Ich wollte das Volk ritte auf grünen Einhörnern. Nein nicht irgendwohin. Einfach reiten. Ohne Sattel. Durcheinader. Immer wieder total. Durcheinader. Mal dorthin, mal dahin. Nie dort anzutreffen, wo es die Spindoktoren abholen will. Einfach in den Steppenwald und den Wüstendschungel. Dschungelbells, dschungelbells. Über den Hörner die Eulen für Athen. Schiffchen aus Hamburg olympen die Elben. Jauchen will ich euch nicht, es singen die Nasen. Ich kotze den Krieg, den sie wüsten. Bald werden sie panzern., wieder und wieder. Ich wollte das Volk ritte grüne Einhörner, die es nicht gibt. Trotz dem. Flieg Eule, flieg!
Autor: mikel
Mathemathische Erotik
Im Satz des Thales gefangen
diesseits von Delta Liebe
diskutieren wir Kurven
von Null zur
Unendlichkeit des Zahlenstrangs
differenzieren
integrieren
bis zur nten Wurzel
der Zahl des Tieres
und 9 über 9 über 9 mal
duplizieren wir
unsere Achsen
in die Unendlichkeit des pi
relational
Zum pi-Tag (3/14)
Aus “Lyrologien”. Von Gertraud Schubert, Monika Wegscheider und mir. Ein Beitrag zum Wettbewerb “Digitale Literatur” von DTV und T-Online 2002. Entstanden als Dialog-Gedichte in den Foren der Leselupe.
Ü 60 mein Schatz
schleudern in die Wüste des ewigen Pop
dem Jagger die Satisfaction aus den Falten
tanzen lets spend the days together
und nur noch die großen Zehen tanzen
sollen sie doch giggeln die Tanten
mit ihrem Elternabendblick zum
Matheheftaufkleberfick und den Seufzern
in den Rheumaliga-Esoterien
mein Knie hält nur noch 2 Stunden
über den brennenden Knöcheln
ich tanze den Cummings durch
die Bachmannerei zu den Laboratorien
in der cannery road east of eden
was scheren mich 47iger
als hätte nur Kafka in Prag gesungen
und der Tango bläst in Nierstein
die fröhlichen Weinberge des Zuck
Maggi mein Messer
keine guten Menschen mehr
lasst uns Kreide greisen
I need someone to love
ach Joe, ach Joe
draußen nur Mozart
zum Requiem fuck ye
Bayreuth
Andere spielen Fußball
(Auch schon wieder 9 Jahre her….sinniert, sortiert alte PC-Ordner)
Mannheimer Morgen 4.3.2006
Ich war mit in Santa Monica
Ich war in „Santa Monica“ von Akin E. Sipal. Inszeniert von Tarik Goetzke. Absolut neu für mich: Im Dezember war ich als Bürgerbühnler zu einer Autorenlesung des Stücks eingeladen, im Schwesterklub. Ich berichtete.
Zitat:
Und wie er las. Atemberaubend, nur mit 5 Minuten Unterbrechung, das ganze Stück. Als wäre es lyrische Prosa. Über eine Stunde und keine Sekunde war langweilig. Ich war schon in vielen Lesungen, aber derart spannend, intensiv, mitreißend und doch distanziert, als ob er seinen Worten nicht ganz trauen würde, so frisch verliebt in sie, habe ich schon lange nichts mehr von einem Autor gehört, vielleicht nur Raoul Schrott bei lesen.hören, vor Jahren.
Ich will vor der Premiere nicht viel zu dem Stück selbst sagen. Es muss erst auf die Bühne, dort wirken, beweisen, dass dieses Wortkaskaden mit den teuflisch guten Bildern, der fast schnoddrigen Sprache, die doch Schmerz beschreibt, Theater ergibt. Ich bin höllisch gespannt darauf, was da im März 2015 auf die Bühne kommt.
Und es war großes Theater! Der Drive dieser elementaren Sprache wurde fulminant umgesetzt, auch wenn ich mir manchmal noch mehr Zeit zum Atmen gewünscht hätte. Gerade die beiden Brüder spielten mit den Bildern, den Sprachattacken, beschwerten sich über die Vernachlässigung der angstbesessenen Alten. David Müller schaffte es als älterer Bruder sogar einen als Zitat kenntlichen medizinischen Wikipedia-Artikel in der Atemlosigkeit der lyrischen Prosa zu transformieren. Ich war mit in Santa Monica weiterlesen
Der Frühling wäscht sein blaues Bad
All die Tage, die ich überlebte verspotten den Tod, der gemächlich Frühlingssonne tankt, draußen auf der Bank, die alle Eile schlachtet.
Jeden zweiten Donnerstag üben die Frauen des Laurachores Croft in Saal VI richtig trauern unter der bewährten Leitung von Adelheid Schmitt.
Der Duft dieser Melodie sprüht Stille durch die Blumen auf mein Bett
Und wieder blühen die Kirschen, schreien ihre Pracht in den blauen Himmel. Wie jedes Jahr werde ich erst die Früchte verstehen und die fallenden Blätter, die leise lächeln.
Gesänge aus Harddisks und Sticks grölen zwischen die Furchen, die Traktoren säten. Wer denkt schon an den Schweiß der Ernte und die Käfer.
Ich verlier mich im Safe der Versicherungen.
Die Kriege fliehen, werden von den Unternehmen in die Gazetten verlegt, wo man sie weiter verführt. Sieben Sonnen schmelzen das Gestern, wir hören den Schnee.
Drei Mal im Monat treib ich Tränen durch die Mäuler der Fische, als Meerschaum geboren, an Deinen Strand. Leise summt die Invasion.
Diese Weilen langen wir durch Dick und Dünn.
In Zeiten die nach Seife riechen, schweißlose Arbeit durch die After rauscht, schütteln wir Hände und Köpfe, stöhnen wir durch lange Nasen.
Hinter die Gedanken, die wie Pilze in leeren Kohlenkellern auf Stroh gebettet schimmeln, feilen ungeweihte Schwingen Reden für den nächsten Wald.
Waschmaschinen für Flügel engel ich Dir im stromlosen Paradies. Wer kohlt den schwarzen Mann?
Schmale Grate schwingen sich entlang der Mittelstreifen durch die Gebirge, wachsen zwischen Himmelfahrten, wer kennt die Kommandos, Du, Bimberle?
Blasenfrei und schaumlos wachsen wir Kerzen, lichten uns.
Werte unter sich
Der Respekt dröhnt
trunken durch die Hallen
der Anstand küsst die Gnade
unter den Betten der Etikette
staut sich der Meterhoch
Auf meinem Dreirad bläst die Pauschale
Auszugskonten kreuzen im Wind
Kannst Du mir
diesen Wind waschen
solang ich die Wolken küsse
wir fliegen unter die Brücken
Kraniche pflügen Furchen in die Stirn
Opa erzählt Theater-Marketing
Opa erzählt
Nachtleben
Poetik
Ich fühle also
bin ich
wer schreit da
abgehoben
ich sitze
mit dem Arsch
fest auf meinem
Wolkenstuhl
Theater
In meinem Kopf
spielt das beste
Ensemble
alles live
ach was authentisch
Bühn is Bühn
Konzert
Im Tunnel
den ich grub
von Gehirn zu Rinde
spielt heute John mit Paul
Yeah Yeah Yeah
Grauen
Schon wieder
ritz ich
zwischen die Zeilen
des Nachtgrauens
Liebeslieder
aus vernebelter
Spucke lippenleicht
Schule
Mein Bett
leert mich
jede Nacht
Sich wandelnde Wandlungen
Statt zu
morden und branden
schatzen und vögeln
die Ungeheuer
seit Freitag
bis weit nach Mitternacht
Nachrichten
Ja es wird
auch heute wieder
zur Nacht geliebt
gevögelt und gefickt
ich male ein
Kreuz auf den Halbmond
neben Hammer und Sichel
die Adler fliegen
von den Flaggen
wer machte die Staatsoper
rosenblühn
Sportschau
Meinen Hang zu
Shakespeare
wedelst Du
auf schwarzem Schnee
mit blütenweißen Ski
Wetter
Heute wieder
regnet das
Wetter Daten
ins Amt
die Feuchtigkeit
dörrt in Spülmaschinen
Feuilleton
30 Dosen
unverwüstlicher Kultur
vom
Designer
gibt’s beim
Discounter
unter der Theke
nahe bei den Erbsen