( Ich habe eine Karte für “Hymne an die Liebe” am Nationaltheater Mannheim. Obwohl das natürlich etwas ganz anderes ist, hier meine Version von 1983. Erklärungen unten. Da muss ich doch heute hingehen! )
hymne an die liebe
zwei oder werden’s
auch drei
sind vier oder acht
zu sechzehnt
steigen sie
steigern sie
fliegen sie
überflieger
überfliegen sie
die dumpfen horizonte
zwei ganz allein
sind allein alle
zweizusammen
ersteigen in der ebene gebirge
fliegen im wasser
durchtauchen die abendrote luft
regnen glück auf die wüste
verdampfen wein im sumpf
tanzen mit den blüten im herbst
mit den hoch-zeit-bienen
verzaubern beton zu bäumen
schluchzen erotic in stein
zwiesam
zweisan
zwei samen
zwei zusammen
zwei zeugen zusammen
glück
von ärzten erträumt
von ärtzten gefreit
die epedemie glück
glück
glück
glück
ist zwei
am leben
leben
leben
leben
und sei’s nur für den winzigen
augenblick des lebens
Geschrieben 1983 Samstags morgens um 6:30, nach der Nachtschicht am Hauptbahnhof Weinheim, in einer Kneipe, die heute ein vorzüglicher Dönerladen ist, während langsam die Sonne aufging und die Leute kopfschüttelten ob meines Bieres. Es war Wochenende und die Nachtschichtschinderei war zu Ende, Urlaub stand an. Zu Haue noch in Susi gehackt, meine Olympia Reiseschreibmaschine.
Das zweite Lied für das Singspiel “Singe beim Babbln”
Das erste Lied war “Moin Prinz”, ein Song zur Digitalisierung. 1983, bitte!
Die Hymne dagegen vorgetragen mit unterkühlten Pathos, von mir als “König der Nacht” (Sic!) zu einer weiblichen Solo-Stimme mit “Air” von Johann Sebastian Bach, in dessen Straße ich heute wohne. Haarscharf am Kitsch vorbei, oder doch nicht? Der Rest der Musik war von Rainer Emese.
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