Ich bin heute Abend in der Ausstellung „O Sentimental Machine“ im Liebieghaus in Frankfurt. Zum Commuity-Abend. William Kentridge untersucht dort das Vergehen der Zeit. Ein Thema, das auch mich seit vielen Jahren umtreibt und beschreiben lässt. Als Vorbereitung auf den abendlichen Event stelle ich hier einige Texte und Arbeiten zusammen. Von dem Abend werde ich mit anderen live auf Twitter berichten und später die Woche auch bloggen. Et voilà:
(Aus 2015)
Am Geldfluss der Zeit
heulen am Ufer
der Zinsen
schluchzen Eis
aus Muttermilch
die Gedichte
die ich in
Deinen Index
aus pursten
Aktienbütten
ritzte schämten
sich zu purem
Gold
Ach du Liebe Zeit
Kiele drucken schwarz
Gänse tinten Säkulum
genen unter Grünophyll
Kleine Floppies kreischen
feste Platten surren
Laser zarten Fingertrieb
Facebooks stupfen Dröhnung
twittern Zungen zischen
Leichte Lippen lieben
Flüsse fischen Flieder
Mein Himmel vögelt
lercht das Nachtigall
Wochen zungen Tage, küssen die Zeit.
Mon Mon Monate. Dumm die dumm das Jahr. Und zehne mehr. Wochen kalendern. Ich lasse sie rasen, warum auch nicht, sie wird irgendwo, nein nicht wann, das Wo inter-essiert. Wann, ich bitte dich, fast hätte wer wenn gesagt, WER, lieber. Also diese Zeit. Zeiten sagen wir, die wir hätten,gerade, die seine. Zeiten sind immer so. Zeiten sind das. Sind sie halt. Solange es nicht meine Zeit wäre, nein nicht, die abgerechnete Stundenweise, Minutenweise, Sekundenweise, was wäre weise. Mein Herz taktet Zeiten, pulst. Ein Takt viertelt sich. Drei gezählt, eins, zwei, drei. Walzer, wa wa Walzer im.drehn.dr . Wenn ich den Schlaf nicht hätte, zu Zeiten. Es wäre Zeit sagen sie. Ich kreise unter den Wolken, nässe Schirme zu Schutz. Wochen zungen Tage, küssen die Zeit.
(2011)
zeit banalitäten
10 minuten gegessen
2 wochen geschrieben
2 minuten gelesen
10 minuten extase
18 jahre erziehung
alles so banal
und :
auf keine sekunde verzicht ich
nie
Zwischenzeitlich
In der Zwischenzeit, trans-skizzierte sie, in der Zwischenzeit und herrschte meine Augenblicke in ihr De-Koll-tee. Zwischen den Zeiten, zwischen drin, sang ich. Zwischen Deine und meine Zeit passt noch nicht einmal die E-ink meines E-books. Zwischen die Zeiten, zwitschrte der Twütter. ZwitschR. ZwitschenZeitR. Inzwischen dürften sich aber die Zeiten gewalttätig geändert haben. In the Zwitschertime, when the weather is fine.
Die Zeit ist keine Einheit mehr, dichtete die Nano-Sekunde und rutschte zwischen die Zeilen.
In der Zwischenzeit, trans-skizzierte sie
(2009)
Zeit XVI
Wir kreisen
um die Wochen
hacken feuchte
Löcher in die Nacht
blasen Sekunden
zu Minuten
Urlaub von
kichernden Tagen
regnet ein
verfaultes Jahr
Wer braucht
Dächer in diesen Zeiten
(2005)