Ich wollte schon (..update)

immer einmal in einem Museum bloggen. Also ich bin jetzt gerade im Kommunion-Museum in Sachsenhausen (ohne Stöffche, gell) und blogge. Bild kommt später. Ich wollte erstmal nur sagen, dass zwar Kafka, Don Alfi und Anke Gröner, samt Andrea Diener auf den Teppichen erlaufbar sind, nur kein mikelbower weit und breit. Was muss man tun, um hier betrampelt zu sein? Seufz. Kann man das in den Seminaren da lernen? :>>. Nee, ich weiß nicht ob ich so gerne besohlt werden möchte, eigentlich nicht.

Bis nachher. Ich habe Hunger!!! [Update, 15:12, 2 Stunden später]
Uff, das war knapp..So, die Links sind im Text, jetzt erst mal Bilder hochladen. Sodele, das Linke ist drin. Also, das ist eine hübsche Ausstellung da im Museum für Kommunikation: Absolut privat? Vom Tagebuch zum Weblog. (Flyer gibt es da) und das Blog zur Ausstellung da. Bemerkenstwerte Exponate wie Andrea Diener’s kaputtes Ibook wechseln mit den Tagebüchern von Kafka und den Holzblogs von Anke Gröners Opa. Ich wollte schon (..update) weiterlesen

leiden eines ernstzunehmenden dichters

mein lyrisches ich
hat mich
mit frau prosa betrogen
schreibt jetzt handbücher
für sägende drucker
in koreanisch und kirchenlatein

eingelegte buchstaben
schwimmen nach santa fee
handeln mit einhörnigen elfen
und gereimten aktien
in den armen dichter fond

im musenstreik
vermitteln minister
werfen mit kult
bomben akten zurück

Das stammt aus dem Jahr 2002, aber beim Ausdruck als Datensicherung |-|fand ich das für heute sehr passend. Ist da drin enthalten (pdf!).

Tubuk

http://tubuk.com

Ein online-Portal für kleine Verlage. Hhm. Gar nicht schlecht, solch ein Marketing-Vehikel, allein mir fehlt der Glaube, dass das wirklich etwas wird. Gerade bei solchen kleinen Verlagen, die sich gerne “jung” und “abseits vom Mainstream” betrachten, wünschte ich mir ein MEHR an Anreiz. Empfehlen, jo und woher weiß ich, dass da nicht die angeheiratete Cousine vom Autor etwas schreibt? Ich mag Avatare und Nicks überhaupt nicht mehr, solange nicht irgendwo der Klarname lesbar ist, wer zum Hook ist lesebesen??
Außerdem ist das alles nicht wirklich neu. Just another “online-Portal”.
Warum wagt es keiner pdf downloads (auch auszugsweise, aber nicht nur ein Pröbchen!!)anzubieten. Ich würde zum Beispiel gerne einmal den Ron Winkler ansehen. Den finde ich in einer Buchhandlung bestimmt nicht. Einfach so mal zum durchblättern. Aber gleich 15.90 Euronen hinblättern und bestellen? Nee. Also, das Risiko wäre das doch wert, oder? Ich meine, ich kaufe das Buch so einfach eh nicht, aber VIELLEICHT nach dem download. Aber was red’ ich da.
Mensch der Verbrecherverlag müsste das doch können. Soll mal die Strübel und die Passig fragen, wie das geht.
Zumindest gäbe das mehr Presse für Tubuk und sie wären der Held des Web 2.0.

Jetzt überleg ich gerade, ob ich mir das nicht doch dort bestellen soll. Nee, ich geh mit der ISBN lieber zu meinem Buchhändler, wenn schon kein download, dann spar ich mir wenigstens die Porto-Kosten ;-))))

Lieg ich da so falsch?

Outing

Ich wollte das schon immer von der Seele schreiben: Lyrik schreibe ich ja (fast) immer mit dem Füller in wechselnde Lieblingsmedien. Den Füller samt vorletztem Medium sieht man im Blogheader. Zur Zeit ist das so ein Lederdingens mit < Dina A5 drin. Dieses Medium liegt jetzt seit fast 4 Tagen neben mir an der Tastatur und ich traue mich nicht es aufzuschlagen und den Inhalt zu sichten, zu sortieren, Gut von Sauschlecht zu trennen. Das geht manchmal 14 Tage so. Lieber schreib ich auf etwas anderem weiter, als dass ich zugebe: Da steht nur Schrott drin, vielleicht. Ich denke, ich werde morgen nachsehen....

Das war das Bloggertreffen

Es waren anwesend: der Award-Winner Jan (leider ohne Kochmütze), Hubert (ein noch-nicht-Blogger ohne URL, von Düsseldorf kommend und nach Stuttgart eilend), Phil, natürlich Jürgen, der bloggende Wirt und meine Wenigkeit. Die wichtigsten Dinge rund um die Welt der Blogger wurden nachhaltig erörtert und nach langen, aber ergiebigen Verhandlungen wurden wegweißende Maßnahmen beschlossen, die von niemanden gebraucht werden :roll: aber nichts desto trotz keinerlei Revolutionen auslösen werden. Die nachhaltigen Veränderungen in einigen Miniklimatika der (wie immer eigentlich nicht existierenden) Blogsphäre werden durchaus erschütterungsfrei noch auf so mancher Blogrolle weit über die Metropole (hüstel, wir waren ja in Friesenheim) hinaus noch für “good vibrations” sorgen. Ich aß dieses mal von der Karte (deren Umhüllung ich einst mithalf zu produzieren, fernab der Gastonomie) eine Kurpfälzer Spezialität: Sahne Steak mit fritierten Grumbeeren und garantiert genfreiem (wir waren ja in Friesenheim, gell) Salat. Ich verstehe nur nicht, warum in der Karte das “Kurpfälzer Sahnesteak” als “Schweizer Sahnestaek” bezeichnet wurde. Ich werde den Wirt deshalb nochmals befragen. Nein, nicht per mail, das machen wir persönlich, denn DIESES Jahr werde ich in der Freiluftsaison mal da hin radfahren. Ihr könnt ja demnächst mal nachsehen, ob ich bei Bodesee-Peters Landkarten eine Route gebastelt habe. Ach so ja: mit dem ÖVPN (also die Gerüche da waren durchaus zu ertragen, :>>) ging das gut. Einfach mit der 4 nach Oggersheim fahren, am Peschhaus aussteigen und die Kopernikusstraße entlang laufen, am Ebertpark vorbei, bis zu deren unbitteren Ende, dann 50 m rechts ab, geht die Weiherstraße zur Rennbahn. 25 min Laufzeit einrechnen für 3 km. Jo.
Schön war’s, und keine Bilder, nee. ;D

Lauter Lyrik, der Hör-Conrady !!!

Das ist ein tolles Projekt.

SWR2 und Radio Bremen machen dies (siehe Screenshot) :

Der “Hör-Conrady” ist das größte Lyrik-Projekt Deutschlands: Rund 1100 Gedichte aus 900 Jahren von mehr als 460 Dichterinnen und Dichtern werden von 14 Sprecherinnen und Sprechern eingelesen. Alle gehören zur Elite der deutschen Schauspieler und Sprecher.

Was das ist steht in aller Ausführlichkeit hier. Hätte ich dem Dampfradio gar nicht zugetraut: Das Projekt nicht und dazu eine gut gemachte Website. Äh, wenn das alles dann nicht beim Patmos Verlag als Hörbuch gelandet wäre, sondern im Netz, für alle, (schließlich bezahlt das Projekt ja die Allgemeinheit der Rundfunkgebührenbezahler) zum hören UND lesen, denn ein großes Teil der Gedichte ist ja sicher gemeinfrei und für den Rest hätten die Verlage bei einem solchen Projekt bestimmt die Erlaubnis erteilt, dann wäre ich noch glücklicher darüber.
Aber ich will ja nicht meckern. Jeden Tag, ab dem 25.3.2008 gibt es jetzt täglich Gedichte. Gleiche Zeit wie im Mozartjahr und dessen Briefeverlesung von Brandauer, ich berichtete. Exakt meine Aufstehzeit, wenn ich keine Frühschicht habe.

SWR2 ist sowieso mein Weckradio-Sender. In der Frühschicht gibt es da das ARD-Klassik-Nacht-Programm, was ich zum Besten rechne, was Radio zu bieten hat. Wir bekommen schon einiges für unsere Gebühren, doch.

Und ich bedanke mich bei Herrn Conrady explizit für diesen Satz in einem ausgezeichneten Interview:

Ich sträube mich aber prinzipiell dagegen, dass jemand als großmächtiger Kritiker darüber befindet, was denn Lyrik sei. Ich möchte gern dem Leser die Möglichkeit überlassen, selbst zu wählen und selbst zu verwerfen – auch schwarz auf weiß.

weitergeführt von diesem weniger netten Artikel

SWR1 powert Lyrik, wow!

Gestern Abend mit halbem Ohr bei der Arbeit mitbekommen. (wir bezahlen die GEZ, ja doch) SWR1 Der Abend: Lauter Lyrik! Deutschland dichtet wieder. Beinahe wären mir die Handschuhe in die Brühe gefallen. Andreas Doms, das Trüffelschwein moderierte unseren Haussender. Hey, der nennt sich selber so, sein Buch heißt so, das ist so ein Genussmensch, der noch nicht bloggt, sondern in totes Holz schreibt, nebenbei. Gar nicht schlecht gemacht. Schöner Überblick für das Volk der „besten Hits aller Zeiten“ (was bedeutet dass immer die gleichen Titel abgenudelt werden, gestern waren es gefühlte 10 mal Needles and Pins, den Tag über) Von den Jokers-Poeten wurde dies hier gelesen von Ingo Baumgartner, die Jokers-Seite ist aus der Datenbank, die Recherche für die Sendung wird älter gewesen sein, gut Ding will Weile haben, aber das gelesene Gedicht ist hier zu finden, in einem Fotoblog. Ingo ist ein Forenmann, der alles sehr weit streut. Lol.
Es ging über Poetry-Slam über die Leipziger Buchmesse und einem Gedichte-Macher-Buch-Schreiber, Thomas Wieke, der halt wusste, dass man Gedichte feilen müsse (steht alles in seinem Buch denke ich) bis zum Literaturchef von SWR 2, dem Herrn Walter Filz. Andreas Doms, dessen Moderationen ich sehr schätze hatte ihn eigentlich ganz gut im Griff, bis es dann zu den Gedichten im Internet kam. Wie gesagt auf der Website der Sendung ist Uschtrin verlinkt und Jokers, also mehr scheint es da nicht zu geben im Netz und dann kam prompt die Abwatsche von Herrn Filz, man hat es eben nicht so mit dem Internet beim guten alten Dampfradio, sieht wenigstens so aus, da wird der Herr Indedant mit seinen neuen Ideen noch Arbeit haben. Den genauen Text könnt ihr hier im Podcast nachhören. Lästig diese Podcasterei, man kann keine Zitate daraus verlinken. :>>

Es geht ungefähr so: Doms fragte den Kenner der Szene, Herrn Filz, den Literaturexperten von SWR2 nach all den Gedichten im Netz und Herr Filz, der Literaturchef, wie gesagt antwortete das:

Wir wissen es auch von den Internet-Tagebüchern, den so genannten Weblogs, es gibt wenige, die auch gelesen werden. Da lesen Ihre drei Freunde und die Tante und denen hätten sie es auch gleich in die Hand drücken können. (So ähnlich wenigstens).

Äh, holt man diese Journalisten, ähm, sorry, Literaturchefs eigentlich heimlich in den Kantinen zusammen und impft sie mit solchen Informationen? Schauen wir doch ‘mal bei Wikipedia nach. Herr Filz hat also einen Preis gewonnen, den Prix Futura, für ein Feature, das den Namen trägt:
Zur Ästhetisierung des Katzenfutters im ausgehenden 20. Jahrhundert . Klingt eigentlich ganz spannend und das würde ich ganz gerne mal hören. Echt. Aber glaubt Herr Filz eigentlich, dass ohne die Rundfunkgebühr, das GEZ-Monster, diese heimliche, zwangsweise eingetriebene Rundfunksteuer ((die ich persönlich sehr wohl befürworte, auch und gerade wegen solcher Geschichten) irgendjemand ein solches Feature finanziert hätte? Wie hoch, so glaubt er wären die Zugriffszahlen bei einem privat finanzierten Podcast? Na, Herr Filz? Die Tante, die Oma und drei Skatbrüder? Was soll das eigentlich, diese Geringschätzung, diese durch nichts gerechtfertigte arrogante Überheblichkeit? Hat das Dampfradio auch Angst vor dem Netz? Ok. Wenn ich mir mein Konsumverhalten so ansehe. Immer mehr MP3’s (legale, gell, legale) verdrängen meinen Radiokonsum.

Gestern Abend habe ich an dieser stelle beschlossen, lieber noch ein wenig aufzuräumen und sonstiges zu tun. Der Radio dampfte alleine weiter. Es sollte ja ein Podcast geben. Hat bis vorhin gedauert, bis das upgedatet war. Man hat halt noch Zeit beim Radio.

Wie gesagt, eigentlich war es eine hübsche Sendung, hat Neugierig gemacht auf Lyrik und jetzt kommt es: EIGENTLICH hat der Herr Filz nämlich etwas tolles gemacht (oder wenigstens verantwortet, auf jeden Fall angkündet.) Und weil mich das was da kommt so freut schenke ich ihm einen neuen Post, weg vom Journalisten vs. Weblogs Gebashe und Gemaule.

Hier geht’s weiter: Lauter Lyrik, der Hör-Conrady.