Es gibt keine homogene “Netzgemeinde”, keine allumfassende Community, keine Sphäre. Es gibt viele Gemeinschaften, Gemeinden, sonstiges im Netz. Ich bin gerne Teil der von mir ausgewählten Teile, gerade weil es hier sehr wenige Vorschriften, Vereine, Gedingse gibt, außer den Gesetzen, die überall gelten. Ich will daher jetzt schon mitteilen, dass der Verein “Digitale Gesellschaft e.V.” in keinster Weise für mich sprechen wird, selbst wenn Teile seiner Aussagen und Taten meine Zustimmung finden. Dieser Verein spricht NICHT für alle, für mich jedenfalls nicht. Ich bin KEIN Teil dieser “Digitalen Gesellschaft”. Mir gehen diese Dominanz-Versuche der Berliner Bloggeria-Twitteria um Spreeblick, Lobo, Seemann, Passig, die Papparazis, der Riesenmaschine, der netzpolitik.org, seit Jahren auf den Geist. Schminkt Euch das ab, berennt meinetwegen den eh bescheuerten Bachmannpreis in Kärnten, aber lasst mir die Ruhe, uns restlichen die Ruhe. Es ist schlimm genug, dass wir es zuließen, das die Regierung wieder nach Berin zog. Eine “Internet-User-Vereinigung-Bloggervertretung-Twittergedingse-Sonstiges-Social-Trallala”, die in Berlin Sitz hat und von dort dominiert wird intransparent sein und wahrscheinlich nur der PR einiger weniger dienen. Lobby ist Lobby, egal von wem und von Übel!
Auf jeden Fall hat das alles NICHTS mit mir zu tun.
Ich wünsche trotzdem allen viel Spass auf dem Klassentreffen der reublica.
Über den Wolken sehe ich nur Himmel und sonst nix. Ewig blau ins grau, irgendwann wird es wohl schwarz, unreflektiert die Sonne, über dem Himmel, den sie gen NYC oder Pisa passieren, jährlich, dort wo der Mond ebbt und flutet, in Räumen, die sie Welt nannten. Ich muss nicht mehr auf Wiesen liegen und starren. Hoch, gen Himmel mit grünem Hintern und Knien, um Farben zu mischen, in die ewigen Frühlingsgefüge. Die Erdumrundungen mit der Reproduktion meines Genpools, in aller Ursprünglichkeit, feiern (ach die nachgehängten Verben, wie liebten wir sie, um die Professorentöchter und ihre Liktoren zu ärgern). Ihr wisst schon was ich meine. Doch, Sex hat was mit Fruchtbarkeit zu tun, erstaunlich nach all den Jahren, nicht wahr? Das mit den Enkeln. Doch, doch. Und das hört nie auf. Jenseits der Kinderwägen. Aber deshalb muss ich doch nicht über die Wolken. Dicht unterhalb der Gewitter mit Regenschirmen durch Cocktailbars surfen, die Ohren dicht an die Kopfhörer gepresst, die Songs der Postpubertät via Smartphone direkt aus Californien auf den Ohren. Ich schwebe gerne drei Millimeter über Grund, den Kopf in die Orte transpiriert, die trockene Nebel sumpflos wolken. Dort, wo, ach hallo, Du auch hier, ja wollte ich auch gerade sagen. Angenehm hier, nicht wahr? Drei Millimeter über Grund. Wir schwallen, schwollen zu Millimeter Vier. Draußen regnen sie Worte.
Schatten schirmen
cremen Sonnen
sprossen Sommer
Lungen keuchen
Lippen
Eine Nacht schläft
mit deinem Traum
Liebe singt im Radio
April April
warte nur
balde grölt
ein Mai in
Deinen Zungen
Die Tage
eingemacht
eingefroren
gepökelt
gesalzen
eingeschweißt
genäht
halten
nicht
nie
nur die
eingebrannten
geräucherten
zerbombten
ich küsse
dich
jetzt
nur das
Jeden August, am 15. genau, feiert die katholische Kirche die Aufnahme Mariae in den Himmel, ich verkneife mir nicht den Hinweis, dass am gleichen Tage einst Napoleons Kaisergeburtstag gefeiert wurde. Es ist dabei unerheblich, dass es dazu nur in Bayern und was weiß ich wo, ein offizieller Feiertag ist, an dem die Lehrerschaft die Kindlein nicht unterrichten muss.
Ich war einmal sehr katholisch, geprägt, auch Messdiener und sonstiges und in meiner Heimatpfarrei St. Marien in Viernheim, die gerade zu einer anderen verschmolzen wurde, möge der Großgeswir den Verantwortlichen strafen, wird jeden 15. August die übrigens recht hübsche Statue der “Gottesmutter” durch die Straßen geprozzessioniert, weil anno 194x in einer Phase der Dauerbombadierung Viernheims durch allierte Geschwader, der damalige Pfarrer Dr.utriusque.jur Nikolaus Hattemer in einer Gebetsoffensive (oder wie er das wohl genannt hatte, doch ich habe von wenigen Menschen mehr gelernt, als von ihm, jenseits aller Polemik) der heiligen Maria versprochen hat, eben jene Prozession durchzuführen, falls sie es bewerkstelligen würde, dass die Kirche nicht verbombt würde. Und es geschah, dass nebenan ganze Strassenzüge in Schutt und Asche fielen, war zwar bedauerlich, aber die Kirche blieb verschont. Seit dem tragen die Viernheimer dieser Pfarre, die es nun so auch nicht mehr gibt, die Statue am 15.8. durch die Straßen ihres Kiezes. Nun.ja, irgendwann dämmerte mir früh, dass da einiges nicht passt, aber es war halt Folklore für eine Kirche, die sich ändern sollte, aber dies nicht ernsthaft tat und mich in die Arme der der Agnostiker trieb. Und warum ich das alles hier erzähle? Gerade herrscht absolute Krise in Japan. Ich weiß, es gibt tausende von Krisenherden, Miraden von Kriegen und Ungerechtigkeiten und, ja, das sage ICH, die Götter sind immerzu beschäftigt und haben die Nase voll, von all den trivialen Gebeten. Möglicherweise sind sie auch unabkömmlich, weil gerade laufende Helfprozesse unmöglich unterbrochen werden können und die Kapazitäten dank der Ungläubigkeiten dieser Welt sowieso völlig ausgelastet sind aber: In Japan ist da ein Ding am Rollen, das die Verantwortlichen nicht in die Reihe bringen, WIR wissen, dass man die Dinge NIE hätte bauen sollen, wir haben sogar gerade unser Wahlverhalten geändert, aber das ist eine Riesensache und, nein ich will jetzt nicht erpressen, aber ich könnte mir vorstellen, dass die Gebete, die da nicht helfen möglicherweise zu einem allgemeinen Gebetsrückgang… äh, also was ich sagen wollte:
TROTZ ALLEM:
Götter, Leute, Halbgötter oder wer auch immer, die es Euch vielleicht gibt, lasst Eure Gebete murmelnden Gläubigen nicht allein und helft diesen &5$3 (Flüche bitte streichen, danke) in Japan das alles möglichst in den Griff zu bekommen, ich meine eine verstrahlte Erde wird wohl keine Gebete mehr, ich hör ja schon auf…
Aber weil ich einst nichts besser konnte als Gebete schreiben, will ich es denn versuchen (zuständige Gebets-FTP bitte aktivieren und Expressupload vorbereiten! An ALLE potentiellen Gottheiten)
Gefehlt und verloren
haben wir
Dir (Euch) getrotzt
ins Handwerk gepfuscht
Feuer entfacht ohne
das Löschen zu lernen
von Euch (Dir)
die Strahlen der
Sonne gestohlen
die Ihr (Du)
uns täglich schenkt
wir bitten nicht
nein, wir schämen
und schauen gen
Himmel ob nicht
doch ein Zeichen
ein Gedanken
ein Blitz
vielleicht
doch wir bitten
doch wir bitten
rollen Demut
in Knie
(falls jemand das hilfreicht findet möge sie/er es weiterverwenden, weiter schreiben, fall es denn hülfe…) Creative Commons and all!
Lasst es uns Aufruf an alle Götter dieser Welt nennen. Helft!
Personelle Notiz (PN): Es wäre so einfach einen Gott zu haben oder zwei, oder drei, die in meinem Namen zusammen sind, manchmal.
Post Scriptum (PS)
Und wenn es eben doch keine Götter gibt, nun, dann steht das eben albern hier herum, aber der Versuch war es doch wert, oder? Bevor sie irgenwo das heilige Plutonium anbeten, das uns erst veränderte…
Nach dem Schirnbesuch (ich berichtete) war ich gestern noch im Museum für angewandte Kunst. Kaum Menschen darin und so liefen die Aufpasser mir hinterher, sie hatten wohl Angst ich würde einen Mac stehlen. Die Ausstellung iKosmos zeigte nämlich allerlei iKram. Gut zusammengetragen und auch die kurze Zeit der Computerwelt dargestellt. Disketten, Bänder, Dinge, die man heute fast gar nicht mehr kennt.
Berührt hat mich aber die Ausstellung “Traditionelles Kunsthandwerk aus Koyôto”. Drei (japanische?) Frauen erprobten auf dem ausgestellten Bett Zeremonien, angesichts der Ereignisse mutete das als ein trotziges Weiterleben an, gar nicht museal, topaktuell.
Und dann das Städel. Das wird umgebaut und zeigt eine “Chronolgie der Bilder.” Einfach 288 Bilder aus dem Bestand in der Reihenfolge der Erstehung. Von Nr. 1 Orlandi bis 288 Daniel Richter. Eine sehr entspannte und wohl deshalb so spannende Zeitreise durch die Kunstgeschichte. Keine Erklärungen, keine Deutungen, Daten der Zeitgeschichte an die Wand gepinselt, die Bilder durchnummeriert und in einem Heftchen die Künstlernamen, Erstehung, Entstehungsdatum und Bildart. Keiner störte sich daran, dass ich fotografierte und twitterte. Sehr im Gegenteil. Während ich IN dem Museum war kam ein #ff (eine Freitagsempfehlung, den Tweeties manchmal abgeben, irgendwem zu folgen) des @staedelmuseum für mich wegen Retweets auf das Smartphone. Das ist nicht wirklich wichtig, aber nett. Man hat den Eindruck, dass in diesem Museum die Besucher willkommen sind und keine bösen Störenfriede, die nur Unfug im Hirn haben. Nach dem iKosmos und dem Kyoto-Kunsthandwerk war ich über das Bild Nr. 94 “Deutscher Meister um 1620, Vanitas-Stillleben mit Totenschädel, Wachsstock und Taschensonnenuhr, Holz, erworben 2007. Inv. Nr. 2336” doch sehr verwundert, dieses Taschensonnenuhr sieht aus, wie ein CD_Player, das ganze Bild als ein Kommentar zum vorherigen Museumsbesuch. Ich lief immer wieder zu diesem Bild, aber nach einem Gedicht dazu war mir nicht, als Kommentar zu unserem derzeitigen medialen Umgang mit der Welt spricht es nach fast 400 Jahren seine eigen Sprache.
Doch, im Städel fühlte ich mich wohl, auch ohne den #ff der/des Twitter-MenschIn. Lag wohl auch an dem entspannten Personal.
Sachsenhausen war wie ausgestorben anschließend. Die Bembelkneipen gähnend leer und so floh ich ins Domcafe und trank dort einen der besten Apfelweine, die ich kenne. Bio-Apfelwein von Matsch&Brei. Und würden die Twittern, bekämen sie ein #ff.
Seit Tagen freue ich mich gerade auf diese Ausstellung. Man Ray, Dali, Oppenheim, Max Ernst, surreale Skulpturen und ich fühle mich nicht gut. Gar nicht. Fängt ja alles gut an. Siehe das Bild links und dann ging es in eine Geisterbahn siehe unten, als ob das Paris der 20iger des letzten Jahrhunderts wieder auferstanden wäre und ganz fantastische Objekte gibt es zu sehen, in einige verliebte ich mich sofort, aber ich fühlte mich immer unwohler.
Alles war präsentiert, als ob die Reichsutensilien der Schwiegertochter eines Medici-Papstes präsentiert würden. Podeste vor rotem Samt, nicht betreten, schon gar nichts anfassen. Böse blickende Kunstwärterinnen, die mich nicht twittern ließen, nein die Dame darf fotografieren, nur mit dem Handy darf man das nicht. Nun ja, was hab ich kleiner Wurm auch bei der Frankfurter Großkunst zu suchen. So fühlte ich mich. Nichts von der subversiven Kraft dieser Kunst, die brutal im 2. Weltkrieg von den braunen Horden unterbrochen wurde. Nein, ich schreibe das Wort nicht. Auf Podeste gehoben, vor roten Samt. Ich höre Kunsthistoriker das ganze Hochbedeutungsgeschwalle auf die Samtaltäre legen. Natürlich, diese Objekte sind Millionen wert. Sammlerwert. Und haben damit eigentlich aufgehört als subversive Kunst zu wirken. DANN sind viele dieser Werke einfach nur noch banal.
Und wieder so ein
gerechter Krieg
ach ein punischer
lybia mea
ceterum censeo
Gaddafem
und kleine
Neutronen
zungen wir
in verstrahlte
Haiku
vor fahren eben
wir werden
leben und
von mir aus
kriege Krieger Atome
Silvester bleibt
hier
Küsse quellen
zum Mehr
wir zählen
rosa Geigen
wüsten sollte
ich schmatzen
mauern trompeten
nein ich melke
keine bienen
schlag nicht
herzen regel
mäßig
sonnen grillen
schrecken zu
heu
mein durst
klebt an waben
Erklärung: Nach einem Telefonat mit der Komponistin einfach wieder einmal der Versuch spontan zu schreiben und zu lesen im crossover. Also: Der Myspace Account vonDorothé Hahne, der Titel Milch & Honig (bitte vorher ganz anhören…) schreiben in Notepade ++, siehe Bild und dann einfach ins Smartphone via audioboo gesprochen, während aus den PC-Lautsprechern die Musik tönte, quick&dirty. Also mir hat die Musik Spaß gemacht und die Aktion auch…
Auch dieses Blog setzt Cookies. Wenn Sie die Website weiter nutzen, stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Bitte beachten Sie auch die Datenschutzbestimmungen> Beachten Sie, dass in den Posts Bilder, Tweets, Instagram-Bilder oder -Filme, Youtube-Filme und andere Einbindungen enthalten können und diese ihre ID weiterleiten können. Links zu den Datenschutzbestimmungen dieser Firmen finden Sie im Menü.