#Nachtrichten15

idyll
Draußen vor der Welt singen die Pausen Arbeitslieder aus knutschendem Tann. Nur leicht wiegelt der Schweig. Die Ruhekonferenz über den Wipfeln tänzelt umwölkt von Ammoniakdrinks. #ruko25 Prozent! Die künstlerische Leiter steht verlassen in der Ecke und lutscht an den #hashtags der Wochenwende. Fenster klirren sich nicht mehr ein. Wuthaucher küssen Pilse aus feuchtem Gebot. Taler wandern zwischen den Gullis zwischenstaatlicher Beschränken. Ein Filter blubbert sein dreisames Wicht!

Frühsommer

Eisbeutel tanzen im Schnee
Ein T-Shirt sprüht Schweiß
zwischen die Deodrants
in den Regalen
nur mein Kuss
flieht vor den Rosen

Die Ewigkeit der diesjährigen
Geranien hängt vom Balkon
in die Biotonnen des Herbstes
meine Hormone tanzen
auf Deinen Lippen

Kulturverrichtungsanstalten

könnte man meinen
würden sie gerne sagen
und verwalten
alles als Tempel
verkaufen aber
ja nicht für jede
oder gar diesen
schließlich ist
Kultur nicht für
alle da nee nee
Sollen die Banausen
halt saufen und
selber singen
Für die gibt es
Arenen oder so

Noch mehr dialektisches

monika
Lesung hoch über dem Millstätter See in drei Dialekten (bairisch, kärntnerisch, pfläzisch) aus den Lyrologien.

Barbara hat auf meinen Blogpost geantwortet. Auf Twitter redeten wir dann grandios aneinander vorbei. Darum jetzt hier ein Statement, hoffentlich Erklärung. Kurz und knackig.

Warum ich Dialekt spreche? Ganz einfach! Es ist ein Teil von mir, meiner Idendität. Natürlich spreche ich nicht immer Dialekt. Das kommt auf das Gegenüber an. Auf das Verstehen. Hochgestochen: Ich lebe das Dialekt-Standard-Kontinuum. (Einfach hier klicken zu Erklärung, das muss ich hier nicht breitwalzen, es lebe die Redundanz.) Das ist zumindest bei uns Standard. Ich weiß, dass dies nicht überall der Fall ist. Die Schweizer z.B. trennen da strikt.
In meiner Ursprungsfamilie wird Dialekt gesprochen, an meinem alten Arbeitsplatz auch, aber eben auch dort im Kontinuum. In meiner Familie sprechen wir auch Konitnuum, schon alleine, weil da mindestens zwei Dialekte zusammen kommen. Ich liebe Dialekte, weil sie Diversität vorleben, weil sie Varianten des Lebens darstellen. Weil sie Teil unserer kulturellen Vergangenheit sind, unserer Vielfalt. Natürlich verändert sich das. Im Augenblick sogar dramatisch. Einfach ‘mal auf einen Schulhof gehen und zuhören. Wir Deutschen verändern uns, wir sind ein Einwandererland gewesen und sind es immer noch. Was ich ausdrücklich begrüße, wir werden noch Vielfältiger! Damit verändert sich die Sprache natürlich mit. Wie sich die Umgangssprache verändern wird? Was geschieht dabei mit der Schriftsprache? Ich weiß es nicht. Und all die selbsternannten Sprachhüter werden nichts daran ändern.

Für mich ist Dialekt sprechen also einfach etwas ganz normales. Muss nicht diskutiert werden, da liegt alles einträchtig nebeneinander, aufeinander. Eine Sprache mehr. Mit unseren amerikanischen Nachbarn früher sprach ich halt englisch, denn die können halt nix anderes und auch dort gibt es Dialekte und Pidgins. Könnte ich besser italienisch (und was haben die für Dialekte!) würde ich auch das sprechen. Mit Italienern natürlich.

Etwas ganz anderes ist Dialekt zu schreiben, gar Liedtexte. Großer Mutmacher war dabei Zuckmayer. Ich kann mir bis heute nicht vorstellen, wie „Der fröhliche Weinberg“ in Berlin am Schiffbauerdamm ankam. Aber es war der „Hit“ der Saison 1925. Begleitend die Österreicher. Von Heller bis Hubert von Goisern. BAP nicht zu vergessen. Dialekt schreiben ist Rebellion und Wohlfühl-Oase zugleich. In meinem Dialekt gibt es keinen Imperfekt, keinen Imperativ und anderer „Kram“. Präsens und Perfekt reichen aus. Es gibt keinen Duden, der mir vorschreibt, wie ich ein Wort zu schreiben habe und all das, was uns die Preußen ausgetreiben haben kann ich da ausleben. „Die wo“ ist solch ein schöner Ausdruck, zum Beispiel. Immer wenn ich anfange „abzuheben“, zu viel Dada zu schreiben, gehe ich zum Dialekt, mich erden. Im Dialekt geht so manches nicht. Dafür habe ich dann wieder die Hochsprache. Ich mache daraus auch keinen Bohai. Ich mache es einfach. Natürlich schränkt das ein, es wird nicht von allen verstanden. Und? Wird es halt nicht. Wem es nicht gefällt, der liest es nicht. So einfach.

Ich habe übrigens auch schon Gedichte in basic und php geschrieben. Doch, geht. :)

Ländliches Idyll

Sanft poussiert die Sonne
rotstichig schon die Strahlen
mit dem Grüngephyl der Gräser
von fern weht Glockengeläut
die Wiederkäuer malmen
in elysischem Gleichklang
gurrende Tauben kiffen im Tann
der Landmann händelt die Landfrau haltend
und frohgemut der Kinder Geschrei
plätschert dröhnend das Blut
aus den Kettensägen der Videos
zur Entspannung des Feierabends
des ländlichen Idylls

#burger samt drachrhein

burgburg
Der Sommer tanzt sich gerade in den Mai. Ich habe begonnen auf mikelbower.com mein Blog #burger wieder zu befüllen. Meine Ausflüge und einen Neustart für die Drachen-SF “drachrein” Ich werde das hier nicht oft erwähnen. Wer meinen Ausflügen zu Gärten Schlössern, Burgen und sonstigem, vor allem in meiner unmittelbaren Umgebung, folgen will, der lese dort mit. Die Drachengeschichte verspricht auch spannend zu werden. Gleichzeitig empfehle ich der @burgenblogger aka @wortwalz Jessica Schwarz zu folgen, die ab morgen http://www.burgenblogger.de/ ist. Ich bin sehr gespannt, was sie aus dem Job macht. Ich wünsche ihr alles erdenklich gute dabei. Und darf ich es sagen? Ich bin froh, dass ich da nicht genommen wurde. Ich sitze hier gemütlich in der Ebene, mache was ich will und lese mit. Immer die Burg hoch und ‘runter… #neenee Aber einmal auf einer Burg wohnen, so eine Nacht lang? Werde ich auch machen, doch. Aber nicht am Rhein ….. :)))

BA 659

Rillen aus verquengeltem Teer kreuzen des deutschen Autobahn, lassen sich scheppern. Meine Zehennägel kichern in den Socken, träumen von Lack und der Freiheit der Sandalen. Riemen reißen sich im Spann. In den Mittelstreifen sehnen sich Gräser nach der Schnauze der Lämmer. Große Rinder lastern. Im Radio tanzen grelle Mücken zu der Mukke aus Vierteln und dem Bumms auf des ersten Takt. Bleche kriechen durch die Schaften aus frisch betoniertem Land. Hubschrauber singen die Lieder der Bienen vor dem Knall. Seiten streifen weiß. Das Steuer träumt von Finanzen und dem zärtlichen Land. Aus. Die Fahrt. Weg. 659. Rillen lächeln. Bremsen schäumen zu Bett. Ein Kuss sehnt. Gedanken splittern zu Schlaf.

Standarddialekt

Gedankenwinden zu einem Blogposting im Wortfeiler von Barbara Piontek.

bock12
Ich spreche Dialekt, es ist meine Mutter- und Vatersprache, ich schreibe Dialekt. Die Standardsprache erlernte ich, wie fast alle hier, aus #mygeneration, in der Schule. Mehr oder weniger, wie später Englisch, das aber auch von den Nachbarn. Ich spreche auch nie ein formvollendetes Schriftdeutsch, der Dialekt ist immer erkennbar.
Als ich 1970 mein erstes (Laien-)„Musical“ „Live“ schrieb, legte ich „den anderen Menschen, den Spießer“, der gegen die langen Haare wütete und dem „Adolf“ nachtrauerte, in Pfälzisch an. Es dauerte Nächte, bis ich meinen Freund dazu überreden konnte, den Part zu übernehmen, er wollte nicht als „dumm“ gelten. Es dauerte, bis ihm dämmerte, dass er ja „schauspielerte“.
Die Rolle des Dialekts, liebe Barbara war schon immer ambivalent, das Image. Ich verweise da nur auf die Buddenbrooks. Es gab Zeiten, in denen „die da oben“ zur Abgrezung nur französich unter sich parlierten, wie heute so viele denglischen. Aber das ist heute eigentlich nicht mehr so das Problem.
Überhaupt, was ist denn dieser Dialekt genau? Standarddialekt weiterlesen