Gemalte Lesehörbilder, komponierte Kurzgeschichtenbilder, geschriebene Mallieder. Nein! Nein, ich bin nicht verrückt geworden, aber in meinem Kopf geistert eine Vorstellung, eine Vorstellung von Grenzenlosigkeit in der Kunst. Egal ob Maler, Schriftsteller, Sänger oder Komponist, alle wollen – im Zuhörer, Betrachter, Leser – ein Gefühl auslösen, wollen eine Botschaft überbringen.
Schreibt Sven Biela im neuesten Newsletter des ikuts-Instituts (832 kb pdf) und kommt dann dazu:
Im Lied verbinden sich Musik und Text allerdings oft unvollständig. Das eine kann nicht ohne das andere.
Um das Vocalese anzupreisen.
Vocalese ist eine Technik des Jazz, bei dem ein bestehender Jazzstandard betextet wird. Der Grundchorus bleibt instrumental, alle Soli werden mit Text versehen und mit der passenden Stimme gesungen.
Hhm, das mit den Lesehörbildern ist genau, was ich eigentlich tun möchte, was ich verzweifelt gerne tun möchte und leider nicht so gut kann, wie ich das denn möchte, siehe hier. Jetzt setzt der mir wieder Flöhe ins Ohr. Vocalese ist bestimmt spannend zu hören, aber das sind leider keine wirkliche Mallieder. Ab einer gewissen Fallhöhe kommt es bei egal welcher Kunst auch auf das Können an, auf die Begabung und auf das Spezialisieren. Gerne immer wieder mit Exkursen, gerne. Aber nur die Wenigstens haben überproprtional entwickelte Gesamtkunst-Gene in sich.
Um die Genres aufzubrechen bedarf es eigentlich nicht der Nachbearbeitung von Standards, das bleibt letztlich doch immer wieder statisch, was wir dazu bräuchten wäre interaktiv Geschaffenes von VIELEN Künstlern, Technikern, Handwerkern, was auch immer.
Musicals, Operetten, Opern, Filme (wo so viele zusammenarbeiten müssen, um Kunst zu kreieren)könnten als erste Anleihen dienen.
Und jetzt kommts: Was ereifere ich mich denn überhaupt so? Nun, das ist wegen dem Floh im Ohr. Seit Jahren träume ich davon auf der Bühne mit einer Jazz-Combo zu stehen, die selbst- komponiertes vorträgt (keine Standards) und ich bin mit Notebook und Beamer als gleichberechtigter Texter neben dem Posaunisten zu Gange und schriebe WÄHREND des Stückes als mein Solo einen Text, der dann vom Vocalisten m/w aufgenommen wird und frei improvisiert in die PA gesungen wird. Ich hab mich nie getraut das mal zu machen. Ich weiß auch nicht, ob das zeitlich denn ginge. Man müsste sich halt gut kennen. DAS wäre mal was.
Jetzt brauch ich wieder wie lange, um mir das aus dem Kopf zu schlagen, ich hab sooo viele Projekte am Laufen, ich käme gar nicht dazu. Aber warum probieren da in Darmstadt nicht die Leutchen vom Poetry-Slam was mit Jazzern? Das wäre dann weder das eine noch das andere, das wäre was wirklich NEUES.
Ich komm auch zuhören und zugucken, bestimmt. Nein, ich komm jetzt nicht damit Sprayer dazuladen, die spontan Graffiti dazu gestalten oder Maler oder Fotografen oder Tänzer. Alle gleichberechtigt. Mann, das wär’ ein Hammer.
Na Sven? ;-)