Die Leben all der Menschen
verquirlen mich
all derer die Kinder
zeugten seit 600000 Jahr
hier in den Ufern
ich komme im Kopf
mit den vor mir fahren
Ruhig fließt der Neckar
an meiner Schorle vorbei
Die Zitronen vöglen das Eis
Adagio rockt
Das Erkennen masturbiert
sich in meinen polyharmonischen
Seufzern nur die Dur
wispert leis unter zitronigen
Septen Ein Piano fährt schlicht
Schlitt über Schuh flügelt
gegrillt Fagott und Gebläs’
Fingern wir auf schwarzen
Tasten träumt ein Moll
vom Gilb des Weißen
Das Buch, Frankfurt und Schuldgefühle
Immer wenn ich Halle 3 der Frankfurter Buchmesse betrete und die Unmasse an Büchern sehe trifft mich sofort ein ungutes Gefühl. Schuld. Ein klein wenig beschleicht mich diese Schuld sogar schon wenn ich meine eher gemütliche Bibliothek betrete. So viele Bücher und so viele habe ich noch nicht gelesen und mein Leben würde nicht ausreichen auch nur einen Bruchteil davon wirklich zu lesen. Aber Bücher wollen doch gelesen werden. Ich beruhige mich dann immer, dass es doch noch mehr Menschen gäbe und es gibt bestimmt mehr Menschen als Bücher, oder? Es kommen einem Zweifel, denn es scheint, als ob jeder schreiben würde. Jeder. Ok, ich auch, wie man hier liest. Der erste Impuls sofort wieder heimzukehren wird unterdrückt, die Schuldgefühle bei den anderen abgelegt. (Wie sowas habt ihr nicht? Eine Stelle auf der Seele, wo die Schuldgefühle bequem geparkt werden können?) Aber dann erhebt sich die Seele und stürzt sich auf die wohlfeilen Bücher allenthalben, denn als Freizeitautor mit Brotberuf wähnt man sich ja frei von all den kommerziellen Hauptsachen des Literaturbetriebs, denn Bücher sind zunächst ja einfach Waren, die verkauft sein wollen. Man ist ja nicht Teil des Literaturbetriebes, kann ihn zynisch lächelnd bestaunen und sich amüsieren. Also das erste Buch bei den Kleinstverlagen aufschlagen, eine Anthologie, und wer prangt da? Heidrun-Auro Brenjo, Webring Lyrik Mitglied und Bloggerin auf dem Weblog Lyrik. Hüstel, auf meinen Seiten. Schnell weglegen. Aber ohne mein Zutun geht es weiter. Ich hab hier beschrieben, wen ich bekanntes in Buchform noch traf. Irgendwie hat sich das zu mir durchgearbeitet. Mein Schuldgefühl pocht. Ach was, dummes Zeug, tut doch gut, wenn man in der Ferne Bekannte trifft. Diese überbordende Masse an Gedanken, Fakten, Geschichten, Menschen und all deren Torheiten und Größe zwischen den Buchdeckeln in Frankfurt da und um sie herum beweist doch schließlich eins: Wir Menschen können mehr als uns mit Speeren, Schwertern, Kanonen und Atombomben bewerfen. Ein tröstlicher Ritt ins Wochenende. Um so tröstlicher, wenn man mit Bekannten dort Bekannte trifft und sei es nur zwischen Buchdeckeln.
Gemeines Wohl gemeines
Schätze für die
See in feinstem
Distelöl gebacken
opfern wir der
Tiefe feinster Schrott
für Korallen
und sauren Kohl
zum perlen
Holz an Erde
Ein lyrischer Report zu einer Ausstellung. Steht alles in der Aktions-Hp.
Ach dort
Kranke kassen
schürfen Öl
für ihre Angeln
und rostige Schlüssel
unter den Feldern
wo einst Sonnen
Fussball
bliesen
Parlamentarischer Ausflug
Dreißig Debatten
bauen Schiffchen
aus ihrem Protokoll
segeln zum Meer
baden in Vergessen
Worte sammeln
gebrauchte Konsonanten
für mich
Debatten aus der Oberwelt, ein leicht melancholisches Protokoll. (1)
Neue Werte
Können wir nicht neue Teufel schaffen, die es nicht gibt, die uns wieder das Fürchten lehren, die Disziplin in die müden Knochen prügeln, den Respekt vor den Herren? Warum nur ereilt uns immer wieder der Neid, wenn wir hören, was Herrschaft uns abzockt? Kleine Teufel könnten wir brauchen und die Sehnsucht nach einem strafenden Gott! Wie schön wäre es wieder nur von Reisen zu träumen, statt in den Staus von heimischer Ruhe zu schwärmen. Es gäbe auch kein Fernsehen mehr, nur noch für die Herren, die zahlen, nur das Radio mit einem Sender, für die Nachricht, die uns zusteht. Was könnten wir wieder beisammensitzen bei köstlichem Gänsewein und ein klein wenig Hunger dem Morgenbrot opfern? Warum nur, warum glauben wir nicht mehr, noch nicht einmal mehr an kleine Teufel, die es nicht wirklich gibt?
Förderalismus
Zurück zur Leibeigenschaft Genossen. Fron statt Steuer, ja bitte. Leibeigene kann man nicht entlassen, nur verkaufen oder töten,
wenn man denn kann, vielleicht verschleppen, aber wär das nicht schon lange egal?. Nein, töten dürfen sie uns nicht, auch nicht quälen, nur verkaufen, wenn sie können. Sie müssen wieder für uns sorgen, die Herren. Zurück, Genossen, zurück in die Gnade der Hochwohl Geboren. Lasst uns wieder Lakaien sein und dumme Bauern. Heissa Genossen, der Allmächtige swingt im Wohlklang unserer Kehlen. Wir lassen die Herren auch wieder den Himmel tragen zum Fronleichnam. Flectamus genua. Levate.
Das Wesen mit der Gesundheit
Wir waschen wieder am Fluss, verbrennen den getrockneten Kot unserer Tiere, laufen barfuß singend sandigen Straßen entlang. Ein fröhlich Lied auf den Lippen und keiner ist krank. Wir sind alle gesund oder tot, verflucht seien Quacksalber und weibischen Pfaffen. Wir pfeifen auf Euch, sind gesund oder tot.
Nur eine Kultur leited
Ein Gott für alle, wie es Hochwohlgeboren befiehlt und ein Tag zum beten, wie der Gott es bestimmt. Sei es denn der 5. 6. oder 7. Tag der Woche. Singt mit Freuden die Lieder, die fürstlich gelehrt. Kämpft für den Ruhm Eures Gottes, zum Wohlgefallen Eures Herrn. Lasst keine anderen Götter gelten, es gibt keine anderen Götter, außer Eurem. Schlagt sie tot, die Gottlosen, wenn es ungefährlich ist und nichts kostet und es den Herren frommt.
Jetzt geid das wieda los
Daniel M. Cornelius, kurz DMC genannt therapiert sich selbst von seinem Weihnachtstrauma in den Kurpfalznotizen. Der Link steht in der Sidebar. Der zweite Versuch seit 2003 ein Weihnachtsblog zu schreiben, fast täglich die Leiden des D M C an Weihnachten. Zur gefälligen Benutzung.
Nenn es daheim
Ich bin online
Regen fällt draußen
Wasser rinnt Monitoren
entlang
Auf dem Turm
scheißen die Tauben
Ohrringe taumeln
an Läppchen
Ringe schieben
auf Finger