Herausgegeben von der Gemeinde Bockenheim an der Weinstraße
und dem Förderkreis Mundarttage Bockenheim e. V.
Redaktion: Rudolf Post
592 Seiten, Hardcover
ISBN 978-3-943052-22-0
€ 27,90 Kann man via ISBN in jeder Buchhandlung oder via eMail direkt beim Verlag bestellen
Erschienen 2012 im Neckarsteinacher Verlag “Edition Tintenfass” des rührigen Dr. Sauer
Klappentext:
Mit sechs Jahrzehnten Kontinuität kann der Pfälzische Mundartdichterwettstreit in Bockenheim als einzigartig in der deutschen Dialektlandschaft bezeichnet werden. Unabhängig von verschiedenen „Mundartwellen“ der letzten Jahrzehnte hat dieser Wettstreit seit 1953 mehrere tausend Menschen angeregt, sich in ihrer heimischen Mundart literarisch auszudrücken und manchem Talent den Weg in die Öffentlichkeit geebnet. Hier in diesem Buch sind alle preisgekrönten Gedichte seit 1953 festgehalten. Sie bieten einen guten Einblick in die Vielfalt und den Formenreichtum der pfälzischen Dialekte und zeigen eine enorme Spannbreite von Themen und Formen. Darüber hinaus sind sie aber auch ein beredtes Zeitzeugnis, aus dem man ersehen kann, welche Themen die Menschen in den letzten Jahrzehnten bewegt haben. Der Bogen spannt sich dabei von der Nachkriegszeit mit Heimatvertriebenen- und Kriegsheimkehrerschicksalen bis hin zum Internetzeitalter der Gegenwart. Daneben begegnen aber auch immer wieder die zeitlosen Themen lyrischer Reflexion wie Liebe, Partnerschaft, Vergänglichkeit, Natur oder Kindheit. (Rudolf Post)
Von mir sind die zwei Texte von 2007 und 2011 drin.
Das ist eher ein Buch zum ab und zu stöbern. Sehr gut ist in den Gedichten der Zeitgeist erfasst, reich bebildert. So ab 1981 ist auch wirklich “gute” (in meinem Sinne) Lyrik dabei. Das Tümliche weicht. Die Geschichte des Wettbewerbs ist von Dr. Rudolf Post hervorragend beschrieben, mitsamt all den Konflikten, auch die braune Vergangenheit der ersten Jury-Mitglieder und Teilnhmer ist wissenschaftlich korrekt behandelt und wird nicht vertuscht. Was mir besonders wichtig erscheint: In diesem Buch stehen 700 Gedichte, alle, aber auch wirklich alle, vollkommen am großen Literaturbetrieb vorbei entstanden, bewertet, bepriesen und jetzt publiziert. Passt in unsere Zeit, wo gerade die großen Verlage sich gerne als die letzten Gralshüter des Abendlandes gegen das böse Internet krakelen und dass es ohne sie keine Literatur gäbe. Und die zwei Bücher innnerhalb von einer Woche vorgestellt, die nicht gegensätzlicher sein könnten zeigen das Gegenteil. (Arbeitstitel _fading moments beschrieb ich hier.) So viele kraetive Menschen, ganz ohne die großen Verlage. Doch, das gefällt mir.