in der straßen schiller

gehälter thronen über den lichtern der macht
schatten schneiden nacht aus gelächtern
in den gossen vögeln schwarze reifen in ruß
kinder gebären chromosomen zu gold
ampeln schämen rot in das grün zu oxyd
dein kuss rockt unter hosen streichelnde luft
schwängert gedröhn in die leisten des tags
meine stille bricht ein wort durch den schall

Zum Tag des Kusses

Die große Lösung aller Probleme mit der NSA

Also diese NSA spioniert uns alle aus. Mit allem, wie bei Achmed! Wir werden sie wohl nicht daran hindern können. Auf Krieg habe ich keine Lust. Nie wieder. Die Amis sind nämlich gute Krieger, doch, die Nachfahren des Herrn Patterson residieren immer noch in Wiesbaden und anderenorts in dieser unserer Republik. Nein, kein Krieg, aber was dann?
Da stelle mir uns mal janz domm.
Wir schlagen sie mit ihren eigenen Waffen! Sie wollen unsere Daten? Aber deshalb müssen wir doch nicht bespioniert werden. Wir geben ihnen unsere Daten ALLE. Ganz und gar. Unsere Mails, die SMS, die Telefonate. ALLES. Und sie müssen es für uns verwalten.
Die NSA wird zur großen Weltcloud. Die große Festplatte, mit Platz für alles, mit Allem!
Für lau natürlich, zahlt alles der amerikanische Steuerzahler mit Geld, das die Chinesen leihen.
Natürlich zahlt die NSA auch allen Traffic dieser Welt (Finanzierung siehe oben) Alle Telefongesellschaften dieser Welt werden mit ihr fusioniert, die Kabel und Satelitten unserer Erde werden ihr überantwortet und wehe das wird nicht richtig gepflegt.
Die NSA wird zum gigantischen Speicher allen menschlichen virtuellen Tuns. Für lau. Dann können sie lauschen und lesen und mitübersetzen.
Sie haben ihren Spass, wir unsere Ruhe und viel Speicherplatz für lau, keine Online- und Telefonkosten, nur noch geringe Hardwareansprüche und alle sind immer on. Yippie!
So einfach ist das, kommt wieder ‘mal keiner d’rauf. Tss.

reime und anderes

zu zöpfen gewunde worte
zugereimt zugeleimt gekleistert
zementiert von silberzählender zunft
rapunzeln downhairs
in meine innere gosse
zeugen bastarde live
fett und drall und prall
sich kleine zöpfe windend

leiden eines ernstzunehmenden dichters

mein lyrisches ich
hat mich
mit frau prosa betrogen
schreibt jetzt handbücher
für sägende drucker
in koreanisch und kirchenlatein

eingelegte buchstaben
schwimmen nach santa fee
handeln mit einhörnigen elfen
und gereimten aktien
in den armen dichter fond

im musenstreik
vermitteln minister
werfen mit kult
bomben akten zurück

Neuland

Dies’ Haus steht
auf den verfaulten
Resten einer
Villa Rustica
wie der Dom zu
Worms über
dem Jupitertempel
und es waren wohl
noch einige Kelten
dazwischen bevor
unsere Großväter
dann den Hitler
tanzten aber
der Tod ist immer
wieder Neuland
für uns alle

und die Kanzlerin
segelt ohne Netz
in diesem neuen
Land hier wo einst
Pippin Hofkapläne
und so es war halt
Neuland und das
Internet ist weit

Hell zu den Hügeln
empor denn die
Kanzlerin ist auch
oberste Kriegsherrin
wenn es denn knirschen
würde im Neuland

Unter der Laterne
vor dem großen Tor
im Neuland der Sterne
und das Netz lacht dazu

Kola Krabamba

(Den Kölnern, denen es gerade nach Liebstöckel stinkt gewidmet, aus einer länsgt vergriffenen Anthologie..)
Gehacktes. Wiederzusammengefügt. Geformt. Gebunden. Gewürzt. Gebraten, scharf, medium. Kräutlein, frisch. Edles Backwerk. „Linke und rechte Hand formt einen Kreis mit Daumen und Zeigefinger“. Unzentatzen Knoblauch samt Ringen von Zwiebeln, kross. Senfpulver und 2 Cornichons. Und dann, dann drehte er durch, zerriss seine Seele, platzte im Kragen, den ich ihm täglich nähte. Ich tröpfelte diese Sauce darüber, rot wie die Sonne im Osten, als wir uns das letzte Mal liebten, vor dem Morgenschlaf.
„Ketchup !“, schrie er und schlug mich das erste Mal, hart und widerspruchslos. „Ketchup !“, schrie er, rannte in die Küche, riss die Türen der Schränke und Schubladen auf, und dann, dann fand er meine Schande. Gaggi, Fnorr. Tüten. Fläschlein von Meinz. Dosen. Meine Augen schwollen und als die Sonne unterging, bat ich um Verzeihung, aber er ritt davon, auf seiner BMW. Gehacktes. Ich sah ihn nie wieder, und den Tag, als wir im Mäcks Gedichte fraßen. Nur Gedichte, Salsa, Country und sonst nix.
Kola Krabamba.

lit.streetview Gutenberg-Museum Mainz

[update]
Zu der Veranstaltung gibt es Fotos auf dem Blog von Eva Wal und eine Besprechung auf “Buch, Kultur und Lifstyle-Reportagen”.
[/update]

Samstag, 01.06.2013 11:00
Im Rahmen der 22. Mainzer Minipressen-Messe
Druckladen des Gutenbergmuseum Mainz
Die AutorInnen von lit.streetview (ich berichtete) lesen aus und vom, nun gedruckten, Literatur-Format Streetview Bonn. Die Extra-Ausgabe der Literatur-Zeitschrift Wortschau wird bis dorthin mit diesen Texten verfügbar sein. Mithin lese ich damit zum zweiten Mal mit der Wortschau in Mainz, im Gutenbergmuseum. (Ich berichtete.) Ich freu mich d’rauf. Kommet zu Hauf! Und hier die Einladung:

Und hier geht es zur Wortschau 19

Räubr

Vom 13.04.2008 Aus aktuellen Gründen neu datiert! vielleicht werde ich auch gekauft. So äh ZichZehntausende würden ja schon genügen!
Und weil nachher um 11:00 Matinee ist und ich wieder lesen werde, habe ich den Eintrag neu verzeitet. Doch, Frau Krieger, das geht! ;-)
Und eigentlich müsste ich das umschreiben: Es geht inzwischen bei Flickr/Yahoo aufeinmal auch um AOL, Murdoch und eine feindliche Übernahme. Wie soll man bei solchen Themaen und dem Tempo literarisches Kabarett schrieben? Seufz. :>>

Nun, genau jetzt, da B2 hier diesen Eintrag frei schaltet lese ich da diesen Text. Er ist sehr Mannheim-Affin, deshalb stelle ich ihn hier als pdf ein. Ach so ja. Die Bildchen im pdf halte ich vor meinem Bauch hoch und trage das alles mit offenem rotem Regenschirm vor.
Möge die Lektüre zum Vergnügen gereichen. Hier der Link zum pdf.

[update2)Ganz schön aktuell das Räubr-Ding!
[update 2013] Yahoo kauft tumblr

Traumhandlung

Ich hatte einen irren Traum. Ein StartUp in Viernheim. Theke. Das Projekt hieß Theke. Eine Theke für Getränke und Speisen, klar, riesig, rund vor Glasfenstern. Im Hintergrund Buch-Scanner und 2 Digitaldrucker und 1 3D Drucker.. Kleine Zweiertische. Auf den Tischen Pads mit den weltweiten Angeboten aus eBooks, Printbooks, Musik, Video, Kunst und allen Zwischenformen. Meine mitgebrachten oder bestellten Print-Bücher werden im Hintergrund gescannt und auf meinen Reader übertragen, die Musikdownloads auf das Handy übertragen und als backup auf CD gebrannt. Ich suchte in den neuesten elektroBüchern und lies 2 für Tante Else ausdrucken, sie las lieber auf Papier. Und neben den BarKeeperInnen Fachkräfte, die mich auf Wunsch beraten. Die kannten sich aus! Kannten den Buchmarkt und / oder Musikmarkt, wussten um Filme und die neuesten Kreationen der 3D-Künstler. Klar konnte man im Shop auch Eintrittskarten buchen und Bahntickets bestellen, die Reisebürofachkräfte halfen auch gerne. Im Online-Bio-Laden bestellte ich nebenbei die Lebnsmittel, die dann ich dann in einem Körbchen an die Theke oder gegen Aufpreis nach Hause geliefert bekam. Ich debattierte heftig über Radfahr-Routen mit Bahnbegleitung, zerfledderte genüsslich mit meinem Nebenmann den neusten Gähn Brown (Danke an Peter Hellinger, für diesen Ausdruck!)
Alles in angenehmer Atmosphäre. Tageskarte: 40 € , die Stunde für 10 €, Beratung inklusive, die Dienstleistung zu fairen Preisen (Zusatzpreise für Downloads etc..). Ab einem Umsatz von 300€ gab es 50% Rabatt auf den Eintritt & Co, ab 1000€ war das alles frei.
Ach so ja, es gab auch Nerds, die wegen der Technik-Bestellungen berieten, welche für Haushaltsgeräte, ich konnte gar nicht alles testen und ganz hinten in der Ecke gab es noch Beichstühle & anderes für konfessionelle/antikonfessionelle Beratung.
Ich war sehr zufrieden zunächst. Als ich durch die verwaiste Innenstadt nach Hause hüpfte war das aber schon komisch.