Ich bin mal wieder gefragt worden, warum ich schreibe. Ich habe das schon lange vergessen, warum ich schreibe. Warum atme ich, warum sexe ich? So was fragen auch nur Leute im allgemeinen, die nie lesen. Warum lese ich, wenn ich doch alles schön mit Bildern im Fernsehen garniert bekomme? Ja warum wohl? Die Bilder sollen in meinem Kopf entstehen und nicht von 20 Regisseuren, Produzenten, Hilfscowboys und was weiß ich wem produziert sein. Manchmal lese ich ohne die Sachbücher 4-5 Bücher gleichzeitig. Mal da, mal dort. Ich lass mich tragen, fordern, plagen. Ich lese im Netz und auf dem Klo.
Und ich schreibe. Ja, auch Blogs.
Wenn es sein muss sogar Skripte für die Jungs im Fernsehen. Warum zum Teufel sollte ich nicht schreiben? Warum soll ich das denn begründen? Fragt jemanden irgend wen, warum er denn Auto fährt oder zum Oktoberfest geht?
Oh ja, in Frankfurt ist bald wieder Buchmesse. Da gibt es Bücher über Bücher und keiner weiß, wer die alle lesen soll. Eigentlich wollte ich nicht mehr hin, aber diese Unmenge an Büchern hat was, inspiriert. Und keiner dort wird Dich fragen : Lesen Sie? Und die Frage ob ich denn schreibe, wird nur gestellt, um zu fragen, was und wo und wie, wie oft und wie viel. Ja, ja ich weiß. Da rennen auch die Leute rum, die beständig fragen, ob dies oder jenes denn Literatur sei. Aber sie sind in der Minderheit. Das sind Leute, die zumeist ÜBER etwas schreiben und nicht schreiben. Verstehst Du? Und wenn sie mit ernster Miene sich fragen, wohin denn der Weg der Literatur ginge, dann denken sie mehr an den Gewinn dieses oder jenes Verlages oder, warum SIE kein Verlag verlegt oder sie haben die Orientierung verloren, bei den vielen Büchern und kein Retter in der Nähe, der sortiert für sie und laut sagt: “Guck da, Mädel, das ist Literatur, das ist ein gutes Buch, das darfst Du lesen”.
Dann teilen die Jungs dann mit den Mädels anstatt ein anständiges Bett die Bedeutung, Teil der großen Literatur zu sein. Der Großen, keineswegs der halbseidenen. Wenn ich soweit bin in meinen Überlegungen nehm’ ich immer das Ersatzbuch, das auf dem kleinen Tisch neben dem Sessel am Schreibtischstuhl liegt. Eigentlich sind es 2. Narziss und Goldmund und ein Karl May oder Kästner. Es könnte auch sein,dass ich zur Klo-Bibliothek gehe und mir einen Hägar hole. Oder einfach OpenOffice starte (mal in Linux wie jetzt, mal beim Fensterln) und einfach schreibe. Ich nehme an Du liest. Das hier zum Beispiel. Ich weiß die Pointe war voraussehbar.
Ja und, übrigens, was ich schon immer mal fragen wollte ? Schreibst Du?
*Ist schon älter, aber das wollte ich auch im diesem Blog haben.