Die Häuslichkeit nimmt zu im Kunsthaus. Norwegian Wood hielt Einzug und die Weitläufigkeit der Welt, a message in a bottle kam an. Passt doch. Sting wurde gerade zum Ehrendoktor ernannt und Sir Paul McCartney winkt von fern. towbeats spielte im Kunsthaus auf zum Gesang von Alena Möller. Für den Internetchronisten eine wahre Wohltat. Einmal googln und sofort fallen die Urls mit Bild ins Blog. Warum nur steht so was nicht in den Programmheftchen und in den Zetteln zur Musikwerkstatt von Holger Bläß und Alena Möller in der Kirschenstrasse? Der Thomas Bugert ist anderweitig engagiert, ja wo?
Ah, na. Hätte jeder vorher mal guggen können. Gilt übrigens für alle Künstler. Dann hat das die Presse einfacher, vom Blogger mal ganz zu schweigen. Vielleicht hätte auch tatsächlich der eine oder andere Bürger mal nachgesehen und gedacht, ach so: Der Bläß aus der Kirschenstrasse (hey, warum steht denn da Kirchenstrasse?): „Wu kädn dä hi? Was issen dem soi Mudda va e Geborni? Beim Hoffmonns Albert soinere MSC hodda gschbield?“ Dann wären bestimmt 20 Leute mehr da gewesen. Seufz.
Das klang alles ganz unaufgeregt, warmherzig, gekonnt, mit leisen Tönen, ohne Gedrön.
Das waren Standards aus Pop und Jazz vom Feinsten. guit, d-bass, voc. Sogar ein Song mit deutschem Text war dabei und man verstand jedes Wort! Kein Genuschel wie bei Grönemeyer immer oder Stahlhofen drüben in der Drehscheibe letzthin, als ob sie sich für die Sprache oder die Texte schämen müssten. Das fand Achtung und Anerkennung im Publikum, dem hingerissen lauschenden Auditorium. Weich gezupfte Beats auf der Gitarre zu glockenhellem Gesang mit Bassläufen, die (fast) die perc. vergessen ließen. Musik zum lauschen, sinnen, sinnieren, träumen.
Was mir träumte?
Heimspiel
Deine Schulter reist zu meinem Kinn
Mein Finger geizt mit Haut
Zenti metern durch Poren
graue Haare takten im Wipp
Ball der Füße
Sterne hauchen Fußballfelder
Elfen treten Meter
Bälle vögeln Grünparkett
Ein Tanz schwebt hinter
bleichgegrölten Netzen
Dicke Stollen treten nach
Und was noch? Geht Euch nix an