Schillertage. Nationaltheater Mannheim 2023. Muss man einfach mal hin!
Ich weiß noch nicht, was ich mir noch ansehen werde, oder nicht. Erstmal ging ich zu “Johanna (to go)“.
Eine Produktion des Düsseldorfer Schauspielhauses. Im Käfertaler Kulturhaus. Ja, ja.
Mit Caroline Cousin, Markus Danzeisen, Moritz Klaus, Fnot Taddese, Jürgen Sarkiss
Regie & Video: Robert Lehniger Bühne: Irene Ip Kostüm: Tutia Schaad Musik: Philipp Johann Thimm
Lichth: Christian Schmidt Dramaturgie: Beret Evensen
Eine sehr kluge Inszenierung. Optimiert für den Reisebetrieb. Minimale Bühne, mit Vliesen drapiert (Hach!), elastischen Bändern. Transparent. Man konnte durchsehen, doch diente das alles auch als Video-Projektionfläche. Das war Schiller, nicht NACH Schiller. Trotzdem hielt das Ensemble das schillersche Pathos flach. Das Ganze eingedampft auf gut anderthalb Stunden, die Story trotzdem herausgearbeitet, zielführend auf das Ende zu, nein kein Feuerchen, das gibt es ja auch in der Schillerversion nicht. Die Video-Einspielungen waren live, man sah die Kamera und die Schauspieler. Zum Teil in Nahaufnahme, besonders die Hauptdarstellerin sah uns aus großen Augen an. Die Doppelrollen klar gekennzeichnet. Kurze Wechsel der Kostüme zeigten, ob Franzose oder Engeländer agierten. Ich war sehr angetan.
Die Düsseldorfer haben ein Trailer in ihrem Youtube-Kanal.
Verbindung zu Youtube erst nach dem Klick.
Ein großes Problem bei Klassikern ist oft die Langeweile, die sich durch stundenlange Dialoge quält. Hier nicht. Ich hätte noch eine Weile zuhören können.
Hinzu kam, das war eine Matinee. 11:00 der Beginn. Da war ich noch hell wach. Sollte man öfter anbieten. Anschließend Mittagessen und dann Schläfchen. Schiller to go. Abends dann bloggen.
Das war eine gute Sache das. Ich meine, ich blogge ja nicht bei jedem Stück, das ich besuche. Nee, nee. Aber der letzte Eintrag hier hatte mit einer anderen Inszenierung der Jungfrau zu den Schillertagen 2021 zu tun. Konnte ich mir nicht verkneifen. Guckt:
update;btw. Jenem Kritiker aus dem gelinkten Beitrag war es zu piefig in Käfertal. Und … Zitat: “hält sich die emotionale Beteiligung in den Grenzen einer mehrfach besetzten Strichfassung mit Niederschwelligkeitsfaktor.” Jodeldi, man hätte ihm ein paar Räucherstäbchen spendieren sollen im vorstädtischen Käfertal, wo sie niederschwellig piefen und düsseln. Gott sei Dank war er nicht morgens da.
Was ich mit Vliese zu tun hatte:
Zum letzten mal war ich 2019 zu den Schillertagen da.
Man wird sehen, was noch kommt. Ich denke nicht, dass Schiller mal nach Käfertal hinauswanderte. Aber das Kulturhaus dort werde ich wieder mehr im Auge behalten. Kultursommer haben sie da. Um die Ecke vom Bahnhof. OEG-Bahnhof. Da wird nicht gestreikt. Yessir.
Btw. Wenn die Spielzeiten wieder beginnen könnte ich ja mal zum Düssel’ und anderen Theatern deutschlandticken. Doch, wenn es noch einen Herbst geben wird, doch.