Das Hausmädchen mit dem Diamantohrring

Ida Casaburi
Das Hausmädchen mit dem Diamantohrring
Roman, 19,90 € geb., 171 S. ISBN: 978-3-9810798-9-0
erschienen im November 2010
Bettina Weiss Verlag
kalliope paperbacks, Heidelberg
(Leseprobe und Klappentext hier)

Frau Weiss mailte, nein, sie wäre nicht auf der Buchmesse Frankfurt dieses Jahr, aber sie hätte da ein Buch, das meine Kragenweite wäre, ob ich denn nicht einmal wieder…. und sie würde gerne ein Rezensionsexemplar schicken. Hhm. Noch so ein historisches Ding um ein Bild herum? Das war ja kein Crossover, was die Tracy Chevalier da abgeliefert hatte. Ich fand es noch nicht einmal gut. Aber hei, da muss doch, was andere sein, passte sonst nicht in das Frauenprogramm von kalliope.
Das Buch hat eine eigene Homepage (es muss ja nicht immer Blog sein) mit Hörproben samt Leseprobe, und die Autorin wohnt in Fürth / Weschnitz? Keiner meiner Kollegen von dort kannte sie. Gut. Ein Roman der Autorin hat an einem Wettbewerb eines Verlages teilgenommen und nicht gewonnen und kommt nun in Heidelberg heraus? Das musste ich lesen. Fürth!
Vorgestern kam das Buch an. Edles Schwarz mit Schutzumschlag und Bändchen. Aber hallo, die Bücher der Frau Weiss machen sich. Doch. Ich war gerade am Ende eines Buches und so reihte ich es in die Lese-Linie ganz nach vorn und wollte nach 12 Seiten aufhören und melden, dass ich keine Verrisse schreibe. Der Text wimmelte von Ausrufezeichen, die springen mich immer an, aber ich las weiter und bereute es nicht.
Das ist leichte Kost, ja, aber heimtückisch geschrieben, wenn man sich darauf einlässt. Augen zwinkernd, sich selbst sogar verbal hopps-nehmend, das musste ich erst herauslesen. Mit vielen Zitaten (alle schön mit Quellenverweis gelistet), sogar aus Reclam-Büchlein und Anspielungen in die Literatur, den Märchen zumeist, aber vor allem dem Kino. Fast könnte es eine Art “Hot-Shot” von Woody Allen geprintet sein. Nein, kein Hegemannscher Remix, bestimmt nicht. Der Anfang ein irres Auf-den-Kopf-Stellen der Weihnachtszeit von Böll bis hin zum Ende mit Cyrano und Tootsie. Skurille Typen in den Stadtschluchten von Mainhatten mit gedrechselten Dialogen, als ob wirklich ein italienschischer Woody Pate gestanden hätte. Für mich war auf einmal der Inhalt Nebensache. Trivial: Reiche Zicke wird von zu Hause rausgeworfen und verschandelt sich per Maske um eines Jobs willen bei reichem Erben und der Plot tanzt um die alte Leier “Kriegen sie sich?” Aber wie der tanzt. Sogar die albernen Lexika der Jugendsprachen von Pons bekommen ihr Fett weg, die Autorin kannte wohl das Twitterbuch des Verlages noch nicht. ;-). Das Büchlein ist zwar leichte Kost, aber raffiniert geschnitten. Ein Boléro, der sich in ein furioses Finale steigert. Eine tote Katze bei einer Hochzeit, vom Pfarrer bepredigt, zusammen mit den abgeschnittenen Haaren des Ehemannes in einem Beutel und die Haare statt Reis über die Braut im 9. Monat gestreut. (Nein, nicht die Hochzeit der Protagonisten) Genial. Wie gesagt, das ist keine Kafka-Literatur, aber feinstes Boulevard. Und das ist selten.
In Fürth wohnt die Autorin. Gibt es irgendwann eine Lesung, Frau Weiss? Damit ich das Büchlein signieren lassen kann. Fürth, man fasst es nicht. ;-)) Ich wäre so neugierig auf die Autorin, die auch noch das Bild auf dem Cover geschaffen hat…
Ach, und post Scriptum, wann gibt es eBooks von kalliope? Das hätte ich gerne im Reader gelesen….

AgnoVent

Nur ein kurzer Hinweis für die Stammleser hier. Ähnlich meinen Weihnachstaktionen früher, schreibe ich seit gestern an einem Extra-Blog, das den bezeichnenden Namen “AgnoVent // Ein Adventskalender für Agnostiker” trägt. Wie bei vielen Dingen weiß ich nicht, ob ich dieses Projekt durchziehen werde oder im Experimentenhals stecken lasse. Ich lasse mich dort einfach treiben. Es wird auch hier nicht automatisch in eeMBee erscheinen. Das Blog ist rechst prominent verlinkt und hat auch einen eigenen Feedreader. Also wer mag……..

Barbarossa, Texte für Kriegstauben und Friedensfalken

29 Titel, 34 Seiten
134kb, ElektroBuch (pdf) aus 2009

Dieses Elektrobuch hatte ich für die Lesung zur Finnisage der Ausstellung “Verletzte Seelen” von Bernd Gerstner im Kunstverein Heddesheim am 11.1.2009 zusammengestellt, die am 7.11.2010 im Domhof zu Ladenburg von Amnesty International Ladenburg-Schriesheim und dem Bündnis <<"Wir-gegen-Rechts” Ladenburg>> wieder gezeigt wird. Bernd Gerstner hat mich wiederum eingeladen zur Finissage am 5.12.2010 zu lesen. In diesem kleinen Bändchen habe ich eine Auswahl von Texten und Gedichten zusammengestellt, in denen ich mich mit dem Thema Krieg und Frieden auseinander setze, und neue Texte, direkt zu den Bildern von Bernd Gestner. Aber das Bändchen sollte doch auch hier bei den Elektrobücher zum download angeboten sein. Die Zeit passt.

download als pdf
download als ePub

Max, der Chefkoch der Herzen



…größeres Bild, einfach hineinklicken

Und das der Fawwerik. Ich bin ja nicht unbedingt ein Fan der BASF, drüben in Ludwigshafen, aufmerksame Beobachter dieses Blogs wissen das, ich linke einmal schnell. Aber: Das Gesellschaftshaus habe ich den Pfälzern immer gegönnt, im Gegensatz zu Ludwigshafener Wirten, die auch mal gerne Umsätze im Dax-Milieu tätigen würden, so manchmal. Ich weiß auch nicht welchen Stellenwert die DeHoga hat, so im Maßstab zum größten Chemieunternehmen der Welt, einem DAX-Schwergewicht, das die Hotelerie, nicht nur der Umgebung, durchaus beschäftigt hält, denke ich mir so. Also das Gesellschaftshaus der BASF unterhält also eine Spitzengastronomie und löblich, löblich, bildet auch aus. Und der Hotel und Gaststättenverband veranstaltet wohl, auch löblich, löblich eine deutsche Meisterschaft der Azubi-Köche. Mit allem drum und dran und anschließendem Ministerempfang, Goldmedallien, Pressegetöse, Bildern und was weiß ich noch was alles. Und wie man auf der Seite von Tourexpi noch hoffentlich lange sehen kann hat, tätä (siehe Screenshots ALT) ist ein gewisser Max Gerweck, Gesellschaftshaus der BASF SE, Ludwigshafen (Rheinland-Pfalz) als bestes kochendes Nachwuchstalents Deutschlands dekoriert worden. Ok. Ich kenne den jungen Mann nicht, aber na ja, so einige Leutchen um ihn herum, die sich so aufregen, dass sie mich anriefen, ob ich nicht mal googlen könnte und so und was bloggen. Hei, das ist ja der Oberhammer. Die altehrwürdige DeHoga hat das total vermasselt und korrigiert auf ihrer Seite nach TAGEN das Ergebnis der Koch-Meisterschaft, mit seltsam lahmen Entschuldigungen, samt pdf-Presseerklärung. Und wie durch ein Wunder ist auf einmal ein ganz anderer Azubi-Chef-Koch? Mit einem anderen Bild, dieses mal mit dem Minister (hat der sonst nix zu tun? Hei NRW-Rot-Grün, aufwachen…) und anderen Schwörgewichten. Nun also weiß ich natürlich nicht, was da schief gelaufen ist, nein, nein…. und wie man Köche-Wettbewerbe lektoriert, äh, ja, wie heißt das denn im Food-Bereich. Wer spricht denn da von Schiebereien, aber nie im Leben, die rheinland-pfälzisch-baden-württembergische Freundschaft im Spannungsfeld von Saumagen und Spätzle ist unverbrüchlich und niemand will Aktien des DAX zerkochen, aber merkwürdig-bemerkenswert ist es schon. Vor allem weil der junge Mann, Max Gerweck, unser aller Jung-Koch- der-Herzen nur über den Buschfunk von der, nun, äh, Änderung der Dinge erfuhr. Ok, er hat die Ausbildung inzwischen beendet und verdient erste Meriten auf dem Weg zum nationalen Ober-Fernseh-Koch in einer anderen edelschuppigen Küche, aber wie bitte soll er seiner Oma erklären (falls er denn noch eine hat), ersatzweise der Tante, seiner Freundin vor allem, die ja, nun, nä, wie soll er ihnen erklären, dass das Gold, das er zu Hause aufgehängt hat, neben der Urkunde nix mehr gilt? Und die Unterschriften dort, haha, nur so… waren, vor allem, weil sich niemand der DeHoga-Verantwortlich hernieder ließ ihn zu kontaktieren, sondern einfach eine neue pdf auf die Website stellte. Ja nun, wahrscheinlich haben die Dehogas die Telefonnummer der BASF nicht, dieser Klitsche, oder die BASF-ler wissen nicht wie man den ehemaligen Azubi erreichen kann. Also, falls von der erhabenen und erleuchteten Dehoga jemand hier mitliest, einfach was in die Kommentare schreiben, ich leite es dann in den Buschfunk weiter.
Aber Leute, wenn MIR das passiert wäre, Freunde der pfälzischen Landleberwurst, dann würde ich schon mal den Minister für Integration, Arbeit und sonst was in Düsseldorf fragen, was er denn so…, nicht wahr, und der Dehoga-Chef, ob die denn als Model arbeiten für Fotos und ja, ich würde auf Facebook ein wenig umher trollen und schlussendlich die Urkunde samt Goldmetall auf eBay verscheuern, für andere Azubis, die auch mal…… Ehrlich Leute, HotelundGastwirtschaftler, geht’s noch? Nein, nein, ich erwarte jetzt nicht, dass die Social Web zwoNuller der Fawwerik das hier lesen und mal Dampf machen, was Mitarbeiter der vier Buchstaben so alles erleiden müssen. Nee, nee, ihr müsst auch nicht gleich die Shareholder deswegen wecken.

Ach so ja, und natürlich stelle ich gerne Screenshots der Webseiten zur Verfügung… und gibt es nicht solche Gaststätten-Blogs, die das gerne einmal… gedankensplittern würden?
Nein, ich habe auch nirgendwo recherchiert angerufen, ich amüsiere mich nur über den PR-Gau im Web und verstehe die Rage der Umgebung des jungen Mannes. Dies hier ist ein Blog und ich vergleiche einfach Website. Isn’t it? Aber (mich) AUFREGEN, das will ich gerne.

[Update]Die Frankfurter Rundschau hat es auch gemerkt… galore!