Am Teich, der von den nicht immer gut geklärten Rinnsalen gespeist wird, die der schön bepflanzte Abfallberg des örtlichen Brötchengebers entläßt, sitzen des Nachts die Frösche und quaken. Jeder von ihnen war schon einmal König und mutierte wieder ins Off, ins Froschsein als solches. Sie wurden einfach an die Wand geklatscht und wurden so wieder zu sich selbst. Traurig sitzen sie im stinkenden Wasser, rauchen Seerosenstengel und trinken direkt aus dem Rinnsal, wenn es anfängt nach Isopropanol zu riechen. So gegen Mitternacht, wenn die aktiven Könige schlafen wollen, weil sie zur Frühschicht müssen und vorher noch des lebenserhaltenden Kuss ihrer Königin bedürfen, beginnen sie ihr Leid zu klagen, wie sehr das Klatschen weh tat, wie sehr sie sich nach einer Prinzessin sehnen und ihrem Kuss. Nur Joe, der Platzfrosch quakt im tiefen Bass: Ich bin ein Frosch und bin es gerne, will gar kein König mehr sein. Jede Nacht kommt eine Prinzessin und küsst Joe, der genießt es, zieht die Prinzessin ins Wasser, niemand kann genau sehen, was er da macht und bleibt doch ganz Frosch. Weinend geht die Prinzessin, begleitet vom melancholischen Quak der anderen Frösche zu ihren Schwestern, die auch weinen, weil ihr Frosch sie zwar küsst, aber kein König mehr wird. Langsam schwimmen sie auf ihren Tränen in den Schlaf und träumen von mächtigen Königen im Ober- wie im Unterleib. Am Teich stummen die Frösche im Laub und träumen von willigen Prinzessinnen und weichen Mündern und Sonstigem. Nachts dann wieder beginnen die Frösche zu quaken und eine Prinzessin macht sich auf ihren Weg zu ihrem Joe.
Ursprünglich für das Blog99 konzipiert, stelle ich es nun hier ein, weil es so gut zu MAF Räderscheidt’s daily painting passt, einfach so. Also hier klicken um ihr Bild zu sehen und dann weiterlesen und nichts hatte miteinader zu tun…. lol