Beitragsbild: Teilbid von Benjamin Katiyo “Die karge Ernte” mit Jet-bemaltem Himmel und Insekt an Blatt im Schlosspark Schwetzingen in der Ausstellung “Chapungu. Stories in Stone” 8.5. – 10.10.2022.
Es war ein heißer Tag in diesem Frühsommer ’22. 31°. Aber es wurde Zeit für mich wieder mehr in die die Welt der Parks und Museen einzusteigen. #lustwandeln, hätten wir früher dazu gesagt oder #garteneinsichten. Den Hintern erheben, den Museumspass amortisieren, das Blog wiederbeleben, nachhaltiger berichten, wieder. Schreiben, es muss nicht immer Lyrik sein. Aus der Welt der Milliadäre und ihren Social Medias bin ich ja ausgestiegen.
Einfach wieder mehr Schwetzingen. Zum Beispiel.
Aber jetzt, eine Skulpturenausstellung im Schlosspark, wo doch immer alles so ist, wie schon beim Kurferscht? Sagen die Angestellten, die im Park arbeiten. In Schwetzingen kennt man nur einen Kurfürst. Carl Theodor, allgegenwärtig. Es war ja auch der letzte Kurfürst allhier. Verschwand er doch gen München. Den Stand der Kurfürsten pulverisierte ja Napoleon mitsamt dem heiligen Reich der Ottonen.
Auf der Website der Schlösser heißt es:
Ausstellung Chapungu. Stories in Stone
Von 8. Mai bis 10. Oktober (2022) verwandelt sich ein Teil des Schwetzinger Schlossgartens in einen Chapungu-Skulpturenpark: 50 großformatige Shona-Skulpturen, geschaffen von zeitgenössischen Künstlerinnen und Künstler aus Simbabwe, treten in Dialog mit dem barocken Ensemble.
Sorry, dieser giftgelbe Umrand wird z.Zt den Websites von der Grün-Schwarzen Regierung aus dem “Länd” wohl aufgezwungen, erdacht in den seltsamen Gehirn-Windungen dieser Agentur. Seltsam.
Bei der Erstbesichtigung behauptete die angenehme Begleitung ich sähe dieser Figur ähnlich.
Liest man die Beschreibung, so stellt sich ein Grinsen ein. Das ist also dieser Storyteller, dem die Social-Medias so gerne huldigen. Wohlan denn.
Ich war angefixt und wandelte wieder hin. Also gucken, ob das harmoniert. Der Geschichtenerzähler steht wohlgemerkt nur ein paar Schritte von den Skulpturen Verstaffelts entfernt.
Noch einmal wanderte ich den Figuren entlang, in der prallen Sonne. Und sinnierte. Natürlich hatte ich keine Ahnung, was denn Chapunga sein soll, oder Shona. Keine Hilfe gibt es auf der Website des Länd.
Sehr wohl habe ich Erinnerungen an Simbabwe, das frührer Rhodesien hieß. Apartheidstaaat. Mugabe dann.
Ich fand nichts davon in den Skulpturen. Und eigentlich muss es das ja nicht. Kunst ist Kunst. Oder doch nicht? Es war heiß. Ich konnte nicht so recht reflektieren. Verliebte mich in die knutschenden Giraffen.
Lest die Beschreibung:
Ich hatte eine Vision. The Länd könnte Geld in die Hand nehmen und die Skulptur kaufen. Nein, nicht rauben. Kein Raubkunst mehr. Nie mehr. Die Figuren zwischen die Hirsche stellen, in der Mitte des Schlossparks. Verschaffel zu Ehren. Sorry, Herr Sckell.
Wie gesagt, es war heiß, ich suchte und fand Schatten. Hinten, bei den Hecken eine Bank. Davor eine Skulptur:
Die Erklärung:
Hunger und Not. Die täglichen Nachrichten huschten ins Grüne Paradies. Ukrainischer Weizen, der fehlt. Auch Afrika in Not. SIC! Die Gedanken wirbelten. Die Orangerie links drüben, eine Kulturelle Aneignung? Überall. Was machen wir denn in Gedanken mit der Fake-Moschee um die Ecke?
Anstrengend die Ausstellung. Ich würde die Skulptur auch kaufen, hätte ich das Geld und dort stehen lassen. Für den Kurferscht und seine Nachfolger. Ein Mahnmal.
Ich werde noch einige Male dort sinnieren gehen. Vielleicht mit Führung, dieses Mal. Putin und Mugabe zusammendenken, oder so, heimlich.