Das ist ein tolles Projekt.
SWR2 und Radio Bremen machen dies (siehe Screenshot) :
Der “Hör-Conrady” ist das größte Lyrik-Projekt Deutschlands: Rund 1100 Gedichte aus 900 Jahren von mehr als 460 Dichterinnen und Dichtern werden von 14 Sprecherinnen und Sprechern eingelesen. Alle gehören zur Elite der deutschen Schauspieler und Sprecher.
Was das ist steht in aller Ausführlichkeit hier. Hätte ich dem Dampfradio gar nicht zugetraut: Das Projekt nicht und dazu eine gut gemachte Website. Äh, wenn das alles dann nicht beim Patmos Verlag als Hörbuch gelandet wäre, sondern im Netz, für alle, (schließlich bezahlt das Projekt ja die Allgemeinheit der Rundfunkgebührenbezahler) zum hören UND lesen, denn ein großes Teil der Gedichte ist ja sicher gemeinfrei und für den Rest hätten die Verlage bei einem solchen Projekt bestimmt die Erlaubnis erteilt, dann wäre ich noch glücklicher darüber.
Aber ich will ja nicht meckern. Jeden Tag, ab dem 25.3.2008 gibt es jetzt täglich Gedichte. Gleiche Zeit wie im Mozartjahr und dessen Briefeverlesung von Brandauer, ich berichtete. Exakt meine Aufstehzeit, wenn ich keine Frühschicht habe.
SWR2 ist sowieso mein Weckradio-Sender. In der Frühschicht gibt es da das ARD-Klassik-Nacht-Programm, was ich zum Besten rechne, was Radio zu bieten hat. Wir bekommen schon einiges für unsere Gebühren, doch.
Und ich bedanke mich bei Herrn Conrady explizit für diesen Satz in einem ausgezeichneten Interview:
Ich sträube mich aber prinzipiell dagegen, dass jemand als großmächtiger Kritiker darüber befindet, was denn Lyrik sei. Ich möchte gern dem Leser die Möglichkeit überlassen, selbst zu wählen und selbst zu verwerfen – auch schwarz auf weiß.