Kapitel 5 / 1

Die Schmetterlinge dösen auf den Rücken der Nacktschnecken in der Frühlingskulisse, in der sich die Blätter verstecken, sich selbst rauchen, räuchern, garen, opfern, in den Matsch der Novembersümpfe. Zu diesen satten Farben mutieren, die das ewige Grün des Sommers zertüncht, zerteilt, eingraut in die Nebel und das ewige Grau, die Farblosigkeit, die ich brauche. Wie soll ich all meine Farben, die Schwachsüchtigen, aus den Hinterhöfen meiner Hirnlappen nur knapp entronnen, wie soll ich sie in die Konkurrenz der Äste schicken, die arrogant die Zacken ihrer gebuchten Rändern aus der 4567 Tönung des Grünophylls in die Nichten der Hurrikans halten, lachend, wenn sie davongetragen, aus der Fülle lallend. Ich tanze dem Grau entgegen, den leeren Ästen, die ich behängen kann, seht ihr dort der Erl? All die Winter, die mir Kulisse schenken, Bluebox, Greybox, für die zarte Fantastik, die ich studiere, sondiere, schmiere, verliere und unter den pelzen verstecke, bevor sie auf dem Eis der gefrorenen Kerzen dochten?

Ich meine, es ist doch nicht normal so einen Scheiß zu verzapfen, oder? Montags abends schon, noch nicht einmal 2 Viertel weit? Beierlein zuckelte am 3 Viertel und sah Irene in die Augen, erwartete wie immer keine Antwort und schrieb weiter.
“Doch”. Irene grinste, nahm den Kuli aus seiner Hand, trank ihr Glas auf ex und schrieb auf gleicher Seite weiter. Simply Red dröhnte im Hintergrund. The Red Box.

Deine Kerze leuchtet Zacken ins Gehirn, nimm Deine Lappen auseinander. Eine Tönung in meinem Haar, das Grau grauend. Nimm es, schreibe darauf, zieh es und hör mir zu, wie ich Wiegenlieder singe.

Beierlein hatte die Nase von sich selbst voll. Er konnte sich nicht mehr riechen. Er wollte jetzt den Spiegel lesen. Eintauchen in die Zynik der augsteinschen Synapsen, dachte er bei sich selbst und tauchte endlich aus den Scheinen auf den Seinen.

ZAHLEN, schrie er und küsste Irene auf die Nase. Wir brauchen jetzt einen Rechner! Wordprozessor eingeschlossen. Wordstar sang Irene, Wordstar und flocht sich eine Halbbrezel ins Haar.

Herbstclone

Mein Fluss baut auf Nebeln
frische Wasser
Deine Wüste perlt leichten Sand
Auf dem Berg der uns bestieg
spriessen Worte in ungezähmte Weiden
Wer denkt an Krieg nur weil
die Drachen nicht mehr steigen

Daimler steht jetzt auch

und ich hab Bauchweh vor Montag, wie schon seit Wochen.
Ich denke wir werden bald andere Sorgen haben. Alle. Es war seit Monaten absehbar. Aber auch das hat Chancen. Vielleicht wäre es an der Zeit, sich von der Idee zu verabschieden, dass wirtschaftlicher Erfolg das Einzige sei, was zählt. Und mindestens 20% Verzinsung des eingebrachten Kapitals in der Industrie. Die Heuschrecken sterben zuerst und wohl dem, der nicht in einer aktiennotierten Firma arbeitet. Zunächst einmal. Die Spirale wird für lange Zeit nach unten gehen. Der Gott des Wirtschaftswachstums wird gestürzt werden. Die Standbilder werden verschwinden. Ich habe Angst vor den neuen Standbildern. Die Götter scharren mit den Hufen, die Kirchen werden sich füllen und das wäre noch nicht einmal das schlechteste.

Erinnert sich noch jemand? Was nichts kostet ist nix.
Oh Lord, please buy me a Mercedes-Benz. Nur der noch? Nur noch der?

PS. und im Daimler Blog macht man sich Sorgen, ob Corporate Blogs akzeptiert sind. Ich meine ja nur, solange da sowas nicht drin steht, dann kannst Du so ein Blog in die Tonne treten, spätestens dann.

[update]Es wurde Abend bis zu der Meldung[/update]

Heidengleich, Schreinicki, und das Product-Placement

Es ficht mich eigentlich nicht an, was die Fernseh-Tanten und gleichgesinnigten Onkels für seltsame Tiraden auszufechten belieben. Ich habe zu dem Genre Fernsehen nie eine innere Bindung entwickelt, es eher als Zeitverschwendung erachtet. Nein, ich lehne das nicht ab, ich habe nur keinen inneren Zugang dazu entwickelt, natürlich haben wir Sat-Zugang, aber ich nutze es nie. So gut wie nie, seit es dort fast immerzu Werbung gibt sowieso. Filme sehe ich mir schon lange nur noch per Video/DVD an.
So. Und jetzt veranstalten die Fernseh-Literaturp?pste/innen auch auf den Titelseiten meiner bevorzugten Online-Seiten einen Karneval um einen Preis und dessen dazupassende gecancelte Sendung am Lerschebersch. So weit ganz lustig/l?stig. Aber nun fordern Verleger die Weiterführung einer Sendung? HALLO?!
Dann war diese Sendung nichts weiter als unbezahltes Produkt-Placement? Natürlich war es das. Bücher sind Waren, die beworben werden müssen um verkauft zu werden. Wie Waschmittel, Unterhosen und Atombomben auch. Egal was wer/ (m?nnlich/weiblich) denn auch macht. Die Empfehlung eines Buches ist Product-Placement, wie bei Wette-Dasse-Wo schon immer. Das ganze F?uleton ist nichts weiter, f?llt mir gerade ein, bis hinunter zu den Berichten über meine S?chelchen im Lokalen. Product-Placement. Ich wollte nur einmal darauf hinweisen. Sport ist auch nix anderes. Und wird als Produkt gesendet.

Unbezahltes Produkt-Placement ist also ok. Geh?rt dazu, aber wenn Verleger ?ffentlich protestieren, einige Verleger, dann falten sich Stirne. Hhm. Unbezahltes Produkt-Placement? Nun, man fragt sich da einiges. Da soll der Kreischnicki doch jetzt mit der Preisablehnung werben, nun, bestimmt nicht für umsonst. Und wie kamen da die Bücher vor die Kamera, genau diese und keine anderen bei der hehren Frouwe Heidengleich?

Ich mein ja nur, ich da ja gar nichts sagen, ich ja nur denke nach, nein WISSEN tu ich gar nix, aber es kommt mir alles so vor.

Es waren Verleger, die protestierten, keine Autoren. Und zum Schluss macht der Dampf-Laberer Willemsen weiter, wetten?

Ypsilanti / Al-Wazir

KLINGT auf JEDEN Fall besser als Seehofer/Leutheusser-Schnarrenberger.
Ypsilanti / Al-Wazir, das klingt nach…

Duft. Einfach nach dem Duft der weiten Welt.

Die Leutheusser hatten wir doch schonmal. Beim Bimbes-Kanzler. Nee, DER Duft bleibt
passé.

Ypsilanti / Al-Wazir, das duftet nach Südhessen, Offenbach und Gereschdischkeid.
Yeap. Und nach Äpplwoi! Und Handkäs mit Scharf und Knoblauch.

Es klingt gut! Gebt Koch den Ferreros zurück!

Uhne Ferz und Paul Tremmel

Paul Tremmel (wer hat denn dieses Bild in die Wiki abgeladen?) hat sein 40.igstes Buch, die meisten im Eigenverlag, (das druckt der Nachbar :yes: ) im Pälza Dialekt geschrieben, vorgestellt und als Radio-Dichter natürlich im SWR-Studio in Monnem. Paul Tremmel ist 79 und ok, das sind Jamben auf Jamben zum Paarreim, aber das GEKONNT, wahrscheinlich schreibt er genau so schnell wie ich und in Bockenheim waren wir beide auf der Treppe und sonst keiner der Szene da. So what? Ein meisterhafter Erzähler und Uhne Ferz, mit meinen Texten, passt trotzdem und tatsächlich erstaunlich gut dazu. Das hat alles nichts mit der Musik zu tun, die dieser Sender sonst so spielt. Gar nicht und doch. Es ist gut, wie es ist. Es passt.

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Von links: Harald Windörfer, Romy Bauer, Rainer Emese sind Uhne Ferz. (Man beachte die neuen Hocker!) ;D

Manchmal, wie heute, passt es. Und wenn der ehemalige Vorstandsvorsitzende eines großen regionalen Energieversorgers in dieser Stadt bei unserem “mä sin all verratzt un verkaafd” wenigstens kurz zuckt und auf dem Hintern rutscht…nun gut. Was mich jetzt plagt, so ganz jenseits der Dinge, die den Paul Tremmel plagen:

Wie signiert man ElektroBücher? Das Thema erheitert mich ungemein! :>>:>>:>> Das wäre der Versuch eines Sketches wert… Ich stelle mir gerade Mr. Bean vor..

Sind sie nicht niedlich,

die Herren von Geburt, wenn sie ihre Perücken lüften und sich das gewöhnliche Volk von den Läusen zupfen, wann immer die Mama ruft? Ach was spreizt sich der kleine Finger der silbern’ Tasse entlang.

100 Bücher liest man so in den gepuderten Kreisen, eia. 100. Und tausend Bücher zumindest im Regal, ja ja, wie in jenem Reich.

So reich, so reich…

*ich gehe aus der Bücherei selten unter 4 Büchern/Woche aus der Tür…

So reich, so reich, ach so Bibliothek heißt das in GKreisen

eBooks auch vom Engelsdorfer Verlag

Tino Hemmann, der Chef des Engelsdorfer Verlages, in dem ich auch “Ach Du, säuselt das Kapital” erscheinen ließ, oder wie sagt man da jetzt gleich bei den BaB’s auf jeden Fall hat er nicht nur eine tolle digitale Druckmaschine, sondern auch Durchblick, heute kam nämlich ein Autorenbrief auf totem Holz an in dem er u.A. schreibt:

Betrachte ich jedoch den Markt, die Entwicklung der Zellstoff-Ressourcen und Papierpreise und schließlich die Entwicklung der Lesegeräte (eBook Reader), will ich die Behauptung aufstellen, dass in spätestens acht Jahren bereits 30% der Bücher digital gelesen und somit auch gekauft werden.

(das mit dem gekauft hoffe ich nur, allein mir fehlt der Glaube..)
Auf jeden Fall werden in Zukunft alle neuen Babs (BoDs) aus diesem Hause so wohl als auch erscheinen und hurra, auch die alten kostenlos konvertiert! Thats it!

Wir werden also ganz heftig umworben, wir Autoren, auch wenn wir die Feuchtgebiete draußen nur nebulös beschreiben. Siehe den “Gedankenaustausch” hier auf Blog, mit Thorsten, dem Chef der “Readbox “.