Blogkarneval Literatur

Seit eine leibhaftige Literatur-Nobel-Preisträgerin ihr gewonnenes Dynamit-Geld dazu verwendet ihrem Verlag und dem Literaturbetrieb eine Nase zu drehen und ihren neuesten Roman work-in-process auf einer technisch eher bescheidenen Netzplattform veröffentlicht, vom deutschschreibenden Feuilleton fast zu Tode geschwiegen, vom bloggenden Volk nahezu unbeachtet, ist solch ein Karneval als Aufklärung eigentlich unnötig. Uneigentlich aber sollten wir offen darüber sprechen.

Es findet statt.

Es ist alltäglich geworden. Autoren schreiben. Es schreiben sogar Nicht-Autoren. Es wird geschrieben und es wird publiziert. So war das schon immer. Neu ist nur der allgemeine Zugang (soweit es die Industrienationen betrifft) zum Netz und der kostengünstigsten Art dort auch zu publizieren, ohne Zugangskontrolle, (je nach Land) Zensur und anderen Dingen. Jeder kann publizieren und theoretisch kann man das WELTWEIT lesen. Ich mache das schon seit 1999. Schreiben. Lesen. Aber: Ich lebe auch nicht davon, wollte ich nie. Was tun aber Autoren, die das Dynamit-Gold nie erhalten werden und von der Schreibe leben wollen, leben müssen?

Texte für Geld oder ins Netz? Musiker stellen sich schon lange diese Frage. Müssen sie, denn eine CD ist leicht kopiert, die Tauschbörsen florieren, ihre magischen Major Companies sind hilflos.

Die Texter und ihre Dealer, die Verleger, haben es nur noch nicht begriffen: Das digitale Papier wird kommen. Mit Macht. Und Texte werden zu pdf-Files wie jetzt auch und wandern dann eben nicht mehr über Druckmaschinen zu den Lesern, sondern über das Netz, wie hier schon immer. Und es wird getauscht werden, kopiert, geklaut, geclont.

Wir sollten über Inkasso-Modelle nachdenken, diskutieren. Über CC-Lizenzen über, über über, aber doch nicht über Autoren/Autorinnen und das Internet!

Das findet statt. Ganz einfach, es findet statt.

Der Karneval wurde initiert von Anni Bürkl in ihrem Blog Texte und Tee

Heimelig könnte man es nennen

Viernheim, Mannheim, Bockenheim, Feudenheim ;-=)

Meine öffentlichen Termine:

Tja, meine neu entflammte Lust in kurpfälzisch-Deutsch zu schreiben hat gewaltigen Aufwind erhalten. Ich wurde zum “Pfälzischen Mundartdichterwettstreit” eingeladen, bzw. von der Jury ausgewählt im 55. Wettbewerb (so alt wie meinereiner) mit zu streiten.

Pünktlich am Samstag um 17:00 wird auf mikelbower mein Preisgedicht aufpoppen. Ergebnisse aus Bockenheim kommen dann später. ;-)

Wer’s so lange nicht aushalten kann ist herzlich eingeladen dem Wein zu frönen und zuzuhören. 20.10.2007 15:00 Bockenheim. Das ist schließlich ein Winzerfest!

Und dann mit den Räubern am 29.10.07
Buchhandlung Waldkirch-Linde, Mannheim-Feudenheim, Hauptstr. 71, Beginn 19.30 Uhr.

Dort werde ich auf jeden Fall das Gedicht vom 20.10. lesen. Das Gedicht, das die Jury nicht wollte und den Mehmet. Zusätzlich die Gedichte, die in der Antho stehen.

*geht lesen üben ;-)

** Ach ja, ich arbeite in Weinheim. Heim, heim, heim, heim

Der liebe Gott

hat diesen
vergammlten Bart
abgerissen und
diese Scheiß-Toga
in die Hölle
geschmissen die
halt auch nur
eine Verbrennungsanlage
ist für göttliche
Probleme die
sonst keiner
versteht wie auch
wenn Du eben
kein Gott bist
und gottlos allemal

und was geht jetzt
ohne Bart

Abgehakt 1

Also: Alle Dialekteinträge hier sind jetzt mit podcast versehen, das heißt ich habe sie ins Micro gehaucht und zu mp3’s verwurschtelt, die man sich direkt im Eintrag anhören kann. Wer also mag…

Ich verwende übrigens zum aufnehmen den Audiograbber.

Ideenbelähmung

Kennt ihr das auch? Ich habe so viele Ideen, soviel zu tun dazu und mache doch – nichts davon. Ich habe gelernt, Ideen wachsen zu lassen, ihnen Zeit zu geben sich eventuell selbst zu erledigen oder einfach in mein Tun zu springen. Mich zwingen die Apathie in den Müll zu werfen und zu agieren.
Zunächst einmal werde ich also alle Dialektsachen hier weiter podcasten, dazwischen an der Stockstadtgeschichte weiterarbeiten und ganz langsam die Nibelungensache in ihrer neuen Inkarnation innerlich begutachten. Der Titel scheint mit “Nibelungenschwatz” jetzt festzustehen, ich weiß aber noch nicht so GANZ genaus wo ich ihnhaltlich überhaupt hinwill. Auf jeden Fall nicht in den Mainstream. Ich habe am Sonntag genug mainstream-Lyrik gehört. Schön geheimnisvoll-nichtssagend, wie im Salon unserer Großmütter, na ja, Mütter. Hach, wie wahr, wie schön. Nein, mir ist nach etwas völlig anderem. Ich denke ich sollte Wandbilder flashen. Animierte nicht nur Lyrik. Solche Wandtafeln, wie man sie zur Belehrung der kristlichen Analphabeten in Kirchen anbrachte, nur halt für durchaus alphabetisierte auch- NichtKristen. Aber das muss sich noch setzen. Irgendwie habe ich Yellow Submarine vor mir. Irgendwie sowas und durchmischt. Englisch, Dialekt, Standarddeutsch. Hhhm, muss sich erst noch setzen. Ein Muiscal wird es nicht sin. Der Wedel will schon eines in Worms machen. Nee, nee, da will ich auch nix mit am Hut haben. Wedel ist zu heiterem bereit und denkt an Monty Python …ächz.
*greift zum Headset und labert vännemarisch.

Ich bin froh

dass ich keinen Bart mehr trage und nie ein Prophet war. Es erscheint mir sehr stressig ein Prophet zu sein. Ich prophezeie jetzt schon seit JAHRZEHNTEN, dass es nie mehr Propheten geben wird, falls es sie jemals gab. Was eigentlich verdient man denn so als Prophet? Überhaupt, gibt es denn staatlich und religionsrelavant-anerkannte Propheten heute noch? Kann man das wo studieren? Und braucht man dafür Abitur?

Dr. proph, das wäre es doch.