Was nach den bayrischen Kreuzigungen noch geschehen kann.

Der Versuch einer hysterischen Satire.
Es sollen noch viel mehr Dinge geplant sein, erzählt der alte Hausdiener des Ministers seiner Geliebten, ohne zu wissen, dass sie ein Pressetöchterchen hat.
Es kann ja nicht sein, dass in diesem unseren Abendland die Kirchen Sonntags leer sind. Alle Christgläubigen, jedweder Couleur, sollen verpflichtet werden mindestens 4 mal pro Anno, an einem Sonntag, zum Gottesdienst zu gehen, ersatzweise 8 mal werktags. Der Besuch muss in der amtlichen Heimatgemeinde vollzogen werden, nach Buchstaben geordnet, damit die Kirchen immer voll aussehen. Der Besuch muss beurkundet werden. Die Kontrolle obliegt den Kommunen, die KiGaKOs (KirchgangKontrolleur*innen) einstellen und schulen müssen. Notfalls wird die Sonntagspflicht von der Feuerwehr erzwungen.
Ähnlich der Hadsch werden Christen verpflichtet einmal im Jahr an einer Wallfahrt teilzunehmen. Die Kultusministerien werden geeignete Wallfahrten benennen. (Angedacht ist die Wallfahrt zu den Hl. Sandalen Christi, zum Hl. Rock und ähnliches, verboten sind Wallfahrten zu der Hl. Vorhaut, das könnte zu Verwechslungen des Glaubens führen.)
Wallfahrten im Ausland sind zwar gestattet, gelten aber nicht im Sinne dieser Regel. Den Vollzug überprüft das technische Hilfswerk und veranstaltet notfalls Polizeiliche Zwangswallfahrten.

Ausgetretene müssen im Nachhinein schriftlich ihren Austritt begründen, neue Austrittswillige müssen dies vor einem Ausschuss verteidigen, ähnlich den früheren Kriegsverweigerausschüssen.
Nicht-Kirchensteuerzahler werden mit einer Abendlandsteuer zur Kasse gebeten. (Jüdische Mitbürger sind davon ausgenommen, ihre Vorfahren zahlten ja schon genug, man will das nicht neu aufrollen, all die arisierten Vermögen etc…) Mit diesen Mitteln werden Feldkreuze und öffentlich-städtische Kreuze überall finanziert.

Ein staatliches Missionswerk soll vor allem im Muslimischem Klientel verstärkt missionieren, mit allen Tricks der PR und des Marketing, vor allem Sozialmedia soll zum Einsatz kommen. Unterbeschäftigte Geisteswissenschaftler und Kulturmanager sollen verstärkt dazu eingestellt werden.

Vor Abschiebung bedrohte Migrant*innen können durch Konversion zu den beiden Großen Konfessionen zunächst Bleiberecht erhalten, solange sie beurkundet praktizieren.

Junge Frauen und Männer werden verpflichtet 18 Monate in einem Kloster zu verbringen, um all die leer stehenden Klöster zu befüllen und das Ora et Labora zu verinnerlichen. Das Nähere regelt ein Bundesgesetz.

Die Presstochter schüttelte sich innerlich vor Lachen, das sah so sehr nach Satire aus, dieser öffentlich-rechtlichen Quasi-Komödianten. Dann las sie den Kreuztweet des Herrn Söder und ihr wurde schlecht.
Wo nochmal war ihr Rosenkranz?