live zerdichtung

30 müde Tage

Kissen aus
aufgeblasenen
Kondomen
schlafen
Vormittage
zu violetten
Träumen
aus bleich
zersägten
Regenbogen

Kosten-Lose

Muttermilch
ist kostenlos
Mentalität
aus Titten
schreit der
Springer
verbietet verbietet
Bild
enthüllt

Mein Gott, verbrennen

Korane
Kamatustra
Bibeln heil, heil
selbst mikelbower
sind längstens
eBooks Web
was willst
Du verbrennen
Faschisten – Depp

Kinder, Kinder, deutsch

Sag nicht
Mutterkreuz
nein WIR sind
Bank und VWL
hei Deutscher
höre Botschaft
gene, gene, gene
Ficken für Deutschland
get it babe
ficke Mä-hä-dchen
einig Vaterland

live gebloggt mit dem Smartphone im Timescafé Viernheim

Personalfresser

Wie jedes Jahr machen die Mitarbeiter der Abteilung “Personalfesser” aus der Hölle 4 Divison, zusammen mit den Controllern aus der Höllenholding gemeinsam Urlaub in Maria Einsiedeln. Sie beten dort zusammen mit Engeln der “Seelenbeschaffung in Pinten und Kneipen” von “Himmelsvernetzung II” und den Schutzengeln aus dem Hierachiepool der Betschwesternbegattung, um die sofortige Wiedervereinigung des Paradieses. Wie immer bemerkt die hohe Führung weder den Beschiss noch das revoltiernde Anliegen. Wahrscheinlich verschwindet so was, wie alle Gebete und Vorschläge in den tiefen Ordnern der Enterprise, wo selbst Spok sie nicht findet. Die After-Church-Partys im Kanton sind allerdings legendär bis subtotal, vor allem wenn die Schutzengel bei den Teufeln die Sau rauslassen, man kennt sich ja seit Äonen. Der Höllenfürst ( dem so was ja nie entgeht ) erwägt seit 274 Jahren eine formale Beschwerde beim intergalaktischen Rat, aber ER schläft eh nur, wie die Tabellen protzen…..

(aus der Reihe: “Zu Schade eigentlich”, veröffentlich zuerst auf einer längst untergegangenen Literaturseite)

Karzuso der Bewahrer

….wütete Prinz Haksim, den manche hier sich nicht verblödeten den Lindgrünen zu nennen, was konnte er dafür, dass sein Vater “Karzuso der Bewahrer” so gerne Lindbandwurmgras mähte, um es den Hummeln zum Fraße vorzuklopfen, Stock für Stock.
“Es liegt auf der Hand dass die Alpendrachen dem Tourismus geopfert werden, nur weil einer mal einem Lektor eines unbedeutenden Klagenfurter Verlages die Zehennägel abgeleckt hatte, mit heißer Zunge, ich geb’s ja zu, aber es war ja deutschsprachiger Tag in Kärnten, oder wo floss der Bachmann doch gleich?”, weiter kam der Prinz nicht, weil das Saalfräulein die Webcam via http://alpen.hub.schraub.at einschaltete und er die Stimme seiner Schwester hörte: “Dieses Arschloch von Prinzenbruder säuselt im Weissbierkeller wieder von Drachenschonung, während ich mir hier den Arsch aufreiße, oh, das gelbe Internetlicht ist ja an, während ich mich hier in der Nachfolge der Drachenjägerin von ‘darc betätige und diesen widerwärtig-brummenden Hubschrauber sowjetischer Bauart in den patriotischen Nahkampf fliege um die letzten Vertreter der Gattung “fesche-Wadln-schwingende Bergwachter” aus den Fängen dieser literaturfressenden Ungeheuer zu retten.” Sie konnte kaum sehen vor Tränenscheue, weil sie an einen bestimmten Bergdoktor aus Santa Monica dachte, der gerade aus St. Peter von Oberschwester Traudel hierher versetzt wurde, so nah sah sich schon seinen Dankesküssen, als sie ihn sah, diese Hilfsdiätassistentin küssend, vor dem garndosenfüllenden Panronama überhalb der Villachen. Im Sturz flog sie, die Raketen fest umnadelt, als ein heilvoller Unschlag sie in habsburgischer Tradition et tu felix Austria nube………

20000 Tweets

wollte ich gestern feiern, als die Datenbank urplötzlich frisch zählte und 40 fehlten, was mir lautes Lachen entlockte (was ist diese Zahl doch so egal, egal), aber die letzten 4 wollte ich mit #twly (Twitterlyrik) füllen. Spontan in die Timeline hineingeschrieben. Ich wollte sie hier dokumentieren, waren gar nicht so schlecht. Merci @abbey für das RT….

Schwarz-gelbe Frau Männchen / brüderln Atome / brühen sie zu Stäben / spalten / spalten / spielen / auf Gräbern / ihrer Enkel / #twly

20000 Silberdisteln / getrocknet in 2 Sommern / steck ich an jeden Tweet / für meine follow me Twitter #twly

Sehnsucht schwillt / zu Zitronen / in Gesichtsbuch Neu-Rosen / blüh auf Kränzen / unter Linden / blühe vöglig Zwitscherland/ Twitter – #twly

Sixtinische Kapellchen / twittern Sex’n Drugs and Rock’n Roll / in der Peter&Paul Arena / goldener Stuck / knutscht Putten Twitter- #twly

Rostige Gleise / an verlassenen Orten / twittern mit / gestressten Weichen / in Shanghai / und Mörlenbach Twitter – #twly

Balanziergang … durch die Stadt

Von den Machern der Wortschau via Twitter eingeladen hängt jetzt dort ein Crossover-Gedicht von mir..

Balanziergang … durch die Stadt
Bilder haben Worte bekommen
und Worte sind zu Bildern geworden.
Hochdrucke von Künstlerinnen und Künstlern des
Gymnasiums zu St. Katharinen, Oppenheim und Kurzgeschichten
von Autorinnen und Autoren der Wortschau.
Vernissage am 1. Oktober 2010, 19.00 Uhr
In den Räumen des Druckladen des Gutenbergmuseums,
Liebfrauenplatz 5, Eingang Seilergasse, 55116 Mainz.
Ausstellungsdauer bis Februar 2011.

Da freue ich mich darauf und ich werde noch berichten. Immer wieder schließen sich Kreise nach neuen Begegnungen. Und doch, Twitter ist nicht nur eine Quasselbude, es ist Begegnung in das ganz reale Leben hinein.

Tw…ain das, Mark

…erzählen MUSS, auch wenn es in der falschen Kehle enden sollte. Gestern war ich in einer dieser Buchhandlungen, wie sie eigentlich nur in Köln und New York vorkommen. Klein, muffig und seltsamst sortiert. Ich hoffte ein antiquarisches Werk von Mark Twain zu finden, dessen Titel ich nicht mehr genau wusste, es war seine Reisebeschreibung unter anderem von Heidelberg. Und wie soll ich es sagen: Statt des Westens empfing mich der Orient. Ein liebenswerter Alter wohl mittelasiatischer Herkunft, lenkte mich von den wohligen Proportionen der Verkäuferin ab und versuchte mir allen möglichen Plunder aufzuschwatzen. Ich hatte meinen guten Tag und hörte zu, obwohl ich noch allerhand zu twittern und mein eigenes Blog upzudaten hatte. Der Alte konnte noch nicht einmal deutsch lesen und sehr zu meinem Entzücken musste die Verkäuferin die Titel vorlesen, die der Alte mir empfahl. Wir durchforsteten den ganzen Laden, fanden vom Tigris bis zur Etsch, von der Wolga bis zur Weschnitz dutzende von Büchern, die Flussreisen beschrieben, leider keines vom Neckar, schon gar nicht von Mark Twain. Immer, wenn der Alte mit dem unausprechlichen Namen in seine Erinnerungen an heimatliche Flüsse abdriften wollte und die Verkäuferin verschwand, fragte ich nach neuen Flussbüchern, wollte in diese fernen Ecken mit der Verkäuferin, aber der Alte blieb beharrlich. Dann kam die Krönung: Ein orthodox gekleideter Jude mit diesen lustigen Locken und pausbäckiger Koscherlust betrat den Laden und sofort hetzte der Alte mich auf ihn, er sei irgendso ein Guru, ich solle ihm die Frage nach dem Buch stellen, er hätte auf alles eine Antwort. Die Verkäuferin blickte mich neugierig an, mehr als ich bisher an Blicken erhielt und ich fragte den lieben Menschen mit dem Hut. “Stammen sie aus der Gegend ?”, fragte er zurück. Verschämt gestand ich meine Herkunft ein. “Dann brauchen sie doch keine Reisebeschreibung, oder?”, wandte sich ab um in seine Thora zu stieren. Verblüfft brach ich in helles Gelächter aus, die Verkäuferin mit, nur der Alte blickte Ernst. “Sie beschämen mich, werter Kunde, suchen sie doch vergeblich nach einem dieser Bücher, die dem Menschen das Herz erwärmen”. Jetzt war es an mir ihn zu trösten, ich erzählte ihm, ich sei Dialektdichter und wolle einige Gedichte zu Twain verfassen, von Zyniker zu Zyniker sozusagen, auf dass ein gewisser Abglanz seines Ruhmes auf mich falle. Da strahlten die Augen des Alten. Sehr vernünftig fand er dies Unterfangen ( seinem Schwiegersohn fiele sowas nie ein ) und so poetisch, Tränen standen in seinen Augen, wie sehr zu meiner Verblüffung der Verkäuferin auch. “Kaffeemauswaldi”, flüsterte sie nur, ” Du?” Konsterniert blickte ich in das Unverständnis des lieben Alten samt nun aufmerksamem Weisen. “Ich bin Zisternchen”, hauchte sie. Und wie Schuppen fiel es mir von den Augen. Seit 3 Monaten schon twitterten, dichteten, alberten wir Da stand sie nun. Schnell arrangierte der Alte eine Lesung von mir in dieser Bücherei, und die Verkäuferin sollte, aber sie flüsterte mir nur zu googleBooks die url ….

Der schonungslose Herr Tom Liehr

analysiert.
(eine Antwort auf eine Serie im Literaturcafé von Tom Liehr mit dem Titel: Warum werde ich nicht veröffentlicht? Oder: Die Große Manuskriptverschickung)

Aha. Der Großschriftsteller disst all die kleinen dummen Schreiberlein, die zu Hause etwas schreiben und träumen. Das geht ja gar nicht. Ich gehöre Gott sei Dank nicht zu der Gruppe von Leuten, die er meint. Ich schreibe weder auf Schreibmaschine, noch auf dem Laptop, auch nicht im Wohnzimmer. Wenn, dann am Schreibtisch und Desktoprechner, auf dem Smartphone oder mit Füller auf Papier. Aber natürlich weiß der Herr Liehr ansonsten alles.

“Er hat zahlreiche Kurzgeschichten in Anthologien und Zeitschriften veröffentlicht, darunter im »Playboy« und in der »c’t«, außerdem Prominentenportraits im österreichischen Magazin »DATUM “

(Zitat aus der Autorenvita im Literaturcafé)

Sehr gut. Playboy, c’t… Kennt sich aus der Mann.

Natürlich hat er Recht, dass man sich professionalisieren muss, wenn man vom Schreiben leben will (tut er das eigentlich?), wenn man reich und berühmt sein will, sich selbst hinterfragen, arbeiten, recherchieren, lesen.
Aber WILL das denn jeder, der schreibt? Kann es sein, dass es Leute gibt, denen eine Telefonzelle als Ort ihrer Lesung ausreicht? Kann es sein, dass Leute tatsächlich Schreiben als Therapie betreiben und froh damit sind? Ist das alles so negativ? Sich selbst zu verwirklichen? Was stört den Herrn Obergroßschriftsteller daran?

Wie gesagt, in der Sache hat Herr Liehr recht, das voll-professionelle Schriftsller werden und sein bedarf mehr, als das vorsich-hintippen und der Selbstüberschätzung. Aber gibt es keine Zwischenstufen heutzutage? Kein Platz für Halb-professionelle, gar für Amateure?

Was mich ärgert ist dieser herablassende Ton, diese Ignoranz des “Erfolgreichen” gegenüber den armen Würmern da draußen an ihren Schreibmaschinen, diese dreiste Arroganz zwischen den Zeilen. Das klingt alles wie Angstbeißen gegen potentielle Konkurrenz. Das wäre genauso, als ob Herr Schweinsteiger all den jungen Amateueren, die Sonntag für Sonntag in der zweiten Mannschaft der Kreisklasse den Spaß am Fußballspielen nehmen wollte, nach dem Motto: “Du kommst noch nicht einmal in die Oberliga mit deinem Gekicke, vergleiche Dich ja nicht mit mir, höre auf zu träumen, am besten Du hörst auf und kaufst dir einen Fanschal und kommst zu unseren Heimspielen, auf jeden Fall beklotze mich im Pay-TV.” So klingt das Herr Liehr.

Natürlich kenne ich auch die Möchte-Gern Großautoren, die in Foren nerven und die Haifisch-Verlage füttern, aber anstatt allen armen Menschlein das Schreiben zu vermiesen, die noch nicht das Glück hatten ihre Stories dem Playboy verkaufen zu können, Alternativen jenseits des Literaturbetriebes aufzuzeigen…. aber soweit denkt er wohl nicht, warum auch, er der Große……

Ob all diese Überheblichen vielleicht daran denken, dass genau die beschriebene Gruppe an “Möchtegerns” die eigene Zielgruppe für die “Aufbau”-Romane ist? Sollte einem Profi eigentlich ‘mal in den Sinn kommen, oder wenigstens dem PR-Manager des Verlages. Wie klug ist es für die Eigen-PR in einem Internet-Forum Amateure zu dissen, wenn auch in einem bekannten wie dem Literatur-Café?

Ach so ja, hört nur nicht auf zu schreiben, zu träumen. Es ist Euer Leben. Denn auch er hat einmal in Foren angefangen, aber scheinbar ist das alles vergessen…