Geschlechter gerechte Sprache

Oh heilige Bim-Bam. Das ist eine ganz interessante Sache. Weil es nämlich eigentlich nicht geht und trotzdem gehen muss, sollte, irgendwie. Bereits Gott ist männlich und gerecht, “Gott, der Gerechte”, so wimmelt es noch bei der heiligen Google. Früher war es einfacher, da hätte man Göttinnen und Götter sagen können. Das waren noch Zeiten, als Frauen tatsächlich wenigstens im Olymp mitmischen durften, danach waren sie eine Weile schlicht nicht der Erwähnung wert, man brauchte keine “weiblichen” Formen. “Fratres” als Anrede genügte.
In meinen Texten tausche ich des öfteren auch mal die Artikel. Also gibt es “die Tisch” oder die “Stuhl” (was ist an einem Tisch schon männlich)? Die Mond schreibe ich auch gerne. La Luna, prego. La Lune. Nicht oft, eher auch als stilistisches Mittel, einen Bruch in den rasenden Textfluss zu streuen, wenn er denn rast. Ich hasse dieses “Politiker/innen”, das Wort Bürger ist eh desolat, wer lebt schon in einer Burg mit Mauern außen herum? Aber wie tun? Keine Ahnung, einfach mal probieren. Interessant auch einmal zu beobachten, wie Schriftstellerinnen das machen. Gar nicht bewusst wahrscheinlich, die wollen schreiben und nicht politisch korrekt daher kommen.
Aber interessant ist es schon.
Man beachte die Stellungsausschreibungen, die ja per Gesetzt geschlechtsneutral formuliert sein müssen. Da kommt das (m/w) immer wieder vor oder das LeherInnen. Zum kugeln manchmal. So. Und die Bundes-Grünen müssen das jetzt alle. (Ich stelle mir die Machos da vor, die Fischers und andere ;-)) Wenn sie Anträge stellen. Für die BDK. Das heißt Bundesdelegierten-Konferenz, nicht Parteitag, gell. Was gemerkt? DER Parteitag, ha, das haben die anderen. Die Grünen haben eine Konferenz. Nicht wahr, Ein-E.
Aber sie bemühen sich darum die Grünen, das klingt nicht immer gut, aber man versucht es. Also alle Anträge müssen nicht geschlechtsneutral, sondern geschlechtergerecht abgefasst sein. Steht da. Und es gibt sogar ein Hilfs-PDF dazu, das mit dem w/m-Dilemma sehr offen umgeht und eigentlich sagt: Wie so genau wissen wir nicht, aber wir machen’s.
Ich werde das mal nachsehen. RSS-Feed zu den Anträgen gibt es hier. Ach du liebe Güte (Güte ist weiblich, gell) sind das schon viele. Na ja, wir werden sie lesen. Vielleicht könnte man zum Schluss ja einen Preis vergeben. Einen Sprachgerechten-Preis, aber bitte mit paritätische besetzeter Jury. Ich melde mich schon mal. Ja da auch. (Na gefällt das so, Malte? :>>)

Gurken

In Biblis gibt es eine Gurkenkönigin, wie anderswo die Damen vom Weinfach.
Ich weiß es ist schwer zu scheiden, aber liebes RWE, macht halblang. Noch einmal eine Spende, einen Tropfen Radio ins Aktiv und dann ist gut. Lasst einfach gut sein und nein, wir räumen nicht auf, guckt zu wie ihr die Brennstäbe wegschafft und nur mal so am Rande:
Es bleibt hier nix liegen!
Auf die Gurkenkönigin!
Und nein, in Tschernobyl wachsen keine besseren Gurken und sie strahlen auch nicht hübscher!
Ab in die heia damit! Un tschüss, alla donn!

Nochmal Readbox

Ich hatte ja gestern live aus Frankfurt von der Readbox berichtet. Aber untergründig schwelte da etwas, dass das Zu gut klänge. Nun. Die AGB der Plattform hat es in sich. Sie fungiert als “Autorenvertrag” und da zuckt bei mir doch etwas, ich schließe einen Autorenvertrag ab, der dem Betreiber die normalen Verlagsrechte einräumt. Gut, die wollen ja Geld verdienen. Aber: (das ist jetzt ein Zitat aus der AGB, dem verkappten Autorenvertrag) Man überträgt per Mausklick folgende Rechte:

d. das Recht zur Verbreitung des Buchinhalts (des Textes) in Teilen und in Gänze als
Online-Buch (nicht speicher-, kopier oder druckbare sogenannte “Flash-Applikation”), Online-Hörbuch (nicht speicher- oder kopierbarer sogenannter “Text-to-Speech”-Stream).
e.das Recht zur Weitergabe der Rechte zu 4.a.iv an die Nutzer der readbox
zur Einbindung des Online-Buches als sogenanntes “Widget” in eigene Webseiten, Blogs oder Profile sozialer Netzwerke im Internet,
zur Einbindung des Online-Hörbuches als sogenanntes “Widget” in eigene Webseiten, Blogs oder Profile sozialer Netzwerke im Internet.
f.das Recht zur Aufnahme der Titelinformationen des Buches in die readbox Katalogdatenbanken.
g.das Recht zur Aufnahme von Teilen des Werkes in Anthologien

Also ich gestehe ja zu, dass die Plattform zusehen muss, wie sie an ihr Geld kommt und umsonst ist nur der Tod. Aber ich wollte nicht (im angenommenen Extremfall) ein Gedicht von mir als Widget auf eine Porno-Site wiederfinden. Oder bei StudiVz in einer Gruppe. Und was soll das mit den Anthologien? Räume ich damit dem Readbox-Verlag das Recht ein einfach Teile meines Buches als Antho kostenlos weiterzuverscheuern? Ok, keine ISBN, das ist nicht tragisch, zu was soll das denn auch gut sein, letztendlich. und was soll das mit der Werbung? Wo bitte wird die geschaltet? Ich habe auch keinen Einfluss, was da beworben wird und wie? Nö, danke, das brauche ich nicht.

Wenn ich ein BookOnDemand mache, dann verbleiben alle Rechte der Texte bei mir, der “Verlag” ist ja nur Dienstleister, den ich dafür bezahle zu drucken, auszuliefern oder sonstigem Service. Hier binde ich meine Texte an einen Dienstleister, dessen Reichweite ich nicht kenne. Im schlimmsten (und leider wahrscheinlich häufigsten Fall) habe ich dann meinen Text an den Verleger (das ist ein Verlag dann, ohne einer zu sein) gebunden und darf ihn noch nicht einmal mehr selbst benutzen, auch nicht im Blog oder der eigenen Website. Wahrscheinlich darf ich ihn noch nicht einmal mehr laut irgendwo vorlesen.

Und so wird es auch bleiben. PDF zum Download anbieten kann ich selbst, notfalls sogar via Shop, Bücher bei Monsenstein drucken lassen, das kann ich auch selbst.

Nein Danke, das hört sich gut an, fühlte sich auch gut an, aber das ist nix für mich. Das ist natürlich alles einwandfrei, rechtlich, ethisch und irgendwie muss das alles ja gegenfinanziert werden. Aber das mit den Widgets und den Anthos geht mir zu weit. Viel zu weit. Sorry, aber das war’s dann.

Wir brauchen OFFENE Systeme, keine heimlich durch Werbung und was weiß ich nicht SOFORT transparente Dinge finanzierte Märkte.

Aber die Idee ist gut, wahlweise eBook oder Print. Aber so nicht. Ich würde für den Service ja auch zahlen. Aber nicht mit Werbung, die ich nicht steuern kann und möglicherweise einer Zweit-, und Drittverwertung, die ohne mich geregelt wird.

Das geht auch anders, denke ich mal.

Mein Buchmessen-Aufenthalt

nähert sich seinem absolutem Ende. Ich kann keine Bücher mehr sehen und draußen in den Hallen quillt alles über. Die Verrückten laufen jetzt mit Trolleys statt Großrucksäcken umher, irgendwelche Kids spielen ihre Comic-Helden nach und ich hab die Nase voll. Ciao, das wars für heute aus FFM-Messe, ich geh noch auf die Zeil oder so und dann heim. Bilder nachladen. Ich hatte eben auch nur mal was zu bloggen.
*winkt den Messebloggern noch mal zu.

Der Sony Reader

wär schon eher mein Fall, (weil er fast alle gängigen Foramte anzeigt) aber auch der ist zu teuer und außerdem kauf ich bei Thalia keine Hardware nicht. Es sei denn sie liegt unter 100 Euro, sonst, wie gesagt kann ich mir auch einen ASUS holen, oder sonst ein Netzbuch. Die Seite auf Querformat darstellen dürfte auch in Linux (und gerde da) keinerlei Problem sein und den PDF-Reader hat man da ja sowieso.

[Bild folgt]

Libreka

tatsächlich sind die eBooks in aller Munde. Tatsächlich. Gefühlte 100 mal hörte ich das Wort in den Gängen geraunt, an den Ständen von Sony raune aber die Leute: Wenn die Bücher dann billiger wären, das sich das rentiert. Genau das wird der Knackpunkt sein. Das ZDF filmt gerade am Libreka-Stand, dem Portal des Börsenvereins des deutschen Buchhandels, der die Buchpreisbindung aber halten will (muss er wohl als Lobby). Ich berichtete. Ein Pärchen mit dem Sony-EReader. Es ist wirklich Zeit für die Reif. Oder wie heißt das?