Mystilene

Ein herrliches Grau stieg von der samten Schw?rze des lieblichen Teers langsam in den Qualm des ersten Tageslichts. Aus den Gullys wucherten bereits die Wohlgerüche der Oxidenz und langsam begannen die Schatten zu erwachen, bereit auch heute wieder zu k?mpfen. Doch zun?chst sogen sie an den Gullys, reckten die verschleimten N?slein rotzig in den Wind, wirbelten sich durcheinander, zeugten die Jungen für die Nacht, die wieder kommen würde, die alles verschlingende Big?tterin, die schattenlose Mystilene. Ohne Kommandos, Befehle, lautlos formierten sie sich und warteten. Gnadenlos, ohne Emotionen, mit ausgeschalteten Geschlechtswerkzeugen harrten sie der Dinge, die da kommen sollten. Millisekunden, Sekunden, wenn es denn sein müsste sogar Minuten. Sie wurden nie entt?uscht, der Feind kam jeden Morgen, seit Jahrtausenden, so auch heute. Zwischen den Betonplatten hatten die Vollender Zwischenr?ume gelassen, für das B?se, ewige Prüfung für die Schatten, die allumfassende mystische regenerative Mutation des unewiglich Seienden. Ein kurzes Flackern nur, aber die Schatten wussten. Das Grün bahnte sich seinen Weg durch den Beton dem Licht entgegen, grünophyllte den Leben spendeten Stickstoff ihren Herrn entgegen. Und die Schlacht tobte wie jeden Tag , Reifen um Reifen, Auspuff um Auspuff und doch siegte das Grün wie selbstverst?ndlich jeden Tag, sprengte den Beton drei my-Meter mehr. Doch die Schatten feierten ihre Niederlage mit der untergehenden Sonne, sie siegten in die Nacht, wie jeden Tag, l?sten sich auf, wie das Grün in der Nacht. Dreizehn Kerzen flackern drau?en am Fluss zur Nacht, lachen sich Schatten aus den Jungen für das n?chste Theater, drinnen im Tag.