[Badisches Landesmuseum. Karlsruhe
Museumshelden – Von Vitrinenstars und Depothütern
Volontär*innenausstellung
3.6.2022–4.6.2023
Marmorsaal, Schloss Karlsruhe]
Nach Karlsruhe gehen. In den Gazetten bedeutet das zumeist die Ansage von irgend*wem das Verfassungsgericht anzurufen und die rotengewandeten Richter um Entscheidungen zu bitten. Ich dagegen laufe da immer vorbei, um die Museen rund um das Schloss zu besuchen. Heute nicht in die Kunsthalle.
Nein, nebenan. Erneut. Das BLM war tatsächlich das erste große Museum, das ich besuchte. Klassisch: Klassenfahrt. Ich war beeindruckt vom Markgraf, dem Türkenlouis. Guckt:
Dieses Mal war ich eingeladen, als Blogger. Nein, kein Instawalk, kein Tweetup, eine echte Eröffnung, mit allem, Brezeln, Wein, Speeches und Direktor. Wie so ein Presse-Mensch. Alles fein angerichtet, von Damen in weißen Blusen kredenzt. Man war schließlich im Schloss. Bei Großherzogs daheim.
Die Volontäre des Badischen Landesmuseums veranstalteten zum vierten Mal eine eigene Ausstellung. Ist nicht selbstverständlich parlierte der Herr Direktor. Hier erhalten diese Menschen tatsächlich eine Ausbildung, dürfen mehr, als billige Arbeitskräfte sein, wie so oft. Sogar ein neues Artefakt durften sie aussuchen und züchteten das selbst. Einen Fahrradhelm. Aus Mycel. Ich war beeindruckt. Klingt gut. Auf Wikipedia dann die Erkenntnis, das ist das Zeug auf dem Camembert. Als Fahrradhelm. Und hallo, die AdiDaxlers verwenden das auch. Für Turnschuhe. Stark BLM, voll im Trend.
Es waren lange Reden da. Alle, auch wirklich alle, bekamen Blumen und Lob. Wahnsinn, wie viele Menschen zu einer Ausstellung gebraucht werden. Sind gar nicht alle auf dem Gruppenbild. Ich konnte mir das alles gar nicht merken. Ich schweifte ab und speicherte mein eigenes Storytelling. Kommt später.
Die Ausstellung selbst ist eine liebevolle Beschreibung eines Museums. In all seinen Teilen und Berufen, mit dem Helm und dem Schwert als Comic an die Wände gestorytellt. Hey Kinder, das soll nicht heißen, dass ihr auf dem Rad ein Schwert braucht, wenn ihr einen Helm tragt.
Schon immer war alles inventarisiert, numeriert und im Archiv wohl bewahrt. In Zukunft auch der Helm!.
Natürlich, natürlich, dann auch! Ob hier auch die Aura entschwindet? #seufz
Das sind übrigens keine markgräflichen Bademützen, nur als Beispiel für die Archivierung da hineingeraten, nicht mit dem Schwert bearbeitet. Die RestauratorInnen seufzen schwer.
Das ist eine launige Ausstellung. Informativ ohne zu belehren. Es macht Spass darin umher zu wandeln. Könnte mehr Platz vertragen. Statt der Jugendstilgöttinnen unten. War ich vorher. Ist nicht so mein Ding. Egal.
Besucht einfach die Ausstellungseite “To Go” Doch. Steht schon alles dort. Ich hätte gar nicht zu bloggen brauchen. To go, ye Know!
Badisch wollte ich aber schon bleiben, ich als Hesse.
Die letzten obersten Trainer der Füßeballer stammen, stammten, ja alle aus Baden. Die werden irgendwann auch eine museale Stelle im Schloss, bei den Markgrafen, brauchen.
ManFrau stelle sich einen Animationfilm vor. Dort an der Elsenz, beim neuen Bundesballer daheim fehlte es an Helmen. Kopfbälle sind ja nicht gesund. Die KickerInnen sollten forthin Helme tragen befahl das Präsidium. Es gab aber keine. Die bösen Ballspieler aus dem Länd, die schon ihre Webseiten mit giftgelben Plugins verländeten, hatten alle Helme schon eingeheimst. Wie immer blieb den Badensern nichts. Aber listig erinnerte sich der Mann aus Bammental an seinen Vorgänger, der immer noch in den Tiefen der Trinationalen Metropolregion hauste und bestimmt Rat wusste. Tatsächlich. In der Schwarzwaldklinik wusste Oberschwester Hildegard auch Rat. Im Schwarzen Wald gab es einen Köhler, der für die Kuckucksuhren einen neuen Werkstoff kannte. Unter den rauschenden Tannen lagerte in dero Wurzeln der Stoff. Mycel. 11 Helme manufaktierte er daher und 11 Schwerter, in Drachenzäpfle gehärtet. 11 Freunde trugen sie auf den Köpfen und durch den Tann kämpften sie sich bis an Neckar und Elsenz. Die böse Königin Mersedös konnte sie mit ihren Schergen nicht aufhalten. Die Helme erlösten die Kicker. Sogar in Karlsruhe frohlockten die Zweitliger. 21 Staffeln sind geplant.
Nun ja. :)
Aber die Ausstellung ist gut!
Das @blm twitterte:
"Die bösen Ballspieler aus dem #Länd, die schon ihre Webseiten mit giftgelben Plugins verländeten, hatten alle Helme schon eingeheimst." #MikelBower (leider nicht mehr hier bei Twitter vertreten) hat unsere "#Museumshelden" besucht. Danke für den Text!https://t.co/ECQBz2f4Yl pic.twitter.com/b2WhNRGY0i
— Badisches Landesmuseum (@BLM_Karlsruhe) June 7, 2022