Das war das Bloggertreffen

Es waren anwesend: der Award-Winner Jan (leider ohne Kochmütze), Hubert (ein noch-nicht-Blogger ohne URL, von Düsseldorf kommend und nach Stuttgart eilend), Phil, natürlich Jürgen, der bloggende Wirt und meine Wenigkeit. Die wichtigsten Dinge rund um die Welt der Blogger wurden nachhaltig erörtert und nach langen, aber ergiebigen Verhandlungen wurden wegweißende Maßnahmen beschlossen, die von niemanden gebraucht werden :roll: aber nichts desto trotz keinerlei Revolutionen auslösen werden. Die nachhaltigen Veränderungen in einigen Miniklimatika der (wie immer eigentlich nicht existierenden) Blogsphäre werden durchaus erschütterungsfrei noch auf so mancher Blogrolle weit über die Metropole (hüstel, wir waren ja in Friesenheim) hinaus noch für “good vibrations” sorgen. Ich aß dieses mal von der Karte (deren Umhüllung ich einst mithalf zu produzieren, fernab der Gastonomie) eine Kurpfälzer Spezialität: Sahne Steak mit fritierten Grumbeeren und garantiert genfreiem (wir waren ja in Friesenheim, gell) Salat. Ich verstehe nur nicht, warum in der Karte das “Kurpfälzer Sahnesteak” als “Schweizer Sahnestaek” bezeichnet wurde. Ich werde den Wirt deshalb nochmals befragen. Nein, nicht per mail, das machen wir persönlich, denn DIESES Jahr werde ich in der Freiluftsaison mal da hin radfahren. Ihr könnt ja demnächst mal nachsehen, ob ich bei Bodesee-Peters Landkarten eine Route gebastelt habe. Ach so ja: mit dem ÖVPN (also die Gerüche da waren durchaus zu ertragen, :>>) ging das gut. Einfach mit der 4 nach Oggersheim fahren, am Peschhaus aussteigen und die Kopernikusstraße entlang laufen, am Ebertpark vorbei, bis zu deren unbitteren Ende, dann 50 m rechts ab, geht die Weiherstraße zur Rennbahn. 25 min Laufzeit einrechnen für 3 km. Jo.
Schön war’s, und keine Bilder, nee. ;D

Lauter Lyrik, der Hör-Conrady !!!

Das ist ein tolles Projekt.

SWR2 und Radio Bremen machen dies (siehe Screenshot) :

Der “Hör-Conrady” ist das größte Lyrik-Projekt Deutschlands: Rund 1100 Gedichte aus 900 Jahren von mehr als 460 Dichterinnen und Dichtern werden von 14 Sprecherinnen und Sprechern eingelesen. Alle gehören zur Elite der deutschen Schauspieler und Sprecher.

Was das ist steht in aller Ausführlichkeit hier. Hätte ich dem Dampfradio gar nicht zugetraut: Das Projekt nicht und dazu eine gut gemachte Website. Äh, wenn das alles dann nicht beim Patmos Verlag als Hörbuch gelandet wäre, sondern im Netz, für alle, (schließlich bezahlt das Projekt ja die Allgemeinheit der Rundfunkgebührenbezahler) zum hören UND lesen, denn ein großes Teil der Gedichte ist ja sicher gemeinfrei und für den Rest hätten die Verlage bei einem solchen Projekt bestimmt die Erlaubnis erteilt, dann wäre ich noch glücklicher darüber.
Aber ich will ja nicht meckern. Jeden Tag, ab dem 25.3.2008 gibt es jetzt täglich Gedichte. Gleiche Zeit wie im Mozartjahr und dessen Briefeverlesung von Brandauer, ich berichtete. Exakt meine Aufstehzeit, wenn ich keine Frühschicht habe.

SWR2 ist sowieso mein Weckradio-Sender. In der Frühschicht gibt es da das ARD-Klassik-Nacht-Programm, was ich zum Besten rechne, was Radio zu bieten hat. Wir bekommen schon einiges für unsere Gebühren, doch.

Und ich bedanke mich bei Herrn Conrady explizit für diesen Satz in einem ausgezeichneten Interview:

Ich sträube mich aber prinzipiell dagegen, dass jemand als großmächtiger Kritiker darüber befindet, was denn Lyrik sei. Ich möchte gern dem Leser die Möglichkeit überlassen, selbst zu wählen und selbst zu verwerfen – auch schwarz auf weiß.

weitergeführt von diesem weniger netten Artikel

SWR1 powert Lyrik, wow!

Gestern Abend mit halbem Ohr bei der Arbeit mitbekommen. (wir bezahlen die GEZ, ja doch) SWR1 Der Abend: Lauter Lyrik! Deutschland dichtet wieder. Beinahe wären mir die Handschuhe in die Brühe gefallen. Andreas Doms, das Trüffelschwein moderierte unseren Haussender. Hey, der nennt sich selber so, sein Buch heißt so, das ist so ein Genussmensch, der noch nicht bloggt, sondern in totes Holz schreibt, nebenbei. Gar nicht schlecht gemacht. Schöner Überblick für das Volk der „besten Hits aller Zeiten“ (was bedeutet dass immer die gleichen Titel abgenudelt werden, gestern waren es gefühlte 10 mal Needles and Pins, den Tag über) Von den Jokers-Poeten wurde dies hier gelesen von Ingo Baumgartner, die Jokers-Seite ist aus der Datenbank, die Recherche für die Sendung wird älter gewesen sein, gut Ding will Weile haben, aber das gelesene Gedicht ist hier zu finden, in einem Fotoblog. Ingo ist ein Forenmann, der alles sehr weit streut. Lol.
Es ging über Poetry-Slam über die Leipziger Buchmesse und einem Gedichte-Macher-Buch-Schreiber, Thomas Wieke, der halt wusste, dass man Gedichte feilen müsse (steht alles in seinem Buch denke ich) bis zum Literaturchef von SWR 2, dem Herrn Walter Filz. Andreas Doms, dessen Moderationen ich sehr schätze hatte ihn eigentlich ganz gut im Griff, bis es dann zu den Gedichten im Internet kam. Wie gesagt auf der Website der Sendung ist Uschtrin verlinkt und Jokers, also mehr scheint es da nicht zu geben im Netz und dann kam prompt die Abwatsche von Herrn Filz, man hat es eben nicht so mit dem Internet beim guten alten Dampfradio, sieht wenigstens so aus, da wird der Herr Indedant mit seinen neuen Ideen noch Arbeit haben. Den genauen Text könnt ihr hier im Podcast nachhören. Lästig diese Podcasterei, man kann keine Zitate daraus verlinken. :>>

Es geht ungefähr so: Doms fragte den Kenner der Szene, Herrn Filz, den Literaturexperten von SWR2 nach all den Gedichten im Netz und Herr Filz, der Literaturchef, wie gesagt antwortete das:

Wir wissen es auch von den Internet-Tagebüchern, den so genannten Weblogs, es gibt wenige, die auch gelesen werden. Da lesen Ihre drei Freunde und die Tante und denen hätten sie es auch gleich in die Hand drücken können. (So ähnlich wenigstens).

Äh, holt man diese Journalisten, ähm, sorry, Literaturchefs eigentlich heimlich in den Kantinen zusammen und impft sie mit solchen Informationen? Schauen wir doch ‘mal bei Wikipedia nach. Herr Filz hat also einen Preis gewonnen, den Prix Futura, für ein Feature, das den Namen trägt:
Zur Ästhetisierung des Katzenfutters im ausgehenden 20. Jahrhundert . Klingt eigentlich ganz spannend und das würde ich ganz gerne mal hören. Echt. Aber glaubt Herr Filz eigentlich, dass ohne die Rundfunkgebühr, das GEZ-Monster, diese heimliche, zwangsweise eingetriebene Rundfunksteuer ((die ich persönlich sehr wohl befürworte, auch und gerade wegen solcher Geschichten) irgendjemand ein solches Feature finanziert hätte? Wie hoch, so glaubt er wären die Zugriffszahlen bei einem privat finanzierten Podcast? Na, Herr Filz? Die Tante, die Oma und drei Skatbrüder? Was soll das eigentlich, diese Geringschätzung, diese durch nichts gerechtfertigte arrogante Überheblichkeit? Hat das Dampfradio auch Angst vor dem Netz? Ok. Wenn ich mir mein Konsumverhalten so ansehe. Immer mehr MP3’s (legale, gell, legale) verdrängen meinen Radiokonsum.

Gestern Abend habe ich an dieser stelle beschlossen, lieber noch ein wenig aufzuräumen und sonstiges zu tun. Der Radio dampfte alleine weiter. Es sollte ja ein Podcast geben. Hat bis vorhin gedauert, bis das upgedatet war. Man hat halt noch Zeit beim Radio.

Wie gesagt, eigentlich war es eine hübsche Sendung, hat Neugierig gemacht auf Lyrik und jetzt kommt es: EIGENTLICH hat der Herr Filz nämlich etwas tolles gemacht (oder wenigstens verantwortet, auf jeden Fall angkündet.) Und weil mich das was da kommt so freut schenke ich ihm einen neuen Post, weg vom Journalisten vs. Weblogs Gebashe und Gemaule.

Hier geht’s weiter: Lauter Lyrik, der Hör-Conrady.

Wahrheiten

Wo von lebst du eigentlich?

Jo Lendle, Lektor für deutsche Belletristik bei Dumont, sagt: Nur ein Prozent aller Autoren können vom Schreiben leben. “Und selbst die verdienen eher an Lesungen, Preisen, Artikeln und diesem ganzen Drumherum.”

SOLCHE Artikel (wie hier in der meist löblichen FR) bräuchte das Feuilleton jeden Monat einen. Damit man aufwacht und aufhört zu träumen und etwas macht. Bloggen zum Beispiel oder was weiß ich. Abstand gewinnen zu dem, was da Literaturbetrieb heißt. Die heiße Luft ablassen (für sich selbst) in den Reading-Rooms und dem hochtrabenden Gelaber von Kunst und Poetologie und Literatür. Zu erkennen, dass dieser Turn-Around aus Literaturfestivals, Besprechungen, Lobpreisungen, höchst-rezentiellem Gezänke und gegenseitigem Gepreise samt dem Satz “veröffentlicht in Anthologien und Literaturzeitschriften” und “lebt als freier Autor und Journalist in” nur Teil eines Zirkus ist, um das Spielchen am Leben zu erhalten.

Nicht weil ich anderen nicht finanziellen Erfolg gönnte oder ähnliches oder dem Profi die Existenzberechtigung abspräche, gar nicht. Aber wir könnten dann mit dem Getue aufhören und den Teilzeit-Autor oder non-commercial-Autor (respektive Musiker, Bildhauer, Maler, Videokünstler, freiem (sic!) Journalist, was auch immer) geistig und fäulletonistisch etablieren.
Einfach die Tatsachen so darstellen, wie sie sind und etwas tun. Und zwar nicht Pfeifen-Geträller und Kappenfahnenschingen, samt anhängigem Gepiense, sonder etwas tun. Bloggen zum Beispiel oder ghost-schreiben oder sich überlegen, wie man sich organisiert, um den Spass an der Kunst, den Kick, das wahnsinnige Tun darstellen und leben zu können. Den Spass bitte schön und nicht das Leiden an der Kunst, ich kann’s nicht mehr hören, das Geleide, ich bin es Leid.

Einfach mal erzählen, wie das so ist zwischen Brotberuf und ja, was ist das dann Hobby? (Es könnte ja mal einer ein Wort dazu erfinden). Vergessen wir, dass Literatur oder sonstiges ausschließlich gedruckt heißt und bezahlt (wie viel auch immer). Vielleicht könnte man auch daran arbeiten Verlage und Buchhandlungen als ganz gewöhnliche Unternehmen zu begreifen, wie Autobauer oder Metzger, die Dinge verkaufen und damit Geld verdienen wollen. Literaturtransportöre und Kunstkammern sind sie erst sekundär.

Wenn das dann geklärt ist, DANN können wir mal wieder über Poetologie reden oder so und keiner meint dann Poetologie als ganz private, wortverbrämte PR…

Bloggen könnte man halt, zum Beispiel. Und nein, man braucht dazu nicht notwendig eine Bloggologie, einfach ins Internet schreiben reicht schon. Was auch immer. Willkommen alle….

Hey Ypsilanti, nimm Deinen Rucksack und geh!

Ansonsten muss sich die Fraktion auf ihre Geschlossenheit verlassen können. Wer die Mehrheitsmeinung der Partei nicht mit vertreten kann, muss die Konsequenzen ziehen und sein Mandat zurückgeben.

Das klingt so nach Stalin..oder so! Und ich dachte Koch wäre schlimm. Mein Gott wer will denn mit so etwas koalieren?

Reden die alle so miteinander? Eklig!

Allparteienregierung

Ich mein ja nur…

Ich hab keine Lust schon wieder wählen zu gehen, nur weil die Genossen zu Wiesbanden zu blöde sind irgendetwas zustande zu bringen.

Daher schlage ich eine Allparteienregierung vor, bis sich das wieder gesetzt hat, mit Joschka Fischer als Ministerpräsident. Innen: Koch.

Eine koalitionslose Regierung Fischer/Koch.

Geil!!!!!

Rebellen

ACHTUNG. Hessisches! Nichthessen einfach nächsten Titel wählen!

SPD-Rebellin schreibt Spon, wahrscheinlich bei der geBILDeten Schwesterzeitung in Hamburg abgekupfert. SPD-Rebellin, weil Frau Metzger ihren Einstand vermasselt hat. Man titelte auch gerne CSU-Rebellin, nur weil eine Landrätin genug Stoiber gesehen hatte. Es ist schlimm genug, dass innerhalb der SPD die innerparteiliche Demokratie auf kristliches Küchenkabinettniveau geschrumpft scheint, aber dass selbst Online-Portale, mit der berühmten Marke Spiegel im Namen, innerparteiliche Demokratie gleich mit Rebellion verwechseln, ist schon bezeichnend.

Das hätte es beim Kaiser Adolf nicht gegeben ist wohl deren letzter Stand der Dinge.

Aber sie berichten mit Wonne über die innerparteilichen Vorwahlen in den USA. Hey Spon, wer rebelliert denn bei den Demokraten in den Staaten gegen wen?

OK, Frau Metzger lernt gerade was über Solidarität, und ja, es wäre gut, wenn die Darmstädter lernen würden, dass die Metzgers nicht per se und Tradition zu wählen seien, wie die Clintons und Bushs in den Staaten, uuups jetzt hab ichs doch geschrieben und ja…

Es wäre gut, wenn Koch verschwünde, irgendwo in seiner Kanzlei, die Ypsilanti dürfte einfacher zu, nun, abzuwählen sein, bei Nichtgefallen, wie es demokratischer Brauch ist, oder?