Ach was wird Monsanto so sanft

weichgespült.

Ein Resultat davon ist, dass wir in Europa behutsamer vorgehen, als wir das in der Vergangenheit getan haben. Wir warten nun, bis der Markt sich entwickelt und preschen nicht mehr voran. Gleichzeitig informieren wir die Landwirte über die Technologien und Möglichkeiten und hoffen, dass sie die Vorteile erkennen und nutzen möchten.

Das ist ein Zitat von hier, vorgestellt im unseligen Rhein-Neckar-Blog.

Hhhm. So oder ähnlich wird es wohl klingen, wenn die Fawwarik-Blogs wirklich einmal laufen. Sanfte PR ist das. Keine Fakten, keine Beispiele, keine Erklärungen. Image-Aufwertung ist das, sonst nix. Kein Journalist der nachhakt, seiner Verwunderung Ausdruck gibt, keine Auseinandersetzung mit Monsanto-Kritikern auf der ganzen Welt, kein Erstaunen, wie Landwirte behandelt werden, den höchst grenzwertigen Lieferverträgen, die Monsanto nachgesagt werden, die Prozesse, die wohl weltweit geführt werden, auch gegen kleine Landwirte. Monsanto ist jetzt behutsamer, dann darf die BASF halt auch. Kein Gedanke wird verschwendet, warum selbst die cleversten Discounter hier auf Bio setzen, keine Rede wert. Wir werden das schon aus diesen europäischen Dickköpfen ganz sanft herausspülen, sehr behutsam und nachhaltig. Die Strategen sind schon in Ausbildung. Wir haben ja jetzt Blogs und kommunizieren da, wir sind Web 2.0, wir sponsern doch Euer Enjoy Jazz, was sind wir doch die Guten.
Wir werden aufpassen müssen, was die da machen in ihren Fawwerik-Blogs. Das sieht nämlich aus wie eine Zeitung, es steht etwas von Redaktion da, und mit dem Brand „Rhein-Pfalz“ wird hier sogar journalistische Arbeit suggeriert. Dabei ist es nur PR. Weichspülen. Wir werden aufpassen müssen, das unterscheiden lernen. Nicht alles, wo Journalismus oder Readktion draufsteht ist auch das, nicht überall wo Blog darauf steht ist Authentizität drin. Das ist PR, sonst nix. Das sind Weichspüler, sie haben es gelernt.

Sie werden weichgespült kommunizieren, wir werden aufpassen müssen, dass sie uns nicht einlullen und über den Tisch ziehen.

Das Web 2.0 ist nicht per se basisdemokratisch oder ähnliches. War es nie, wird es nie sein. Die Berufskommunikanten wollen ihre heilige Leere (kein Rechtschreibfehler) loswerden. Aufpassen, sag ich nur, hinschauen und grinsen, teuflisch grinsen und schön sanft selbst schreiben. Sie kapieren das nämlich nicht, dass PR out ist, so out wie sie es nicht mal zu denken wagen, solange sie nicht wirklich ehrlich ist und wirklich kommunizieren will, auf Augenhöhe.

Weil ein Schotte der Chef ist, wird Monsanto behutsamer, ich fasse es nicht.