Südhessen am Morgen

(Titelbild: Screenshot aus dem Lokalbereich des Südhessen Morgens, ein Imprint der Mediengruppe Haas..)

Ja, ja, es gibt wahrhaftig wichtigeres, vor allem zur Zeit, wo doch fast schon die Atombomben und so weiter …, aber mich ärgert das.

Ich habe eine Zeitung digital abonniert. Als ePaper-Abo. Ok. Also nicht als Print, gilt wohl intern nicht wirklich.

Als ich diese Zeitung abonnierte hieß sie Mannheimer Morgen, Ausgabe Ried, glaube ich mich zu erinnern. Irgendwann nannten sie das „Südhessen Morgen, Ausgabe Viernheim“. Seit dem 1.3.2024 heißt das wieder Südhessen Morgen und dann halt Lokales Südhessen. (Siehe Screenshot oben.) Seit 1.3. also ist es wieder wie einst. (Zitat von hier) „So gibt es einerseits den Wunsch nach mehr regionaler statt allein lokaler Berichterstattung“.

Das dürfte richtig sein. Geht mir auch so. Warum aber die Region aus Viernheim, Lampertheim, Bürstadt, Biblis und Groß-Rohrheim bestehen soll ist mir ein Rätsel.

Nein, das ist kein Lokalrassismus. Mir als Viernheimer ist das Lokale aus Groß-Rohrheim schlicht wurscht. Doch. Wenn sich die hohen Redaktör*innen einmal aus ihren Sesseln erhöben und vor die Tür gingen …

Also von mir in Vänne aus wäre ich mit dem Rad in so 25 min in der Redaktion. (Nein, da will ich nicht hin.) Also des Mannheimer Morgen in Wohlgelegen. Nicht wie Google für den Südhessen Morgen angibt in Lampertheim.

Ich fahre mit dem Rad in ca 20 min von hier aus in die Ersatzspielstätte „Schauspiel Nationaltheater Mannheim.“ Z.B.

Mit Schal im Trikot

Das ist dort, wo der zuständige Redakteur gerne „mehr Schiller“ fordert und in seiner Kolumne „Øgerufä“ vazeilt, als ob Mannheim ein Vorort von Oslo sei. Typisch Kulturelle Aneignung. Das nur nebenbei.

Als Viernheimer hat man*frau z.B direkte Straßenbahnanbindung nach Mannheim, nach Heidelberg etc. Es ist somit Teil des RNV. Die berühmte 5, früher bekannt als OEG, mit ihren Burgen und Schlösserblicken. Psst, die braucht keine Werbung, ist eh schon immer knallvoll.

Die OEG, die jetzt eine 5 ist.

Meine Wahrnehmung der Region ist also eine ganz andere, als Biblis und Groß-Rohrheim. Lampertheim ist als Nachbarstadt o.k.

Mich interessiert vom Haas’schen Imperium mehr der Bergsträßer Anzeiger, mit der Kreisstadt Heppenheim, Bensheim, dem Weltkulturerbe Lorsch, die WNOZ unserer anderen Nachbarstadt Weinheim. Die Regionalika der Großstädte Heidelberg und der Fawwerikstadt Ludwigshafen.

Mich würde ja mal interessieren wie viele Stadtausgaben des „Mannheimer Morgen“ es wohl gibt. Ich kenne aus Gründen nur die „Neckarstadt Ost, Wohlgelegen und Herzogenried“

Wie wäre es denn mit Transparenz des Unternehmens? Wie könnte man sich eine eigene Zeitung zusammenstellen? Gibt es eine redaktionelle Zusammenarbeit zwischen den Teil-Imperien? DAS wäre mal eine Serie für die Sonntagszeitung. :)

Ich wünsch mir so sehr einen (einfachen, bezahlbaren) Artikelzugriff auf lokale Inhalte der anderen Großzeitungen der Region der Rheinpfalz und der Rhein-Neckar-Zeitung.

Aber ach und seufz, das werde ich wohl auch nicht bekommen.

Ich werde mir das noch eine Weile mit ansehen, freu’ mich auf die Berichte zur Spargelkönigin in Lampertheim, der Gurkenkönigin in Biblis. Zu den Atomängsten der Bibliser wird im Lokalen wohl nichts stehen, zum Verbleib des Atommülls im wohl ewigen Zwischenlager unter den gesprengten Kühltürmen des Akw.

Es ist vorbei

Und wenn es gar zu langweilig wird, dann werde ich kündigen. Doch.

Übrigens: Wir sprechen (Kur-)Pfälzisch, kein Südhessisch. Könnte man zum Zeitungstitel mal bedenken.

So, das wollte ich nur mal sagen. Doch, darf man*frau, immerzu. Es gibt auch keine Lügenpresse!

[update 15.3.] Ich weiß nicht, ob das an diesem Text lag, oder ob noch mehr Mensch*innen die Redaktionen nervten. Titel “Viernheim/Ried”. Trauriger Zustand übrigens, die überlasteten Tafeln.