Ich habe für viele Dinge einfach keinen Stellvertreter. Ich muss sogar selbst bloggen. Keiner vertritt mich. Im Augenblick könnte ich jemand brauchen, der diese blöde Kiste hier aus macht und mich auf den Balkon trägt, das Bier, das ich mir vorhin dort neben das Buch stellte wird langsam warm, aber ich bin zu faul aufzustehen. Hey, loslassen, hey, so war das nicht gemeint, erst herunterfahren, bitte. Nicht einfach ausscha
Autor: mikel
Mannheim Hotel
spielt nicht in Tokio. Warum spielt dann Tokio Hotel in Mannheim? Was spielen Hotels eigentlich? Monopoly? Mit diesen roten Klötzchen? Monotonie? Sic, so sei es. Vobiscum an alle!
Kamerafahrten
Seit Dienstag fahr’ ich jetzt mit dem Fahrrad zur Arbeit. Morgens um 4:45 noch mit Handschuhen bewaffnet. Ich weiß nicht warum, aber dieses Jahr erlebe ich das viel bewusster. Innerlich ist alles eine konzentrierte Kamerafahrt. Nebenbei entstehen Kommentare dazu. Nicht unbedingt das unbewusste Füttern des lyrischen Ichs, wie sonst, sondern eher Klartext. Irgendwie hätte ich beständig Lust zu filmen und doch wieder nicht, will alles für mich behalten. Heute Morgen zum Beispiel der Feldhase, der fast 600 m (gefühlt) im Funzellicht des trafo-driven Bike-light (eine tolle Satzkonstruktion, oder?) den sonst tiefverdunkelten Betonweg vor mir her wirbelte, bevor er als Pseudo-Albino (gesehen-gefühlt) in das Erdbeerfeld nach rechts abdüste. Weiter vorn kommt dann der Komplex eine großen Spedition und jeden Morgen sehe ich in einem Fenster, wie dort inzwischen ist es 4:58, jemand Power-Points an die Leinwand drischt. Und dann das Kiosk am Westbahnhof (selbsternannt, Straßenbahnhaltestelle). Jeden Morgen kommt Rentner K. ( J? F.?) mit seinem Protzkarren direkt vor das Kiosk gefahren, käuft die Zeitung mit den vier Buchstaben und fährt die , (hhhm,) 8 m nicht etwa rückwärts zurück, sondern wendet mit viel Aufwand. Erst an der nächsten Ampel holt er mich ein, spielt mit seinen Scheinwerfern fangen mit meinem Rucksack, zeichnet Schatten in das Stahlbad (so heißt die Haltestelle da). Und dann der Heimweg! Ich kann dank günstiger Lagen der Heim-, wie der Arbeitswelt zueinander tatsächlich nur über “Feldwege” nach Hause fahren. Trotz der zusammengelegt 70000 Einwohner unserer Städtchen und dem 300000er Klotz Mannheim im Anschluss daran, dessen Fußgängerzone ähnlich “ländlich” erweitert erreichbar wäre, per Fahrrad natürlich. Die Heimfahrt ist dieser Tage eine Kakophonie in Weiß. Es blüht so sehr, dass es schon fast kitschig wirkt. Ein endloses Band weißer Blüten zeichnet mir was auf die Strasse, den Weg? Ich weiß es noch nicht. Es wächst. Innerhalb, dort, wo die Kamerafahrten gespeichert werden, kommentiert, ausgewertet, geschnitten. Es wird Zeit die Handschuhe für morgen zu richten. Kamera ab, Action!
Steilvorlage, Wein und wieder poltisch inkorrekt
Christa veröffentlicht in ihrem Blog ein speichelbildendes Spargelrezept (eigentlich unverschämt, bevor die Zeit wirklich naht )und was frägt sie? Welcher Wein passt dazu? Ich habe solche Sachen auch schon gefragt und mich dann geärgert, weil ich einer bestimmten hochadeligen PR aufgesessen bin. Es ist nämlich ein gern gepflegter Aberglaube der Restaurant-Betreiber und den Gazetten, die solches kolportieren, dass eine bestimmte Mahlzeit nur mit einem EMPFOHLENEN Wein gut schmecken würde, als volle Mahlzeit gelten könne. Sicher, WENN man Wein zum Essen trinken möchte, dann ist eine Auswahl sinnvoll, aber nur, WENN man Wein zum Essen trinken möchte. Selbst in den klassischsten aller klassischsten Weinländer, dem Frankenreich jenseits des Rheins, ist man sich weitesgehend einig, dass man zum Essen keinen Alkohol trinken MUSS. Und es MUSS kein Wein sein. All dieses ganze Bla-Bla um die Somiliers ist nix als PR und eine Mischkalkulation für das essen-verkaufende Unternehmen. Also nix gegen Wein. Aber warum MUSS das zum Essen sein? Kann man nicht einfach guten Wein trinken? Und zum Essen Wasser? Große Essen gibt es auch zu Mittag und da mag ich keinen Alkohol mehr. Woher kommt eigentlich die Idee, wirklich gutes Essen nur Abends zu sich nehmen zu dürfen? Mit Wein, Weib und Gesang? Oder war das ursprünglich nur eine Idee der, hüstel, Priesterschaft? Welcher Wein passt zu welcher Messe? Hüstel, ich hör ja schon auf, au, keine Stöße mehr ans Schienbein, bitte, bitte, au….
via Kurpfalnotizen
Im Walde, im Walde
Eigentlich wollte ich das erst morgen bloggen, aber ich muss es los werden. Ich muss. Es gibt einen Kletterwald Rhein-Neckar. In Viernheim, wo es weder Rhein noch Neckar gibt, dafür das Zentrum zum Fluss und nun einen Kletterwald gleichen Namens. Blutjunge ex-Bwl-Studis fördern ihren Geldbeutel, das Image Viernheims als Sportstadt und die Nah-Erholung an sich und erfreuen die Pädagogen, die dort behelmt den Eigenmut der Klientel fördern können. Ich kann mir nicht helfen, aber mit all den Helmen und Handschuhen und sonstigem Gerät, so am Baum, sieht das alles aus, wie der Abenteuerspielplatz von unbeschäftigten Bauarbeitern. Immer hübsch angeseilt und abgesichert und die Rostbratwurst bruzzelt im Wind ( es soll demnächst Hütten geben im Wald um die Bewirtschaftung in zeltlagerfreie, äh, hygienisch einwandfreie Systeme zu überführen) Fleißige Hände helfen auch am Baum wieder hinab, wenn die Schwindel rufen. 16 Euro für Erwachsene kostet das. Ich meine man könnte doch einfach so mal auf Bäume klettern, oder? Was hab ich das gerne gemacht. Vor allem Kirschbäume hatten es mir angetan. Aber, seufz, heute muss man alles bezahlen, sonst ist es nichts wert,
Saxo, Blogs, Musik
Ich träume davon, dass es Musikblogs gäbe. Ich meine keine Musikerblogs, sondern Musikblogs. Im Augenblick würde ich gerne ein Saxo-Blog hören. Also statt Text oder Video oder Podcast-Gebabbl, einfach eine Sequenz Saxo. Heute. Trompete wär auch ok oder Cello. Einfach was gespielt, nach Möglichkeit nicht interpretiert, sondern eigene Gedanken in Saxo. Ein Blog halt, was muss ich das groß erklären? und dann in den Kommentaren, nur MUSIK erlaubt. hhhm. Schwelg.
Welterben und andere Radfahrer
Heute war ich als dritte Etappe zur Saisoneröffnung in Lorsch. Überall glitzerte es, als ob in der Ebene längs der Weschnitz neue Seen entstanden wären, dabei spiegeln nur die Spargelfolien. Dem Schild links begegne ich oft, ohne jemals ganz herausgefunden zu haben, wie genau die Streckenführung denn sein soll. Auf jeden Fall radelt man halt nicht ganz so einfach durch die Gegend. Gemacht hat das wohl die Kurpfalztouristik. Ein seltsamer Verein. Legt seine Webdaten unter “webdata-Musterseiten” ab. Tss, tss. Und benutzt das eindeutig bayrische Wort “radln”. Ich meine wer fährt auch von Lorsch über Weinheim nach Ladenburg? Und überhaupt, wenn schon Welterbe Lorsch, Speyer, Maulbronn, da fährt man aber anders. Von Lorsch nach Lampertheim, dann Worms, links-rheinisch nach Speyer, von dort dann nach Schwetzingen und den Kraichgau nach Maulbronn. Auf jeden Fall ist es erhebend zu wissen, dass man da auf der Fährte der Welterben ist. Tja, und dann waren die Pulks unterwegs. Warum eigentlich scheint vielen Menschen Radfahren nur dann erlebenswert, wenn man im großen Haufen fahren kann, laut grölend sich unterhalten, zu zehnt nebeneinader fahrend? Aber der Hit war der Sportsfreund, durch seine Kleidung eindeutig als Nachfahre der doping-essenden Rennfahrer ausgezeichnet, der auf seinem Rennrad freihändig fuhr, rauchte und telefonierte. Sein Sturz war absehbar und er landete leider nur am Wegesrand, unlädiert und nicht im tief mit Wasser gefüllten Entwässerungsgraben. Überhaupt, rauchen und telefonieren: Zu Pferd scheint das auch in Mode zu kommen. Ich traf heute zwei Reiter, beiderlei Geschlechtes, die diese Sportart beherrschen. Aber schön wars in Lorsch, neben dem Paradies. Da gibt es normalerweise guten Käsekuchen, aber wozu die Radfahrerei, wenn man unterwegs die weggetretenen Pfunde mit Kuchen wiederbelebt? Seufz. Kaffe und Wasser, wie üblich am Paradies. ;-)
Das weiße Gold der Bergstraße
down from the roots they will come.
ok. Das sind NOCH verdeckte Spargel in Heddesheim, ich denke mal in zwei Wochen ist es soweit. Im Hintergrund die abgeschliffenen Berge des Odenwaldes. Die sind fast 20 km hoch, wenn nicht der Sand den Rheingraben für das weiße Gold zugeschüttet hätte. Damit ich für die kanadischen Stammgäste auch einmal was landwirtschaftliches zu berichten habe..und dort auch bald der Schnee schmilzt.
Der erste Ausritt, frohe Ostern allen!
..der erste Ritt in diesem Jahr, der erste, na ja, Ladenburg zählt schon nicht mehr, das ist zu nah. Also der erste Ausritt des Jahres am Ostersamstag ging nach Mannheim. Zum Vater Rhein. Mannheim hat zwar ein Ufer am Rhein, nutzt es auch intensiv, aber eher als Hafen, denn als städtebauliche Variante zum Flanieren oder so. Nur die Rhein-Terrassen halten die Fahne hoch. Ja flussabwärts gibt es noch das Strandbad und so, aber hauptsächlich ist der Rhein Hafen für Mannheim und die hässliche Schwesterstadt Ludwigshafen, drüben in Rheinland-Pfalz. Und doch macht es Spass auch einmal durch die Bezirke zu fahren, wo das Geld verdient wird und nicht nur verwochenmarkt und vershopt. Selbst die samstäglich verwaisten Kais strahlen etwas lebendiges aus, ganz anders als die butzenscheibenromantische Atmosphäre Heidelbergs, die nach immerwährendem Tourismus giert. So schien es mir beim umherradeln.
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emMBee
ist es nun geworden. Sieht irgendwie besser aus. Einfach habe ich es mir gemacht. Einfach ein neues Skin zusammengebastelt und das war’s. Den B2evo-typischen Blog A, der die Einträge aller Blogs zusammenfasst und anzeigt und bisher Standard war, habe ich aus der Verlinkung genommen. Jetzt muss der liebe Surfer also wieder die einzelnen Blogs ansteuern, wenn er also Lyrik von mir lesen will, oder Prosa, es exestieren ja auch rss-feeds für jedes Blog extra, man kann sich das antun oder auch nicht, ich überlasse meinen Lesern gerne die Wahl. Ich habe darüber nachgedacht, die lit-Sachen nur noch per pdf anzubieten und die Sache verworfen. Warum soll ich mir selbst was wegnehmen? Aber natürlich werde ich weiterhin “e-books” bauen und ggfs. auch als Print anbieten.
Dieses Blog ist das ehemalige “Erlebtes”, in das ich die Hausmitteilungen integriert habe und nun seine eigenen Wege gehen wird. Es ist zusätzlich zu seiner “eigentlichen” url http://mikelbower.de/blog/index.php/emmmee auch unter http://mikelbower.com erreichbar. Diese Domain hatte ich irgendwann erworben, weil meine .de-Domain bei einem , äh seltsamem, Provider in der Schleife hing. Ich will sie nicht freigeben, damit sie nicht in falsche Hände fällt ;-) und benutze sie jetzt halt dafür.
So genug selbst-referentielles. Das gibt es in der Pop-Blogger-Liga schon zuviel, warum also hier. Ach so ja, demnächst gibt es auch wieder den Hinweis auf meine Sonderaktionen wie Dialekt, Computerlyrik, Arbeitslyrik, Animiertes etcpp. Und ein Shop für die Bücher. Klingt gut Shop, oder? Dabei wird das nur eine Eintrag sein zu den HP’s der Bücher. Ja und die Bibliographie werde ich auch noch nachreichen, das war sowieso blöd genacht, dahin gepanscht. Nee, nee, nee.
Also willkommen, meine Lieben hier auf dem frisch renoviertem Blog.