Wir haben die Blogger von VVORK eingeladen, eine Bildersammlung als begehbaren, dreidimensionalen Blog im öffentlichen Raum auf dem Alten Meßplatz in Mannheim zu bauen.
Sagt die Homepage des 3. Foto-Festivals
Das Labyrinth funktioniert als Analogie zur Bildwelt im Zeitalter von Flickr, YouTube und Handy-Kameras
erklären ebendort die Macher (was wesentlicher deutlicher und einleuchtender ist, oh man lebt jetzt in Vienna, gell).
Ich war da. Ich genoss es in der Sonne umher zuwandern und Bilder zu betrachten, nein ich fühlte mich aber nicht verwirrt. Nur an andere Projekte nebenan erinnert. Das hat tatsächlich etwas von einem Fotoblog, von Flickr, einfach Foto an Foto unterschiedlichster Qualität. Hat Spaß gemacht den Mitmenschen beim Foto-Gucken zuzusehen. Gedanken zu schweifen. Die große chinesische Firewall vor dem Feuerwachenturm zu bewundern. Es ist außerdem wirklich ein Labyrinth, man muss den Ausgang suchen, vor allem, wenn man wie ich leichte Darmschwingungen verspürt und einen Spurt hinüber in die Feuerwachen-Bar tätigen muss/will. Wie gesagt, Foto an Foto. Eine Zierde für den, räusper, nicht unbedingt übersinnlich schön gestalteten Messplatz, nur ob viele der Menschen die Analogie begreifen, begreifen können? Die Auseinandersetzung mit Foto-Kunst, Netz, Doppelfunktion, Beliebigkeit und Ausstellungsästhetik?
Ich wage das zu bezweifeln. Ich bezweifle sogar, dass es viele Menschen interessiert. Aus leidvoller Erfahrung weiß ich, dass kaum jemand weiß, was denn das ist, solch ein Blog. Ob allerdings diese Erklärung hilfreich ist?
Der Internetblog ist vielleicht die heute populärste Form der Bildersammlung, die auf der Vernetzbarkeit von Daten basiert – „dasselbe“ Bild, „dasselbe“ Video kann immer wieder in unterschiedlichster Weise im Kontext eines weiteren Blogs verwendet werden. Der Blog ist zugleich das globale Bildarchiv einer privaten Interessengemeinschaft. Ganz unterschiedliche Bilder nehmen im Blog ein einheitliches Format an, und es ist das Nacheinander, die visuelle Assoziationskette der Bilder, die seinen Reiz ausmachen.
(Nein, man darf “der” Blog sagen, aber Internetblog?)
Wie gesagt, es macht Freude durch die Ausstellung zu gehen, wer das surfen durch Bilderblogs kennt, der wird auch Ähnlichkeiten erspüren, alle anderen freuen sich über die Fotos und die Kuratorengesänge, nun, die sind wie immer für andere Kuratoren geschrieben, oder so.
Ach so ja, man ist auf der Website froh wenigstens einen Link zu den 3D-Bloggern zu finden, zu den ausgestellten Künstlern nicht einen. Wie war das mit der Vernetzung? Ach so, da steht Vernetzbarkeit, nicht Vernetzung. Ah, so… und die Nichtbeliebigkeit des Bildernetzes besteht im Hyperlink und in Blogs KANN man auch Texte schreiben, doch, doch, geht. Aber das würde dann die Verwirrung entwirren, oder? Na denn… Einfach mal hingehen. Kunst im öffentliche Raum ist zu selten, sonst.