkram. Geht wählen, aber richtig!

Aber 1925 wurde auch “Der fröhliche Weinberg” uraufgeführt. War der Renner! Theaterskandal auf Skandal, vor allem daheim, nahe Mainz. Er hatte Klarnamen aus Nackenheim verwendet. Sachlich: 100 Jahre Neu weiterlesen

Bewegt: Hin und zurück

Dies ist nur eine Fortsetzung meines Posts zur Neuen Sachlichkeit. Mikels Staffel 2, sozusagen.

Sachlich: 100 Jahre Neu


tl:dr; Ich war in der Kunsthalle Mannheim zu einem Konzert mit Studenten der “Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst – Mannheim.”
Was für ein Wortmonstrum. Im weiteren Verlauf MuHo genannt.
“Hin und zurück“. Kurzoper von Paul Hindemith und Songs von Kurt Weill.
Es war ein bewegter Abend. Zuerst fuhr die 5 des RNV nicht durch, wg. Demo. Weiß nicht welche. Ich musste also vom Rosengarten aus laufen. Egal. Vorher schlenderte ich noch durch die “Neue Sachlichkeit”. Siehe das Gülden Armband oben.
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Verdatterung: Spricht Pfälzisch

(Titelbild: Screenshot einer Seite der Rheinpfalz Ludwigshafen.)
Ich sah, las und grinste. Und …
Ich war verdattert. Sehr verdattert. Ich wollte heute ein Ludwigshafentag machen. Einfach so. Mein Museumspass und das Deutschlandticket schrien auch nach weiterer Amortisation.
Im “La Torre de Angelo” Pizza essen und das Krippchen betrachten, sehr italienisch, sehr schön kitschig. Doch. Nicht das erste mal. Die Pizza war vorzüglich, wie immer.
Die Pizzeria ist tatsächlich in einem Turm einer ehemals Protestantischen Kirche untergebracht. Der Lutherkirche. Alles ein wenig gaga, Ludwigshafen eben, oder? Verdatterung: Spricht Pfälzisch weiterlesen

Still ruht das Neue Jahr

(Live getippelt aus dem Fenster geguckt am 1.1.2025)

Erschöpft von Alk
und neblig Dampf
aus Trillilierten
Böllerdrachen
streicht leichter Wind
über Gestoppel
aus gekokeltem Müll
fegt den Gestank
von Donnerkrachern
in Wälder und Au’n
Die Ohren dröhnen noch
von süßer Battelerie
Pseudostille überschläft
die Menschen müdgeschnarcht
Selbst das Gebrüll
der Autobahnen platscht
so vor sich hin
Rot glüht die Sonne
den müden Horizont

Still ruht das Neue Jahr
mit Dreck begrüßt
Am Straßenrand stumm
die Autos weichgeparkt
Alles, alles wie immer
Nachher Walzer aus Wien
und Hopsen von Schanzen

Mammae und der Geist der Weihnacht

Der Geist der Weihnacht schwebte über ihr, aber sie kannte sich aus.

Sofort öffnete sie ihre Bluse und zeigte ihre Brüste. Der gesamte Aufsichtsrat klotzte. Die Mammae wirkten. Es überraschte die Herren immer wieder, dass auch Quotenfrauen, wie die halbe Weltbevölkerung, Brüste hatten. Sie hob ihr einziges Kind aus der Krippe und stillte es. Nur eine Krippe zur Ablage stand man ihr zu. Die Verweigerung der industriellen Nahrungstechniken in zwölfmillionsten Varianten, musste sanktioniert werden.

Es blitzte, die Sterne lachten und kreischten in den Monitoren der Seifenoper-Industrie.

Der Geist schwebte und war voll beladen. Er hatte einen Auftrag. Es war seltsam. Die vorgeschriebene Warnung hatte Verspätung, ach was Engel. Was wusste er schon. Eine Jungfrau, die stillte?

Der Geist schwebte, er war autonom, KI-autonom. Er entschied und befruchtete. Nicht die Frau mit Kind, aus tausenden Bildern der Museen bekannt.

Er kam. Virtuell, klar, rein geistig und schnell.

Verkopft die Herren, ohne Uterus und all dem Kram, empfingen im Hirn. Sie wussten um Zeus und Athene. Mann war ja gebildet. Und sie wehrten sich auch. Dachten an den Heiligen Dax und ihre selige Offshore-Konten.
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Dunkel ist’s

da draußen, unter den künstlichen Sternen, immer noch. Auch bei den Nachbarn blinken die LEDs. Bei geschlossenen Rollläden. Sie sehen es nicht von drinnen. Ich wundere mich. Sehr. Über so vieles. Irgendwo da draußen tobt auch ein Wahlkrampf. Ministerpräsident fressen Bratwürste auf dickunddoof.Tok. Alle tokken. Ich nicht. Ich lese es nur in den Online-Gazetten. Der ganze Wahlkrampf geht an mir vorbei. Was jucken mich diese Duelle? Sind eh nur dafür da, damit Journaliter*innen entscheiden können, wer gewonnen hat. Als ob das messbar wäre. Niemand weiß, was das bewirkt. Bei mir gar nix. ich höre weg, sehe weg. Kostet nur Nerven. Politische Programme werden erst in den Koalitionverhandlungen festgelegt. Wenn überhaupt. Wir wählen übrigens den Deutschen Bundestag, demnächst. Keine Kanzler*innen. Keine Präsidentinnen, was so gut tut. Wir wählen übrigens geheim. Nicht in Umfragen. Nur fürs Protokoll. Egal. Ich schlürfe meinen Kaffee und wundere mich sehr. Bald sind die Umläufe um Tante Sonne wieder anders. Es wird täglich heller. Die Tage länger. Das wundert mich nicht. Nee, iss so. Die Saturnalien kommen dann. Die Weltmacht braucht das nicht, die ist total närrisch, immer, so scheint es.
Ich warte auch nicht. Nein, das Christkind meine ich nicht, Dummerle. Auf Schnee. Schnee ist etwas für Gebürge oder so. Nein, nix da, siehe Beitragsbild. Ich warte auf die blühenden Bäume. Ich bin dann 73. Wer weiß, wieviele ich noch sehen darf. Was? Ich darf nicht an so was denken? Wann, wenn nicht jetzt?

Lametta Lamento

Mein Beitrag zur #spätlese49 Motto “Lametta Lamento” im Theater Felina-Areal Mannheim, moderiert von Angela Wendt. am 17.12.2024

Vorwort

Als das Jahrtausend noch jung war und gerade sein erstes Jahrhundert geboren hatte, schrieb ich meinem jährlichen Weihnachtsfrust in zwei Blogs, fast täglich von Oktober bis Dezember, 2003 und 2006. Frust, weil ich mich dem wichteln und basteln nicht entziehen konnte. So bezeichnete ich mich als Weihnachtshasser oder – Phobiker. Obwohl es mir ja nur um die ja, äh, kapitalistische Varianten ging.

Vom Weihnachtsmann des Marktes Fegidia Süd. Vorschau 2,1

Gnadenlos geht’s es jetzt bald in die Endrunde. Die Besinnlichkeit fängt mich schon an zu pieksen und ganz langsam beginne ich nach dem Genuss von etwas Weinbrand, mit koffeinhaltigem Gesöff gemischt, mir Weihnachtslieder zu Hause vorzuspielen, von denen ich ab Mitte der übernächsten Woche an tagtäglich bedudelt werde. Ich schaffe es bereits wieder eine halbe Stunde zu ertragen ohne in Schreikrämpfe auszubrechen. Bis Samstag will ich soweit sein sie vollkommen negieren zu können. Nicht mehr bewusst zu hören, noch nicht einmal mehr als Geräusch. Damit mich alle recht verstehen: Ich habe überhaupt nichts gegen die schönen alten Weihnachtslieder, gar nicht. Sie sind ein wertvolles kulturelles Erbe, aber ich habe etwas gegen das Abgedudel, die ver-popisierung der ganzen Welt. Man könnte meinen, die Menschheit hätte Angst vor sich selbst, weil sie beständig, beständig bedudelt werden muss, selbst beim Käse kaufen. Ich habe Angst vor Jingle bells.

Von Daniel Maria Cornelius, dem fiktiven Lifestyle-Reporter des Magazins „Weiß-Blau“ 2006 Lametta Lamento weiterlesen

Carl Theodor, kein Dalberg da?

Allenthalben lobpreisen sie mit Pauken, Chören und Trompeten den Geburtstag des Carl Theodor von der Pfalz, Bayern, Düsseldorf und so weiter. So auch hier.

Glücksschwein Carl Theodor


Klar, der Herrscher über die Nachbarstadt Mannheim und Förderer des Scwetzinger Schlossgarten, meinem Liebling. Aber! Aber ich bin in Viernheim geboren, lebe dorten und bin somit Hesse. Waren wir nicht immer! Als Besitz vom Kloster Lorsch, als Erbfolge Bistum Mainz. h

Poenia Lollipop und die Erwähner


Also Mainz. Immer noch tragen wir das Mainzer Rad im Wappen. Unter den Mainzer Bischöfen finden wir auch einen Carl Theodor, nur 20 Jahre Jünger als der Pfälzer, in Mannheim geboren und Bruder vom Obersten Beamten und späteren Schillerintendanten Wolfgang Heribert von Dalberg, vom Nationaltheater des Pfälzer Carl Theodors. Erstaunlich, oder? Der war aber jetzt auch, also der Bruder Kurfürst und Reichserzkanzler von Mainz und was weiß ich wo noch alles. Also UNSER Carl Theodor!
Voila. Er in der Wikipedia.
Ich bewunderte ihn ja schon in Aschebersch. Da ist auch das Beitragsbild her. Also da feiern sie ihn wie den Pfälzer in Schwetzingen.

Kurfürsten, Kirchner, Cranach, alles frisch gebohnert


Kumpel von Napoleon war er auch unser Carl Theodor. Doch! Siehe die Wikipedia!
Zitat: “Besonders faszinierend für Napoleon war, dass es bei Kaiserkrönungen üblich war, nach einem Mitglied der Familie Dalberg zu rufen mit dem Ruf Ist kein Dalberg da? Napoleon soll ernsthaft die Absicht gehabt haben, dieses Zeremoniell auch bei seiner Kaiserkrönung beizubehalten. Zwar erfolgte der Ruf dann doch nicht, jedoch war Dalberg bei der Krönung anwesend und Napoleon erzwang vom ebenfalls anwesenden Papst Pius VII. für Dalberg das Pallium und die Verlegung des Erzbistums Mainz nach Regensburg, wo es dann bis zum Tod von Dalberg Bestand hatte.”

Alles sehr verwoben und durcheinander da, als das Heilige Römische Reich Deutscher Nation implodierte. Nicht so langweilig wie der Pfälzer mit seinen Mätressen!

Warum ich das hier aufschreibe? Nun, hier und da jetzt schon gibt es Jahresrückblicke 2024. Ich blicke voraus nach 2025. Wenn mein Gebein und der Rücken mitmacht, könnte ich ja mal auf den Spuren dieses Garl Theodors umher irren. Wer weiß, ob es das Deutschland-Ticket noch 2026 gibt.
Also Mainz, Aschebersch, Regensburg, äh ja Paris und so. Alla gut, ma liest sisch.
Ach der Schwetzinger Sckell, den der Pfälzer Carl mit nach München nahm, der wirkte auch dort in Aschaffenburg. Gell..

Ach der Herr Schiller:::
“An Karl Theodor von Dalberg”
http://www.zeno.org/Literatur/M/Schiller,+Friedrich/Gedichte/Ausgew%C3%A4hlte+Widmungen+und+Stammbuchbl%C3%A4tter/An+Karl+Theodor+von+Dalberg