Ich kann mich noch sehr gut an die islamische Revolution im Iran erinnern. Da gab es auch Demos und den Aufstand der Bazar-Händler. Allgemein war man froh, dass dieser lausige Schah endlich abgesägt wurde. Und was kam dann? Chomeini. Und war das gut? Eher nicht, oder? Allerspätestens nach der Fatwa gegen Rushdie, der KEIN Iraner war oder ist, war der Welt klar, dass da ein Unrechtsregime gegen ein anderes ausgetauscht wurde.
Warum nur habe ich den Verdacht, dass in Teheran gerade wieder solch ein Spielchen läuft. Wie seit tausenden von Jahren in diesem Gebiet des Irak/Iran, wo uralte kulturelle Wurzeln liegen. Da wird wieder eine Generation verheizt, die eigentlich nur mehr Freiheit will, in alle Richtungen wohl. Ich befürchte, sie wird instrumentalisiert in einem Machtkampf, den keiner außerhalb so richtig durchschaut. Ich freue mich, wenn Tools wie Twitter Proteste gegen Unfreiheit mithelfen zu steuern, aber was werden all die Tweeter sagen, wenn das nächste mal mit dem gleichen Tool gesteuert in den Banlieus von Paris, Toulon und Straßburg wieder Autos brennen oder schrecklicheres geschieht?
Ich habe Bedenken, ob all der Hype denn gerechtfertigt ist, so gerne ich Twitter auch nutze. Es werden Dinge nicht gut, nur weil ein bestimmtes Tool benutzt wird, um sie zu beschreiben, zu betreiben, zu organisieren.
An spontane Demos glaube ich seit 1973 schon nicht nicht mehr. Aber das ist eine andere Geschichte.