Beherzt 1

Ich hatte ja Angst wir müssten Logos zeichnen und Flyer basteln. Jeder für sich und so was kann ich ja ohne mein Open Office sehr schlecht. Aber auch der Mouseclicker-Club der Bürgerbühne des Nationaltheaters Mannheim arbeitet nach dem Laien/Profi-Prinzip, gerade weil es ein Marketing-Club ist. Bürgerbühne bedeutet hier, dass Profis und Laien versuchen Theaterwege zusammen zu erkunden. Beim Marketing geht es ja nicht um Kunst, wie bei den Produktionen für die Bühnen, aber der Weg ist der gleiche. Wir Laien brainstormen, überlegen, weisen hin, fassen zusammen und die Profis setzen das um, leiten weiter an Agenturen und was es sonst zu tun gibt. Ach ja, es gibt natürlich auch Hierarchien, Intendanten und und, die entscheiden wollen, wie im richtigen Leben. Ihr kennt das ja.
Wir fließen mit im Marketing-Prozess des Theaters für das 2.Bürgerbühnen-Festival und spüren den Druck auf die Mitarbeiter. Die ewige Improvisation, denn das Festival ist nur grob umrissen, noch weiß niemand, wen die Jury auswählen wird, andere Abteilungen arbeiten am Gesamtkonzept, am Rahmenprogramm und doch muss das Marketing bereit sein, Vorarbeiten leisten und bald kommen ja auch die Schillertage und der Wolferl mit seinem Fest in Schwetzingen rumort auch schon, alles neben der Tagesarbeit. Aber so ist das wohl im Theater. Kulturmanagement ist eben anders. Den Spielplan legen ja auch die Sparten fest und das Marketing schnauft dann hinterher.


Also saßen wir, das Programmheft des 1. Bürgenbühnenfestivals in Dresden unter dem Stuhl, so als Beispiel, zum linsen. Zwei Gruppen führte Constanze Woltag in ihrem Clignet Studio (haha, ich weiß die Mouseclicker in der Clignet-Straße) angenehm straff und eloquent zu Ideen nach vorgegebenen Zielformulierungen, die ein „Mission Statement“ für das Bürgerbühnen-Festival verfeinerten.

Das Statement hatten wir in der letzten Einheit besprochen und Formulierungen vorgeschlagen. Es ist halt alles Geschäft, kein Hobby. Die Ideen aus „unserer“ Gruppe, vorsortiert, vorbewertet an der Wand.

Und dann kommt alles auf den Prüfstand und es wird abgestimmt. Jetzt ist Constanze d’ran. Ich bin gespannt, was da herauskommt. Die Herzen des Bürgerbühnen-Logos werden wohl verfeinert auftauchen, im Festival-Getöse.

Kommt Euch bekannt vor? Ist gähnend langweiliger Alltag überall? Sogar noch mit Kärtchen, ohne Flipchart und Whiteboard? Habt ihr täglich auch? Eben. Genau das wollte ich darstellen. Theater ist eben AUCH Arbeit, langsames Getaste. Und nicht nur das 3 gestrichene Fis der Sopranistin im 3. Akt. :) Es ist interessant doch.
Und jetzt geht es gleich weiter zu Beherzt 2.

Ein Gedanke zu „Beherzt 1“

  1. Hast du schön geschrieben.Jetzt weiß ich auch was ich im Workshop mache…grob…sag ich mal.

Kommentare sind geschlossen.