Jahreszeiten, neue

Ich sah ein Jahr, in freier Wildbahn. Es huschte und wuschte, lies sich nicht fangen, sprang über Mülltonnen, krabbelte auf SAT-Scheiben, sprang über meinen Schatten, küsste mein Ohrläppchen, zwickte meinen linken kleinen Zeh. Da waren es zwei, in freier Wildbahn, zwei Jahr kopulierte ein drittes Sie flogen zur Sonne, bräunten sich im Mondlicht, gebaren Worte aus Sonnenkorn, beglüht zwischen Alpha Centauri und den Ringen des Saturn. Sie ergaben sich mir, schliefen die Nächte zu Tage, verschwanden wieder in den Tiefen meiner Schwärze. Ich verstecke sie für Euch, falls ihr welche braucht. Sie leben und leben und leben. Morgen zieh ich ein neues aus den Löchern, die ich erschreiben werde. Ein Neues Jahr, für dich ganz allein. Es wird dich küssen und mit dir leben. Füll es doch selbst, es müssen keine Worte sein.