Beitragsbild: Screenshot der Website “Sternenweg/Chemin des étoiles”.
Dieses Posting ist mein zweiter Beitrag zur Blogparade
“#SalonEuropa – Europa ist für mich…”
des Museums Burg Posterstein
und des Blogs KULTUR-MUSEUM-TALK von Tanja Praske.
Man kennt Tanja hier im Blog. :) Sie pflegt die Blickkultur!
Eine Zusammenfassung der Blogparade gibt es hier:
„Diese Pluralität der Perspektiven ist Europa“ – Auswertung #SalonEuropa 4: Die Blogparade
Der Sternenweg:”Pilgern für den Frieden und ein weltoffenes Europa”
Zitat:
Im Mittelalter orientierten sich die Jakobspilger in Richtung Santiago de Compostela mitunter an der feinen Sternenspur der Milchstraße am nächtlichen Firmament. Unzählige Pilger haben auch in den alten Kulturlandschaften Pfalz, Saarland, Lothringen und Elsass ihre Spuren hinterlassen. Obwohl ihre Wege „versunken“ sind, erinnern noch heute Zeugnisse der Baukultur des Mittelalters, an die besondere Spiritualität jener Pilger, die sich zu einem großen Ziel aufgemacht haben. Ein Netz von wiederentdeckten Wegen durchzieht heute diese Großregion.
Ihr erinnert Euch an meinen letzten Blogpost zur Blogparade #SalonEuropa?
Ich machte darin einen ähnlichen Vorschlag!
“Einfach gemeinsam spazieren gehen, wallfahrten, in weltlichen Prozessionen und Werte deklinieren.”
Weil wieder alles zusammen gehört und eins zum anderen führt. Ich war in Speyer schon dabei es zu tun. Ich hatte das Zeichen wohl gesehen und natürlich kenne ich das Denkmal des Jakobspilgers, aber an einen größeren Zusammenhang zum Heute zog ich nicht. Ich wollte in diesem Herbst noch nach Straßburg, einkaufen. Aber ich hatte keine Lust auf das Gewusel der Großstadt. Aber Lust auf Fongreisch hatte ich schon. Also Wissembourg. Gehört zu userem Verkehrsverbund, somit kann ich es mit meiner Karte ab 60 anfahren. Bon. Ich hatte ja schon vor 10 Jahren berichtet.
Es gab ja nach 10 Jahren endlich wieder das Projekt „Chemin d’Art Sacré en Alsace“ zu bewundern. Sakrale Kunst in der Kirche. Was ich denn tat.
Inmitten der prächtigen Kathedrale des ehemaligen Klosters, die auch ohne Ausstellung sehr interessant ist.
Arbeiten von Inge Panter und Luc Demissy. Extra komponiert und gemacht für diese Ausstellung an diesem Ort. Hier die Website dazu der Diözese Straßburg.
Das war sehr inspirierend. Weil die Werke tatsächlich mit der Kirche verschmelzen, leider durch Glaswände getrennt, zwar durch eine Tür zugänglich, aber eben abgeteilt. Ich nehme an, aus Sicherheitsgründen.
In der Ausstellung zur Biografie Inge Panters dann der Hinweis auf die Protestantischen Kirche St. Jean, um die Ecke. War ich noch nie. Kannste mal sehen. Also nix wie hin.
Am Kreuzgang von Peter und Paul wieder dieses Wegzeichen mit der Jakobsmuschel. Es hatte noch nicht getickt.
Und ich war geplättet.
Noch eine Ausstellung. Gehört natürlich nicht zur Katholischen Ausstellung. Soweit geht die Ökumene jetzt doch nicht, gell.
Wahnsinn. Der Adventskranz aus Stacheldraht, das Kreuz vor Gold zu Lampedusa. Das Sternbild hinter dem Altar mit den Zeichen der Weltreligionen. Der Halbmond, das Kreuz, der Davidstern ….
Guckt das Vimeo-Video dazu. Da sind die Werke alle gezeigt, in einer anderen Kirche.
Ich saß fast eine Stunde alleine in der Kirche und fand keine Worte um zu schreiben. Es passte alles zusammen, die zwei Ausstellungen, die Werke, die Geschicht der Kirchen und des elsässichen Wissembourg.
Es war später geworden, als ich dachte.
Draußen vor der Kirche dann wieder das Sternenzeichen, siehe oben, das Linksbild. Es gibt ja kein Roaming mehr in der EU, wenigstens bei meinem Provider. Die “böse EU” hat das vollbracht, ja, ja. Und ich googlte. Ja natürlich, in Mainz hatte ich es auch letzthin auf dem Weg nach Eltville gesehen. Mainz, Speyer, Wissembourg. Ich pilgerte unwissentlich. Für den Frieden und Europa. Ich, das Heidenkind.
Es machte in der warmen Herbstsonne nichts 90 min auf den Zug zu warten, da war was kaputt. Ich sinnierte, vielleicht werde ich das blogen. Vielleicht.
Es war ja Weinlesefest in Neustadt. Aus Wissembourg kommend, bevor ich die S-Bahn nach Mannheim nahm, ließ ich meinen Durst noch von der Feuerwehr löschen, wie immer.
Natürlich ist auch Neustadt Teil des Sternenweges zum Frieden und Europa.
Hälste im Kopp nicht aus. War kalt da bei den Haiselscher, aber ich war fröhlich, nein nicht wegen der Schorle und dem Steak von der Feuerwehr.
Hallo Mikel Bower,
ich bin sehr froh via Blogparade #SalonEuropa Sie und Ihren Blog langsam näher kennenzulernen. Und dass man unwissentlich pilgern kann, das ist doch auch mal was! Vielen Dank für den Hinweis auf diese schöne Gegend und was es dort alles zu entdecken gibt an der Grenze zwischen Frankreich und Deutschland. Bei uns ist das das Vogtland, das Tschechien und Deutschland verbindet. Auch dort wird fleissig an verbindenden Wander- und Radwegen gearbeitet. Eine schöne Art, dem Nachbarland näher zu kommen, wie ich finde!
Herzliche Grüsse und vielen Dank für diesen Beitrag zu #SalonEuropa!
Marlene Hofmann
Lieber Michael,
merci beaucoup – ich lese immer gerne die Geschichten zu und über Frankreich, wenn diese dann noch mit Kirchen garniert sind, erwischt es mich mehr. Ich bin kein religiöser Mensch, aber die Stimmung in Kirchen, die du beschreibst, ergreift mich auch immer. Es ist etwas Besonderes!
Ja, der Jakobspilgerweg verband die Menschen und forderte sie zum Äußersten, seelisch wie körperlich. Grenzen wurden passiert, Grenzen gesetzt und Grenzen geöffnet, die innerlichen. Und ja, ich bin hinsichtlich des Roaming auch ganz happy mit der “bösen” EU.
Merci für die Teilhabe an deinen Spaziergängen in Gedanken und ganz real. Ja, wir sollten uns wieder mehr bewegen.
Dir noch einen schönen Abend!
Herzlich,
Tanja