Rostige Gezeiten

Rostige Gezeiten ruhen im Müll Deiner Mundwinkel, die Du täglich neu einschiefst, auf dass kein Lächeln Dir entspringe. Du treibst im Ozean Deiner unerfüllten Wünsche und schießt auf Piraten, die Dir auch nur einen entwenden wollen in die Erfüllung. Mit den Kanonen Deines angebrannten Herzens zielst Du auf die Sonne, den Mond und die Kerzen, die im Maibaum brennen; kein Licht soll Deine Dunkelheiten hellen. Unbeweglich rennen Deine Füsse in die Erstarrung, keine Bewegung soll Deine Vorurteile kasteien. In den Ecken der Litfaßsäulen klebt Deine öffentliche Pein, die Du über allen ausschüttest, die sich Dir nähern. In der Einsamkeit der Massenbäder himmelst Du Deiner Kindheit und schämst Dir den Tod herbei, in den Rost Deiner Gezeiten.