reime und anderes

zu zöpfen gewunde worte
zugereimt zugeleimt gekleistert
zementiert von silberzählender zunft
rapunzeln downhairs
in meine innere gosse
zeugen bastarde live
fett und drall und prall
sich kleine zöpfe windend

leiden eines ernstzunehmenden dichters

mein lyrisches ich
hat mich
mit frau prosa betrogen
schreibt jetzt handbücher
für sägende drucker
in koreanisch und kirchenlatein

eingelegte buchstaben
schwimmen nach santa fee
handeln mit einhörnigen elfen
und gereimten aktien
in den armen dichter fond

im musenstreik
vermitteln minister
werfen mit kult
bomben akten zurück

Neuland

Dies’ Haus steht
auf den verfaulten
Resten einer
Villa Rustica
wie der Dom zu
Worms über
dem Jupitertempel
und es waren wohl
noch einige Kelten
dazwischen bevor
unsere Großväter
dann den Hitler
tanzten aber
der Tod ist immer
wieder Neuland
für uns alle

und die Kanzlerin
segelt ohne Netz
in diesem neuen
Land hier wo einst
Pippin Hofkapläne
und so es war halt
Neuland und das
Internet ist weit

Hell zu den Hügeln
empor denn die
Kanzlerin ist auch
oberste Kriegsherrin
wenn es denn knirschen
würde im Neuland

Unter der Laterne
vor dem großen Tor
im Neuland der Sterne
und das Netz lacht dazu

Kola Krabamba

(Den Kölnern, denen es gerade nach Liebstöckel stinkt gewidmet, aus einer länsgt vergriffenen Anthologie..)
Gehacktes. Wiederzusammengefügt. Geformt. Gebunden. Gewürzt. Gebraten, scharf, medium. Kräutlein, frisch. Edles Backwerk. „Linke und rechte Hand formt einen Kreis mit Daumen und Zeigefinger“. Unzentatzen Knoblauch samt Ringen von Zwiebeln, kross. Senfpulver und 2 Cornichons. Und dann, dann drehte er durch, zerriss seine Seele, platzte im Kragen, den ich ihm täglich nähte. Ich tröpfelte diese Sauce darüber, rot wie die Sonne im Osten, als wir uns das letzte Mal liebten, vor dem Morgenschlaf.
„Ketchup !“, schrie er und schlug mich das erste Mal, hart und widerspruchslos. „Ketchup !“, schrie er, rannte in die Küche, riss die Türen der Schränke und Schubladen auf, und dann, dann fand er meine Schande. Gaggi, Fnorr. Tüten. Fläschlein von Meinz. Dosen. Meine Augen schwollen und als die Sonne unterging, bat ich um Verzeihung, aber er ritt davon, auf seiner BMW. Gehacktes. Ich sah ihn nie wieder, und den Tag, als wir im Mäcks Gedichte fraßen. Nur Gedichte, Salsa, Country und sonst nix.
Kola Krabamba.

lit.streetview Gutenberg-Museum Mainz

[update]
Zu der Veranstaltung gibt es Fotos auf dem Blog von Eva Wal und eine Besprechung auf “Buch, Kultur und Lifstyle-Reportagen”.
[/update]

Samstag, 01.06.2013 11:00
Im Rahmen der 22. Mainzer Minipressen-Messe
Druckladen des Gutenbergmuseum Mainz
Die AutorInnen von lit.streetview (ich berichtete) lesen aus und vom, nun gedruckten, Literatur-Format Streetview Bonn. Die Extra-Ausgabe der Literatur-Zeitschrift Wortschau wird bis dorthin mit diesen Texten verfügbar sein. Mithin lese ich damit zum zweiten Mal mit der Wortschau in Mainz, im Gutenbergmuseum. (Ich berichtete.) Ich freu mich d’rauf. Kommet zu Hauf! Und hier die Einladung:

Und hier geht es zur Wortschau 19

Räubr

Vom 13.04.2008 Aus aktuellen Gründen neu datiert! vielleicht werde ich auch gekauft. So äh ZichZehntausende würden ja schon genügen!
Und weil nachher um 11:00 Matinee ist und ich wieder lesen werde, habe ich den Eintrag neu verzeitet. Doch, Frau Krieger, das geht! ;-)
Und eigentlich müsste ich das umschreiben: Es geht inzwischen bei Flickr/Yahoo aufeinmal auch um AOL, Murdoch und eine feindliche Übernahme. Wie soll man bei solchen Themaen und dem Tempo literarisches Kabarett schrieben? Seufz. :>>

Nun, genau jetzt, da B2 hier diesen Eintrag frei schaltet lese ich da diesen Text. Er ist sehr Mannheim-Affin, deshalb stelle ich ihn hier als pdf ein. Ach so ja. Die Bildchen im pdf halte ich vor meinem Bauch hoch und trage das alles mit offenem rotem Regenschirm vor.
Möge die Lektüre zum Vergnügen gereichen. Hier der Link zum pdf.

[update2)Ganz schön aktuell das Räubr-Ding!
[update 2013] Yahoo kauft tumblr

Traumhandlung

Ich hatte einen irren Traum. Ein StartUp in Viernheim. Theke. Das Projekt hieß Theke. Eine Theke für Getränke und Speisen, klar, riesig, rund vor Glasfenstern. Im Hintergrund Buch-Scanner und 2 Digitaldrucker und 1 3D Drucker.. Kleine Zweiertische. Auf den Tischen Pads mit den weltweiten Angeboten aus eBooks, Printbooks, Musik, Video, Kunst und allen Zwischenformen. Meine mitgebrachten oder bestellten Print-Bücher werden im Hintergrund gescannt und auf meinen Reader übertragen, die Musikdownloads auf das Handy übertragen und als backup auf CD gebrannt. Ich suchte in den neuesten elektroBüchern und lies 2 für Tante Else ausdrucken, sie las lieber auf Papier. Und neben den BarKeeperInnen Fachkräfte, die mich auf Wunsch beraten. Die kannten sich aus! Kannten den Buchmarkt und / oder Musikmarkt, wussten um Filme und die neuesten Kreationen der 3D-Künstler. Klar konnte man im Shop auch Eintrittskarten buchen und Bahntickets bestellen, die Reisebürofachkräfte halfen auch gerne. Im Online-Bio-Laden bestellte ich nebenbei die Lebnsmittel, die dann ich dann in einem Körbchen an die Theke oder gegen Aufpreis nach Hause geliefert bekam. Ich debattierte heftig über Radfahr-Routen mit Bahnbegleitung, zerfledderte genüsslich mit meinem Nebenmann den neusten Gähn Brown (Danke an Peter Hellinger, für diesen Ausdruck!)
Alles in angenehmer Atmosphäre. Tageskarte: 40 € , die Stunde für 10 €, Beratung inklusive, die Dienstleistung zu fairen Preisen (Zusatzpreise für Downloads etc..). Ab einem Umsatz von 300€ gab es 50% Rabatt auf den Eintritt & Co, ab 1000€ war das alles frei.
Ach so ja, es gab auch Nerds, die wegen der Technik-Bestellungen berieten, welche für Haushaltsgeräte, ich konnte gar nicht alles testen und ganz hinten in der Ecke gab es noch Beichstühle & anderes für konfessionelle/antikonfessionelle Beratung.
Ich war sehr zufrieden zunächst. Als ich durch die verwaiste Innenstadt nach Hause hüpfte war das aber schon komisch.

Wortschau 19 , Streetview mit Namen

Die Wortschau Nr. 19 ist da. Nicht erschienen, sondern per Post gekommen. Bücher erscheinen übrigens auch nicht, sie werden gemacht und verkauft! Ich bin albern heute. Die Wortschau 19 kann man hier kaufen.

Die Wortschau Nr. 19, die dritte, die Texte von mir enthält (siehe 1 und 2) mit den Werken von Streetview I II III IV (siehe die Links, ich berichtete)

Hier der Link zum Projektblog von Eva Wal, hier zu den Soundcloud-Dateien. ( Ins Netz gebraucht von Oliver Kehrt, samt den FB-Posts, Twitter-Posts, der Logistik.., Ehemann von Eva und mehr :)) )

Die Wortschau gibt es hier käuflich zu erwerben.

Erstaunlich. Ganz erstaunlich dieses Projekt. Finden sie es nicht auch erstaunlich, dass es in Herxheim/Pfalz eine Redaktion für eine Literaturzeitschrift aus Bad Bergzabern gibt? In der tiefsten Südpfalz, dort wo die ehemaligen Ministerpräsidenten wachsen und man nach Frankreich notfalls laufen kann. Eine Literaturgazette, in der Literatur steht und keine Literaturkritik oder sonstiges? Erstaunlich, aber es gibt genau dies doch. Zudem in bester graphischer Gestaltung, der Thorsten Keller kann was. Und die Redaktion dieser Literaturzeitschrift begibt sich auf die Minipressenmesse nach Mainz, der Refinanzierung und der Vernetzung wegen und trifft dort auf Eva Wal. Die Bonnerin Eva Wal trifft auf die Kölner Szene und die Wortschau trifft das Gutenberg-Museum. So. Nun gibt es ein erstes Projekt. Wortschau 12. Aber das habe ich ja schon hier besprochen. Ich stieß zu der Truppe eigentlich weil ich Michael Bauer heiße und auch Dialekt schreibe, wie der Michael Bauer aus Herxheim und zum xxxxten Male verwechselt wurde, eigentlich. Erstaunlich das alles.
Und dann hat Eva eine Idee, setzt sie um und wir treffen uns 4 mal, ganz ohne langes Palaver und Projektmanagement-Getöse um zu schreiben um dann, ohne langes Bearbeiten oder gar Lektorat in die Sound-Cloud zu lesen. Und jedes Mal hat es funktioniert. Es kamen Texte zustande! Und was für welche! Es war doch sehr erstaunlich. Die letzte Session war sogar eine Silvesterparty. Doch!
Klingt eigentlich eher nach Berlin, wo sie heute alle hin rennen, die Schreiberlinge. Nein, das geht auch so. Soll ich Euch das Geheimnis verraten? Mainz, Bonn, Köln und Bergzabern / Pfalz Viernheim/Kurpflaz, der Sprache nach, in der Oberrheinischen Tiefebene.
Es ist eine Rhein-Connection, Freunde der Worte und der Kunst.
Und dann fallen noch Worte in den Biografien (kauft Euch die Wortschaft, wenn ihr wissen wollt wo :)) ) wie Konstanz, Freiburg, Karlsruhe , Mannheim, Koblenz, da kommen locker 600 Rheinkilometer zusammen.
Als Beteiligter mag ich hier nichts über die Qualität der Texte sagen. Nur, dass sich sie erstaunlich finde. Erstaunlich gut, angesichts der Entstehung, ich liebe spontane Literatur.
Am erstaunlichsten aber finde ich die Metamorphose der handgeschriebenen Literatur, die vorgelesen wurde zur gedruckten. Ich kenne ja die Umkehrung, wenn meine Texte zum Lied werden, aber andersherum kannte ich das noch nicht. (Textarbeit wie die dahingeschiedene Gruppe 47 lehnte ich seit der Erfindung des PC ab, mit ein Grund, warum ich bei den Räubern 77 wieder ausstieg.) Ich hatte die Texte ja live gehört, mir auf Soundcloud mehrmals angehört und doch sind sie als gedruckte Version anders. ( Das wäre bei einem eBook auch so) Es ist ein gewaltiger Unterschied zwischen hören und lesen! Doch! Und jetzt weiß ich nicht mehr, was mir besser gefällt.

Auf jeden Fall freue ich mich auf die Lesung in Mainz zur Minipressenmesse (die Idee kommt heim) und auf die Lesung in Bonn am 13.9.2013 (ich werde rechtzeitig berichten). Ich wollte schon immer einmal den Bonnern etwas über Bonn erzählen.

Eva hält in der Wortschau das Projekt offen, winkt mit Zaunpfählen…
Und dann schlage ich die Ortserweiterung vor.
4 Treffen, das erste gleich in Mainz. Das nächste in Evas neuem Heim, das dritte in der Südpfalz, am liebsten im Herbst, wenn es Neuen gibt, noch eines in der Kurpfalz Mannheim/Heidelberg/Ludwigshafen und der Abschluss im heiligen Köln. Wär das was?

Rhein-View?

Natürlich können wir auch eine Streetview in Berlin machen. War ich gerade, ist schön dort, gäbe es ordentlich was zu schreiben…. der Hauptstadtlinie entlang:))