Das war hübsch zu lesen im Überwald. In Wald-Michelbach war das ein wenig verplant und die Hinweise zu den Veranstaltungsorten sehr dünn gesät, trotzdem waren zum Schluss so um die 10 aufmerksame Zuhörer da. Eine Dame, die fast 20 min auf den Auftritt wartete, ging während der Lesung entrüstet weg. Sie hat an mir später noch sehr bewusst vorbeigeguckt, als ich schon zum Bus nach Hammelbach unterwegs war. Ich liebe so etwas, man hat etwas bewegt :)) Herzlichen Dank an Gundolf Reh für die Einladung!
In Hammelbach fühlte ich mich sofort wohl, hatte ich doch gerade den Sigges fertigt geschrieben, also eine Story, die am “Tatort” erst-gelesen wurde. Alles war liebevoll vorbereitet, die Leseorte bestens beschrieben und beschildert, sogar eine Straßenkreide-Linie gab es von Ort zu Ort, eine exklusive Handy-Betreuung gab es Tags zuvor, Wein und Stückchen, fast könnte man zur Diva werden. Ein Kulturbüro haben sie in Hammelbach und der Chef hetzt von Veranstaltung zu Veranstaltung, wichtiges im Bollerwagen hinter sich her ziehend. #hach
Und dann las ich zu meiner freudigen Überraschung am Pranger, einer alten Einrichtung des Cent-Gerichts, zu Kerzenlicht, direkt neben einem Totenmann. Und es kamen bei 9° C um 22:00 tatsächlich an 20 Leute und hingen an meinen Lippen. Es ist schon toll, wenn man genau dort liest, wo das Denkmal steht, das man im vorletzten Satz erwähnt, dann die Heimfahrt mit dem Rad von 550 m nach 100m, sanft verteilt, genau an dem Bach entlang, den man gerade besungen hat. Die Hände immer entspannter, denn es wurde von negativem Höhenmeter zu Höhenmeter wärmer, fast bis auf 15°. Es war ja auch Juli… Danke an Raimund Bach & Team. Ach ja, die Museen waren toll, das Motorradmuseum hätte so manchen Freak gefallen :)) und dann die Eisenbahn-Museen. …Ach so ja, ich las zum ersten Mal von einem eReader. Kein Papiergeschaukel, keine Buchseiten, die der Wind weiter weht. Kommt gut. Doch. Kann man sich daran gewöhnen. Morgen ist Montag und ich bin wieder werktätig. Der Autor geht schlafen.
Kategorie: Allgemein
Gelassen: Die Kirche im Dorf
mit Glockenturm und Minarett
eine Mikwe unter dem Buddah
tanzt ein Rosenkranz das Om
Wir gehen nach draußen
lächeln uns lieb
Agnostikergebet #25
Regenkitsch
Ich tanze mit dem Kitsch durch den Regen und wir giggeln über die Sonne, die ihre Strahlen mal wieder in rot-gelb trägt, so kurz über der Wolkendecke, dass man fast ihre Orangenhaut sieht, in dieser unrasierten Eruptionszone und sie zornt uns, windet Sonnenstürme um den Mond und ich presse mich an ihn, den Kitsch, spüre seine Erektion an meinen Schenkeln und lasse sie zu. Scheiß auf die Kunst, das Bauhaus, die Postmoderne, samt der Scheußlichkeit der Billy-Bibliotheken und das Porschedesign. Ich tanze den Kitsch im Gelsenkirchner Barock und wälze mich im Jugendstil. Ich träume vom Kitsch rollender Meere, schneebedeckter Alpen und röhrenden Bierseideln. Ich ertrinke im Kitsch der frühen Woodstock-Batiken, samt Jimmy-Riffs. Ich schnitze mir Karoffelstempel für meine Domains. Ich kitsche dich, du kitschst mich. Unter dem Schirm tropft der Regen, regen, regen, regen, sich regen, regen, reggae yeah..
Zu feig in Rente zu gehen
(eine Hommage zur goldenen Hochzeit der Stones)
Ich lasse los. Seit ich weiß, dass irgendwann tatsächlich die Rente wirklich zu mir kommt, lasse ich so vieles los. Es ist mir so vieles egal. Ich kratze die Probleme der Menschheit von den Seiten der Gazetten, aus den Pixeln der Monitoren, wische sie von den Apps der Smartphones, baue daraus Burgen mit eingebauten Sandschleiern. Ich muss nicht mehr da hoch zum Gipfel. Die Aussicht hier ist gerade so gut und nachher rutsche ich diesen Berg auf dem Hintern hinunter. Nein, nicht kindisch, aber kindlich. Als der fürchterliche Kindergarten zu Ende ging und endlich die Schule kam, war mir genauso. Eigentlich sollte etwas fürchterliches beginnen und etwas wunderschönes enden, aber ich lies es los und es wurde besser. Wenn meine Gelenke nicht schon so ausgeleiert wären, würde ich manchmal am liebsten hüpfen. Ach, sollen sie doch machen. Der Euro geht baden? Ach. Die Urheber schreien, die Lobby macht Betriebsausflug? Nein, ich zucke keine Schultern. Ich nicht. Aber eines regt mich auf. Nein, auch das nicht, oder doch? Ok. Ich sags. Doch. Noch einmal raffe ich mich auf.
Wenn man 50 Jahre auf Tour war und eine der raffgierigsten Bands aller Zeiten, sollte man zwangsverrentet und nicht weltweit in den Fäuletons gefeiert werden. Aber meine Renterkollegen werden ihnen auch beim nächsten Konzert die Millionen in die Taschen spülen, wenn sich Mick zum hunderttausendsten Mal in den Schritt greifen wird und brüllen, dass er keine Satisfaction bekommt. Ok. Ich lasse los. Auch das. Und wenn dann mein Roman endlich fertig sein wird, werde ich auch in den Stadien der Welt. Quatsch. Loslassen, mikel, loslassen. Ommm. Ok. Es gab so viele Bands, die besser waren. LOSLASSEN! Ich hüpfe, ich springe, tanze den Mozart. Und Paul bekommt auch noch sein Fett weg, die sind alle viel älter als ich. LOSLASSEN.
Zu feig in Rente zu gehen, wartet nur. LOSLASSEN… und heimlich unter der Bettdecke schreibe ich weiter und grinse.
Widerungen
Wieder
zu wider
was interessiert
mich Ministerin
küss die Präsident
per und Hand
Wieder
zu wider
immer wieder
immer wieder
immer wieder
auf du Nieder
nieder Mieter
1234
123
immer wider
hoch’n nieder
Lasset uns sommern
Lasset uns Sommern. Unbekannte Wellen trinken den Wind in den Ähren, Blätter rascheln wie seit Jahrtausenden, der Sommer lebt, täuscht unsere Zeit. Es ist der Gleiche, wie letztes Jahr, als alles besser war, sogar die Wolken aus leicht eingegrautem Weiß, atlantik-gestählt. Mein Sonntags-Seelchen raucht Buxtehute direkt aus dem Bluetooth der Ohrwürmer. Edle Tannen schlafen mit den Tauben, die sie bescheißen, wie schon immer weißen. Mein Sommerlein braucht keinen Schnee. Die Trauben an den Rieslinghängen drüben, wachsen der Kelter entgegen, reifen zu Öchslen und Volumenprozent, die Gerste giert dem Hopfen entgegen, sich zu vermalzen. Über dem Rhein produzieren die 4 Vitamine dazu CO2, damit es bitzelt. Aus den Hügeln rollen die Handkäsvernichter zurück in die Gerüche der Stadt, träumen von den Äpfeln, die schon runden und ihrem vergorenen Saft. Die Träume aus Herbst und vergangenen Spargeln und Erdbeerkuchen versprechen schon langsam knackende Nüsse zwischen den Pflaumen des Landes. Herr Urlaub schmiert weiße Fahnen an die Himmel, hechelt Sonnenbränden entgegen. Ich sitze auf immergleichen Balkonsesseln mein Gemüt zur Ruhe. Lasset uns sommern in Ewigkeit.
Agnostikergebet #24
Neu Hex
das Täterö und das
hexhex in die Scham
der Bachmannstuben
von Neustadt, die
Butzenscheiben der
Salonliteratur sonnten
sich in den iPhones
und die Kinder
lachten und lachten
und riefen töterö
samt dem #hexhex
in den Wörther
samt dem See
irgendwo in
Pfützenhausen
Streetview II
Link zu Streetview I
Zum 2. Mal gab es Streetview Bonn.
Bilder gibt es im Blog der Veranstalterin Eva Wal
Bald gibt es Streetview III , irgendwann Streetview IV und alles zusammen von allen eine Wortschau.
Meine Tweets dazu
Zu tippeln / zu tippen / zu hashen den Tag / was will ich mehr? / ach so vieles tu tippen / zu tippeln zu dir #nstv2
Kleine Hauptstadt / alte Liebe / der Demokratie / Wehmut am Rhein / Wasser zu werken #nstv2
Über allem thront Kölsch / dönert blau / in weiße Fahnen / von Zeugen geflugt / streift Gründer zu Zeiten #nstv2
Walen zu Mai / Piraten so grün gelinkt / schwarz der Rosen rot / unter Linden am Rhein zu Nord / kein Rat im Haus #nstv2
Fußgänger zonen / den Gleichschritt der Krämer / ketten Langeweile an Gleichheit / von der Spree / bis zum Rhein #nstv2
Gefrorene Sonnen graden Himmel / blau wie Eis / Nektar zischt Blüten / stirbt über Brummer / Wasser treibt zur See #nstV2
Sieben Gebirge beueln Ostern auf Kirmes / schiffen Fahrten / zu Person/ Glitzer wellt Rheine zu Strom #nstv2
Beethon van Hoven / da Capo / in Halle / Welschnonnen kichern / Hummeln zu Blüte / Frühbonn im Ling #nstv2
Beethon Bonn #kammerich #nstv2
Muckefuck #nstv2
Muckefuck / fair gehandelt / Zichori getunkt / der Kaffee / trinkt sich / arabisch / lattelatte 1 2 3 #nstv2
Bekehr dich / im Maxim / zu Neumond / auf der Straße / Georg / liebster Drache #nstv2
DMC, der Weihnachtsphobiker
Am 16.12.06 las ich im Kunsthaus Viernheim. Bloglesung für “DMC” war angesagt. Aus diesem Anlass mein Weihnachtsgeschenk an meine Leser hier, nein ich schreib nicht Kunden, das überlasse ich den Bücherhändlern :oops:, das Blog als eBook und ganz wehmütig denk ich an die kurpfalznotizen.de, die die Bloggings des DMC täglich aufnahmen…
Michael Bauer
DMC
Daniel M. Cornelius
Tagebuch eines Weihnachtsphobikers
56 Texte auf 93 Seiten
direkter kostenloser! Download von mikelbower.de
Download als pdf / Download als ePub / Download für den kindle
Ich stelle dieses Werk unter die Creative Commons Lizenz
Namensnennung-NichtKommerziell-KeineBearbeitung (Bearbeitung 3.0 Deutschland (CC BY-NC-ND 3.0))
Titelauswahl:
Weihnachts-Sex, awwa erotisch dezent, gell! / Bethlehem Family Food / Om et Gloria / Unterschichten Weihnacht / Geschenkecrossing / Pax, Pace, Peace, xmas / Weihnachts-Agency / Weihnachtsleitkultur II / Alternative Weihnachtsbäume…
Interessiert? Einfach ‘reinlesen. Ein Weblog, das 2006 so fast tagtäglich auf kurpfalznotizen.de zu lesen war. Unter dem literarischen alter Ego „dmc“ beschrieb Michael Bauer einen Menschen mit Weihnachstallegie, einen Weihnachtsphobiker, der aus Liebe zu seiner Frau sich mit dem alljährlichen Weihnachtswahn zu arrangieren beginnt.
Pressetexte zur Bloglesung „DMC“ gibt es hier. Den Blog lass ich auch stehen, ist hier zu bewundern. Und das offizielle Einladungsflash für die Bloglesung sintesmal gibt es hier.
Der Anfang:
30.09.06
Daniel M. Cornelius (Nick: DMC)
*1957 in Mannheim, lebte daselbst, in Berlin, Mainz, Oberderdingen und nun in Viernheim. Das M. steht für Maria und er ist Redakteur für Lifestyle, Rätsel, Partnerschaft und Multimedia für DD (Deutsche Damen) beim fiktiven Wochenmagazin „Blau-weiß-Kurpfalz“, verheiratet seit 9 Jahren in dritter Ehe (kinderlos, auch vorher) mit Elfi (39), Mannheimer Urgestein, freiberufliche Wellness-Consultant (man hatte ja damals Lehramtskandidaten nicht eingestellt) in fast allen Bädern der Metropolregion, Farb- und Typ-Beraterin und vor allem erfolgreiche VHS-Professorin für „Gestaltung von Feiertagen im alljährlichen liebevollen Vollzug“.
Die Seminare „in praktischer Begleitung“ vor Weihnachten sind immer 3 Jahre im voraus belegt und bilden den Grundstein für den allgemeinen Wohlstand der Ehegesponse, denn das „Magazin“ zahlt schlecht und eher selten. Daniel liebt seine gegenwärtige Frau abgöttisch, so sehr, wie er Weihnachten hasst. Und wie jedes Jahr stöhnt er in seiner Muttersprache, wenn es denn sehr emotional wird: „Ach Gott, jetzt geht das wieda lous“, er neigt dazu die erlebten Dialekte mit der Standard-Sprache zu mischen und freut sich darauf zu bloggen, was er im „Magazin“ nicht schreiben darf….
Nur fürs Protokoll: Daniel und Cornel waren die Vornamen meiner beiden Großväter, die mir für diesen Text wohl den Hintern hätten versohlen lassen, via ihrem Schwieger- und leiblichen Sohn, aber ich mochte sie beide sehr ;-).
Die Weschnitz Teil 1 [update]
Manchmal ist es gut zu warten, Diese Geschichte kann ich jetzt neu schreiben, mit zweitem Teil….
und diesesmal ist Biblis abgeschaltet, mal sehen…
Die Weschnitz
..ein Nibelfluss, der ein Bach ist.
Überlegungen zu einem lyrischen Projekt
oder der Zug der Nibelungen
Teil 1
Abenteuer 1 An der Quelle
Abenteuer 2 Von der Mündung bis Lorsch
Zur Erklärung…..
Mir schwebt schon lange ein Projekt vor, das um die Nibelungen herum angesiedelt ist. Jenseits von Wagner und dem ganzen Nazidreck, der rund um die Nibelungen-Sagen, diesen Legendenkreis entstanden ist. Vor allem das Nibelungenlied hat es mir schon lange angetan. Ich lebe in der Region um Worms/Odenwald , die der Autor (die Autoren?) als literarischen Ort des Geschehens der ersten „Abenteuer“ festgelegt hat. Ich begreife die handelnden Figuren als Menschen..
(das war mir zu lang für das Blog und so gibt es das: ) weiter im PDF