Lyrik twittern

2001 machten wir alle oder fast, wir Kurzlyriker da mit: 160 Zeichen. SMS-Literatur auf kleinstem Raum. Ich war bei der Liebe nun, erfolgreich, beim Uzzi-Verlag (den es nicht mehr gibt), sintemals. Kurz-Lyrik schreibe ich, schrieb ich doch so wieso. Nein, nein, kein Haiku und ART-verwandtes , das überlasse ich schon immer anderen. Ehrliche deutsche Kurzlyrik, was immer das auch ist. Und seit Monaten frage ich mich, was an diesem Twitter-Ding denn dran sei. Und verglich das mit dem Uzzi-SMS-Ding und dann fiel mir ein. Hey, wenn die Obamas und Gümpels denn gelobt werden in die Himmel, weil sie denn zwitschern, warum twittere ich denn keine Kurzlyrik? 140 Zeichen, ja und? Meistens brauche ich das nicht, komme mit weniger aus. Und also twittert jetzt auch mikel. Kurzes, lyrisches. Vielleicht finden sich den auch follower. Zwei oder Drei, ich verlange ja gar nicht mehr :oops: und ausproberen sollte man das doch, oder? Aber ich weiß, das gibt es bestimmt schon, und weiter?
Die Url: http://twitter.com/kurzdielyrik

Abgschworen

Irgendwie war ich auf dem falschen Dampfer 3 Wochen lang. Schrieb und schrieb und schrieb und dann kam das Lachen. Das soll von Dir sein? Sagte mein Selbst!
Und also dann: Weg damit! Keine örnsthafte Literätür! Die gibt es zu oft. Traurig, empfindsam, jo und dann noch dieser Bernhard-Kram. Die Sorte Literatur, die sich beständig übergibt, das hasst und jenes und dort die Ecke neben der Kirche in dieser Stadt zum Kotzen ausführt. Nein, sollen die alle für sich schreiben. Das Thema Industrieroman muss ich anders angehen. Mal sehen, wahrscheinlich gibt es doch Theater. Der Krimi läuft weiter, das macht Freude.
Wenn schon Prosa, dann wird es zynisch, zum giggln, kichern, dass es Halse stecken bleibt vielleicht. Ich will meinen Spass haben, wenn ich mich selbst Korrektur lese. Abgehakt. Ich könnte das auch, sehr wohl. Wie, das wollt ihr lesen? Nö. Ab ins tiefste Arhiv. Man weiß ja nie, gezipt und zugenäht.

Natürlich bleibe ich auch ernst und nein, es geht nicht nur um den Spassfaktor. Es geht auch ernsthaft, aber nicht örnst. Natürlich mag ich die Literatur…aber mit und nicht ü.

War der Gral ein Dubbe-Glas? Sowas! Und morgen Barbarossa. Nein, so ganz ohne ein heiseres Lachen geht auch das Thema Krieg nicht. Zum Ersticken. Die Tränen und das Lächeln, das erfor. Sowas.

Freunde, twittert , wählt

Putzig: Homo Politicus wertet jetzt täglich die Twitter, Facebook, studivz und Wer kennt wen Seiten von Tarek Al Wazir (Grüne) Kordula Schulz-Asche (Grüne) und Torsten Schäfer-Gümbel aus. Wnn werden die großen Zeitungen auch einen Freunde/Kenner/twitterer Index veröffentlichen, die Experten deuteln, die Wahlforscher das auswerten? Grunz. Nein, mir gefällt es nicht wirklich, solange nicht dabei steht, wer die Seiten pflegt. Kordula scheint das selbst zu machen.
Wobei ich nichts gegen die Unterstützerseiten, die Wahlevents oder die Gruppen habe, das ist ok.

Dazu passt der Text aus dem Mannheimer Morgen von heute:

Natürlich erledigt er die Internet-Kommunikation nicht selbst: Beauftragt wurde die Kölner Agentur barracuda. Deren Geschäftsführer Oliver Zeisberger

Ob TSG dann selbst twittert, bei Robert Basic? Oliver?

Wer lehrt die Kinder googeln?

Ich kann fast jedes Wort in diesem Artikel unterstreichen.
Mein Jüngster hatte Glück und Lehrer, die dies konnten, aber im Allgmeinen sehe ich das auch so. Ich erweitere das noch:
Wer lehrt die Kinder Zeitung lesen, Radio hören und fernsehen?

Aber sie lehren lieber Schiller. Im Allgemeinen. Der ist in den Kultesministerien besser bekannt. So viel zum Theam da unten, so als Ergänzung!

Sperren

Robert hat mich gebeten einen Artikel zu schreiben, der kein Roman sei. Thema: Internet und Politik. Aber lest selbst, hier die Aufforderung samt dazugehörigem Artikel, hier der Kaffeehaus-Bezug :>>. (Zu was gibt es denn Links). Nun denn:

1 Politik findet immer statt, nicht nur zu Wahlzeiten. Überhaupt findet Politik wesentlich effektiver statt, wenn keinerlei Wahlkampf herrscht. Nachdenken, handeln, taktieren, tun, lassen, einlullen, sich einlullen lassen, sich hetzen, andere hetzen. Wahlkampf ist PR. Wahlkampf ist die Zeit in der die Stimmen gefangen werden, um hinterher wieder Politik betreiben zu können. Oder Lobby-Arbeit oder das große Absahnen oder oder oder.

2 Politik dürfen nicht nur Berufspolitiker betreiben. Das meinen die zwar, aber dem ist nicht so. Politik ist mehr als Lobbying. Politische Meinung steht jedem zu. Nicht nur, wenn das Kreuzchen auf dem Wahlzettel droht. Politische Meinungsbildung muss nicht unbedingt der PR-Arbeit, den Spins folgen, die gerade gesetzt werden, auch wenn das die Spin Docteurs, samt deren Weiterverbreiter aller Couleur gerne hätten.

3 Das Internet ist nichts als eine Netz von Rechnern. Politik findet daher nicht „im Internet statt“. Auf den Datenträgern im Netz sind nur Informationen gespeichert, die gerne auch politischer Natur sein können, was Diktatoren sehr erbost und Agenturen ärgert, weil sie beobachten müssen, was all das Volk denn brabbelt. Unter anderem. Deshalb muss Spin Doktor, Agentur und wer auch immer „Communications“ betreibt (und eigentlich das Gegenteil meint) nun auch noch im Netz gucken, was Sache ist, die Agenda setzen, die Themen vorgeben und was weiß ich was tun. Das Internet ist nicht per se „graswurzelig, gut, demokratisch, kommunikativ, was auch immer“ es ist wie gesagt nur ein Rechnerverbund. Ein großer Schaukasten, ein endloses „Schwarzes Brett“. Neu daran ist nur, dass da (noch ?? !!!) jeder was d’rauf bappen darf, auf das Brett, was all die Berufskommunikatoren mächtig ärgert, weil da auch noch alles umsonst zu haben ist, So was aber auch.

Das ist natürlich noch längst nicht alles, was es zu sagen gäbe, aber bitte, das soll ja kein Roman werden.

Was tun? Nun: So wenig, wie möglich verscheißern lassen. Das ganze Jahr über die Lauscher offen halten, das Gehirn einschalten. Sich prüfen, wo man Information aufnimmt, warum dieses Thema nun gerade so spannend sein soll, wo denn das alte Thema denn geblieben ist, wer denn vielleicht Vertrauen genießt, wer keinesfalls. Und immer fragen: Wer hat was davon? Wer hat die Studie bezahlt, woher kommt die Info, woher die Meinung. Beispiel: Die Wirtschaftsweisen. Was haben sie denn im Vorjahr gebabbelt? Und was war?

Also: Sperren. Sperrt Euch. Sperrt Euch den Einimpfungen, den Kampagnien, den Einflüsterungen, den geistigen Erpressungen. Und erzählt diese Sperrungen im Netz. In Blogs, von mir aus twittert, wenn ihr keine Angst vor der Daumenkrankheit habt. Schreibt in Foren, trefft Euch. Macht, tut, denkt. IMMER. Und wenn sich Wahlen näheren, dann werdet ruhiger. Cool. Wenn irgendwer verkünden lässt (nur als Beispiel, gerade kommt der RSS).

Die hessische SPD vertritt die Interessen der Schüler in Hessen!?

Dann fragt ihr Euch: Sagt mal, was soll denn das? Was behauptet denn der da
Vertreten die Schüler nicht mehr sich selbst? Ist der jetzt der große Elternvertreter? Und dann wird nachgesehen, wer denn da die Seite macht Ah. Barracuda steht da unten auf der Seite. Die haben auch ein Blog und waren heute schon 5 mal (geschätzt) in meinen Referrs und in ihrem Blog erzählen sie, dass sie wissen, wie das geht mit der Obamisierung der Kundschaft. Und schon fällt der Groschen. Da will uns einer was auf die Backe malen. Da macht einer auf Bembel-Obama. Nicht, dass andere besser wären. Die Partei, deren Mitglied ich bin und für die ich auch lokal mal Winzdinge mache, scheint mir zwar gefeiter, aber nicht frei davon. Überhaupt nicht.
Wenn es nur nach mir ginge, dann sähe Wahlkampf immer SO aus.
Das TSG-Beispiel kam nur während des Schreibens gerade herein. Was gemerkt?

RSS der Parteien buchen und drüber lesen. Von allen! Und dann in den Zeitschriften kurz drüber lesen, was dort ankam. Bei vielen. Nein, die Bild ist Kampagne für sich. Muss man auch lesen, ja, aber das ist eine andere Welt. Nur so als Beispiel

SO macht das Freude, das Internet und die Politik. Man findet Dinge. Alte Parteiprogramme, so was. Dinge zum Sperren. Dinge gegen die Flut der Plakate und all der Worte. Ich hab jetzt nicht Recherche gesagt. Das können natürlich nur die Profis. Denken sie.
Und dann ab ins Blog. Jetzt steht es da. Ich schiele jetzt nicht, ob es denn „die Medien“ aufgreifen, es steht da, wird gelesen, häuft sich zu den anderen Dingen, die andere da draußen darüber schreiben. Und irgendwann wird es wirken. Langsam, sicher und wenn es bei der nächsten Wahl ist, wenn die Menschen mit dem heiligen Guckl hier anrücken und lesen.
Da hat sich einer aber gesperrt, denken sie dann. Sperren, denken, schreiben, sprechen, was auch immer, sogar twittern, wenn es denn sein muss. Das kann man übrigens auch in den Gruppen der Social Networks tun. Gibt es zu Hauf. Oder macht welche auf! Aber daran denken:
Das Internet ist nicht die Fortsetzung des Stammtisches mit schnelleren Mitteln. Die Fakten liegen nur einen Link entfernt, nein nicht den nächsten nehmen, den hat bestimmt irgendein SEO erzeugt, der will vielleicht nur absahnen, Euch verscheißern. Sperren, Leute sperren und das Netz ist auch mehr als die nur Weiterentwicklung des Leserbriefs, Herr Redakteur, gell.

So was halt. Sorry, kürzer ging’s gerade nicht. Und wenn ich es denn kürzte, dann wäre es Lyrik und das liest doch keine Sau, oder? ;-)

[update:] 7 Minuten. Das ist Spitze. 7 Minuten haben die Barracudas gebraucht, bis sie hier waren. Die Jungs von der Fawwerik schaffen meistens nur 15 min…. lol

Ich schminke mich ab

und hei, fühle mich frei.

Ich schminkte mir so manches ab. Die Literatür und dann
trug ich Lippenstift auf und rougeschte mich. Lack auf den den Wimpern klimpert gülden.

Lametta wirbelt und der Duden drüben in der gleichnamigen Strasse rüstet sich auf.

Es wird Kommaregeln regnen. I’m singing Apostrophen!

Simmel

Auf dem Höhepunkt seines Erfolges versuchte mich ein germanistisches Seminar zum Thema “Faschismus im Roman” und ich schlug für die Leseliste Simmel vor. Ich entging nur knapp einer Steinigung, nur weil ich den Namen aussprach, das mit Karl May und Gerhard Hauptmann war eine andere Story. Literatur sei etwas anderes. Dabei war Simmel DER deutsche Millionen-Bestseller, hat den Deutschen das Kochen nahegbracht (das war NICHT Siebeck, der arrogante Zeitverkoster), gelernt haben sie es dann übrigens bei Bocuse. Simmels weinerlichen Bücher mochte ich nicht, aber “Es muss nicht immer Kaviar sein” und “Hurra wir leben noch” sind historische Romane von Format. Ich scheiß auf die Kritik! Er war ein Großer. Die zwei Bücher lese ich jetzt und dann schreibe ich weiter.
*Ganz vergessen des Knaben Schreibe noch einmal zu studieren!

Requies!