Sou geel, sou geel


Roud die Sunn, wie mein Kopp,
moi Hond leischd enniwa gelongt
uf doi schdruwwelisch Hoar
vum Wind vawuschld un halt mä
Doi Aache lacheglidzan riwwa,
die Knie ruf un wia ennuna.
Hie un her gerudschd mim Hinnan
in die Hitz, was leeft die Brie..
Laud geid die Schnauf, gejuxt geschluckst
in Buggl gemacht awwa net abgeschdiee

Roud moin Kopp mim Rad un dä
imma weider noi in die Roud Sunn
unserm forzdrugge Gaade entgeje,
wu die goldische Pommfrit wachse.
Schun blinke om Himml Schdännscha
die longsoam unsam laude Orem winke.
Vasinke innenoanna un uffenoanna
weil ma nemme kenne vor Schnaufe
die Rärra oafach higeknalld ins
geele geele Summagras

Woischdroos

Geele Ägga
rutsche dem
Waize entgeje
Hefe Moi gehopft
Mit de Boahn
un ähm Ticket
als dursch die Wingert
gejuckelt vun Schorle
zu Schorle Epplgesaft
Forzdrugge
un in geile Wind
Die Fleeschknebb ruggln
in die Rieslingpitze
Vun driwwe ruufe
se Bonjour un
Munster doin Kees

Diese herrlich heißen deutsche Sommer

( Beitragsbild: Fahnen im Wind über dem Festivalzentrum der Schillertage 2023. Mannheim NTM)
Prolog

Ich saß am Rhein in Bingen, aß und glotzte auf die Germania gegenüber.

Sommerkunst

Bald wird es hier eine Bundesgartenschau geben, das ganze Mittelrheintal hinab. Was aus einem #siffgate wurde. Ich dachte an die Schau in Mannheim, deren bedeutendes Ereignis ein Sombrero-Kommunikationsdesaster ist. In Mannheim am Rhein eine Bundesgartenschau? Ich stellte mir das vor. Direkt hinter dem Neckarzufluss bis an die hessische Grenze, der Fawwerik mit den 4 Buchstaben entgegen? Ein Glucksen erschütterte mich. Eine Woche später fuhr ich die Strecke wieder, an den Burgen der rheinromantischen Preußenprinzen und geistig den Werken Turners vorbei. Linz am Rhein mein Ziel.

FUNeral rheinisch

Wortfetzen auf der Fahrt notierte ich, wollte eigentlich etwas anderes, aber es wurde diese Miniatur. Angereichert mit Sommergedichten aus der Datenbank. Sicher, ohne Cookies und Kram, weil offline. Diese herrlich heißen deutsche Sommer weiterlesen

Johanna goes Käfertal

Schillertage. Nationaltheater Mannheim 2023. Muss man einfach mal hin!

Ich weiß noch nicht, was ich mir noch ansehen werde, oder nicht. Erstmal ging ich zu “Johanna (to go)“.
Eine Produktion des Düsseldorfer Schauspielhauses. Im Käfertaler Kulturhaus. Ja, ja.

Mit Caroline Cousin, Markus Danzeisen, Moritz Klaus, Fnot Taddese, Jürgen Sarkiss
Regie & Video: Robert Lehniger Bühne: Irene Ip Kostüm: Tutia Schaad Musik: Philipp Johann Thimm
Lichth: Christian Schmidt Dramaturgie: Beret Evensen

Eine sehr kluge Inszenierung. Optimiert für den Reisebetrieb. Minimale Bühne, mit Vliesen drapiert (Hach!), elastischen Bändern. Transparent. Man konnte durchsehen, doch diente das alles auch als Video-Projektionfläche. Das war Schiller, nicht NACH Schiller. Trotzdem hielt das Ensemble das schillersche Pathos flach. Das Ganze eingedampft auf gut anderthalb Stunden, die Story trotzdem herausgearbeitet, zielführend auf das Ende zu, nein kein Feuerchen, das gibt es ja auch in der Schillerversion nicht. Die Video-Einspielungen waren live, man sah die Kamera und die Schauspieler. Zum Teil in Nahaufnahme, besonders die Hauptdarstellerin sah uns aus großen Augen an. Die Doppelrollen klar gekennzeichnet. Kurze Wechsel der Kostüme zeigten, ob Franzose oder Engeländer agierten. Ich war sehr angetan.
Die Düsseldorfer haben ein Trailer in ihrem Youtube-Kanal.


Verbindung zu Youtube erst nach dem Klick.

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Mit Schal im Trikot

Prolog

Im Bild: Das “Alte Kino” in Mannheim-Franklin. Ersatzspielstätte des Nationaltheater Mannheim, vor dem Kletterzentrum des DAV auf Franklin. Da könnte man doch wie einst zu Corona Insta-Inszenierungen machen. Geklettert. Ach, hör auf zu träumen, mikel.

Nach dem Ende einiger orthopädischen Beeinträchtigungen und den bekannten Corona-Misslichkeiten wende ich mich, mehr und mehr, wieder meinen kulturellen Verpflichtungen zu. Im Hause Theater im Felina-Areal  erlebte ich zwei formidable Tanzabende und natürlich besuchte ich das neue NTM-Ausweich-Theater. Nur 3,5 km vom Küchentisch entfernt. Wenn es die Wärme zulässt, ist das in Fahrradreichweite. „Der gute Mensch von Sezuan“ sah ich 1969? schon in Heidelberg. Nun im Amikino, angetan mit weißem Rollkragenpulli und grauem Schal, es war kalt, nahe dem Käfertaler Wald. Was hatten wir hier herrliche Zeiten bei der Ami-Kerwe, im PX und in diesem Kino. Wenn wir Viernheimer mit dem Rad oder der OEG nach Mannheim fuhren, dann mussten wir zuerst durch Franklins und Sullivans Amerika. Plötzlich fiel mir ein, dass Franklin und Schiller Zeitgenossen waren. Hhm. Brecht war oft langweilig, so auch hier. Im Werkhaus des NTM lief Tage später Leonce und Lena, als „Kalte-Wasser-Premiere“. Lustig. Fast das ganze Ensemble war im Publikum. Man hatte sich die Lena erspart. Deklamationen via Reklam, wie einst zur Schulzeit. Statt dessen knutschten zwei Schauspieler wie wild auf einem Sofa. Das Publikum wurde auf die Bühne gelockt. Ha! Ich blieb sitzen. Schon im Felina ließ ich mich locken und musste als Katze tänzeln, nee, nee. Crémant gab es im Haus und auf der Bühne. Angeblich für 200 Euro. Warum gab es keinen Winzersekt, aus der Pfalz oder von den Weingütern der Hessischen Bergstraße, gesponsert (Der Landbote -sic-!). Mehr PR wagen! Hatte man bei Sick of Siegfried nicht schon alle Siegfriedsbrunnen-Epplwoi-Dörfer in Odins Wald verärgert? PR im Theater?

Eine Geschichte über seltsame PR bohrte sich ins Hirn!

Mats (nein nicht der), Mats (12) war verliebt. Er wusste, dass die 22 jährige Schwester seines Freundes nichts von ihm wollte. Also nicht das. Aber was kann man schon gegen die Liebe tun? Er hing oft mit seinem Freund Timo ab (nein nicht mit dem), in dessen Resort, wie es so schön heißt, verfolgte sie auf den Socials und beäugte sie still bei Besuchen. Im Wohnzimmer wütete Lois heute, wie so oft, gegen den Theaterkritiker der lokalen Monopolzeitung. Sie arbeitete als Grafikpraktikantin im Theater, im Rahmen ihres Kunststudiums. Mit Schal im Trikot weiterlesen

Es ist vorbei

Rund um das (schon lange abgeschaltete) Atomkraftwerk Biblis liegt Ackerland und ein Naturschutzgebiet.
Gestern wurden die letzten Atomkraftwerke in Deutschland abgeschaltet, was sehr gut ist.
Ich weiß nicht, ob es die beiden Kühltürme sind, da auf dem Bild, in Biblis, die bereits abgerissen wurden. So pervers es klingt, irgendwie fehlen sie mir. Doch. Klar, sie werden nicht mehr gebraucht. Hätte man so einen Kühlturm nicht stehen lassen können? Von mir aus als Ruine? Ich meine ja nur. Als Landmarke. Wie viele Ruinen gibt es denn sonst so? Jo, alle Burgruinen werden nicht mehr gebraucht, so als Ritterkriegsmaschine. Und doch thronen sie auf den Hügeln der Republik.

Ruinen, Staffagen, Kriege

Die Türme waren ja sonst so weit integriert. Gell? Wichtige Radlinien führten an ihnen vorbei. Hier angezeigt der hessische Fernradweg 6.

Ein Radweg von unserer Nachbarstadt Lampertheim gen Norden am einstigen AKW Biblis vorbei.

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Endlisch wia mol Summa


Die Sunn bretzlt uf die Deetz,
im Himml koa Wolg un Nix.
Veggl schwalwe leisl vazwitschat.
Ufgeroamt die Wisse, koa Holz knackt
unna de Fieß, alles fa de Offe dehoam.

Die Oma im Schadde schdriggt Sogge
fa die Kinna, dicke, s’werd kald wänn
wie sellesmol am Chrischtkinnlsdaag.
Aus de Kopphärer klatschd Vakähsmusigg
In de Hits heid: „It never rains oam Vadda Rhoi“

Die Medscha un Buwe kreische im leere Bad,
schbiele Fußball wie die Alde fa Geld un die Galerie.
Naggische Bee renne un die Kinna schnaufe in de Hitz.
E paar vun de Kids sause uf die Schreuobstwisse,
schieße aus kloane Gepardponza Apple vun de Beem

Des Lithiumknoddlewegglsche


Babbln wie de Uroba,
Kinnas, des vaschtehn se net.
Die Oma mescht mit ähm Robota rum,
wonn se flennerenne, lessda Sache falle.
Des Öl leeft uf die Gass un die Knoddl
aus de elektronische Bruschd.
Psst, blouß wie de Uroba, Aldi, Alda.
Ko Normal heid, die däffe nix wisse.
Als hinnahä, denne Roboda, de fresche.
Alles ufghowe, issa baba heid Bre’ nSis.
Als enoi, des Lithium, des deiere
Mä fahrn, fahrn, fahrn,
waggl, weggl, wagg.

Die Dihla vum Amt grinse
un flaxe wie de Uroba High Five

Unsa Lithiumkoddelwegglsche

Ein Gedicht aus dem Jahr 2072 // Zum Hintergrund.

Du liewa Godd


 
Koan Parre peift die Palz in de Kersch,
des is jetzt die Disco fa Generatione.
De Messwoi lengschd Schorle im Pälza Format.
Dezu Meenza Weck un Worscht fa all the People.
Im Dorf hewwe ma ko Kersch gelossd. No, no.
Zu daia, des ewische Gebimml.
De Parre kimmt jo am Sunndag im TV
Home Church fo alle
O Sancta Corona hülf.

Beitragsbild: Plakat vor dem Eingang zur www.ulnerkapelle.de in Weinheim

Laufend

Kunstausstellung Marion Rang: „Mara´s world of pouring colors“ KulturScheune Viernheim. Noch bis 16.9.2022. Siehe Link.

Es wird Zeit wieder Kunst auch zu Hause wahrzunehmen. Amtlich vorgestellt sogar. Vom Amt für Kultur und noch viel mehr. In der Kulturscheune. Ja, war ich auch schon oft zu hören, wie Uhne Ferz auch. Ich war zu einer Vernissage. Sonntags Mittags, in der Hitze 2022. Es ging um dahingegossene Farben. Ich war fasziniert und weiß nicht warum. Es erinnerte an unser aller Betriebslabor, weiland, wenn wir unsere Pasten testeten und die Reste zusammenlaufen ließen, entsorgend. Hier also macht das jemand bewusst. Künstlerisch. Pouring. Ich wollte wieder einmal schreiben. Zu diesen Werken. Also. Einfach hin. 30 min gucken, knipsen, schreiben. Wie so oft. Die Künstlerin gestattete, gell.

Marion Rang: Twister. Ausstellung „Mara´s world of pouring colors“. Kulturscheune Viernheim, September 2022.

(Zur Nacht)
Langsam zieht Nacht
durch glucksendes Leben
breitet sich aus
schnappt nach dem Licht
schluckt Perlen
aus altem Lachen
Mein Schnarchen
liebt meinen Schlaf Laufend weiterlesen

Mycel und ein Schwert beim Türkenlouis

[Badisches Landesmuseum. Karlsruhe

Museumshelden – Von Vitrinenstars und Depothütern

Volontär*innenausstellung
3.6.2022–4.6.2023
Marmorsaal, Schloss Karlsruhe]

Nach Karlsruhe gehen. In den Gazetten bedeutet das zumeist die Ansage von irgend*wem das Verfassungsgericht anzurufen und die rotengewandeten Richter um Entscheidungen zu bitten. Ich dagegen laufe da immer vorbei, um die Museen rund um das Schloss zu besuchen. Heute nicht in die Kunsthalle.

KK #WastingTimeWithArt


Nein, nebenan. Erneut. Das BLM war tatsächlich das erste große Museum, das ich besuchte. Klassisch: Klassenfahrt. Ich war beeindruckt vom Markgraf, dem Türkenlouis. Guckt:

Museumsnutzer


Dieses Mal war ich eingeladen, als Blogger. Nein, kein Instawalk, kein Tweetup, eine echte Eröffnung, mit allem, Brezeln, Wein, Speeches und Direktor. Wie so ein Presse-Mensch. Alles fein angerichtet, von Damen in weißen Blusen kredenzt. Man war schließlich im Schloss. Bei Großherzogs daheim.

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