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Mein nicht nominierter Beitrag zum Mannheimer Literaturpreis der Räuber 77 zum Thema “Ohne Netz”

Kein Netz, seit Kilometern schon nicht. Kein GPS. Kein Telefon, keine SMS, keine Mail, kein Facebook, nur die Vögelein twittern und seit dem letzten Hof hatte ich auch keinen Menschen mehr gesehen. Ich war alleine. Im Wald, keine 20 km von der nächsten großen Stadt entfernt. Kein Kopfhörer, keine mp3, kein Radio.

Nur das Rauschen. Bäche, Bäume, Sträucher. Ich entfaltete meine Einsamkeit aus dem Rucksack und trug sie vor mir her, darauf vertrauend, dass sie sich auflösen würde, wie immer, im Alleinsein.

Und dann kam sie. Dort. Wartete auf dem untersten Ast des Baumes. War es eine Eiche? Wen interessierte das. Sie war da. Dort. Verharrte, negierte mich, wie immer. Wartete. Ich spinne nicht. Ich nicht. Bebaumt und ich ohne Netz. Mein letzter Tweet tanzte um meine Füße, netzlos, 140 Zeichen, buchten, stabten, fingen Worthälse im Staub des Waldweges, weg, weg, weg, ich will. Doch nicht weg.
Sie war da, wie immer. Das Ziel, der Weg, weg weg weg. Dort. Ich musste, muste. Sie war da und stieg, ohne Eisen, vom Boden, oh und wieder nicht. Kein Boden, doppelt schon gar nicht,. Nachsteigen. Mein ich, ohne Netz, seit Kilometern. Da Sie. Dort SIE. Und stieg, kein Netz, nein, jetzt kein Netz. Und die Magie zog, sie zog des Weges, mich, dort.

Ein Buch, eine Buche vielleicht und ich stieg auch aus diesem Netz. Netnet. Netzlos. Und stieg, wie das Kind, das ich nie war. Kindisch kindisch. Stieg dem Buch oder war es doch eine Buche, dort hinauf, hin. Auf, auf, auf. Hinauf. Ich stieg aus dem Boden, dem doppelten des Buches, pssst, der Buche, dem Stabe entronnen, dem Stab. Ihre Augen fixierten mich, fix, mach, fix. Und ich folgte ihr. Folgsam, folgsam, ein liebes Kind. Die Folgen, die Folgen. Follower, die Folgen. Hinauf, hinauf dort, an den selbstgesägten vorbei, den Ästen, den Astlöchern des Buches, pssst, der Buche, BuchBuchBuch.

Noch ein Ast, ich lachte. AstAst. Ein Lachen. Zwei. Ich buchte. Hinauf, Und da war sie. Auf der Buche, in der Buche, um die Buche herum, tausend Stabe. Millionen Stabe. Ich spinne keine Geschichten, ich spinne nicht.
Und sie spann. Aus dem Tablet. Stab für Stab im Buch, pssst der Buche. Kein Netz, weit und breit. Sie spann und ich war gefangen. Für immer. Im Buch, psst auf der Buche, kein Netz weit und breit. Nur die Staben und ich und sie begann. Webte die Staben um mich, fester, fester schrie ich. Ein Fest. Fester, fester, ein Fest. Und sie spann,
Kein Fenster blieb offen, keines der Fenster, window, window, ohne Netz spann sie ein Fest, buchte, buchte Staben. Still und starr ruht mein See. Am Baum, der Buche, im Konkon. Dichter, fester, dichter Dichter, Dichter, Dichter. Gewebt, gewebbt. Der Weg ist das Web. Netzlos, ohne. Ich konnte nicht fallen, was brauchte ich Netz im Gewobensein. Sie wob, wob, wob. Ich war und blieb. Bleib, bleib, bleib. Und las. Aufgelesen, ausgelesen. Seiten rauschen, Worte tauchen, mein Ich in den Tiefen der Datei, zwischen den Sätzen, an Kommata geklammert. Da war sie tief in mir, ich auf ihr in ihr, im Reader, die Semikolons zwischen den Zeilen erklommen.
Und das Netz blies, meldete Fern, entwebte mich. Staben rissen. Ich hatte wieder Netz, umfangen, strahlend. Die Tweets lachten. Und doch an diesem Buch, psst der Buche hing eine Teil von mir, verwoben, bestabt. Für immer. Und das Netz wob mich wieder den Weg entlang. Sag nicht Ziel zu mir.

Metropole, Bücher und Bibliotheken

Ich habe diesen Post auch in der “#Blogparade: Bibliotheken und Bücher – zeitlose Faszination” der Rheinland-Pfalz-Blogger eingetragen.

Jana Stahl, Radio-Moderatorin, freie Journalistin, Bücherfrau und mehr, auf Twitter als @WortRatgeberin bekannt wollte für einen Artikel zur Metropolcard und metropolbib.de meine Erfahrungen einbringen. Nach der Pressekonferenz kurze Anfrage bei mir, via Twitter-DM um 15:30, sie hatte dort meine Bibliothekstweets gelesen. Ich schrieb das kurz auf und die Deadline um 17:45 konnte lässig gehalten werden, so wie ich so etwas mag. Der Artikel stand dann auch heute im Bereich “Metropolregion”, das heißt in allen Ausgaben, des Mannheimer Morgen auch online. Hier der Link, der irgendwann nur noch Abonennten zugänglich sein wird. Und jetzt fällt mir ein, dass ich noch nie über die Metropolcard bloggte. Nun denn!
Die Metropolcard ist ein gemeinsamer Nutzerausweis für, im Augenblick 22, Bibliotheken in der Metropol Rhein-Neckar. Für 20 € Jahresbeitrag kann man die Medien der Büchereien leihen und hat auch Zugang zu der Onleihe metropolbib.de. Eine gigantische Auswahl, mit dem Rechercheportal Opac und für Android-Handys auch mit WebOpac. Im Web oder unterwegs Bestände recherchieren, vormerken, verlängern. Und auch eBooks, Hörbücher und Zeitschriften downloaden via Onleihe-App oder der Adobe Digital Edition.

Anfangs wollte ich nur die Möglichkeit nutzen meinen eReader zu füttern, aber dann kam meine zweite Metropol-Card hinzu. Die “Karte ab 60” des Verkehrs Verbund Rhein Neckar. Das ist eine Jahreskarte für Senioren für 35,90 / Monat für alle Bahnen, Busse, Straßenbahnen des VRN. Von Wissemburg bis anch Würzburg, durch Übergangsregelungen. Also stand Dauerfahrten zu den Bibliotheken in Mannheim und Heidelberg nichts mehr im Wege, mit den Haltestellen direkt vor der Haustür. Übrigens verbindet diese beiden Büchereien die selbe Linie, die 5, früher auch OEG genannt. Auch mit der 5 erreichbar, die Bibliothek in Weinheim, die seit gestern auch diesen Service mitanbiete, in der Stadt, in der ich seit 37 Jahren arbeite. Ich werde mich dort nächste Woche registrieren. Wenn meine passive Altersteilzeit im April anläuft sicherlich auch in Ludwigshafen. Nur einmal umsteigen von der 5 in die 4….

Soweit so gut. Hervorragend. Ich liebe diese Möglichkeit. Die Stadt Viernheim macht leider nicht mit. Schade. Nun ja.

Aber manchmal denkt man weiter. Das kann eigentlich nur der Anfang sein. Natürlich ist die Onleihe eigentlich leicht hahnebüchend. Aus rechtlichen Gründen dürfen nur x-Exempalre einer Datei ausgeliehen werden, als ob es körperliche Medien wären. Normalerweise könnte der Downlaod natürlich unbegrenzt sein. Aber dies scheint letztlich der einzig korrekte Weg zu sein, im Augenblick. Im Augenblick. Aber!

Überall herrscht Empörung und Abscheu gegen die Internetriesen, die alles beherrschen wollen, den Buchmarkt, digital oder nicht, allem voran die Amanzone. Amazon und Google sind dicht davor auch Leihmodelle zu entwickeln, die wohl irgendwann zu Flatrates werden.

Warum nutzt niemand die Gelegenheit ein solchen Weg der Metropol-Büchereien zu professionalisieren und bundesweit zu managen? Mit einer Software, die unabhängig auch von Adobe ist (für das DRM), in der statt auf Amazon zum Kauf auf den örtlichen Buchhandel gelinkt wird, samt Bildchen und Beschreibung des Mediums. Einer der Partner der Metropolbib ist die SAP. Hallo! SAP? Genau! Die öffentlichen Bibliotheken (auch die der Schulen und Hochschulen), als Träger des Wissensmanagements auf Flatbasis. Mit Veröffentlichungs-Service für Selfpublisher (Selbstverleger darf man ja nicht mehr sagen :)) ) zum Beispiel. Für Indie-Bands, für Filmemacher, für… Alles ganz legal und mit der Möglichkeiten für die Urheber genug Geld zum Leben zu verdienen. Bibliotheken, diese ururalte Institution für das Wissen der Zukunft. Hätte was! Im Verbund! Keine Konzerne, auch keine Verlagskonzerne. Bibliotheken mit bestausgebildeten Bibliotheken. Bewahrer, wie seit eh und je!

HA!

Wu is schun des Paradies?

Mein Beitrag für den 61. Pfälzischer Mundartdichterwettstreit in Bockenheim/Weinstraße

Driwwe, iwwa de Himmlsbrigg,
wu die Aache iwwalaafe
zwische de Wolgegiggl un
moi Gedonge Schuglad dropse,
ins Woifass enoi vaschwitzt
donn uf de Zung vaschmelze.
Selles Driwwe
hinna de Wolge
hod noch viel Zeid.
Mä longd schun moin Schorle
un vielleischd zwee Blinzlscha
naggischi Haud on Haud.

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Keine Shortlist hier, nicht in der Pfalz.

Ich hatte ja schon beim 60.igsten vorberichtet. Siehe hier. Aber man befindet mich auch im 61. Jahr für würdig und mein Gedicht als gut genug um mich zum Pfälzer Dichterwettstreit einzuladen, also:
19.10.2013 14:00 Winzerfestzelt Bockenheim!
Kommet zu Hauf! 10 Autoren für 3 €, Programmheft mit allen Gedichten inklusive! Also pro Dichter 10 Cent. Wo gibt’s denn das nochmal!
Ich finde es immer wieder nett, wenn man bereits zu den 10 Preisträgern gerechnet wird. Keine Shortlist hier, nicht in der Pfalz. :))

Tweetup bei den Mannheimer Philharmonikern

[Update]Matthias Düsi bloggte ganz ekstatisch: “Tweets und Töne. Tweetup mit den Mannheimer Philharmonikern” Und dort erinnert worden: “Das Tourneeblog der Mannheimer Philharmoniker.”
Genau so mag ich es. Am Mittwoch meine Klage auf Twitter, dass ich nicht zu Ulla Hahns Lesung könne. Ein wenig Geplänkel mit @tre_bol und noch am gleichen Abend eine Einladung von @mannheimphil zu einem Tweetup (Einem realen Treffen von Twitteren zu einem kulturellen Thema, organisiert von einer Website) zu den Proben der Mannheimer Philharmoniker. Für HEUTE. Ruck zuck umgesetzt von einem jungen PR-Team um Juana Zimmermann aka @BambiBleu und Christian Hufnagel aka @hufi112. (Die übrigens auch das Blog wahlurnenblog.wordpress.com betreiben) Professionell umgesetzt. Beschilderter Eingang, wLan, Flyer auf den Sitzen. Nette Betreung während des Tweetups, Kaffee und Kekse danach. Und das alles im Mozartsaal des Mannheimer Rosengarten mit seiner sehr guten Akustik.

Die jungen Musiker der Mannheimer Philharmoniker kämpften sich mit Bravour durch die Tücken von Beethovens 5. Klavierkonzert, immer wieder angestachelt von ihrem Dirigenten und Orchestergründer Boian Videnoff aka @boianvidenoff, der immer wieder kühlen Kopf forderte in Verbindung mit Leidenschaft. Unterstützt wurde er von seiner Mutter, als Tutorin für die Violinisten, Prof. Dora Bratchkova.
Ich bin kein Musiker und kann die Leistung des Orchesters nicht professionell würdigen, aber ich genoss jede Sekunde der Musik. Ich wünsche dem Orchester und dem PR-Team eine sehr erfolgreiche Russlandreise!

Fasziniert war ich von der jungen Pianistin Olga Zado, die sehr oft das Orchester und den Dirigenten forderte, ein Bündel Energie an den Tasten. Ich habe heute mittag auf Youtube Glenn Gould mit dem Beethoven 5. Pianokonzert gehört und fand ihn eher spröde dagegen. Kann aber auch an der Aufnahme von 1966 liegen. :)) Und ich bin wie gesagt kein Musiker!

Und natürlich die Erstbegegnung mit @tre_bol, @juergen_hd und @fishblog. @Duesiblog ist ja ein alter Bekannter.

Ein famoses Tweetup, wie ich noch keines erlebte.

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Nur Nebelchen noch

Zwischenhalte im Nebel
dreißig Blätter fielen schon
alles gelbe keine roten
Das Grün schmilzt in
fahlen Sonnen als ob
der Mond nicht käme
nie mehr und der
Winter bläst noch Lauber
Gummis reifen in Garagen
ungedieselt geschwärzt
Zwischen den Halten
wieder ein Jahr und
dann das Eis

Anhören:

Schick, und Du?

Schon seltsam, diese Wahl zum 18. deutschen Bundestag und das Gewähle in Hessen. Ich kann nichts über Wahlspots oder ähnliches sagen. Ich habe nicht einen gesehen oder gehört. Ich verfolgte die „Debatten“ im Netz, den Online Zeitungen, Print Zeitungen. Im Bund wurde so gut wie nie über politische Aussagen debattiert. Die Berliner Käseglocke ist zu dicht, man ist sich scheinbar in fast allem einig. Eine Kanzlerin, die scheinbar nur moderiert. Fern der Alpha-Männchenrethorik, was eine ihrer großen Stärken ist. Wahlplakate, ohne jede Aussage. Am dümmsten die grünen Plakate, mit ihrem pubertären: „und du?“. Sorry, aber die Mannheimer Plakate, die aussagen: „Schick, und du?“ deuten auf den Narzissmus hin, den sich die berliner grüne Kiez-Partei leistet, seit Jahren schleichend dazu geworden. Die Beschäftigung mit sich selbst, dieser dumme „Spitzenkandidaten“-Kram, als ob denn Kanzlerschaften zu vergeben wären. Eine Debatte, die sich um Halsketten, Fingergezeige und ähnliche Dinge boulevardisierte. Der kluge Schachzug von Merkel mit dem Brief an Alle, mitsamt der Gratisausgabe des CDU-Zentralorgans, der Bild. Alles schön unpolitisch und in Hessen verhindert der Fraport wie immer eine Regierung, ohne dass es jemand ausspräche. Immer wieder erstaunlich empfinde ich das Entsetzen im Social Web, wenn man entdeckt, dass es da eine Welt gibt, die jenseits der eigenen „Freunde“-liker und Follower gibt, dabei liegt auch das nur einen Klick weit entfernt. Es hat sich nichts geändert. Wie auch. Politik findet öffentlich nicht statt. Die Piraten abgeschlagen, um die 2%. Transparenz wird nicht gefordert. Es geht, wie immer um den Bauch. Möge er immer voll sein und den Urlaub am Meer verbringen oder sonst wo. Frei buchbar und ja kein Veggie, warum auch immer nicht mehr in ganzen Sätzen spricht. Nur in der Mitte nichts Neues und an den Rändern kocht es, aber die lesen ja auch kein Zentralorgan, sind wirtschaftlich nicht relevant. Wie gesagt, Politik fand im Wahlkampf öffentlich nicht statt. Keine Fragen, „the answer is blown in the wind“.

Joy

Mein erster Beitrag zur Neumond Streetview stand nie hier im Netz, nur als SoundCloud-Datei, die in den Hallen der Clouds verloren ging, aber letzten Freitag in der Altstadt von Bonn kam er gut an, also poste ich ihn zu Ehren des Beethoven-Festes in Bonn eben heute :)) Schön gedruckt zu lesen in der Wortschau 19
BAD Wuthöhle Maska Vianden Casablanca Netcologne. Die Namen der verschlüsselten wLans im Café Kaffeeklatsch, PINK gestrichen, theoretisch erreichbar. Bonn Altstadt. Ich checke die Altstadt. Auditor, ISO. Check: Keine Butzenscheiben, kein Fachwerk, Gründerzeit-Wüste an Gründerzeit-Wüste. Sogar Gründerzeit-Wein und – Kunstgeschäft. Check. Stuck. Check. Die ortsübliche Altstadtmoschee mit getrennten Eingängen für Damen und Herren. Check. Die örtliche Frauenbewegung im Frauenmuseum vertreten. Check. Kneipen, Kioske, Nationalitäten, na ja, vorhanden, aber was bedeutet dies für eine Stadt, die Bonna hieß und als Patrone zwei römische Legionäre hat, die Märtyrer wurden, vor deren Knochen in einem künstlerisch wertvollen Schrein eine Kerze des Rates der Stadt Bonn brennt?
Die Migrationshintergründe sitzen am Samstag bei ihrem Friseur und stylen. Der örtliche
Punk handyphoniert. Check. Köln dominiert die Altstadt, wie seit Jahrhunderten, immer noch, versteckt, in Form seiner obergärigen Brauereien. Kunst fläzt sich in ihren Ateliers, die Galerien pfeifen harmlos an anderen Orten. Kein Optiker, nirgends ein Optiker. Bei uns gibt es fast nur noch Optiker und hier nicht einer? Was hier ist Bonn? Die Fahrräder, die Studenten. Check. Um die Ecke drohen die Stahl – und Beton-Monstrositäten, wie von überall bekannt, des Bundesstadthauses.
Über den Kiosken flattert das “open”, wie es Joe McKenzie als Standard zuerst in Santa Monica, Kalifornien institutionalisierte. So gut wie keine Verwahrlosung, keine Bombenlöcher des letzten Krieges mehr sichtbar, kaum Graffiti. Von durchschnittlicher Qualität, im Augenblick ist man gegen Banken und das Militär, seltsam für eine Stadt, die immer noch die Generalfeldmarschälle beherbergt, oder wie sie heute heißen.
Graffiti Workshops zur Verbesserung der textlichen Qualität wären dringend von Nöten. Ich höre den Singsang, Bönnsch. Als ob Kölner sängen. Die bönnsche Abart des gesamtdeutschen Kanak, klingt gut, wohlgemundet, passt. Ich suche die Seele der Altstadt. Quatsch, Städte haben keine Seele, nur Menschen, vielleicht. Wer weiß schon genau, was eine Seele ist. Aber das besondere, das eigentümliche. Nun, rheinische Fröhlichkeit, äh ja, wie soll man sie auch messen? Die berufsfröhlichen Menschen sitzen alle in den Sky-Kneipen Füßeballer sehen und immer die bohrende Frage, was soll es bedeuten, nein das war ein Kölner, was soll es bedeuten, dass es da eine Heer- und eine Adolfstraße gibt. Bohrend. Gerade heute. Die politische Korrektheit knabbert Salzstangen auf den Symbolen der Fluchtwege in den Hotels des Feuers wegen. Aber da:

“Freude. Joy. Joie. Bonn”

Auf einem städtischen Auto, das warum auch immer, die Straßen durchmisst. Die Dachmarke der Stadt erklärt dero Website, nein ich habe immer noch kein wLan. Der Hammer. Der Taube vom Rhein, der bei den Kaisers an der Donau Karriere machte. TäTäTÄTä. Die 9. Wird auch gerne in Japan zu Silvester gespielt. Nur das mit der Freude ist vom Friedrich aus Stuttgart, der erst in Mannheim, dann in Weimar Karriere machte. Joy. Bonn. Götterfunke. Was ist das? Götterfunke. Welcher Gott funkt was? wLan?
Freude schöner Götterfunke. Was zum Diabolo (wtf für die Jungen geschrieben) hat der Friedrich damit eigentlich gemeint. Ich weiß Elysium. Ist hier etwa dieses Elysium? Hier? Bonn, Altstadt auf einem Kleintransporter der Stadtreinigung?
Mir beginnt die Idee zu gefallen. Ich denke mir Götter aus, Flussgötter vielleicht, die vorn Wasser des Rheins checken, immerhin ist da Schweizer Wasser dabei, tellgecheckt, schon wieder vom Friedrich. Ich mag ihn, wie den Ludwig auch, wenn auch die 3. mir lieber ist.
Kein Mensch weiß genau, wo dieses Elysium ist, folglich bestimme ich, dass dieses Elysium heute von 20:20 bis äh, 22:20 in der Bonner Altstadt zu Hause ist, auf der Ladefläche eines städtischen Wägelchns. Götter sitzen in den Kneipen und Kiosken, ergötzen ihre Gene mit Kölsch und sprühen Funken. Keine Funkenmariechen, NEIN. wLan Funken, von mir aus, UMTS-Funken notfalls. Götterfunken über Bonns Altstadt. Umschlungen, nein, Millionen wohnen hier keine. Es wäre also noch Platz, für all die Leute, draußen an ihren Netzen. Ein neuer Spruch quillt aus den lachenden Gewieher der wanstigsten Gottheit, nach 12 Kölsch, Freude trunken, in das All geworfen, das Sein.
Alle Brüder werden Menschen. Joy, brother. Joy. Gimme five, Elysium.